Von Null auf Normal Rudern

Fliegenpilz

New member
Hallo allerseits.
Ich habe mir vor kurzem eine Rudermaschine besorgt und verausgabe mich daran nun fast täglich. Am ersten Tag hab ich direkt mit 8km auf der höchsten Stufe durchgezogen (ca. 20 Schläge) - und gemerkt, dass ich dabei deutlich zu weit gegangen bin.
Ich hab dann nach drei Tagen wieder begonnen, morgens 2km auf Zeit (derzeit 28-30 Schläge) und Abends je nach Vermögen nochmal 2 bis 4 km entspannt.

Da es mir in erster Linie zunächst um ein gesundes Körpergefühl geht, aber auch darum, wieder etwas auf die Knochen zu bekommen, bin ich nun nicht ganz sicher was der richtige Plan ist. Einerseits habe ich das Gefühl, dass ich erstmal ein paar Muskeln brauche, darum Maximal-Einstellung, eher kurz und fordernd. Ich merke auch, dass mir die Schlagzahl immer leichter fällt. Andererseits kommt es mir so vor, dass ich hinterher immer länger brauche um meinen Körper wieder zu Normalisieren, der Herzschlag ist bestimmt noch zwei Minuten deutlich am hämmern und auch die Atmung normalisiert sich nicht eher.

Jetzt bin ich nicht sicher, da ich keine Herzfrequenz messen kann, ob ich einfach übertreibe. Es kommt mir aber so vor, als ob der Puls und die Atmung erst beim Aufhören/Aufstehen so richtig losjagen. Ist das so gesund?

Wichtig ist vielleicht, dass ich mein Leben lang eigentlich (abgesehen von Radfahren - Touren um 80 bis 100 Km) quasi keinen Sport getrieben habe. Beruflich sitze ich nur am PC. Die letzten 1,5 Jahre war ich leider krankheitsbedingt noch deutlich eingeschränkter. Ich dachte so ein Rudergerät, das alle Muskeln etwas trainiert und die Gelenke schont, sei ein guter Anfang.

Was die Ernährung angeht habe ich vor allem die Masse erhöht, viel Nudeln, Reis, Fleisch, wenig Fett, viel frisches Obst & Gemüse. Und Magerquark mit Bananen. Ich bin recht groß und dünn, konnte trotz PC-Arbeit essen was ich wollte ohne (sichtbares) Fett anzusetzen.

Ich bin für jeden Tipp dankbar, da ich gefühlt zu allem, was ich online finde, ein paar Tage später genau was gegenteiliges lese. Vielen Dank!
 
Hey - es ist wie bei Allem: am Anfang zu übertreiben setzt dich nur einem hohen Verletzungs- und Übertrainingsrisiko aus. "Volle Pulle" ist ein Leistungstest - jeden Tag volle Pulle führt zum Ausbrennen. Wie wenn du für ne Prüfung lernst: man kann mal ne Woche täglich 10 Stunden durchziehen, aber das ganze Jahr über würde das zu psychischen Schäden führen.

Es gibt halt einen Unterschied zwischen "Training" und "Ausloten der eigenen Grenzen" - härter ist nicht besser, besser ist besser.

Wenn du nicht gern nach Trainingsplan arbeitest, würde ich zumindes alle Parameter durchwechseln: Belastungsdauer (lang, mittel, kurz, Intervall), Belastungsintensität (hoher, mittlerer, niederiger Widerstand und Puls), Trainingshäufigkeit (3, 4, 5 Mal pro Woche). Mische alles durcheiander, auf hohe Intensität mit langer Dauer folgt niedrige Intensität mit kurzer Dauer.

Z.B.
Mo: 5 km mit ruhigem Puls
Di: Intervalle 10 x 100m volles Ballett
Mi: Pause
Do: Intervalle 4 x 2000m mittlerer Puls, je 3 min Pause
Fr: Pause
Sa: Leistungstest 2000m
So: Spaziergang
 
Ehrlich gesagt war mir nicht klar, dass ein richtiger Trainingsplan bei so einfachem "Training" Sinn macht. Ich hab das eher mit speziellen Rhythmen/Tagen für bestimmte Muskelgruppen (Beine, Arme, Rücken...) in Verbindung gebracht, ist wohl nur eine Variante. Aber klar, die verschiedenen Muskelfasern brauchen andere Stimulation...

Deine Empfehlung scheint mir als Orientierung prima geeignet zu sein, werd das mal so testen.

Vielen Dank!
 
Hey - es ist wie bei Allem: am Anfang zu übertreiben setzt dich nur einem hohen Verletzungs- und Übertrainingsrisiko aus. "Volle Pulle" ist ein Leistungstest - jeden Tag volle Pulle führt zum Ausbrennen. Wie wenn du für ne Prüfung lernst: man kann mal ne Woche täglich 10 Stunden durchziehen, aber das ganze Jahr über würde das zu psychischen Schäden führen.

Es gibt halt einen Unterschied zwischen "Training" und "Ausloten der eigenen Grenzen" - härter ist nicht besser, besser ist besser.

Wenn du nicht gern nach Trainingsplan arbeitest, würde ich zumindes alle Parameter durchwechseln: Belastungsdauer (lang, mittel, kurz, Intervall), Belastungsintensität (hoher, mittlerer, niederiger Widerstand und Puls), Trainingshäufigkeit (3, 4, 5 Mal pro Woche). Mische alles durcheiander, auf hohe Intensität mit langer Dauer folgt niedrige Intensität mit kurzer Dauer.

Z.B.
Mo: 5 km mit ruhigem Puls
Di: Intervalle 10 x 100m volles Ballett
Mi: Pause
Do: Intervalle 4 x 2000m mittlerer Puls, je 3 min Pause
Fr: Pause
Sa: Leistungstest 2000m
So: Spaziergang

@Das Experiment:
"...Mische alles durcheiander, auf hohe Intensität mit langer Dauer folgt niedrige Intensität mit kurzer Dauer...."
hattest du geschrieben.


Es müsste aber richtig lauten:
Auf hohe Intensität mit kurzer Dauer folgt
niedrige Intensität mit langer Dauer.
Sicher ein Schreibfehler.
Dein Beispiel hingegen wäre eine mögliche Variante.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ehrlich gesagt war mir nicht klar, dass ein richtiger Trainingsplan bei so einfachem "Training" Sinn macht.

Rudern ist ein physiologisch komplexer Sport: Er kombiniert Kraft mit Ausdauer und es ist möglich, sämtliche Spielarten von Kraftentfaltung zu trainieren. Deswegen sehen reine Kurzstreckenruderer auch so anders aus, als Langstreckenruderer.

Rudern ist eigentlich mit das beste Training für die Gesundheit überhaupt.
 
Die Woche ist durch und der Trainingsplan taugt mir. Vielen Dank dafür!

Allerdings komme ich mit den Pausen nicht so recht klar; an den Tagen waren Hanteln und intensives Haltungstraining dran.
Sollten die Tage wirklich komplett ohne Anstrengung bleiben? Die intensive Aktivität zwischen der “Sitzarbeit” macht ein bisschen süchtig.

Ich habe gelesen, dass Training direkt nach dem Aufstehen die Fettverbrennung verbessert, ist da wirklich was dran?
Kohlenhydrate würde ich gern weiter zurückschrauben um den Bauch freizulegen. Ist das ganze “Low Carb” nur Verkaufs-Klimmbimm, oder kann der Körper sich soweit dran gewöhnen regulär mehr Fett zu verbrennen?

Es ist faszinierend, wieviel man in drei Wochen schon reißen kann, sichtbar und vor allem spürbar.
 
Nein du hast in 3 Wochen keine großen Fortschritte gemacht, sondern hast das Training einfach nur eingestellt. Wüsstest du von Anfang an wie schwer du trainieren könntest, würden die Fortschritte wie bei jeden anderen sein.
Low Carb bei Ausdauersport ist nicht gerade das beste, dein Körper brauch die Kohlenhydrate um schnell zu regenerieren. Ein Trainingsplan macht immer Sinn, wieviel ist eine andere Sache.
 
....Da es mir in erster Linie zunächst um ein gesundes Körpergefühl geht, aber auch darum, wieder etwas auf die Knochen zu bekommen, bin ich nun nicht ganz sicher was der richtige Plan ist. Einerseits habe ich das Gefühl, dass ich erstmal ein paar Muskeln brauche.....Ich bin recht groß und dünn, konnte trotz PC-Arbeit essen was ich wollte ohne (sichtbares) Fett anzusetzen...

Ich habe gelesen, dass Training direkt nach dem Aufstehen die Fettverbrennung verbessert, ist da wirklich was dran?
Kohlenhydrate würde ich gern weiter zurückschrauben um den Bauch freizulegen. Ist das ganze “Low Carb” nur Verkaufs-Klimmbimm, oder kann der Körper sich soweit dran gewöhnen regulär mehr Fett zu verbrennen?

Du willst wieder etwas auf die Knochen bekommen....du bist groß und dünn.....andererseits möchtest du den Bauch freilegen. Wovon eigentlich? :ka:
Richtig essen, richtig trainieren, dann machst du Fortschritte und kannst gleichzeitig noch am PC arbeiten.

Geduld, Geduld, Geduld!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten!

@FitterFit:
Du hast mit Sicherheit recht was das Training angeht. Die Tatsache, dass ich lange Zeit gar nicht mehr gemacht habe hat dazu geführt, dass jegliche Muskulatur verkümmert ist. Die Kombination aus ausreichender und guter Ernährung, mit dem Rudern ist definitiv sicht- und spürbar. Keine Ahnung was da passiert, aber die “Muskelchen” waren wie leere Ballons, die sich gefüllt haben, Zuwachs gab es natürlich nicht.

@hobbysportler:
Das hab ich nicht deutlich formuliert: Vor dem Ausfall war die geringe alltägliche Bewegung mit dem Wochenend-Radfahren ausreichend. Während der “Auszeit” ging alles zurück, nur Bauch und Hüfte sind etwas gewachsen.
Durch die Vermehrte (ausreichende) Ernährung setzt es gerade noch mehr an, was wohl normal ist, nachdem der Körper lange Zeit auf Sparflamme gelaufen ist. Natürlich will ich mir kein Fett auf die Knochen schaffen, zumindest nicht mehr als nötig. Wenn morgendliches Training dabei unterstützt möchte ich mir das natürlich zu nutze machen und gegebenenfalls die Masse und Training (evtl. Kampfsport) steigern.

Geduld, Geduld, Geduld!!!
... ist natürlich klar. Meine naive Fragerei zielt auch eher auf den Aspekt “richtig” ab. Ich les mich erstmal weiter durch die Beitrage zur Ernährung hier auf der Seite, tolle Sammlung mit klaren Aussagen.
 
Hallo,

ja auch bei einer Rudermaschine ist es wie bei allem anderen, du solltest langsam beginnen. Dann erst kannst du die Belastung steigern. Übertreibe es nicht, sonst wird dir ganz schnell die Lust vergehen.
 
Schließe mich hier an. Habe dort auch eine Rudermaschine geholt. Erziele fantastische Ergebnisse damit und das coole ist, dass Du dir dort aus verschiedenen Modellen der unterschiedlichsten Unternehmen die passende für Dich aussuchen kannst. Ich bin z.B. ziemlich groß und brauchte darum eine darauf ausgelegte. War kein Thema! :)
 
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