Zunahme durch zuviel Fruchtzucker

Freezy

New member
Hallo,

da habe ich doch heute morgen gelesen das, ich glaube es waren amerikanische, wissenschaftler bei Versuchen an Mäusen festgestellt haben das der übermäßige Verzehr von Fruchtzucker den Stoffwechsel beeinflußt und diese Mäuse im vergleich zu der Gruppe die nur ungesüßtes Wasser bzw. mit normalen Zucker gesüßtes Wasser bekamen wesentlich mehr zunahmen. Natürlich überlegt man jetzt diese Ergebnisse auf den Menschen zu übertragen und darin den anstieg der Übergewichtigen in den letzten Jahren zu sehen...Hab ich da jetzt etwas verschlafen ??? Probleme mit Fruchtzucker haben doch nur Menschen die an Fructosemalabsorption leiden - dachte ich bislang...stellt das jetzt wieder alles auf den Kopf oder werden da Ergebnisse einfach nur hochgeschaukelt ?? Mich würde mal eure Meinung interessieren....lg Frauke
 
Ich frage mich, was diese ganzen Studien sollen. Als ob die Ursachen der zunehmenden Fettleibigkeit soooo geheimnisvoll wären. In der Realität ist doch ganz einfach: Junk-Food & Bewegungsmangel - das wars. Ich finde diese ganzen Studien nur lächerlich - ab in die Tonne damit.

Christian
 
Hallo Frauke,

ich denke für Fruchtzucker gilt das gleiche, wie für alle Nahrungsmittel: Es kommt auf die Menge an, die man konsumiert.
Den Artikel bei Spiegel-Online habe ich auch gelesen, halte allerdings nicht sehr viel von der Studie und deren Ergebnisse. Erstens ernährt man sich nie nur von Zucker oder von Fruchtzucker, sondern im Idealfall ausgewogen. Außerdem gibt es andere Untersuchungen, die den Zuckerkonsum für gewisse Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen verantwortlich machen, was ja auch der Film "Supersize me" recht anschaulich dargestellt hat. Und diese sind glaubwürdiger.
Für den Sport hat Fruchtzucker noch einmal eine andere Bedeutung. Da würde ich wegen der abführenden Wirkung bei größeren Mengen und längeren Einheiten - diese These wird auch in der Fachliteratur vertreten - eher auf Maltodextrin zurückgreifen und Fructose nur sehr begrenzt verwenden.
Entscheidend ist aber die Ausgewogenheit der Ernährung.

Viele Grüße

Phil
 
Wer will, kann das Studiendesign noch einmal hier nachlesen: http://www.forschungsnachrichten.de...gen/fruchtzucker-f%FChrt-zu-%DCbergewicht.htm

Ich finde es jedenfalls nicht idiotisch, so werden nun mal Laborversuche durchgef�hrt.
Es ist trotzdem wohl allen klar, dass wohl nicht der Fruchtzucker Schuld am �bergewicht der Menschheit ist, oder glaubt jemand die Dicken haben sich durch Obst fett gefressen? Allenfalls S�fte k�nnen einen ordentlichen Beitrag zur t�glichen Kalorienbilanz beitragen.
Trotzdem k�nnte dies ein Hinweis sein, dass wer abnehmen will, nicht so gut mit Obst bedient ist wie mit anderen Kohlenhydraten. Der Versuch mit M�usen ist wahrscheinlich auf den Mensch �bertragbar.

-Und was muss ich einstellen damit Umlaute normal lesbar sind und nicht so äüö ?
 
vergiss es

erstens kann man tierexperimentelle studien nicht 1:1 auf den menschen übertragen (wie ich schon mehrmals in diesem forum erklärt habe), erst recht keine mäuse- oder rattenstudien und zweitens ist es - "veränderter stoffwechsel" hin oder her - letztlich immer nur eine frage der energiebilanz, ob man fetter wird oder nicht.

lg, kurt
 
Re: vergiss es

Ja, ich kenne deine Postings hierzu und vertrete natürlich die gleiche Meinung. Eigentlich!
Jedoch würde man auch bei Mäusen sagen dass es nur auf die Energiebilanz ankommt, und genau dies hat sich in diesem Laborversuch nicht bestätigt.
Gut, man kann Tierversuche nicht 1:1 auf den Mensch übertragen, jedoch erlangt man Hinweise auf Zusammenhänge, dafür werden sie ja schließlich gemacht.
 
Re: vergiss es

Ich kopiere hier mal einen eigenen post zum gleichen Artikel:
Leptin (sowie Ghrelin) steuert nicht nur das Sättigungsgefühl sondern hat auch einen direkten Einfluss auf die Aktivität. Und ich glaube nicht, daß sie die Mäuse wochenlang fixiert haben, um absolut gleiche Aktivität sicherzustellen. Die E-Bilanz gilt nach wie vor (auch wenn der unerklärliche Energieanteil in Bewegung oder Wärme aufgeht). Und zwischen Mäusen und Menschen besteht noch dazu gerade in dieser Beziehung ein unüberbrückbarer Unterschied:

Amerikanische Genforscher sorgten kurzfristig für nobelpreisverdächtige Aufmerksamkeit, indem sie fetten/trägen Mäusen Leptin spritzten und diese mal eben kurzfristig 30% Körpergewicht abwarfen. Das ging bei den Menschen aber voll in die Hose. Übergewichtige Menschen produzieren im Gegensatz zu Mäusen ohnehin enorme Mengen an Leptin (haben aber offenbar eine dementsprechend reduzierte Leptinempfindlichkeit).

Demnächst findet man womöglich noch heraus, das 100g raffinierter Haushaltszucker weniger satt (und mehr träge) macht, als die "gleiche" Kalorienmenge in Vollkornbrot. Will sagen, das Fructose mit ihrem insulinunabhängigen Transportmechanismus diätetisch einen übleren Einfluss hat, ist so neu (und revolutionär) nun auch wieder nicht.
 
Re: vergiss es

Hallo bierwanst,

ich kann dir nicht überall folgen jedoch bestätigst du ja dass an der Sache was dran ist.
 
weißt du, was ein "bias" ist?

wie bierwanst schon sagte: die e-zufuhr mag einfach zu kontrollieren und zu steuern sein, nicht aber der e-umsatz der mäuse.
hast du jemals wissenschaftlich gearbeitet? ich denke nicht, wenn du behauptest, man könne versuche an mäusen vorbehaltlos auf den menschen übertragen. wenn man ein paper liest, muss man zunächst einmal die methodik evaluieren, bevor man die "results" als "erkenntnis" übernimmt.
dass du bierwansts ausführungen nicht folgen kannst, zeigt, dass dir das nötige biochemische und pathophysiologische hintergrundwissen fehlt, um hier mitreden zu können. nix für ungut, aber so ist es.
übrigens: dass tierversuche im rahmen der grundlagenforschung wichtig sind, weiß ich selbst nur allzu gut, weil ich selbst mal in der grundlagenforschung tätig war.

gruß, kurt
 
Re: wei�t du, was ein "bias" ist?

Also Kurt, auch wenn ich hier neu im Forum bin ist es kein Grund falsche Schluesse zu ziehen. Ich kenne und schaetze deine Ausfuehrungen seit Jahren und weiss dass du hier derjenige bist, der es drauf hat (das ist keine Ironie, sondern einfach Tatsache. Ich habe schon sehr oft Menschen auf deine Internetseiten geschickt).

Allerdings: Ja, ich habe schon sehr oft wissenschaftlich gearbeitet. Wissenschaftliches Arbeiten hat in den meisten Faellen nichts mit Maeusen zu tun (bei meiner Frau schon, die ist Biologin).
Ich habe nirgends behauptet man koenne versuche an Maeusen vorbehaltlos auf den Mensch uebertragen, da musst du meine Postings noch mal genauer lesen.
Wie man eine Evaluation vornimmt und die Validitaet bestimmt weiss ich auch und ich gehe davon aus dass Frau Hella Juergens dies ebenfalls weiss. Ebenso ist mir klar dass viele Studien gewuenschte/ gefakte oder unterschiedliche Ergebnisse liefern.
Richtig, ich habe keine grossen biochemischen sowie pathophysiologischen Kenntnisse, die sind fuer diese oberflaechliche Diskussion auch nicht von Noeten.
Zu Bierwansts Ausfuehrungen schrieb ich dass ich ihm nicht "ueberall" folgen kann, damit meinte ich seinen Vergleich mit dem Zucker und Brot (also auch hier keine voreiligen Schluesse ziehen). Der Rest ist leicht verstaendlich bzw. bekannt.
Und ja, ich weiss was ein Bias ist.

Nix fuer ungut, aber so ist es,

Gruss, caris
 
Re: falsche reihenfolge

hallo christian!

primär ist bewegungsmangel das übel. in kombination mit einer pos. EB verstärkt sich das problem natürlich.
junk-food alleine ist dafür sicherlich nicht der auslöser. man kann auch "gesund" zu viel essen :winke:. der studie mit den mäusen stehe ich trotzdem skeptisch gegenüber.

seas, uschi



seas, uschi

 
wo hab ich geschrieben, dass...

...wissenschaftliches arbeiten etwas mit mäuseversuchen zu tun hätte? hier geht es um grundlegende dinge, um ein allgemeinverständnis der wissenschaft und natürlich im speziellen um ein verständnis und evaluieren naturwissenschaftlichen arbeitens. nicht jedes paper, das täglich erscheint, bringt die menschheit weiter - ich will es mal so diplomatisch ausdrücken:winke:.
ansonst war es nie meine absicht, dich abzuqualifizieren. fehlendes hintergrundwissen ist noch lange kein manko, wenn man auf einem anderen gebiet "zu hause" ist. mir fehlt dafür das fachliche hintergrundwissen auf deinem fachgebiet (wobei ich nicht weiß, was es ist. was machst du eigentlich beruflich?).

mit versöhnlichem gruß, kurt
 
Re: wo hab ich geschrieben, dass...

Hallo Kurt,

ich nehme die Vers�hnung dankend an, hab das auch nicht zu ernst genommen, war aber schon ein wenig pikiert und habe auch deshalb etwas scharf geantwortet.
Du schriebst:"hast du jemals wissenschaftlich gearbeitet? ich denke nicht, wenn du behauptest, man k�nne versuche an m�usen vorbehaltlos auf den menschen �bertragen."
Das bezog sich also hierauf und ich sagte ja schon auch ich hab mit meiner Antwort etwas �berzogen.

Und zu mir: ich bin Dipl.-Sportwissenschaftler
 
Ich lass dich nicht ungebildet sterben

im zusammenhang mit wissenschaftlichen studien ist ein "bias" sowas wie ein vorurteil bzw. eine fehlerhafte beurteilung, eine falsche annahme usw...

gruß, kurt
 
gut zu wissen!

dann werd ich in zukunft vermehrt deine dienste in anspruch nehmen bzw. bei bestimmten fragen auf dich verweisen:winke:. es freut mich, wenn qualifizierte leute im forum vertreten sind. hast du ein spezialgebiet?

gruß, kurt (der deine antwort gar nicht so überzogen empfunden hat und außerdem einiges verträgt:winke:)
 
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