Zink! Wie viel?

Seppe

New member
Moin,

der titel sagt eigentlich schon alles, ich hab hier im forum gelesen das der ein oder andere, hier locker 25mg am Tag nehmen...

Auf der verpackung meiner Zinktabletten steht als Empfehlung: 1-2 Tabletten am Tag

Eine Tablette enthält: 5mg organisches Zink aus 25mg Zink-Aminosäurekomplex

muss ich mich jetzt nach den 5mg oder den 25mg richten?
ich würde nach den 5mg gehn, demnach sind 5 tabletten am tag in ordnung :confused:
ihr merkt schon ich bin gut verwirrt helft mir mal bitte :rolleyes:
Und was mir grad noch eingefallen ist...ich muss zugeben das ich mich auch nicht optimal ernähre, wenig Obst/Gemüse und ich hab gelesen das Menschen mit schlechter Ernährung einen erhöhten Zinkbedarf haben, ist denn zu viel Zink irgendwie schädlich? kann ich da viel falsch machen?

Vielen Dank im Voraus! ;)

mfg
Peter

edit: die nehm ich übrigens :p
zink.jpg
 
A

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Re: Zink! Wie viel?
Hallo Peter Pan,

die DGE Empfehlung bezüglich Zink liegt bei 12-15mg/Tag. Das wären bei Dir 3 Tabletten. Da Du aber sicherlich kein Büromensch sondern ein Athlet bist, ist der Zink -Bedarf entsprechend höher. 25mg/Tag sind ganz gut.

Ab einer Dosierung von 150mg/d wirkt Zink toxisch.

An Deiner Stelle, würde ich mir Brausetabletten aus der Apotheke holen. Die haben 25mg/Tab. und sind noch rel. günstig.

Viele Grüße
LH
 
Original geschrieben von LoneHero


An Deiner Stelle, würde ich mir Brausetabletten aus der Apotheke holen. Die haben 25mg/Tab. und sind noch rel. günstig.


Öhm, ist das nicht völlig sinnlos???
Meines Wissens wird Zink doch erst im Dünndarm resorbiert, da wäre es doch völliger Humbug Brausetabletten zu nehmen, da hier der Großteil des Zinks doch sowieso von der magensäure zersetzt wird, also zerfällt.
 
Hallo Tenshi,

ein interressanter Einwand! Ich habe daraufhin mir noch mal verschiedenes angeschaut- konnte aber keine Belege für Deine Theorie finden.

Was den Resorptionsort betrifft, so ist das der proximale Dünndarm, da hast Du recht.

Für eine Inaktivierung durch die Magensäure ließen sich keine Hinweise finden. Und es gibt auch Zink in Drageeform, was vor dieser Inaktivierzng auch nicht gefeit wäre. Und wie steht es mit anderen Mineralstoffen? Würden die nicht auch inaktiviert?

Was die Resorption klar negativ beeinflusst ist:
Ballsaststoffe und Phytinsäure. Phytinsäure vermag Zink zu binden und da pflanzliche Nahrung viel Phytat enthält, sollte es nicht zusammen eingenommen werden.

Förderlich hingegen sind Aminosäuren, niedermolekulare Komplexbildner, Calcium, Phosphat u.ä.

Viele Grüße
LH
 
Also, denke es kommt auch auf die Kapseln selber an, also ob sie dem Magensaft gegenüber resistent sind.
Hab mich da jetzt nicht eingehender mit befasst, erscheint mir aber logisch.

Dein Argument mit den anderen Mineralien erscheint mir aber auch logisch, hier stellt sich aber dann auch die Frage wo diese resorbiert werden!!!
 
Hallo Tenishan,

es gibt Zink in den verschiedensten Darreichungsformen, die Filmtabletten zählen auch dazu.

Neben Zink werden auch noch Eisen, Kupfer, Selen, Mangan, Nickel und Chr0m im Dünndarm resorbiert (kann sein, dass ich welche noch vergessen habe).

Kupfer wird übrigens aufgespalten und in ionisierter Form resorbiert.

Aber kommen wir nochmal aufs Zink:

Fleisch enthält ja relativ viel Zink. Dies gelangt auch in den Magen, und wird dort von der Magensäure ja auch umgeben. Hier ist kein schützender polymer- Film vorhanden- demnach müsste (laut Deiner Theorie) sämtliches Zink inaktiviert werden- was jedoch auszuschließen ist.

Fazit:
Brausetabletten können ebenso verwendet werden wie andere Darreichungsformen.

Viele Grüße
LH
 
Es gibt auch noch eine Methode, Zink Magensaft-resistent zu machen. Die sog "Chelatierung". Keine Ahnung wie das letztlich funktioniert, aber das Zink passiert den Magen unverdaut und soll dann im Dünndarm resobiert werden. Die Aufschlüsselung schon im Magen solle die toxische Wirkung ja erst entfachen.

Genau da liegt dann aber auch das Problem. Meine bisherigen Nachforschungen zu dem Thema Zink haben ergeben, daß die meisten Zinkdarreichungsformen im Dünndarm gar nicht aufgenommen werden können. Angeblich wäre das nur bei Zink der Fall, das an ein Histidinmolekül gekoppelt ist. Für Histidin gibt es speziele Rezeptoren im Darm, damit ist die Aufnahme sichergestellt.

Chelate, Gluconate, Citrate, Sulfate, etc. als Bindungspartner machen Zink im Darm fast unlösbar, und sind damit für´n Popo.


Soweit was ich gefunden habe...
Weiß einer was genaueres?

sam
 
Hallo Sam,

zunächst muss ich noch einen Fehler meinerseits einräumen: Calcium und Phosphat wirken negativ auf die Zink Resorption und nicht positiv.

Du sagst, dass Citrat die Resorption negativ beeinflusst, meines Wissens, wird diese jedoch durch Citrat gefördert. Auch Aminosäuren (z.B. Cystein und Glutamat) beeinflussen die Aufnahme positiv.

Das einzige Beispiel, was ich für die Chelatisierung (ich glaube das man Chelatierung äquivalent benutzen kann) kenne, ist DMSA, was in der Medizin bei einer Bleivergiftung verwendet wird. Die DMSA bindet an das Blei und macht es somit "unschädlich". Diese Bindung ist so weit ich weiß irreversibel. Sollte also eine Substanz mit Zink einen Chelat Komplex bilden, so ist eine Resoption unmöglich!

Um Wirkstoffe vor Zersetzung im Magen zu schonen, verwendet man Filmtabletten, die mit ihrem Polymerfilm eine gewisse Resistenz besitzen.

Vieleicht findest Du ja damit noch was raus.

Viele Grüße
LH
 
Naja, was ich rausfand war eben daß derzeit fast alle Zinkpräparate Chelate sind. Zumindest die hochdosierten.

Citrat ermöglicht eine Aufspaltung bereits im Magen, was bei den Dosierungen, die für uns interessant sind toxische Folgen hat.

sam
 
"Chelatieren nennt man den Prozeß, durch den Mineralstoffe und Spurenelemente in ihre verdauungsfähigste, das heißt aufnahmefähigste Form gebracht werden.
Eine Studie des John Bastry College of Naturopathic Medicine (UUSA) zeigte, dass die menschliche Spurenelementaufnahme in Chelat-Form deutlich höher ist als die von Gluconaten oder Citraten.

Herkömmliche Spurenelementprodukte sind in Salzverbindungen gebunden und lösen sich nach dem Schlucken im Magen durch die Magensäure auf. Dies ist zwar die Aufgabe der Säure, um die tägliche Nahrung für den Dünndarm vorzubereiten, jedoch geht ein Teil der Wirksamkeit durch den Kontakt mit der Magensäure verloren.

Ein Beispiel: Sie erhalten einen großen Baustein mit einer Hand und man versucht, Ihnen diesen zu entreißen, was auch leicht möglich ist. Das sind Salzverbindungen. Halten Sie jedoch den Baustein mit 6 Händen umklammert, ist dies nicht möglich.

Das sind Chelate, körperverwandte Baustoffe, die an Aminosäuren gebunden sind. Das ermöglicht eine drei- bis zehnmal höhere Aufnahme, da Aminosäuren für Mineralstoffe als Transportmittel dienen und so die Spurenelemente im Dünndarm zur "wahren" Aufnahme bereits zur Verfügung stehen.

Chelate sind säurestabil und liefern die für die Verdauung und somit für die Aufnahme der Elemente notwendigen Aminosäuren (trotz Magen-Darm- und Stoffwechselerkrankungen) in genügender Menge mit."

Das fand ich noch.

ein Beispiel:
http://www.vitamine-abc.de/ProductD...e=/ProductTree.php?CategoryID=11&PPP=10&SP=10

sam
 
In der Therapie akuter Vergiftungen sind Chelatbildner sinnvoll (8). Succimer wird insbesondere bei Bleivergiftungen als Antidot eingesetzt. Auch zur Behandlung von Arsen- oder Quecksilbervergiftungen findet es therapeutisch Anwendung

Nun anscheinend dürfte das von Substrat zu Substrat verschieden sein. Ich bin in der Hinsicht allerdings auch überfragt, welche Chelat Komplexe irreversibel gebunden sind und bei welchen eine Spaltung vorgenommen werden kann.

Wie sich die Trennung zwischen beiden Komponeneten vollzieht, dazu konnte ich nichts finden- lediglich, dass im Darm sowohl ein passiver als auch ein aktiver (Carrier-) Transport vorliegt.

Ich muss aber nochmals auf das Zink hinweisen, was regulär mit der Nahrung aufgenommen wird- dies müsste ja auch inaktiviert ausgeschieden werden- im Rahmen der menschlichen Evolution wäre so etwas aber äußerst unsinnig.

Viele Grüße
LH
 
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Re: Zink! Wie viel?
Hallo LoneHero,

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