Zink-Supplementierung

Danke für die Infos Kurt. Aber ich habe gelesen, dass Zinkgaben von ca. 60-100mg täglich den Testosteronspiegel erhöhen (bis zu 25%. Dass soll wohl daran lieben, dass die Testosteronkonvertierung in Östrogen teilweise blockiert wird (oder zumindest das Enzym?). Deshalb wollte ich wissen, aber welcher Dosis Zink schäden verursachen kann.



Mit freundlichen Grüßen

Bruce
 
Testosteronspiegelerhöhung = Libidosteigerung?...

das muss nicht der fall sein, mein potenter tita (oder soll ich dich "titan" nennen? ;-)) wie hast du deine beobachtung wissenschaftlich belegt? durch plasmaspiegelbestimmung von freiem testosteron, SHBG usw.? lies mein posting an kockie und informiere dich über den "placebo-effekt". der glaube versetzt bekanntlich berge...

gruss, kurt









tita schrieb:

> hmmm aber da hab ich bei einnahme von 40 g pro tag ganz andere sachen erlebt... alles was nicht bei drei auf den bäumen war... :)
 
nein, weil es eben NICHT so belegt ist, wie du behauptest!

hallo bruce,

ich habe dir und kockie bereits im superslow-forum ausführlich geantwortet. es gibt keine "unzählige studien", die klinisch relevant sind. es soll ja mehr als nur eine "laborkosmetik" herausschauen, oder? ;-)

gruss, kurt





Bruce schrieb:

> Es wurde mit unzähligen Studien belegt, dass Zink zu einer Testosteronerhöhung fürht.

> Hier mal ein Beitrag aus einem anderen Forum. http://www.superslow.de/forum/viewtopic.php4?topic=409&forum=6&2
 
Testosteronspiegelerhöhung durch Zinkeinnahme: Laborkosmetik oder mehr?...

hallo kockie,

hier meine antwort, die ich dir bereits im anderen forum gegeben habe:

ergänzend zu meinem obigen posting an bruce möchte ich dir folgendes sagen: natürlich bin ich mir bewusst, nicht alles zu wissen. aber deswegen gibt es ja "medline", wobei man sich aber bewusst sein muss, dass von den täglich über 6000 neuen publikationen bei weitem nicht alle "brauchbar" sind. es ist auch viel schrott dabei (aber du weißt ja - die impactpunkte... ;-)). auch bei dir vermisse ich generell eine entsprechend kritische haltung der papers gegenüber (ist mir schon ein paar mal aufgefallen), die immer auf ihre biases geprüft werden müssen (studiendesign, statistische auswertung usw...). jedenfalls beweisen die von dir zitierten papers keinesfalls einen signifikanten klinschen effekt einer zinksupplementation hinsichtlich einer beeinflussung der androgen-anabolen stoffwechselsituation. und darum geht es euch ja letztlich, oder? was nützt eine alleinige laborbefundkosmetik ohne eindeutig bewiesene klinische relevanz? du solltest dich lieber mal fragen, wie das so mit der plasmaspiegelbestimmung von testosteron generell ist, die erstens großen schwankungen unterliegt (!), wie oft gemessen wird, ob es zweitens wirklich das (biologisch aktive) freie testosteron ist, was gemessen wird, und nicht nur das gesamttestosteron, das zum grossteil an plasmaeiweiß gebunden ist, wie das mit dem SHBG ist usw... und ob mittels zink-induzierter aromatasehemmung tatsächlich eine positivierung der stickstoffbilanz erzielt werden kann. ich sag dir, was für eine muskelhypertrophie in erster linie entscheidend ist - ein entsprechender trainingsreiz! ohne den kannst du supplementieren, was du willst, und es wird sich nichts tun.

zu unserem kollegen markus metka: ich kenne ihn natürlich. er ist gynäkologe (wie auch prof. huber), der ein männerinstitut (!) in wien betreibt. allein die tatsache, dass metka (und huber) es sehr gut verstehen, sich in den medien zu präsentieren, beweist noch lange nicht, dass sie mit ihren aussagen immer recht haben. als internist beschäftige ich mich schon seit vielen jahren mit der endokrionologie (du weißt, das ist ein interdisziplinäres fachgebiet und nicht nur gynäkologen verstehen was davon ;-))und seit ein paar jahren auch mit der "anti-aging-medizin", allerdings auf fundierter, "ehrlicher" basis und nicht auf so populistische art und weise wie die beiden. das hat jetzt überhaupt nichts mit neid zu tun, sondern ist eine tatsache. die beiden herren mimen in wien die seriösen gynäkologen, um im süddeutschen raum schönheitskliniken zu betreiben und bestseller für männer zu schreiben, deren inhalt zwar zum teil sehr gut ist, zum teil aber nicht stimmt bzw. nicht dem aktuellen erkenntnisstand entspricht, sondern (noch) spekulativ ist. ich schätze prof. huber wegen seines fachlichen wissens sehr, aber wie sagt man so schön: pecunia non olet :)). das PEDAM hat zweifellos seinen klinischen stellenwert, aber man darf hieraus kein "geschäft" machen.

dass du metka (der übrigens nicht habilitiert ist) hier ausführlich zitierst und quasi als "beweis" anführt, enttäuscht mich. von dir als arzt erwarte ich mir mehr kritikfähigkeit. glaubst du immer alles, was irgendwelche "kapazunder" von sich geben? was metka behauptet, ist alles andere "sehr gut untersucht", geschweige denn belegt, z.b. die wirkung der phytoestrogene oder der "secretagoga" hinsichtlich HGH-stimlation (ich habe kürzlich auf www.surfmed.at im forum "von arzt zu arzt" dazu stellung bezogen, lies das mal). vergiss nicht, dass "anti-aging" heute ein riesiger wirtschaftszweig geworden ist. aminosäuren, gelee royal... alles unzweckmässig und keinesfalls wissenschaftlich belegt. aber man kann mit den vertreiberfirmen ordentlich "mitschneiden", wenn man als renommierter mediziner deren fürsprecher ist...

übrigens waren sich metka und sein coautor meryn sich nicht zu blöd, in ihrem buch "der mann 2000" aus meiner homepage abzukupfern!

womit ich mit metka absolut konform gehe, ist die aussage, dass lifestyleberatung den vorrang gegenüber jedweder substitution oder sonstigen intervention hat.

zum zink: metkas aussage, dass zinkmangel "unglaublich verbreitet" wäre, entbehrt jeglicher grundlage. es stimmt einfach nicht. hier begibt er sich auf ein gebiet (mikronährstoffe), das für ihn (wie so viele, die uns zu "mangelwesen" erklären) glatteis bedeutet. und wie ich schon sagte - die aromatasehemmung durch zink ist klinisch bis dato nicht dahingehend belegt, dass damit ein signifikanter effekt hinsichtlich "entweiblichung" bzw. muskelhypetrophieförderung verbunden wäre. nur ein bisschen laborbefundkosmetik ist zu wenig, um es "an die große glocke" zu hängen (aber offensichtlich ausreichend, um damit geld zu verdienen...)

was ich mit meiner stellungnahme bei euch allen erreichen will, ist eine kritische haltung gewisser aussagen gegenüber, auch wenn sie von renommierten experten getätigt werden. es kann nicht schaden, selbst ein wenig nachzudenken und sich auch selbst ein wenig in der wissenschaftlichen primärliteratur umzusehen - und auch dieser kritisch gegenüberzustehen.

abschließend kann ich mir ein bisschen zynismus nicht verkneifen: hast du metka schon mal "in natura" gesehen? sein femininer habitus könnte ein wenig aromatasehemmung ganz gut vertragen... ;-))

gruss, kurt
 
Re: Testosteronspiegelerhöhung durch Zinkeinnahme: Laborkosmetik oder mehr?...

hallo kockie,

ich habe dir bereits im superlangsamen forum darauf geantwortet ;-)

zunächst hatte ich den eindruck, du würdest der "chemischen keule" gegenüber eine ziemlich lockere haltung einnehmen... ich bin froh, dass es nicht so ist.

die leute sollen wert auf die trainingseffizienz legen und sich nicht mit diversen "unterstützenden mitteln" beschäftigen.

gruss, kurt
 
Zurück
Oben