kurt1
New member
hallo jörg, hallo oliver, hallo flo,
wir haben ende september/anfang oktober über sonnencremen und melanomrisiko diskutiert, errinnert ihr euch?
ich bin noch die antwort meines freundes (w. niederdorfer, dermatologe in münchen) auf das paper von DUNFORD et al schuldig, das oliver gepostet hat.
hier ist sie:
das nur der vollständigkeit halber.
hier nochmals das paper, wenn jemand nicht mehr weiß, um welches es sich handelt:
FEBS Lett. 1997 Nov 24;418(1-2):87-90.
Chemical oxidation and DNA damage catalysed by inorganic sunscreen ingredients.
Dunford R, Salinaro A, Cai L, Serpone N, Horikoshi S, Hidaka H, Knowland J.
University of Oxford, Department of Biochemistry, UK.
Titanium dioxide (TiO2) has been noted (US Federal Register, 43FR38206, 25 August 1978) to be a safe physical sunscreen because it reflects and scatters UVB and UVA in sunlight. However, TiO2 absorbs about 70% of incident UV, and in aqueous environments this leads to the generation of hydroxyl radicals which can initiate oxidations. Using chemical methods, we show that all sunscreen TiO2 samples tested catalyse the photo-oxidation of a representative organic substrate (phenol). We also show that sunlight-illuminated TiO2 catalyses DNA damage both in vitro and in human cells. These results may be relevant to the overall effects of sunscreens.
gruß, kurt
wir haben ende september/anfang oktober über sonnencremen und melanomrisiko diskutiert, errinnert ihr euch?
ich bin noch die antwort meines freundes (w. niederdorfer, dermatologe in münchen) auf das paper von DUNFORD et al schuldig, das oliver gepostet hat.
hier ist sie:
In Antwort auf:
Zunächst ist es grundsätzlich schon so, dass chemische Filter (auf die wir allerdings zunehmend kontaktallergische Reaktionen sehen - es gibt über 80 verschiedene Substanzen) unter Wärmeabgabe die UV- Lichtenergie umwandeln und physikalische Filter, welche nie aus reinem Titandioxid bestehen, sondern auch aus Zinkoxid und einer Grundlage (kann Wasser sein, eine Emulision oder eine Milch sein)zusammengesetzt sind, die Strahlung reflektieren. In welchem Ausmass, hängt zum einen von der Konzentration der einzelnen Komponenten ab und von der Körnigkeit der Lotion. Reiner Puder wäre z.B. Titandioxid und Zinkoxid zu gleichen Teilen.
Das Ausmass der Schädigung einer bestimmten Dosis von UV- Licht (hier: Welche Wellenlänge? UV-B-Anteil : UV-A-Anteil =? Dauer der Insolation? ) hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die freien Radikale, welche als mitentscheidende Noxe beschuldigt werden, können zweierlei bewirken:
Zum einen die Schäden an Bindegewebsstrukturen, welche das sog. Photoaging forcieren, zum anderen den direkten DNA-Schaden. Der ist der Grund für kumulative Schäden, welche zu Karzinomen im Sinne von Basaliomen und Spinaliomen führen können. Und auch zu Melanomen, die aber nicht nur durch UV-Licht ausgelöst werden. Da spielen nachgewiesenermassen auch andere Faktoren (genetische, immunologische und ???? - z.B. Melanom der Fussohle, akrolentiginöse Melanome) eine Rolle.
Also eine hochkomplexe Geschichte. Höchstinteressant jedenfalls die Titandioxid - Geschichte und sicherlich beachtenswert. Mich würden noch weitere Arbeiten dazu interessieren bzw. grösser angelegte Untersuchungen. Was passiert bei Pasten (=Puder in Fettcreme), die decken in der Regel schon komplett ab, obwohl sie auch Titandioxid u. Zinkoxid enthalten?
das nur der vollständigkeit halber.
hier nochmals das paper, wenn jemand nicht mehr weiß, um welches es sich handelt:
FEBS Lett. 1997 Nov 24;418(1-2):87-90.
Chemical oxidation and DNA damage catalysed by inorganic sunscreen ingredients.
Dunford R, Salinaro A, Cai L, Serpone N, Horikoshi S, Hidaka H, Knowland J.
University of Oxford, Department of Biochemistry, UK.
Titanium dioxide (TiO2) has been noted (US Federal Register, 43FR38206, 25 August 1978) to be a safe physical sunscreen because it reflects and scatters UVB and UVA in sunlight. However, TiO2 absorbs about 70% of incident UV, and in aqueous environments this leads to the generation of hydroxyl radicals which can initiate oxidations. Using chemical methods, we show that all sunscreen TiO2 samples tested catalyse the photo-oxidation of a representative organic substrate (phenol). We also show that sunlight-illuminated TiO2 catalyses DNA damage both in vitro and in human cells. These results may be relevant to the overall effects of sunscreens.
gruß, kurt