Hallo Alexander,
Kondition ist eigentlich ein Sammelbegriff. Er umfasst alle motorischen Beanspruchungsformen mit Ausnahme der koordinativen Fähigkeiten. Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit sind demnach auch konditionelle Eigenschaften. Ich geh mal davon aus, Dir geht es um die Ausdauer, genauer um die allgemeine dynamische Ausdauer. Das ist auch die, die beim Laufen gefordert ist.
Durch das Training setzt Du eine Vielzahl von Reizen auf Deinen Organismus, die zu Anpassungen führen. Interessant ist immer die Frage, welches die leistungsbegrenzenden Faktoren sind. Beim Laufen ist dies die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems, deren Bruttolriterium die maximale Sauerstoffanufnahme (VO2) in l pro Minute ist. Diese wird durch Ausdauertraining gesteigert.
Die VO2 hängt ab von
- der Atmung
- dem Sauerstofftransport in den Gefäßen
- der Sauerstoffverwertung in den arbeitenden Muskeln
Was passiert bei längerem Training?
Bei der Atmung wird sich nicht viel ändern. Ok, beim blutigen Anfänger spielt die Atemtechnik ne Rolle, aber in der Regel atmest Du immer mehr ein, als Dein Herz transportieren und Deine Muskeln verwerten können. Die Lunge ist also für die VO2 kein leistungsbegrenzender Faktor und darf daher ignoriert werden. Lediglich bei starken Beeinträchtigungen der Lungenfunktion durch Asthma oder beim Rauchen kanns da Schwierigkeiten geben.
Der Sauerstofftransport ist dagegen entscheidend. Es wird angegeben, wieviel Blut pro Zeiteinheit transportiert wird (= Herz-Zeit-Volumen). Ein leistungsfähiger trainierter Herzmuskel fördert mehr Blut und somit gelangt mehr Sauerstoff zu den Muskeln.
Die Energieverwertung im Muskel steigt durch eine bessere und feinere Durchblutung (Kapillarisierung) sowie durch eine Zunahme der Mitochondrienanzahl. Das sind kleine Zellorganellen, in denen die Energiegewinnung stattfindet, quasi die Brennöfen unseres Körpers. Darüber hinaus verfügt eine trainierte Muskelzelle über mehr Enzyme, die für die Energiegewinnung notwendig sind. Enzyme sind sogenannte Biokatalysatoren, also Stoffe, die best. Reaktionen im Körper erst ermöglichen.
Dies sind die hauptsächlichen Anpassungen durchs Training. Nicht vergessen sollte man auch die psychischen Faktoren, nämlich die Gewöhnung an lange Trainingseinheiten und der nötige eiserne Wille, der sich mit zunehmender Trainiertheit einstellt.
Vielleicht kann mich ja noch jemand ergänzen.
Gruß,
Thomas
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