Siehe Buch 'Das egoistische Gen'
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499196093/qid=1007306192/sr=1-1_pi/ref=sr_sp_prod/028-2366213-9042141
Richard Dawkins
Das egoistische Gen (The Selfish Gene)
2. Auflage
Eine wesentliche Aufgabe des Transhumanismus ist es, die Fortentwicklung des Menschen selbst in die Hand zu nehmen, also die natürliche Evolution durch die gezielte, vom menschlichen Geist geplante Evolution zu ersetzen. Dieses Buch beschreibt den ersten Schritt, die natürliche Evolution, also die Kräfte, die über die Jahrmillionen aus simplen organischen Molekülen den Mensch geformt haben. Und wenn auch die Grundzüge der Theorie keinem Leser unvertraut sein dürften, so besticht
das Buch doch durch seine Konsequenz und Präzision, die auch Bekanntes in einem neuen Licht erscheinen lässt.
Das Buch beginnt mit einer allgemeinen Erläuterung der Voraussetzungen, die den Prozess, den wir Evolution nennen, erst möglich machen. Hier wird gezeigt, dass Evolution sich immer auf sich selbst reproduzierende Einheiten, die Replikatoren, bezieht, in menschlichen Fall also auf die Gene. Die Gene, und nicht etwa die menschlichen Individuen selber, bilden die Einheiten, auf die die Evolution wirkt. In den folgenden Kapiteln werden Konsequenzen dieser Erkenntnis untersucht und Begriffe
und Denkweisen der Evolutionstheorie eingeführt. Hier wird wissenschaftliche Schwerstarbeit geleistet, ohne dass es dem Leser bewusst wird. Denn auch komplizierte Konzepte weiß der Autor in einem lockeren und verständlichen Stil zu erläutern, ohne dass die wissenschaftliche Präzision darunter leidet. Der Leser erfährt über das Konzept der evolutionär stabilen Strategie, den Kampf zwischen den Geschlechtern aus evolutionärer Perspektive und allgemein über die Implikationen der Evolution für Verhalten und Form der verschiedensten Lebewesen.
Den Abschluss bildet ein Kapitel, dass auch von historischem Interesse ist, denn in ihm wird erstmals das Konzept der Memes erläutert. Wie Dawkins selber betont, ist Evolution nicht nur auf Gene beschränkt; vielmehr kann sie in jedem System wirken, das bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Ein solches System, schreibt Dawkins, ist das der menschlichen Konzepte, Ideen und Vorstellungen, kurz: der Memes. Sie werden im menschlichen Gehirn gespeichert und durch die Kommunikation der Menschen miteinander verbreitet. Wenn diesem Konzept auch bis jetzt eine Formulierung mit ähnlich durchschlagender Erklärungskraft wie der der Evolution verwehrt geblieben ist, so hat es sich doch als sehr nützlich erwiesen, und wird insbesondere von Transhumanisten rege gebraucht.
Wer dieses Buch lesen möchte, der sollte unbedingt darauf achten, dass er sich die zweite Auflage besorgt, denn diese enthält neben vielen Ergänzungen auch einige wichtige Berichtigungen zur ersten Auflage, sowie zwei neue Kapitel. Das erste beschreibt die evolutionären Grundlagen von Kooperation und Vertrauen, das zweite erläutert eine verallgemeinerte Theorie des Wirkens der Gene, die eine nochmal klarere und einheitlichere Darstellung des Gesagten erlaubt.