was ist nur los mit den ärzten?!

leeva

New member
vielleicht nicht das exakt passende forum, aber da es hier
auch um gesundheit geht... hier mein frust:

warum nimmt sich kein arzt mehr zeit für den patient?
oder man muss ewigkeiten nach ihm suchen!
jetzt sitze ich hier mit einer chronischen nebenhölen-
entzündung, schlucke die 4. packung penizillin, incl
kortison und was weiss ich... nur weil keiner mich
untersucht hat!!

"was kann ich für sie tun?"
"ich denke ich habe eine nebenhölenentzndg."
"gut dann schreibe ich mal antibiotika auf"
... ohne mit auch nur in die nase geschaut zu haben!
kein ratschlag von nasenspray, inhalieren, rotlicht!
das habe ich mir alles aus dem i-net rausgesucht!

ein anderer arzt sagt mir ins gesicht:
"ich habe eh keine lust mehr, als arzt verdient man
ja mitlerweile nichts mehr"
...also ich bekomme meine überstunden auch nicht bezahlt
und arbeite als grafikerin sogar aus leidenschaft.

es ist so eine unendliche palette von vorfällen in meiner fa-
milie in der letzten entstanden, da keiner sich mehr mühe gibt
oder sich mal ein paar minuten zeit nimmt.
geht es denn hier nur noch ums geld?
 
Wenn Du privat versichert bist, dann ändert sich das. Wir leben leider in einer 2 Klassen Gesellschaft.....

http://www.guntermann.com/concours.gif
 
Hallo leeva!
Wie wäre es dann, wenn du den Arzt direkt danach fragst!!!
Nur ein mündiger Patient kommt m.E. die Informationen, die er braucht! Ein Arzt ist ja auch auf den Patienten angewiesen. Nur keine falsche Scheu!
LG, Brigitte (die in allen Bereichen - nach langem Suchen, zugegeben - sehr gute Ärzte hat - und das nicht privat!).
 
Hallo leeva

Ich kann Dich nur bestätigen. Habe heute beim Hausarzt (!) einen Termin für morgen bekommen - früher bin ich hingegangen, habe ein bißchen gewartet und bin drangekommen. Das war, als er auch noch nachmittags Sprechstunde hatte.
Ein Orthopäden hat mir ein "Das ist eine Arthrose, da kann man nix machen" hingeworfen und noch bevor ich den Mund aufmachen konnte, war er ins nächste Behandlungszimmer verschwunden. Was eine Arthrose ist, habe ich dann im Internet erforscht.
Mein Vater mußte erst halbtot ins Krankenhaus eingeliefert werden, damit seine Lungenentzündung mit dem richtigen Antibiotikum und seine Herzschwäche mit den richtigen Medikamenten behandelt werden konnten, sein Hausarzt hatte monatelang mit den Schultern gezuckt und "das ist das Alter" gemurmelt.

Andererseits verstehe ich natürlich auch, dass es bei der aktuellen Fehlsteuerung des Gesundheitswesens für einen Arzt völlig uninteressant ist, mit dem Patienten zu reden. Betriebswirtschaftlich ist es sinnvoll, die Arbeit nach dem Ertrag zu optimieren, also die Praxiszeiten zu verkürzen, bei der Behandlung auf die mögliche Abrechnung zu achten, Zeit nur in Privatpatienten bei 3facher Abrechnungsmöglichkeit zu investieren. Ich erwarte ja, dass Ärzte rationale Menschen sind, also kann ich mir ihr Verhalten erklären. Trotzdem nervt es mich tot, wenn ich sehe, welche Beträge ich für dieses Gesundheitswesen aufzubringen habe und welche Leistung im Bedarfsfall kommt (wobei ich selbst noch erheblich Geld und Zeit investiere, um gesund zu bleiben). Wenn ich mir die aktuelle Debatte ansehe, dann fürchte ich, dass die Fehlsteuerung des Gesundheitswesens nicht korrigiert wird, also wird es sich vermutlich auf absehbare Zeit für die Ärzte nicht rechnen, sich weiterzubilden, ihre Patienten als vernünftige Wesen zu betrachten und entsprechend zu informieren.

Ingrid
 
Bitte nicht verallgemeinern!

es gibt auch ärzte, die sich zeit nehmen und die nicht aufgrund der vermutungsdiagnose des patienten (!) ein antibiotikum verordnen.
mit kopfschüttelndem gruß ob deines erfahrungsberichts,
kurt
 
zum teil ja...

wegen meiner ewigen bis nachts-am-rechner-arbeiterei ist mein rücken
von oben - unten verspannt. einmal so schlimm dass ich mich nicht mehr
bewegen konnte. nicht schlafen, sitzen.......

orthopäde:
hat mich sofort 6!! mal geröntgt und meinte ich hätte nichts.
dann habe ICH IHM den tipp gegeben sich mal meinen rücken
anzuschaun. ist das möglich? dann meinte er das dieses
knirschen in meinem rücken das berühmte "knochenknacken"
sei... dabei weiss ich sogar selber, dass das die verspan-
nungen sind! hat mir ne rheumasalbe gegeben und mir eine
halskrause fertigen lassen.

ich bin dann heulend zum hausarzt und hab mir ne spritze geben
lassen damit ich überhaupt wieder fähig war zu gehen...

ist das normal?
 
nein mach ich nich

...sag ja dass man verdammt lange suchen muss.
mein jetzt guter orthopäde war der 4. versuch
und liegt 15 km entfernt. aber das ist es ja wert!
 
Auch du solltest nicht verallgemeinern!

die "zwei-klassen-medizin" darf jedenfalls nicht die medizinische qualität betreffen. wie ich schon leeva sagte, es gibt sehr wohl auch ärzte, die nicht nur betriebswirtschaftlich orientiert sind. niemand wird gezwungen, einem arzt die treue zu halten, wenn er mit ihm unzufrieden ist.
gruß, kurt
 
Re: Auch du solltest nicht verallgemeinern!

Naja, die Wahl ist aber meistens nicht frei...denn sehr viele gute Ärzte nehmen einfach keine neuen Patienten mehr auf, egal, ob privat oder gesetzlich versichert! Was bleibt einem dann noch übrig???
Gruss,

Felix

 
Aufnahmesperre?

sowas ist natürlich nicht in ordnung.
aber dann würde ich jenen arzt nicht als "gut" bezeichnen. viele bauen sich einen nimbus auf, von dem sie dann zehren...
gruß, kurt
 
Jöööö!

Du zitierst mein Lieblingsbuch!!! Ich schmelze dahin!

Ok, hat zwar nichts mit den Ärzten zu tun - ich hab auch genau so gute wie auch schlechte Erfahrungen, aber DAS MUSSTE JETZT SEIN!! Zeichnest Du mir ein Schaf?

LG
Meni
 
JUCHHUUUUUUUUUU...

Liebe Meni,
es ist auch eines meiner Lieblingsbücher!
Hier mein Schaf für dich:

________
|............|
|..Kiste...|
|............|
|_______|

Kannst dir ja denken, wo das Schaf ist :winke:?
So...jetzt musst du mich aber auch zähmen :)!!!
LG,

Felix

 
"Le petit prince"

hab vor 25 jahren auf französisch gelesen, später nochmals auf deutsch. in diesem kleinen büchlein steckt die ganze lebensweisheit. leider bleiben die meisten menschen davon unberührt. schade, dass exupery so früh starb. hätte gern noch mehr von diesem weisen mann gelesen und gelernt...
lg, kurt
 
Re: "Le petit prince"

Tja - und manche Leute sehen das als Kinderbuch!!!!

Ich bin zwar ein wenig - wie würdest Du sagen ? - "zwangsneurotisch" :winke:, was die Pflege meiner Bücher angeht, aber da hat es sich nicht verhindern lassen, so oft, wie ich es gelesen habe, dass es schon ganz schön abgegriffen ist!

Ja, er wusste wohl, worauf es im Leben ankommt und was wirklich zählt!!

LG
Meni
 
Re: Aufnahmesperre? - durchaus üblich

tja, das ist aber in Deutschland in einigen Regionen Standard!!

z.B. letzten Herbst ist es mir ins Kreuz gefahren (weiß bis heute nicht was das war), natürlich Samstag. Da ich mich praktisch nicht bewegen konnte, hätte ich Hausbesuch oder Krankenwagen holen müssen. Als kostenbewußter Patient habe ich das nicht gemacht, die Alternative Notaufnahme in der Uniklinik warten fand ich abschreckend und habe am Montag Orthopäden angerufen. Von 14 (!!!) angerufenen O. im Umkreis von ein paar Kilometern, wäre einer bereit gewesen mich am Do (offene Sprechstunde) zu behandeln,, mit Warnung: Sie müssen mehrere Stunden warten. Standardantwort der übrigen: Alles voll bzw. im Augenblick nur Privatpatienten - gehen Sie doch in die Notaunahme. Da es mir nach gut 36 Stunden wieder etwas besser ging, und ich mich nach nach einigen Tagen wieder halbwegs bewegen konnte, habe ich dann die nächten gut 3 Wochen sehr starke Schmerzen gehabt, aber in der Zeit keinen Orthopäden aufgesucht.

ähnlich Frauenärzte: hier bin ich schließlich bei einer Türkin gelandet, die sonst nur türkische Patientinnen hat, Wartezeit trotz Termin regelmäßig 2 Stunden, das Maximum war beinahe 4 Stunden.

Da mein Gehalt knapp unter der Grenze der Versicherungspflicht liegt, kann man sich vorstellen, wieviel Geld die AOK dafür jeden Monat bekommt!

Wo ich zuvor gewohnt habe (BaWü) habe ich so etwas nicht gekannt.
 
das haben manche Ärzte aber gar nicht gern. Meine Mutter bekam z.B. die Antwort "sind Sie der Arzt oder ich?" (er hatte eine Achillessehnenverletzung (ebenfalls auf den ersten Blick bereits vor der eigentlichen Untersuchung) als Gichtfuß diagnostiziert; meine Mutter hatte darauf hingewiesen, daß weder die beschriebenen Symptome noch die Vorgeschichte (Wandertour) auf einen Gichtfuß hindeuten).
Es gibt durchaus nicht wenige Ärzte, die sich nicht vorstellen können, daß andere Leute in einem anderem Berufsgebiet eine mindestens gleichwertig anspruchsvolle Ausbildung genossen haben könnten, und gut erklärte medizinische Zusammenhänge zumindest im Ansatz und bei krassen Fehldiagnosen durchaus nachvollziehen können, bzw. daß sogar auch Nichtakademiker irgendwie mündig sein könnten

Viele Grüße, Kampfgnu
 
Mein Erfahrungsbericht

Hi!
Stimmt schon, es gibt schon viele schwarze Schafe, auch bei den Ärzten...ich musste mal bei einer meiner zahlreichen Gyn.-Untersuchungen miterleben, wie ein Arzt - ich war bereits auf dem Untersuchungsstuhl - derart mies mit seinen Assistentinnen umgegangen ist (äußerst grantig und herablassend - vor der Patientin!) - ich bin einfach aufgestanden und hab gesagt: von so einem charakterschwachen Menschen will ich mich nicht untersuchen lassen, danke....und hab einen anderen Arzt verlangt (war in der Klinik).
Man darf sich nicht "kleinkriegen lassen" und muss halt einfach weitersuchen.....sollte eigentlich nicht so sein, aber das gibt es wirklich in jeder Berufsgruppe, denke ich.
LG, Brigitte.
 
Re: Mein Erfahrungsbericht

Bei Dir war´s wenigstens "nur" die Assistentin - ich war in meinem ganze Leben nur einmal "richtig" krank - und genau da hatte ich einen dermaßen frauenverachtenden Vorstand der Gyn..... ich bin dann Kortison werfend auf Revers viel zu früh und mit schweren Depressionen (inklusive einem gescheiterten Selbstmordversuch, den ich aber "tarnen" konnte) aus dem Spital, und hab ihm dringend empfohlen, die Strassenseite zu wechseln, wenn er mir wo begegenen sollte.
15 Jahre später war ich mit einem Unfallchirurgen und seinen Freunden (den "älteren" Ösis wird der Name Poigenfürst noch was sagen, hoffe ich) auf Tournee für sein Unfallspital in Rumänien - das am 22.Mai eröffnet wird *freu*. Und da sass dieser Gyn im Publikum. Ich habe Hans dringend ersucht, ihn nicht in meine Nähe zu lassen. Das wurde sofort akzeptiert und ich hab dann noch andeutungsweise erfahren, dass er generell einen schlechten Ruf hatte.
Aber sonst - meistens Glück mit den Medizinern und -innen, -sofern ich je was brauche (das beschränkt sich meistens eh nur auf Zeckenimpfung & Co)

LG
Meni
 
Vernünftigere Vorgangsweise gefragt

bei akutfällen ist der gang zu einem niedergelassenen arzt nicht zweckmäßig. warum schreckt dich die notaufnahme-ambulanz an der klinik ab? genau dafür ist sie ja da!
lg, kurt
 
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