Was bei PISA und IGLU unter den Tisch fällt:

chianti

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http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel2530.php

Zitat:<font color=blue>

„Was bisher nur für die Schulen galt, droht nun auch in Kindergärten Einzug zu halten“, befürchtet die Psychomotorik-Expertin Renate Zimmer, „nämlich eine Verkopfung des Lernens, eine Verengung des Bildungsbegriffs auf kognitive Förderung und intellektuelle Leistungen.“ Eine verstärkte kognitive Förderung vor der Schule sei sinnvoll, wäre aber kontraproduktiv, wenn sie zu Lasten der Bewegungserziehung ginge. „Im Kindergartenalter vollzieht sich Lernen in erster Linie über körperliche Bewegung und die Wahrnehmung mit allen Sinnen", sagt Zimmer und verweist auf Studien, wonach es bei Kleinkindern eine deutliche Korrelation zwischen motorischen Fähigkeiten und kognitiver Intelligenzleistung gebe. </font color=blue>

Gruß

Ekkehard
 
Wenn ich an den Kindergarten denke, den mein Sohn noch bis vor zwei Jahren besucht hat, und dessen umfangreiche Ausstattung an Spiel- und Sportgeräten mit dem vergleiche, was mir aus meiner nun schon 35 Jahre zurückliegenden Kindergartenzeit dunkel in Erinnerung ist, besteht, glaube ich, keine Gefahr, dass der Kindergarten selbst eine zunehmende "Verkopfung" des Lernens fördert.

Auch die ominösen zwei Sportstunden in der Woche sind nicht wirklich das Problem. Dies ist immerhin eine Art staatlicher Grundversorgung an Bewegungserziehung.

Viel entscheidender ist m.E. was außerhalb von Kindergarten und Schule passiert, d.h. welchen Stellenwert die Eltern dem Sport und der Bewegung im Familienleben einräumen (sei es durch die Nutzung von wirklich zahllosen Angeboten in den Vereinen und/oder durch gemeinsame Aktivitäten).

Ich kann mich doch nicht hinstellen und das staatliche "Bildungssystem" bejammern, wenn mein Kind bei der Einschulung noch nicht schwimmen oder radfahren kann. Da muss ich mich doch selber an der Nase fassen ....

Langer Rede kurzer Sinn: Ich finde es zwar praktisch, dass es eine Institution gibt, die meinen Kind das kleine Einmaleins beibringt, aber gewisse Dinge, wie eben die Förderung der sportlichen Aktivitäten, sollen/müssen primär in der Verantwortung der Eltern bleiben.

Gruss
Uwe
 
der staatliche Auftrag heißt "Chancengleichheit"

Und da die Eltern offensichtlich ihren Erziehungsauftrag mehrheitlich an die Schule delegiert haben (schließlich mussten die Lehrer und die Schule an sich die PISA-Prügel einstecken und nicht die Eltern, die die Kinder die restlichen 2/3 des Tages in Obhut haben), sind sicher demnächst die Schulen und kindergärten schuld, dass die Eltern ihre Kinder nicht zum Spielen auf die Straße schicken, sonder vor TV und PC ruhigstellen.

Sonnige Aussichten für Bewegungstherapeuten ...

Ekkehard
 
Die Prioritäten...

... werden aber, wegen der begrenzten Mittel, auf Gebiete gesetzt, die von den Eltern nicht so leicht abgedeckt werden können. Das größte Problem der Kindergärten, Schulen und Unis sind doch die beschränkten Ressourcen. So wird der "Standard" von diesen Institutionen nur in gewissen Bereichen hoch gehalten und andere leider vernachlässigt.

Gruss Flo (der sich enorm ärgert, daß "seine" Uni zwar 10 % der Studenten in Ö hat, aber nur 4 % der finanziellen Mittel)

http://static.orf.at/community/user/2002-43/3380.gif
 
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