Zum Essen
In dem Fall isst du NIEMALS? Das jedenfalls bedeutet deine Aussage:"ich z.B. esse davor und danach eigentlich gar nichts". O.K., ich gebs zu, das Wortspiel ist natürlich pedantisch, doch dein Posting hat mich wirklich erschreckt.
Zum Essen (kurz) davor:
Dies ist tatsächlich nicht so wichtig, da die letzte Mahlzeit vor einem Training ja keinen Einfluss mehr auf den Füllzustand der Energiespeicher im Körper hat (wichtiger ist da die langfristige Ernährung, die so kohlenhydratreich wie möglich sein sollte). Das einzige was es hier zu beachten gilt ist, dass in den letzten ca. 2h vor einem Training nicht mehr zu viel und nicht mehr zu fettig isst, da einem die Mahlzeit sonst aufliegen kann (je härter die Trainingseinheit, desto weniger mag es hierbei leiden).
Zum Essen danach:
In Antwort auf:
ich z.B. esse davor und danach eigentlich gar nichts, wieso auch
Wieso auch?!? Na ganz einfach deshalb: Während der Belastung hat man die Energiespeicher des Körpers "angegriffen" und desweiteren Muskelgewebe "beschädigt". Die Energiespeicher gilt es nun so schnell als möglich wieder aufzufüllen und ferner dem Körper alle nötigen Baustoffe zur Reparatur und Superkompensation der Schäden zur Verfügung zu stellen. Der Gewinn einer Trainingseinheit stellt sich ja - wie wir eigentlich alle wissen sollten - erst nach der Belastung ein. Zur Auffüllung der Speicher gibt es nun ein (wie Kurt es nennt) "open window", das sich über 1-2h nach dem Training erstreckt und auch die Zufuhr der anderen benötigten Stoffe sollte man nicht grundlos aufschieben.
Deshalb.
Zur Relativierung:
Dies sind soweit die Fakten, die eigentlich alle Forenteilnehmer kenn sollten. Die Fakten, die gewissermassen das Ideal darstellen, wie man den optimalen Nutzen aus seinem Training ziehen kann. Hierbei darf aber nicht vergessen werden, dass wir alle keine Spitzensportler sind, die zweimal täglich trainieren. Deshalb muss man auch diese Idealvorgaben relativieren. Es ist sicher hilfreich, sich dieses Ideal vor Augen zu halten, letztlich sind es aber für ambitionierte Freizeitsportler nicht mehr als grobe Richtlinien und jeder sollte den Weg finden, der ihm am meisten zusagt. Für jemanden der 4 mal die Woche läuft spielt es sicher nicht so eine Rolle, wann genau er was genau isst.
Als Anregung, My way:
Ich versuche einfach immer mit genügend Abstand zu einer meiner Hauptmahlzeiten (zwei bis drei; je nachdem wann ich aufstehe) zu trainieren, aber doch so, dass ich noch nicht wieder Hunger habe. Falls doch trinke ich entweder ein bisschen Wasser und ignoriere es (da ein leichtes Hungergefühl während des Trainings sowieso verschwindet) oder, wenn es ein langes/ intensives Training wird, esse ich zuvor eine Banane oder ein Korn/Müsli-Riegel.
Weiters lege ich mein Training so, dass ich immer spätestens 1.5h danach eine Hauptmahlzeit einnehme, denn so kann ich das "open window" einhalten, ohne eine zusätzliche Mahlzeit einzunehmen. Falls das nicht geht esse ich ebenfalls wieder eine Banane/ ein Müsli-Riegel unmittelbar danach und etwas Grösseres später. Das ist zwar nicht ganz das Ideal vom Hochleistungssport (erst ein Sportgetränk später viel Kohlenhydrate), aber ein für mich idealer Kompromiss zwischen Praktikabilität und Idealzustand.
Noch zwei Kommentare:
aber das ist kein Grund sich in den nächsten McDoof zu setzten und sich das doppelte an Energie reinzuschaufeln als man grad verbraucht hat
[/quote]
Davon hat auch niemand geredet.
In Antwort auf:
Schließlich WILL man ja , das der Körper die benötigte Energie aus den Reserven holt
Jeder Leser dieses Forums sollte mittlerweile langsam wissen, dass das "Zurückgreifen auf die Reserven" alleine von der neg. Energiebilanz abhängt, die sich über einen LANGFRISTIGEN ZEITRAUM errechnet. Eine angemessene Kohlenhydratzufuhr kurz nach dem Training oder die Anordnung des Trainings so, dass man unmittelbar danach sowieso essen würde hat darauf KEINEN EINFLUSS.
Man muss nur folgendes beachten:
Wenn man abnehmen will, darf die Kalorienzufuhr nach dem Training die gesamte Kalorienzufuhr nicht erhöhen (man sollte aber lieber an anderer Stelle Abstriche machen als sie wegzulassen).
Wenn man Leistungsfortschritt will: Keine Sorge, der Sport war ja Mehrverbrauch, rechtfertigt also auch Mehraufnahme (solange die Energiebilanz ohne Sport ausgeglichen war).
War jetzt halt recht ausführlich, aber die Verbreitung solcher Lästerungen der wahren Fitnesslehre :winke: schreien halt geradezu nach Widerlegung.
Gruss
Sandro