Ueberbelastung - was bewirkt sie?

guenther

New member
Hallo,
wohl wissend, daß man irgendwelche max. Pulswerte
(z.B. (220 minus Lebensalter) * x%) nicht überschreiten soll,
in meinem Fall also (220-66)* 0,85 = 130, schaffe ich
es nicht, diesen Wert einzuhalten. Die Gegend, wo ich mit
dem Rad unterwegs bin, ist nicht danach, es geht dauernd
bergauf und bergab.
An den steilsten Stellen kommen ich auf kurzzeitig auf 165 und mehr. Kann man das tolerieren? Was passiert sonst?
Vielen Dank
mfg
Guenther
 
hallo günther!
diese formel ist nur eine von vielen faustregeln und nicht aussagekräftig. (wie ist dein trainingszustand?)
scheinbar bist du im hügeligen gelände unterwegs und machst daher eine art intervalltraining. falls du keine beschwerden dabei hast ist es sicher kein problem.
trotzdem würde ich (falls noch nicht gemacht) in deinem alter eine internistische durchuntersuchung machen lassen.
es ist immer gut zu wissen, dass EKG und RR in ordnung sind :).
sonst kann ich dir zu deiner sportlichen betätigung nur gratulieren!
seas, uschi

 
Hallo Guenter,

wie schon gesagt: diese Formel liefert Durchschnittswerte für die Gesamtbevölkerung, es gibt sehr starke individuelle Schwankungen. Einen guten Wert für Deinen tatsächlichen Maximalpuls kannst Du durch eine (mehr oder minder, je nach Geschmack :))) maximale Belastung ermitteln, also wenn Du z.B. ein Hügelsprint machst (elaboriertere Methoden gibt es irgendwo im Archiv) . Daraus kannst Du dann Deine wirkliche aeorb-anaerobe Schwelle ziemlich genau ermitteln. Beim Radfahren (weniger bewegte Muskelmasse) ist der Maxpuls etwas weniger als z.B. beim Laufen (ich denke, die Umrechnungsformel sind auf dem Link von Rainer). Deinen Trainingsbereich und die gewünschte Intensität kannst Du davon ableiten.
Wichtiger als die Zahlen ist es, auch auf Dein Körpergefühl zu achten !!! Bei aller ab einem gewissen Semester gebotenen Vorsicht: wenn Du Dich nicht schlecht fühlst, wenn Du diesen 130-Puls überschreitest - dann macht das einfach gar nix. Achte vielleicht eher auf den Blutdruck, wie Uschi schon gesagt hat, natürlich vom Arzt abklären lassen, daß alles OK ist!
Viele Grüße, Kampfgnu
 
Wie schon Uschi und Andere gesagt haben - das ist eine Faust-Formel mit dementsprechender Ungenauigkeit. Aber ganz ehrlich - wenn es nicht darum geht, auf Wettkämpfe hin zu trainieren oder wenn Du nicht frisch aus dem Spital nach einem Herzinfarkt kommst, ist das schon ok.
Genauere Messungen gibt´s beim Internisten bzw. in Sportinstituten. Der Puls alleine sagt nur bedingt was über Deine Ausdauerfähigkeit aus, es gehören (theoretisch) auch noch die maximale Sauerstoffaufnahme und die Laktatwerte dazu - wenn es um Gesundheit / Wohlfühlen geht und Du gesund bist, wäre ich zu bequem um mir das anzutun!

Normalerweise ist der Puls 85% in etwa die Grenze zwischen aerober und anaerober Energiegewinnung. Das bedeutet, dass Energie, die aerob gewonnen wird die bessere "Ausbeute" bringt und länger anhält, aber die Produktion dauert auch länger. Bis zu etwa 85% vom Maximalpuls geht sich das wunderschön aus.
Anaerobe Energie (also unter Sauerstoffmangel) produziert sich zwar schnell, aber die Ausbeute ist recht gering und hält daher nur kurz an. Das passiert bei hoher Intensität, ist eher gedacht für einen "Sprint" - bedenk, dass wir noch nicht so lange aus dem Dschungel heraussen sind :winke: - diese Energie sollte für Kampf / Flucht zur Verfügung stehen, wo es erst mal drauf ankommt, möglichst rasch davon zu rennen oder der Beute hinterher zu jagen. Diese Intensität ist normalerweise ja nicht für lange Zeit notwendig.
Also bist Du mit Puls 165 im anaeroben Bereich. Das Einzige, was dabei "passiert" ist, dass Du schneller ermüdest, als wenn Du im aeroben Bereich bleibst.
Wenn der Puls kurz einmal drüberschießt ist das aber zum Vernachlässigen. Mach Dir keine sonderlichen Gedanken und geniess es und achte wirklich hauptsächlich darauf, wie Du Dich fühlst!
Umschmeissen wird es Dich (normalerweise) dabei nicht :)!

LG
Meni
 
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