Tri-dent
Hallo,
Tri-Dent gibt es schon länger. Ich hab es vor einigen Jahren auf einer der Fitnessmessen kennengelernt. Wenn man sehr hart trainingswissenschaftlich argumentiert, dann kann man es stark kritisieren. Zum einen ist keine individuelle Beanspruchungskontrolle möglich. Gerade bei Anfängern ist es wichtig, sie behutsam an den Punkt der musk. Ausbelastung heranzuführen. Im Gruppentraining dosiert das zunächst mal jeder selbst. Dieses Gefühl wird bei Untrainierten mitunter nicht vorhanden sein. Bei Bodypump ist das ähnlich und da hab ich auch immer meine Schwierigkeiten, das richtige Gewicht zu finden. Ein anderer Punkt, der mir auffällt, sind die kurzen Ausdauertrainingseinheiten, die zwischen den Krafttrainingspausen liegen. Ein derartiges Intervalltraining ist eigentlich gedacht, um intensives Ausdauertraining zu betreiben und nicht Grundlagenausdauer. Das bedeutet, wenn ich mich beim Tri-Dent eine Stunde lang in einem Pulsbereich von 125 bis 150 bewege, dann heißt das nicht, dass ich jetzt ein einstündiges Ausdauertraining absolviert habe. Der Großteil des Trainings ist immer noch Kraftausdauertraining, welches nur geringe Trainingsreize auf das Herz-Kreislaufsystem setzt. Nicht zuletzt kann man kritisieren, dass es sich nur um ein Einsatztraining handelt, welches vor dem Hintergrund der Literatur bei Einsteigern ok ist, bei Fortgeschrittenen aber dem Mehrsatztraining unterlegen ist.
Aber wie gesagt, "wissenschaftlich klugscheißend" kann ich so ziemlich jedes Trainingskonzept zerreißen und ich finde, dass die Vorteile eines solchen Trainings auf der Hand liegen:
1) Motivation durch die Gruppe.
Das kann man an vielen Kursprogrammen sehen, egal ob Rückenschule, Bodypump oder Aerobic. Für viele Sportler ist das Gruppenerlebnis der hauptsächliche Motivator.
2) Die Trainingsumfänge werden eingehalten.
Dadurch, dass meine Verweildauer an der Station fest steht, neige ich nicht dazu, zu intensiv zu trainieren. Ich würde eher den Widerstand reduzieren, wenn das auch während der Serie immer ein bisschen störend ist. Gegen eine Unterforderung kann man allerdings nichts machen. Wer sich nicht ausbelasten will, den bringt auch nicht die Gruppe dazu.
3) Regelmäßigkeit
Durch die Kursstruktur entsteht eine gewisses Commitment, eine Verpflichtung, regelmäßig teilzunehmen. Das find ich gut.
4) Effizienz
Das Training ist durchaus effizient. In einer Stunde werden die wichtigen großen Muskelgruppen mit einem Kraft(ausdauer)trainingsreiz versehen.
Für Leistungssportler oder sehr erfahrene Kraftsportler lässt sich mit Tri-Dent sicher nur eine gelegentliche Abwechslung, aber keine Innovation im Traininig erreichen. Da müssen die konventionellen Methoden her. Für den Großteil der Studiokunden ist es sicher geeignet. Da muss jeder selbst probieren, inwiefern ihm das Spaß macht. Als Ausdauertraining halte ich es nicht für ausreichend, aber es spricht ja nichts dagegen, sein Ausdauertraining anschließend auch noch in der Gruppe, etwa bei der Aerobic oder Indoor Cycling zu absolvieren.
Für Studios stellt sich natürlich die Frage, inwieweit eine solche Investition refinanziert werden kann. Wie bei allem entscheidet nicht zuletzt die Qualität des Tri-Dent-Kurses über die Akzeptanz bei den Kunden und wenn die stimmt, dann ist die Rentabilität sicher kein Thema mehr.
Gruß und viel Spaß weiterhin,
Thomas
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. Danach sollte man sich orientieren.