Training nach Bandscheibenvorfall ?

januschka

New member
Guten Morgen!

Ich habe seit ca. 6 Monaten einen Bandscheibenvorfall (L5/S1) Dieser "drückt auf den Ischias-Nerv.

Das führt dazu, daß ich bei Überanstrengung / Fehlbelastung im rechten Bein Muskelkrämpfe oder taube Füße bekomme. Solange ich keinen Sport mache und auch nicht lange stehe, geht es mir eigentlich wieder ganz gut.

Als Therapie habe ich bisher einige Kortisonspritzen unter CT erhalten (Peridurale??).

Das hat zwar nicht 100% geholfen, aber zumindest den "Alltag" erträglich gemacht. Jegliche Art von Sport hat der Arzt "verboten". Der Arzt meint, ich solle mich noch mind. 6 Monate lang schonen. Aber eine 100% Schmerzfreiheit wäre vermutlich nur mit einer OP gegeben, und das möchte ich noch nicht unbedingt.

So, nun zu meiner Frage: Sollte ich nicht vielleicht doch etwas Krafttraining machen?

Ich habe es mit reversed hyperextensions versucht, aber ich schaffe keine )-;

Ich habe mich wieder im Fitnessstudio angemeldet und mache dort seit 2 Wochen einige Übungen an Geräten, die den Rücken kräftigen sollen. Ich denke, das die Geräte mir helfen, die Übungen "richtig" zu machen.

Allerdings habe ich seitdem wieder stärkere Beschwerden. Die Schmerzen sind aber ohne Tabletten auszuhalten...

Soll ich mit dem Training nun weitermachen oder mich doch noch 6 Monate gedulden? Vielleicht hat je jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht?!? Würde mich über Antworten freuen.
 
hallo januschka,

da soll einer mal so manchen arzt verstehen. also was auf jeden fall kontraproduktiv ist, ist die 6 monatige sportpause inklusive schonung. die wirbelsäule lebt von ihrer muskulären stabilisierung.

und gerade mit schonen (das im übrigen immer noch viel zu viele ärzte empfehlen...) wirst du an deinem beschwerdebild nichts verändern.

eine bandscheiben operation ist eigentlich viel seltener notwendig als man glaubt.

wenn du seit 2 wochen wieder im training bist und die schmerzen wieder schlimmer geworden sind, kann es sein, dass evtl die übungen nicht günstig gewählt wurden.

sind die reversed hyperextension zu schwer für dich würde ich auf z.b. eine rückenstreckermaschine ausweichen.

geh dabei aber anfangs nicht zu weit mit dem oberkörper in die beugung (solltest eigentlich immer schmerzfreie bewegungsbereiche wählen). schränke dein krafttraining anfangs auf evtl 2 - 3 geräte ein.

medizinische trainingstherapie oder auch kräftigungstherapie:

so hast du die möglichkeit "ungünstige" übungen leichter herauszufiltern (bei 6 übungen wird es schon schwerer herauszufinden welche übung einem nicht gelegen hat). Woher kommst du? Evtl. gibt es bei dir in der nähe eine medizinische trainingstherapie oder auch kräftigungstherapie.
mitunter sind da die therapeuten speziell was rückenprobleme bzw. -diagnosen angeht mit mehr erfahrung behaftet als dein trainer im fitness-studio.

grüße sporti
 
hi januschka!
rate dir aus persönlicher erfahrung mach auf jeden fall Krafttraining zur kräftigung deiner rückenmuskulatur, dann wird´s auch mit den schmerzen besser. ein kräftiger muskel unterstüzt!

wenn du die hyperextensions nicht schaffst probier kniebeugen

(anfangs ohne zusatzgewicht) achte aber auf die korrekte ausführung! ich habe 5 monate nach meinem prolaps wieder mit KT begonnen. mittlerweile bin ich sogar schon beim gehen und laufen wieder beschwerdefrei und habe vor im herbst wieder einen HM zu laufen.

von den geräten bin ich persönlich nicht überzeugt.

zum thema Operation: vergiss sie. solange du keine massiven neurologischen ausfälle hast, wird dich kein seriöser arzt operieren. abgesehen davon kann dir post-op auch niemand eine schmerzfreiheit garantieren.

alles gute!
uschi
 
Danke für die Anworten!
Ich bin also auf dem richtigen Weg, wenn ich nicht warte, bis es von alleine besser wird, sondern aktiv dagegen angehe.
Noch eine kurze Frage:
Soll ich die Übungen weitermachen, wenn es anfängt weh zu tun? Dabei meine ich natürlich nicht richtige Schmerzen, sondern leichte Beschwerden.
Und wie sieht es beim Joggen, Skaten oder Radfahren aus. Abbrechen oder "Augen zu und durch...."?
 
liebe januschka,

man muss immer zwischen einem muskulärem schmerz und einem sagen wir mal nichtmuskulären schmerz unterscheiden! aber auch bei nichtmuskulären schmerzen sagt ein einmaliges training nichts aus.

Gönne da deinem Rücken auf jeden fall 2-3 Trainingseinheiten und dann beobachte.

wird der schmerz größer dann übung sein lassen und alternative suchen. bleibt der schmerz gleich weißt du schon mal, dass es nicht schlechter wird :winke:, wird er weniger, dann gratulation :).

was die sportarten angeht, musst du experimentieren. es ist alles erlaubt was nicht mehr schmerzen verursacht. dass kann auch inlinern oder joggen sein.

grüße sporti
 
Also als erstes solltest du dir glaube ich einen neuen Arzt suchen. Erschreckend viel, besonders ältere, raten bei solchen, aber auch anderen Beeinträchtigungen mit absoluter Ruhe, obwohl das Gegenteil notwendig ist!

Mein Tip wäre auch dich nach einem Physiotherapeuten umzuschauen.

Vielleicht habt ihr ja einen bei euch im Studio, damit dieser dir zunächst mal wieder einen Aufbauplan erstellen kann....mit übungen wie kniebeugen wäre ich zunächst sehr vorsichtig, besonders weil du im lumbal-bereich vermutlich noch sehr schwach sein könntest....besser sind für den Anfang gymnastische Dehn- und Kräftigungsübungen.
Viel Glück
 
hi bernd!
1; was willst du dehnen und wie?
2; wie willst du mit gymnastik kräftigen? das geht nur mit KT. hab extra ohne gewicht dazu geschrieben

seas, uschi

 
musst du probieren. ich hatte seltsamerweise beim KT keine beschwerden, konnte aber dafür 1/2 jahr nicht einmal 20 min. schmerzfrei gehen.

seas, uschi

 
"Gymnastische Übungen" kräftigen nicht!

aber das hat dir uschi eh schon gesagt. und dehnen bringt erst recht nichts in diesem fall.

gruß, kurt

P.S Einfach mal im Archiv hier nachsehen
 
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