Weil ich halt Deinem Charme nicht......
.....widerstehen kann
Ich hab mich -ehrlich gesagt - etwas gewundert, was das mit "Fitness" zu tun haben soll und hier verloren hat, dann habe ich beschlossen, dieses Telegramm einfach zu ignorieren. Hatte ich beschlossen.....
Erst einmal möcht ich grundsätzlich was zum Thema sagen:
Mobilfunk ist eine 2-Weg Kommunikation, zum Unterschied von TV - da können die Sender weit weg irgendwo in der Landschaft stehen und mit einer enormen Leistung (inzwischen teilweise ebenfalls digital) drauflos senden. Das kriegt keiner mit und so, wie der Strom aus der Steckdose kommt, dreht man eben auch einfach den Fernseher auf.
Anders beim Mobilfunk: da geht die Information von der Anlage am Dach oder am Mast zum Endgerät (Handy) aber auch wieder retour. Ja, das Handy ist ein Sender und ist aber in seiner Leistung begrenzt. Um also eine ordentliche Kommunikation zustande zu bringen, braucht es viele (hässliche) Antennenanlagen. Erst dieser Wildwuchs hat die Frage nach möglichen Gesundheitsfolgen aufgebracht.
Einer der Bereiche, der in diesem Zusammenhang untersucht wurde und wird, ist die Frage nach Auswirkungen auf das Gehirn. Da eignen sich Schlafstudien besonders gut.
Es ist in der Wissenschaftlichen Forschung nicht möglich, zu beweisen, dass es etwas NICHT gibt. Man kann nur etwas beweisen, was es gibt. Und letztendlich entscheidet die Datenlage über die Sicherheit von gesichtertem Wissen (=evidence based *gg*).
Beispiel: Die Schwerkraft. Es ist inzwischen n- mal bewiesen, dass auf der Erde alles hinunter fällt. Aber - der n+1. Versuch könnte ein anderes Ergebnis bringen - logo? In jeder Forschung ist der n+1 Versuch noch ausständig. Trotzdem gilt die Schwerkraft als "gesichertes Wissen" - es ist die Zahl der Daten, die auf die Waagschale gelegt werden, die dann bestimmt, ob etwas als Verdacht, Hinweis, gesichertes Wissen und alle Zwischenstufen zu werten ist.
Nun lebt jeder Wissenschaftler von den Forschungsgeldern. Auch Univ.Prof. Dr. (Dr.?) Norbert Leitgeb von der TU Graz - Techniker und Mediziner, ein von mir sehr geschätzter, seriöser Mensch - er leitet das Projekt COST 281, das nun die Ergebnisse von Peter Achermann, die einige methodische Mängel aufweist, replizieren soll.
Wir haben sehr lange diesbezüglich telefoniert und "gemailt" - er will das Pferd von der anderen Seite aufzäumen:
Menschen schlafen im labor nun einmal schlechter als daheim - schon dadurch können die Ergebnisse von Achermann verfälscht sein: Seine Probanden schlafen zu Hause und haben ein leichtes, transportables EEG Mesgerät auf der Stirn, um den Schlaf möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Nächster Mangel in Achermanns Studien (aber nicht nur in seinen): 1 Nacht sagt gar nichts. Überhaupt unter diesen Umständen. Leitgeb nimmt 3x3 Nächte her.
3x3 deswegen (aber nur für die Pilotstudie - für die weiteren werden die Versuchsaufbauten länger installiert bleiben), weil er unter 3 Kriterien messen will:
1) normaler Zustand
2) "Abschirmbaldachine"
3) Placebo-Abschirmbaldachine
Hier will er auch versuchen, herauszufinden, ob diese Art der Abschirmung (sie findet ja nicht komplett statt und es handelt sich dabei also nicht, wie man vermuten könnte, um einen Faraday´schen Käfig) überhaupt in der Leistung etwas bringt.
Eines steht natürlich - bei nochmals allem Respekt vor Leitgeb schon fest:
"Man kann eine Tendenz feststellen, aber es muss noch weiter geforscht werden.............." so heißt es halt immer - so lange Gelder für ein Thema fließen.
Auf die Ergebnisse dieses kreativen Ansatzes sind wir hier schon alle gespannt, leider komme ich als Proband nicht in Frage, die Öffentlichkeit würde nicht gut drauf reagieren, wenn Mobilfunkbetreiber da mit machen.
Eines jedenfalls steht sicher fest:
Die bisherige Datenlage über Hochfrequenz im Allgemeinen, Mobilfunk im speziellen und der diversen Modulationsarten, in der Funktechnologie (DECT, Satelliten.........) ist inzwischen so, dass eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens von Mensch / Tier / Pflanze bei Einhaltung der derzeit gültigen Grenzwerte auszuschließen ist.
Die WHO hat derzeit, außer COST 281 (europaweit) noch ein weltweites Projekt laufen, beides wird im Herbst 2004 abgeschlossen sein - danach ist das Thema von seriös-wissenschaftlicher Seite so intensiv behandelt, dass nach Durchsicht sämtlicher Untersuchungen eine "endgültige" Aussage getroffen werden kann.
Es ist genau wie beim Auto Fahren, Flugzeug fliegen usw. bei jeder Technologie Nutzen gegen Risiko abzuschätzen - bei Kunden wie mir würden in Österreich sicher keine 4 GSM und 5 UMTS Betreiber existieren, es ist ein Gebrauchsgegenstand wie die elektrische Heckenschere.
Allerdings kam in Zwettl im Anschluß an eine Posiumsdiskussion einmal ein Mann zu mir (Tierarzt), fragte mich der Form halber noch, ob ich eh gute Nerven hätte (als ob ich die nicht bewiesen hab) und zeigte mir seine rechte Hand. Die mittleren 3 Finger haben gefehlt. Er ist in einem Bereich, der unversorgt war in eine Arbeitsmaschine geraten und mit Ausnahme des Daumens waren alle Finger weg. Er hat seine Finger aufgeklaubt, verwahrt und versorgt und ist mit seinem makabren Paket mehr als zwei Stunden über die Felder gerobbt, bis er endlich Empfang hatte. Was das für seine Finger bedeutet hat, brauch ich nicht näher erklären, oder?
Aber auch im Jahr 2005 werden immer noch die abenteuerlichsten Menschen herumrennen, Studien zitieren, die NACHWEISLICH falsch oder gar gefälscht waren und Menschen mit pseudogescheiten wissenschaftlich klingenen Ausdrücken zu imponieren versuchen (wer traut sich denn schon nachfragen, das würde ja bedeuten, dass man etwas nicht weiß und das wiederum könnte ja als "Dummheit" interpretiert werden). So wird Angst gemacht und so wird Menschen Geld für Messungen, Abschirmmaßnahmen usw. aus der Tasche gezogen.
Wisst Ihr - von mir aus. Es gehören immer zwei dazu.
Aber was mich wahnsinnig macht:
Angst machen. Angst macht krank! Angst raubt den Schlaf.
Das einzige Medikament gegen Angst ist Information, aber die ist halt genau so unpopulär wie die klassische langweilige, weil stinknormale Ernährungspyramide *heul*
LG
Meni