Del Piero schrieb:
@ Sam
Da gebe ich dir Recht,aber was ist in der heutigen Zeit schon wirklich gefragt und hat auch noch recht gute Berufsaussichte,außer Arzt jetzt??
Mir fällt da auch spontan nicht viel ein..
Mfg Del Piero
Ob und wie attraktiv der Medizinerberuf zur Zeit ist, fragst Du lieber nochmal junge Mediziner, die gerade im Berufsleben Fuß gefaßt haben. Hier wirst Du dazu (außer von drei Leuten) nichts als Mutmaßungen, Halbwissen und Klischees zu lesen bekommen. Das garantiere ich Dir.
Ansonstens hat alles gute Aussichten, was mit exzellenten Noten abgeschlossen wird. Sofern es sich nicht grade um den allergrößten Quatsch handelt, der dem Personalchef sofort unbrauchbar erscheint.
Bleib unter der Regelstudienzeit und sei besser als die Anderen, oder zumindest klar besser als der Durchschnitt. Dann hast Du sogar noch mit BWL Chancen.
Wobei mir dennoch ettliche Absolventen aus dem Bereich bekannt sind, die trotz bester Noten und kurzem Studium seit Jahren vergeblich suchen.
Es gibt aber auch noch vereinzelte Sackgassen.
Vorsicht vor Modestudiengängen! Auch wenn mancher weltfremde Prof überzeugt ist, dem Bachelor/Master gehöre die Zukunft, sieht es da auf dem Arbeitsmarkt noch ganz anders aus. Und keine Anzeichen dafür, daß sich das in den nächsten Jahren so schnell ändert. Den Studenten erzählt man in den betreffenden Studiengängen natürlich was Anderes, klar.
Ist natürlich auch hier wieder eine Frage des Faches selbst. Manches ist weniger schwachsinnig als Anderes.
Aber mit originellen Neuschöpfungen wie Bachelor "Philosophy and Economics" muß man vorsichtig sein. Den nehm ich jetzt mal als Beispiel (Uni Bayreuth):
Ist schnell durchgezogen und macht keinerlei Mühe. Der Studienplan ist von den Anforderungen und den vermittelten Inhalten her ein buntes Potpourri, wahllos aus verschiedenen Fachrichtungen zusammengewürfelt. Und damit ein Witz. Der Absolvent hat von Allem ein Bisschen was gehört, aber von rein gar nichts wirklich Ahnung. Jeder Grundstudent BWL steckt ihn locker in die Tasche, jeder Philosoph lacht sich schlapp, über seine "Kenntnisse" auf diesem Bereich. Und das obwohl Hauptfach-Philosophen selbst nicht grade viel zu lachen haben.
Solche zusammengestoppelten Studienkreationen sind sicher teils recht interessant, aber sie vermitteln kaum bis keine fundierte Ausbildung und schulen nicht einmal die Fähigkeit zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Weswegen der Weg in Forschung und Lehre auch ein steiniger wäre...
Sechs Semester irgendwas und dann schnell fertig. Das zieht natürlich auch Gesocks an, wie man sich denken kann. Da studiert, was noch glaubt an der Mittelstufe des Gymnasiums zu sein (
Kids im negativsten Sinne des Begriffes). Und was andere Studiengänge für "Arbeit" hält (Zitat Bachelorstudent: "Das böse Wort mit ´A´").
Keine Atmosphäre wie man sie zum Studieren bevorzugen sollte. Das aber nur am Rande.
Ein Bisschen muß man sich schon am Markt orientieren, Neigungen und Interesse hin oder her.
Denn eine Bewerbung mit dem Titel "Bachelor Philosophy and Economics" oder "Bachelor Anglistik" dürfte in den meisten Firmen in der runden Ablage landen. Egal für welche Stelle.
Dessen bin ich mir sicher, wenn ich andererseits sehe, wie sogar gute bis Top-Absolventen heutzutage um eine Stelle beten dürfen.
Ganz im Ernst: Die Lage am Arbeitsmarkt ist für Akademiker beschissen wie noch nie zuvor. Also macht Euch keine Illusionen, mit durchschnittlichen Abschlüssen einen Fuß auf den Boden zu bekommen.
Oder mit Exotenstudiengängen und dafür der "Fähigkeit", sich wunders was wie toll "verkaufen zu können". Solche Ausbildungen sind ohne Spitzennoten und Zusatzqualifikationen sehr riskant.
sam