Sportstudium - und dann?

Das war keine Vorführung, das War nen Sportkurs im Rahmen des Studiums über zwei Semester bei Christian Senft, der gehört zur Taekwondo Union Niedersachsen und ist
zweiter geworden bei den letzten Europameisterschaften, allerdings im Bereich Formen.

Bei dem haben wir Taekwondo Grundlagen, Judogrundlagen,
Capoeira, Arnis, unter anderem nen Bruchtest und Selbstverteidugung gemacht.

Zwar nur Grundlegende Sachen, ich hab aber trotz 5 jahren Kampfsporterfahrung ne Menge gelernt.
 
ah formen. sind in neidersachsen ziemlich stark - bilden aber im bereich taekwondo insgesamt aber nur eine eher kleinere gruppe.
die wirklichen erfahrungen machst du im bereich des olympischen wettkampfes. wenn du dich näher mit dem thema beschäftigen möchtest, kann ich dir eine tolle adresse nennen. ist im allgäu (weiß ja nicht, wo du wohnst)

http://www.taekwondo-bammental.de/INF/chonkwon.gif
 
Komme aus NRW, also auf der anderen Seite der Republik.

Aber danke für dein Angebot.


Wünsche noch ein angenehmes Wochenende!

Gruss Felix
 
Hallo,

wie bei vielen anderen Studiengängen auch, ist das berufsbild des Diplomsportlehrers nicht eindeutig gefasst. Der Schuldienst fällt bei dir offensichtlich nicht in die engere Auswahl. Eine wissenschaftliche Laufbahn ist ein sehr langer und steiniger Weg, der zudem auch aus finanzieller Sicht wenig lukrativ ist. Wer sich allerdings mit Leib und Seele der Forschung verschreibt, nimmt das in Kauf :). Inhaltich ist das Spektrum riesig. Von den klassischen trainings- und bewegungswissenschaftlichen Fragen bis hin zu sportsoziologischen oder pädagogischen Themengebieten.

Viele meiner Kollegen sind in den therapeutischen Bereich gegangen. Da ist es sehr oft so, dass die Sporttherapeuten mit den so genannten nicht akademischen Therapeuten gleich gestellt werden. Das zeigt sich besonders im Gehalt und in der Entscheidungskompetenz. Ich habe während meines Studiums ein sechswöchiges Praktikum in einer Klinik gemacht. Dort hat die medizinische Abteilung das sporttherapeutische Programm inhaltlich festgelegt. Die Dipomsportlehrer durften also nicht selbst entscheiden, was sie im einzelnen mit den Patienten machen. Diese fehlende Interdisziplinarität macht auf Dauer wenig Spaß.
Wie es in anderen Einrichtungen ist, weiß ich allerdings nicht. Ich kann da nur für die eine sprechen, in der ich selbst hospitiert hab. Insgesamt ist es aber auch nicht wirklich prickelnd, wenn man nach 13 Jahren Schule und anschließenden 5 Jahren Uni auf einer BAT V-Stelle sitzt und keine wirklichen Aufstiegsmöglichkeiten hat.

Kommen wir in den Fitnessbereich. Natürlich würden sich alle Studiobetreiber gerne einen Diplomsportlehrer als Studioleiter in die Anlage stellen, doch sind nicht alle bereit, entsprechende Gehälter zu zahlen. Ein Sport- und Fitnesskaufmann ist meist günstiger und hat zudem Einblicke in die kaufmännischen Bereiche. Ich kenne einige Kollegen, die als Studioleiter ganz glücklich sind. Wenn sie durch Provisionen am Umsatz beteiligt sind, dann macht das Arbeiten in den "fetten" Monaten natürlich schon Spaß. Ein gewisses Maß an Verkaufstätigkeit ist daher mit dabei und wenn man dann noch die administrativen Dinge einrechnet, dann bleibt nicht mehr allzu viel Zeit für die Dinge auf der Trainingsfläche. Das erledigen die Trainer.

Referententätigkeiten machen meines Erachtens am meisten Spaß. Du erzählst von Dingen, von denen du Ahnung hast und die dich selbst interessieren. Deine "Klasse" besteht aus unterschiedlichen "Sport- und Fitnessprofessionals", ist meist klein und hört andächtig zu; zum einen deshalb, weil sie sich interessieren und zum anderen, weil sie eine Menge Geld dafür bezahlt haben. Das ist auch ein großer Teil meines aktuellen Jobs bei ELT, den ich am liebsten mache. Mir macht es Spaß, vor einer Gruppe zu referieren und zu diskutieren. Eine klassische Lehrertätigkeit im Schuldienst ist allerdings für mich genau so abwegig, wie es bei dir der Fall zu sein scheint.

Die Arbeit im Vertrieb, was der andere Teil meines Jobs ist, ist zeitweise sehr spannend und vor allem äußerst abwechslungsreich. Da muss man der Typ dafür sein. Wenn es dir nix ausmacht, viel unterwegs zu sein, Entscheidungen zu treffen und zu rechtfertigen, improvisieren zu können, dann ist ein Außendienstjob wenigstens für ein paar Jahre eine ganz gute Erfahrung. Vertrieb, Schulung und Kundenbetreuung sind oft sehr eng verzahnt. Wenn man die Qualifikation hat, alles zusammen zu machen, dann ist das auf jeden Fall abwechslungsreich.

Im Bereich Sportmanagement oder Sportmarketing kenn ich mich leider nicht aus. Ich würde aber vermuten, dass du da durch ein BWL-Studium leichter Zugang findest als durch ein Sportstudium. In deinem Fall hieße dies, dass du dein BWL-Studium abschließt und dann eben in Richtung Sportartikelbranche tendierst.

Hmm, was gibt’s sonst noch? Einige gehen in den öffentlichen Dienst, arbeiten im Bereich Sportorganisation etwa bei Sportverbänden oder bei Krankenkassen. Der Vorteil ist sicher der, dass man einigermaßen krisenfest sitzt und sich sicher nicht abrackert. Die Aufstiegschancen sind eben etwas begrenzter. In der freien Wirtschaft wird zwar um einiges mehr Geld verdient, doch haben nur die wenigsten in lukrativen Positionen eine 38-Stunden-Woche und jedes Wochenende frei.

Sicher gibt es noch viele andere Einsatzbereiche für sportstudierte Hochschulabgänger. Das waren jetzt nur mal so die, die mir spontan einfielen.

Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg, was immer in deinem Lebenslauf stehen wird.

Gruß,
Thomas


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