Spondylodese

FabianSoltau

New member
Ich bin Fitnesstrainer und versuche Informationen zu finden, da ich mich mit einem nicht ganz einfachen Fall beschäftige und mich reinarbeite:
Ich soll einen Jungen (15 Jahre) langsam wieder aufbauen:
Op Fusion L5-S1 also Spondylodese im Februar (wegen Gleitwirbel), darf seit ein paar wochen erst wieder sitzen und beginnt mit KG. noch trägt er ein statisches plastik-Korsett zur Stabilisierung. möchte mit der Kg hand in Hand arbeiten. Wer kann mir helfen?
 
hallo fabian!

meiner meinung nach gehört so ein frisch operierter fall noch in die hand eines kranken bzw. heilgymnastikers und nicht ins fitness-studio. ich bin mir sicher, das behandelnde KH bietet so etwas auch an.
sich tipps in einem laienforum zu holen finde ich persönlich schon sehr mutig.
nix für ungut!

seas, uschi

 
Hallo Fabian,

zuerst einmal finde ich es toll, daß du dich informieren willst und nicht nach eigenem Gutdünken gleich loslegst.

Zur Praxis: kennst du das Stabilisierungsprogramm der unteren LWS, das aus dem australischen Raum stammt? Ich glaube die Verfasser sind Mitchell und Carmen, bin da aber nicht ganz sicher. Es geht um die Bewußtmachung und Anspannung der Rumpfmuskulatur, genauer um den M. transversus abdominis und die Mm. Multifidii. Ein Schritt für Schritt aufbauendes Programm, da sich sehr gut zur Stabilisierung der LWS eignet.
Wenn dieser Teil beherrscht und automatisiert ist ( und du weißt, Automatisierung dauert lange ) kannst du mit der Aktivierung größerer Muskelketten beginnen. Schwerpunkt Bauch- und hüftstreckende Mm, also Glutäen.
Vielleicht findest du in der Unibibliothek das Buch "physiotherapy of the low back", hier meine ich ist das Programm detailliert beschrieben.
Laß es ruhig angehen.
 
vielen Dank egbert!
Bin dir sehr dankbar für deinen Tip, denn diese schrittweise Näherung halte ich auch für sehr angebracht. ist ja nicht so, als ob ich von Training mit eingeschränkten Gruppen (Herzsport, M. Bechterew) etc keine Ahnung habe, nur denke ich sollte man sich mit solchen speziellen Fällen besonders auseinandersetzen...
Also... bis die Tage! Lg Fabian
 
Meinst du eventuell mit deinem Tip die
Muskelenergietechnik (MET)?

Der Osteopath Fred Mitchell entwickelte die Muskel-Energie-Techniken in den 40er und 50er Jahren.. Das erste Techniken- Handbuch wurde erst 1979 publiziert und zunehmend in das amerikanische Curriculum eingeführt. Greenman beschreibt die MET als ein manuelles Therapieverfahren, welches die willentliche Kontraktion von Muskeln in eine kontrollierte Richtung, mit unterschiedlicher Intensität und gegen einen ausgeübten Widerstand des Therapeuten beinhaltet.

könntest du nochmal genauer deine Quelle Checken?
 
MET ist ein anderes Thema

Christine Hamilton, Carolyn Richardson:
Neue Perspektiven zu Wirbelsäuleninstabilitäten und lumbalem Kreuzschmerz: Funktion und Dysfunktion der tiefen Rückenmuskeln. Teil 1
Manuelle Therapie 1/97: 17 - 24, Rubrik: Originalarbeit

Zusammenfassung: Die Rumpfmuskulatur ist häufig Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen zu Rückenschmerzen. Neuere Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf tiefe Muskeln wie den M. multifidus und den M. transversus abdominis. Aufgrund ihrer federnden, elastischen Eigenschaften können diese Muskeln anomale intersegmentale Bewegungen, die mit Wirbelsäuleninstabilitäten assoziiert sind, besonders wirksam verhindern. Bereits schwache Kokontraktionen gewährleisten nahezu maximale Segmentstabilität. Diese Artikel stellt die Arbeit der Spinal Pain and Muscle Research Unit an der University of Queensland, Australien, vor. Ergebnisse dieser Arbeit bestätigen die potentiell stabilisierende Funktion der tiefen Rückenmuskeln und zeigen, daß ein enger Zusammenhang zwischen lumbalen Schmerzen und einer Dysfunktion dieser Muskeln besteht. Der M. multifidus weist an den Lumbalsegmenten bei Patienten mit akuten, erstmaligen Kreuzschmerzen eine rasch entstehende Atrophie auf, während die Dysfunktion des M. transversus abdominis durch die motorische Steuerung verursacht wird. Bei Patienten mit chronischen Kreuzschmerzen ist die normalerweise vorprogrammierte Aktivierung dieses Bauchmuskels bei raschen Extremitätenbewegungen merklich verzögert. Die Research Unit hat dazu spezifische Untersuchungsverfahren sowie wirksame Rehabilitationsmethoden entwickelt. Ziel der Forschungsarbeit ist die Quantifizierung der Parameter zur Untersuchung und Behandlung von Wirbelsäulenschmerzsyndromen. Die Entwicklung von Bewertungsmaßstäben gibt der Physiotherapie bei diesem weitverbreiteten und damit kostenträchtigen Krankheitsbild eine wissenschaftliche Grundlage.
 
Zurück
Oben