Sind Radfahrer die besseren Sportler

reach

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Hi there!
Habe vor kurzem mit einem Freund gesprochen der ambitioniert am Rad trainiert. Er macht zB. mind. 1xpro Woche eine Einheit mit 8-10h. Unter 2h steigt er sowieso nie vom Bike. Das heißt, er kommt auf mind.20, eher 30h pro Woche.

Von der Intensität mal abgesehen - in welcher Sportart werden im (ambitionierten) Hobbybereich derartige Umfänge gefahren?? Müßte ein derartiger Radfahrer nicht, nach kurzer "Umschulung" in jeder anderen Ausdauersportart unschlagbar sein??
Selbst ein Läufer mit ca. 2:40 Marathonzeit hat doch nie und nimmer solche Umfänge, oder??
msG! reach


(Hintergrund der Frage - ich trainiere in meiner Sportart, Speedskaten, maximal 12h pro Woche und gehöre aber zu den Top 10. Jetzt hab ich richtig einen kleinen Minderwertigkeitskomlex, wenn ich denke wie viele potenziell bessere Jungs da herumlaufen, die nur die großen gegen die kleinen Reifen tauschen müßten...)

http://www.web2future.at/sc-alt/richigoisersitzend.jpg
 
Sag mal hat Dein Freund auch noch einen Beruf. Wenn ich mir mal seine KM-Leistung aufs Jahr hochrechne, sollte er auf jeden Fall seinen Beruf wechseln. Bei 30h pro Woche und sagen wir mal einen Schnitt von 35 km/h (Bei soviel Training sollte er das locker schaffen) und 48 Wochen, kommt er auf 50400 km. Meines Wissens nach fahren selbst Profis nich soviel km.

Gruß

Carsten
 
nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!

hallo reach,
im radsport sind die größten trainingsumfänge aller sportarten deshalb möglich, weil diese sportart den bewegungsapparat schont. das heißt aber noch lange nicht, dass radsportler deshalb die "besseren sportler" sind. eine extensive radeinheit von 8 stunden ist kein problem und auch nicht mit nachhaltigen problemen verbunden, das gleiche beim laufen aber sehr wohl...
die einzelnen ausdauerdisziplinen sind zu unterschiedlich in ihren komplexen anforderungen, als dass sie alle in einen trainingstopf geschmissen werden können. deshalb kann man auch keine leistungsvergleiche anstellen (wie phuxen schon korrekterweise geantwortet hat), v.a. über disziplinen, wo auch die technik eine große rolle für die leistung spielt (klassisches beispiel: rudern).
ein leistungsvergleich ist somit nur innerhalb ein und derselben disziplin möglich.
gruß, kurt (der auch bis zu 8 stunden im sattel sitzt, wenn er seine "umfang-radwoche" auf mallorca absolviert, was ihn aber nicht zu einem besseren ruderer macht:winke:)
 
P.S.

das, was ich über die technik gesagt habe, gilt auch für's speedskating. du brauchst also nicht viele potenziell übermächtige gegner zu befürchten:winke:. außerdem sind nicht alle kilometer, die im hobbyradsport heruntergespult werden, trainingswirksam!
alles gute und viel erfolg, kurt
 
P.P.S.

wenn man das für die allgemeine ausdauerleistungsfähigkeit entscheidende kriterium, die VO2max, als leistungsphysiologischen gradmesser heranzieht, so besteht hier kein unterschied bei spitzenathleten verschiedener ausdauersportarten (siehe "die maximale sauerstoffaufnahme..." auf meiner homepage).
gruß, kurt
 
muss mal wieder meinen "Freund" Lance Armstrong...

zitieren: Es soll - vor seiner Krebserkrankung - vom Triathlon zum reinen Radrennsport gewechselt sein, weil er sich im Triathlon angeblich nicht annähernd so auspowern konnte wie später bspw. bei der "Tour".
 
Re: P.P.S.

da fällt mir noch was ein:
zur VO2max hab ich Dir eh per Mail schon was geschrieben, aber wieso haben dann Radfahrer eigentlich im Vergleich zu anderen Spitzenathleten den mit Abstand niedrigsten Ruhepuls??
(Auch hier hat besagter Freund einen "schlechteren" Wert als ich, aber wir 2 sind ja nicht unbedingt eine Referenz)

msG! reach

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Ruhepuls bei Radsportlern

wer sagt das? statistisch besteht kein unterschied zu anderen ausdauersportarten.
gruß, kurt
 
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