hallo gilb,
du kannst sie schon noch weiterabonnieren, aber natürlich - so wie jedes printmedium - immer kritisch lesen.
der artikel liefert im prinzip keine einzige neue erkenntnis. er ist ziemlich banal und oberflächlich. warum kann man beim thema insulin nicht endlich darauf hinweisen, dass es nur für menschen mit insulinresistenz von bedeutung ist? und genau dann wäre eine fettreiche kost fatal, weil die betroffenen eine viszerale adipositas aufweisen und aufgrund dieses stoffwechselaktiven fettgewebes mit entsprechend gesteigerter lipolyse (trotz hyperinsulinämie, wohlgemerkt!) über eine vermehrte freisetzung freier fettsäuren ohnehin schon erhöhte triglycerid-, LDL- und VLDL-spiegeln resultieren und sich dieser lipidstatus durch eine fettreiche kost zusätzlich verschlechtern würde.
auch das augenmerk auf einen niedrigen glykämischen index ist im falle des metabolischen syndroms kontraproduktiv, weil damit automatisch fettreicher gegessen wird.
fazit: nur eine negative e-bilanz ist entscheidend, wenn man körperfett reduzieren will (das ist, wie wir wissen, eine thermodynamische wahrheit und alles andere als eine revolutionäre neue erkenntnis). solang keine insulinresistenz besteht (labormäßig mittels OGTT feststellbar, optisch an der viszeralen adipositas, sprich am "apfeltyp" der fettverteilung, erkennbar), kann man essen, was man will. ansonst ist eine fettreiche kost kontraproduktiv, was die gesundheit betrifft.
wie ich schon mehrmals erklärt habe, ist eine übermäßige kohlenhydratzufuhr auch nicht zu empfehlen (es gibt "experten", die behaupten, kohlenhydrate könnten nicht in fette umgewandelt werden), weil der anteil der glucose, der nicht im intermediärstoffwechsel verwertet (sprich zur energiegewinnung oder energiespeicherung genutzt) wird und somit "überschüssig" ist, zu triglyceriden umgewandelt wird, die als "neues" fett gespeichert werden.
das sind facts, ebenso wie die schon lange bekannte erkenntnis der ungünstigen langzeiteffekte der atkins-diät (wie marc schon bemerkte, hab ich schon mehr als ausreichend darüber informiert. atkins hat keine einzige wissenschaftlich seriöse publikation über den vorteil einer ketogenen diät geliefert. es steht jedem frei, die suchfunktion zu nutzen:winke

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das problem solcher informationen ist, dass immer nur ernährungswissenschaftler zu wort kommen, denen der klinische background fehlt (metabolisches syndrom). es wird zeit, dass sich endlich auch stoffwechselmediziner (lipidologen, diabetologen, endokrinologen) in den laienmedien äußern und nicht nur in medizinischen fachzeitschriften g'scheit reden. meiner meinung nach mangelt es an der kooperation zwischen der ernährungswissenschaft und der medizin. beide fachgebiete können voneinander profitieren.
gruß, kurt