selbst die Süddeutsche...

Wo ist der Fehler?

Paßt doch zu diversen anderen Studien, die zeigen, daß die 'max 30% Fettkalorien'-Regel nicht haltbar ist. Und die Schlußbemerkung ist zwar übersimplifiziert aber in der Praxis für die meisten Menschen durchaus korrekt.
 
also mir ...

...persönlich impliziert dieser Text bisschen eine etwas unproportionale Verhältnismäßigkeit zwischen den verschiedenen Ernährungsmöglichkeiten...

...und Studien mit reichlich hundert Probanden zeugen bei mir von einem geringen Grad der Verifizierung...

Gilb
 
Re: also mir ...

Also ich denke schon, daß im Text genug wenns und abers sind, um klarzustellen, daß hier keine Wunderdiät vorgestellt wird.

Es ist halt interessant, daß die Atkins Diät wohl doch kein völliger Unfug ist, und das die bekannte Ernährungspyramide eben auch nicht der Weisheit letzter Schluß ist. Warum soll eine Zeitung das nicht berichten?
 
Re: also mir ...

Hallo Karsten, ich denke auch, dass man durch die Atkins- Diät durchaus abnehmen kann- ob das aber so sinnvoll ist, sei dahingestellt...
Wenn mich nicht alles täuscht, beruht das Prinzip der A- Diät fast auf den völligen Verzicht von KH, ich kann mich noch daran erinnern, dass eine Lehrerin mal erzählt hat, dass man dadurch zwar tatsächlich abnimmt, dem Körper aber dadurch einiges abverlangt wird!
Naja, und ohne KH wäre das Leben ja gar net mehr schön!!!
Fand den Schluss- Satz aber auch ganz ok, letztendlich ist halt nur die Neg. Energieb. entscheidend!
Gruß, Yola
P.S. Finde auch immer, dass die Amerikaner am deutlichsten beweisen, dass es mit einem Verteufeln des Fettes halt auch nicht getan ist...
 
wieso? Ein derartig differenzerter Artikel ...

... ist ein leuchtendes Vorbild für alle anderen Publikationen!

Etwas wirklich Neues steht allerdings nicht drin, bisher bekannt (und auch von Kurt nicht bestritten) waren

- dass die Atkins/Sears/ketogene Diät kurzfristig erfolgreich ist

- langfristig eher keine Vorteile gegenüber anderen Diäten hat

- den BZ-Spiegel normalisieren kann

- dass die Empfehlung, grundsätzlich wenig Fett zu sich zu nehmen, keine wissenschaftliche Grundlage hat (außer für Abnehmwillige, da Fett die höchste Energiedichte hat - den Rat, auf Alkohol zu verzichten, hört man allerdings kaum)

Auch die Wissenschaftler werden ehrlich zitiert: "Noch ist nicht erwiesen, dass kohlenhydratreiche Ernährung die Kalorienbilanz ungünstig beeinflusst"; "Was da im Detail im Körper geschieht, wissen wir aber noch nicht"; "Die Diät hat deutliche Effekte, so lange die Leute richtig betreut werden. Aber auch sie kann keine Wunder bewirken" (und wer lässt sich schon betreuen?)


Und die Folgerungen werden hier im Forum ja fast täglich hergebetet:

"Statt dessen solle man auf die Gesamtmenge der Kalorien achten"

"Wer schlank bleiben will, sollte sich viel bewegen"

Ergibt zusammen die Energiebilanz ...

Dass für Ausdauersportler (und sogar für Kraftler!) Kohlenhydrate als Muskeltreibstoff viel wichtiger sind als für bewegungsarme Bürohengste, disqualifiziert die KH-arme Diät von vornherein für diese Personengruppe (Spezialfälle wie Saltin-Diät mal ausgenommen) ...

Gruß

Ekkehard
 
Wieso? Geht doch.

Moin

Ich finde den Artikel schon recht differenziert und im wesentlichen richtig. Daran könnte sich wirklich so manch andere Publikation ein Bespiel nehmen. Darüber, dass die ganzen Argumente incl. der Insulinproblematik hier schon vor Jahren erörtert wurden, im Archiv in den schönen Kurt vs. Atkins/Lowcarb-Fraktion Battlethreads zu finden, hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens. :)

Hat jemand gestern Abend die Stern-Dingsbums Reportage über Essstörungen auf VOX gesehen? Ich bin da zufällig rein geraten und habe den Anfang verpasst, aber die Sendung schien relativ ehrlich und wenig sensationsgeil, was bei den Privatsendern wahrlich eine Ausnahme ist. Zwar hätte ich mir noch etwas mehr über die Faktoren gewünscht, die zur Entstehung derartiger Essstörungen führen, aber insgesamt passabel.

Schönen Tag, Marc.
 
hallo gilb,
du kannst sie schon noch weiterabonnieren, aber natürlich - so wie jedes printmedium - immer kritisch lesen.
der artikel liefert im prinzip keine einzige neue erkenntnis. er ist ziemlich banal und oberflächlich. warum kann man beim thema insulin nicht endlich darauf hinweisen, dass es nur für menschen mit insulinresistenz von bedeutung ist? und genau dann wäre eine fettreiche kost fatal, weil die betroffenen eine viszerale adipositas aufweisen und aufgrund dieses stoffwechselaktiven fettgewebes mit entsprechend gesteigerter lipolyse (trotz hyperinsulinämie, wohlgemerkt!) über eine vermehrte freisetzung freier fettsäuren ohnehin schon erhöhte triglycerid-, LDL- und VLDL-spiegeln resultieren und sich dieser lipidstatus durch eine fettreiche kost zusätzlich verschlechtern würde.
auch das augenmerk auf einen niedrigen glykämischen index ist im falle des metabolischen syndroms kontraproduktiv, weil damit automatisch fettreicher gegessen wird.
fazit: nur eine negative e-bilanz ist entscheidend, wenn man körperfett reduzieren will (das ist, wie wir wissen, eine thermodynamische wahrheit und alles andere als eine revolutionäre neue erkenntnis). solang keine insulinresistenz besteht (labormäßig mittels OGTT feststellbar, optisch an der viszeralen adipositas, sprich am "apfeltyp" der fettverteilung, erkennbar), kann man essen, was man will. ansonst ist eine fettreiche kost kontraproduktiv, was die gesundheit betrifft.
wie ich schon mehrmals erklärt habe, ist eine übermäßige kohlenhydratzufuhr auch nicht zu empfehlen (es gibt "experten", die behaupten, kohlenhydrate könnten nicht in fette umgewandelt werden), weil der anteil der glucose, der nicht im intermediärstoffwechsel verwertet (sprich zur energiegewinnung oder energiespeicherung genutzt) wird und somit "überschüssig" ist, zu triglyceriden umgewandelt wird, die als "neues" fett gespeichert werden.
das sind facts, ebenso wie die schon lange bekannte erkenntnis der ungünstigen langzeiteffekte der atkins-diät (wie marc schon bemerkte, hab ich schon mehr als ausreichend darüber informiert. atkins hat keine einzige wissenschaftlich seriöse publikation über den vorteil einer ketogenen diät geliefert. es steht jedem frei, die suchfunktion zu nutzen:winke:).
das problem solcher informationen ist, dass immer nur ernährungswissenschaftler zu wort kommen, denen der klinische background fehlt (metabolisches syndrom). es wird zeit, dass sich endlich auch stoffwechselmediziner (lipidologen, diabetologen, endokrinologen) in den laienmedien äußern und nicht nur in medizinischen fachzeitschriften g'scheit reden. meiner meinung nach mangelt es an der kooperation zwischen der ernährungswissenschaft und der medizin. beide fachgebiete können voneinander profitieren.
gruß, kurt
 
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