Rincewind77
New member
Hallo zusammen,
ich bin momentan ziemlich verzweifelt wegen meiner linken Schulter und hoffe eventuell hier ein paar nützliche Tipps zu bekommen.
Die Geschichte ist leider recht lang. Ich hoffe der eine oder andere liest sie sich trotzdem durch
Zu meiner Person: 32 Jahre, 1,87m, ~85 kg
Ich trainiere seit ca. 8 Jahren, davon die letzten 5 Jahre halbwegs ernsthaft im Studio, d.h. ich mache meistens einen 3er-Split, versuche auf die Ernhährung zu achten, usw.
Ich hatte schon immer kleine Probleme mit meiner linken Schulter beim Krafttraining, z.B. habe ich LH-Bankdrücken bis vor einem viertel Jahr eher gemieden. Dadurch bekam ich nämlich schon immer Schmerzen. KH-Bankdrücken war statt dessen meine Übung der Wahl. Orthopädenbesuche vor Jahren haben nicht viel gebracht. Ein MRT vor 2 Jahren hatte auch nichts auffälliges gezeigt. Damals wurde ich vom Arzt eher weggeschickt, als wäre mein Problem lächerlich...
Kurz vor Weihnachten 2009 habe ich dann doch wieder eher dumpfe Schmerzen bekommen, aber, um die Pause wärend der Weihnachtsfeiertage zu "überbrücken", trotz dessen (leider) extra schwer trainiert. Das Resultat war ein Hitzegefühl in der linken Schulter und wieder eher dumpfe Schmerzen. Ich habe versucht die Schulter danach zu schonen und auch mit einer Woche Ibuprofen die vermutete Entzündung einzudämmen. Hat aber nicht wirklich etwas verbessert.
Seit dem habe ich z.B. das Problem das das Waschen der rechten Achsel mit der linken Hand in der Schulter knackt und unangenehm ist. Oder auch das Anheben des Arms über die waagrechte nach vorne links ist unangenehm.
Nach Silvester wurde trotz Schonung der Zustand nicht viel besser, weshalb ich endlich mal wieder zu einem privaten Schulterspezialisten/Chiruge bin. Dieser hat auf Grund meiner Schmerzberschreibung und dem früher mehrjärigen Freizeit-Volleyball spielen eine SLAP-Läsion vermutet.
Am Krankenhaus wurde dann bei ihm die Untersuchung mit Röntgen und einem Athro-MRT fortgesetzt. Als Kontrastmittel kam Kochsalzlösung zum Einsatz.
Das MRT zeigte keine Anzeichen für eine SLAP-Läsion. Trotzdem hielt der Arzt an der Diagnose Athro-MRT fest. Seine Aussage: "Wir haben alle äußerlichen Untersuchungsmöglichkeiten ausgenutzt (Röntgen + MRT), daher bleibt uns jetzt nicht anderes übrig als in die Schulter reinzuschauen. Und wenn wir schon reinschauen, dann können wir ggf. vorhandene Probleme (SLAP-Läsion) gleich beheben".
Ich wollte jedoch nicht im Frühjahr 6-8 Wochen (wegen der Reha) mit dem Training aussetzen. Die Eitelkeit wegen dem anstehenden Sommer hat mich dazu bewogen diese Operation in den Herbst 2010 zu verschieben.
Ich hatte extra noch den Arzt gefragt ob es mir schadet bis dahin trotz danach auftretender Schmerzen weiter zu trainieren. Dessen Aussage war recht vage: "Wenn es nicht schlimmer wird."
Und naja, ich habe natürlich weiter trainiert. Ich bekam vor allem am Tag nach dem Brusttraining dumpfe bis heiße Schmerzen in der linken Schulter die aber meist wieder nach ein paar Tagen abgeklungen sind.
Außerdem dachte ich mir das klappt doch relativ gut, ich schwenke auf Langhantel-Bankdrücken um. Außerdem hab ich noch fleisig Dips gemacht (weniger schmerzhaft) und zum Schluss auch noch Flys an der Maschiene eingebaut (sehr unangenehm).
Ich habe durchaus versucht mich zu informieren. Über SLAP-Läsion gelesen und Schulterproblemen im allgemeinen. Ich habe angefangen sehr stark darauf zu achten die Schultern beim Bankdrücken rauszunehmen, in dem ich sie nach unten auf die Bank drücken und nicht anhebe... Ich denke dadurch konnte ich den "Kollaps" einige Zeit hinaus schieben.
Vor etwa vier Wochen (Ende Mai) ist es dann leider passiert: Ich war wieder mal beim LH-Bankdrücken und habe aus dem Nichts heraus mein normales Arbeitsgewicht von 60kg nicht mehr geschafft. Ich musste dann auf 40kg runter um überhaupt auf 8 Wdh. zu kommen. Dabei habe ich leider das deutlich spürbare Knarzen und Knarren in meiner linken Schulter ignoriert. Ich wollte mich nicht schon wieder von meiner Schulter blockieren lassen... Im Nachhinein natürlich der größte Fehler überhaupt :-(
Seit dem führe ich kein Delta-Training mehr aus.
Ab da hatte ich dann nicht nur ein im Alltag deutlich stärker spürbares Knacken in der Schulter. Ich hatte ab dem nächsten Tag auch noch ein Taubheitsgefühl in der Hand und Unterarm bekommen, das stark an einen eingeschlafen Arm erinnert. Dieses Gefühl kommt und geht wie es will. Wärend des Sports habe ich das Gefühl es wird besser.
Ich wollte mir nun endlich eine zweite Meinung zu meiner Schulter einholen und bin zu einem Kassenarzt. Das war im Grunde völlig unnötig, da er nicht wirklich auf mich einging. Er verschrieb mir Physiotherapie und Massage. "Vielleicht kann der ihnen helfen".
Blöd wie man ist habe ich dann gedacht: Wenn die vorderen Deltas ein Problem haben kann ich ja immer noch Rücken trainieren. Also ich einer Woche nach dem Vorfall wieder mal Klimmzüge mit dem Körpergewicht gemacht: "Knirsch" in der linken Schulter und sofort abgebrochen :-( Seit dem also auch keine Klimmzüge mehr.
Ich habe mir dann eine anscheinend sehr gute Physiotherapeutin gesucht. Diese hat mich mit allerlei Griffen durchgecheckt. Ihre Diagnose ist (abgesehen von der vorhandenen Entzündung) das ich eine sehr "lockere" Schulter habe die zu weit nach vorne aus der Schulterpfanne ausschwenkt. Ihrer Meinung nach besteht auch die Gefahr das mir diese irgendwann nach vorne auskugelt.
Das Taubheitsgefühl hat sie damit erklärt das meine Schulter beim nach vorne Schwenken die dortigen Nerven überdehnt hätte. Das sollte sich wieder legen.
Sie hat mir einen anderen privaten Schulterspezialisten empfohlen zu dem ich gehen könnte um erstmal die Entzündung in der Schulter zu bekämpfen.
Dieser hatte auch kurzfristig Zeit und hat sich mit seinem Herrn Vater (war wohl der Sohn-Chiruge der in die Fussstapfen des Vaters tritt) meine Röntgen und MRT Bilder vom Januar angeschaut. Seine Diagnose war eine eventuell zu kleine Schulterpfanne, was eben die Instabilität meiner Schulter darstellt. Das mein Schulterknorpel ganz schön abgenutzt ist scheint für ihn auch sicher. Die Entzündung vermutetet er auch, wie der Arzt vom Januar, am Bizepsanker (SLAP-Läsion) und hat mir dann dort eine Spritze mit (wenig) Kortision injiziert. Ich sollte mich dann in drei Tagen melden wie die Spritze wirkt. Natürlich sollte ich keinen Sport treiben und weiterhin zur Physiotherapie gehen. Er möchte das Problem erstmal konservativ behandeln. Das Taubheitsgefühl hat seiner Meinung nach nichts mit der Schulter sondern mit dem sehr verspannten Nacken/Rücken zu tun.
Das er mich quasi nicht sofort auf den OP-Tisch legt frustiert mich ganz schön. Ist aber vermutlich verständlich, schließlich muss man erstmal schauen ob Physio hilft.
Leider ging er nicht wirklich darauf ein was zwei Wochen zuvor beim Bankdrücken passiert ist. Ich bin mir nach wie vor sehr sicher das dabei mechanisch etwas in meiner Schulter beschädigt wurde...
Die Spritze wirkte recht gut. Vermutlich eben auch da ich wenig bis gar nicht trainiere. Die dumpfen Schmerzen und das Hitzegefühl verschwanden fast vollständig. Dafür bleibt das seit Ende Mai eben deutlich verstärkte Knacken.
Das Taubheitsgefühl bessert sich auch immer weiter. Mittlerweile ist es "nur" noch ein tägliche auftretendes leichtes Kribbeln bis aufgeschwemmtes Gefühl. Natürlich trotzdem nach wie vor super beängstigend.
Beim nächsten Physiotermin habe ich dann Übungen gezeigt bekommen:
- Ellenbogenstütz, Schulter zusammen und nach unten drücken und dann den oberen Rücken hochdrücken
- Liegestützgrundstellung und abwechselndes Fuss anheben
- Seitzstüz auf dem Ellenbogen und leichts nach vorne "Ein"kippen und wieder aufrichten. Relativ unangenehm.
- Schwingen mit dem Unterarmen um die Rotatoren zu Stärken.
Diese Übungen sollen meine Schulterblattmuskeln stärken um die Schulter stärken nach hinten zu ziehen...
Sie meinte auch das ich durchaus, bis auf Schulter, mit mässigen Gewichten trainieren darf. Sie hat mich auf Übungen aufmerksam gemacht die ich bisher falsch gemacht habe und auf was ich generell aufpassen muss.
Daher mache ich jetzt wieder Rücken und Trizeps Training. Auch KH-Bankdrücken habe ich mit 15 kg Gewichten wieder als einzige Brustübung angefangen. Wenig Gewicht, viel Wiederholungen....
Beim Bizepstraining bin ich mir nicht sicher... wenn der Bizepsanker betroffen ist, sollte ich es eher lassen, oder!?
Jetzt nach 3 Wochen soll ich dem Arzt nochmal telefonisch bescheid geben wie es mir geht... Und ich weis es einfach nicht genau!
- Ich bin mir ziemlich sicher das Physio nicht wirklich was bringt, da ich davon ausgehe ein mechanisches Problem in der Schulter zu haben.
- Ich habe keine Geduld mehr die nächsten Monate mit Physio und "2kg"-Gewichtstraining zu verbringen.
- Ich würde lieber operiert werden und 6-8 Wochen Reha machen um dann langsam (hoffentlich geheilt) wieder richtig ins Trainig einzusteigen.
Eventuell hat einer einen Tipp:
1. Was genau verursacht das Taubheitsgefühl im Arm? Die Überdehung in der Schulter oder doch die recht starken Nacken- und Rückenverspannungen? Werde ich das wieder 100% los oder muss ich ab jetzt damit Leben?
2. Haltet ihr auch eine OP für sinnvoll? Sollte ich erstmal weiter (und wie lange?) Physiotherapie machen und hoffen das es besser wird?
3. Welche Brustübungen ausser KH-Bankdrücken ist noch mit wenig nach vorne ausschwenken des Oberarmkopf machbar?
4. Sollte ich weiter Bizeps trainieren?
Natürlich habe ich jetzt (hoffentlich) endgültig verstanden das man auf seinen Körper hören muss. Wenn ich aus dieser Sache gesund rauskomme werde ich ein Prophet des gelenkschonenden Trainings!
Ich bin dankbar für jeden ernstgemeinten Ratschlag! :roll:
ich bin momentan ziemlich verzweifelt wegen meiner linken Schulter und hoffe eventuell hier ein paar nützliche Tipps zu bekommen.
Die Geschichte ist leider recht lang. Ich hoffe der eine oder andere liest sie sich trotzdem durch
Zu meiner Person: 32 Jahre, 1,87m, ~85 kg
Ich trainiere seit ca. 8 Jahren, davon die letzten 5 Jahre halbwegs ernsthaft im Studio, d.h. ich mache meistens einen 3er-Split, versuche auf die Ernhährung zu achten, usw.
Ich hatte schon immer kleine Probleme mit meiner linken Schulter beim Krafttraining, z.B. habe ich LH-Bankdrücken bis vor einem viertel Jahr eher gemieden. Dadurch bekam ich nämlich schon immer Schmerzen. KH-Bankdrücken war statt dessen meine Übung der Wahl. Orthopädenbesuche vor Jahren haben nicht viel gebracht. Ein MRT vor 2 Jahren hatte auch nichts auffälliges gezeigt. Damals wurde ich vom Arzt eher weggeschickt, als wäre mein Problem lächerlich...
Kurz vor Weihnachten 2009 habe ich dann doch wieder eher dumpfe Schmerzen bekommen, aber, um die Pause wärend der Weihnachtsfeiertage zu "überbrücken", trotz dessen (leider) extra schwer trainiert. Das Resultat war ein Hitzegefühl in der linken Schulter und wieder eher dumpfe Schmerzen. Ich habe versucht die Schulter danach zu schonen und auch mit einer Woche Ibuprofen die vermutete Entzündung einzudämmen. Hat aber nicht wirklich etwas verbessert.
Seit dem habe ich z.B. das Problem das das Waschen der rechten Achsel mit der linken Hand in der Schulter knackt und unangenehm ist. Oder auch das Anheben des Arms über die waagrechte nach vorne links ist unangenehm.
Nach Silvester wurde trotz Schonung der Zustand nicht viel besser, weshalb ich endlich mal wieder zu einem privaten Schulterspezialisten/Chiruge bin. Dieser hat auf Grund meiner Schmerzberschreibung und dem früher mehrjärigen Freizeit-Volleyball spielen eine SLAP-Läsion vermutet.
Am Krankenhaus wurde dann bei ihm die Untersuchung mit Röntgen und einem Athro-MRT fortgesetzt. Als Kontrastmittel kam Kochsalzlösung zum Einsatz.
Das MRT zeigte keine Anzeichen für eine SLAP-Läsion. Trotzdem hielt der Arzt an der Diagnose Athro-MRT fest. Seine Aussage: "Wir haben alle äußerlichen Untersuchungsmöglichkeiten ausgenutzt (Röntgen + MRT), daher bleibt uns jetzt nicht anderes übrig als in die Schulter reinzuschauen. Und wenn wir schon reinschauen, dann können wir ggf. vorhandene Probleme (SLAP-Läsion) gleich beheben".
Ich wollte jedoch nicht im Frühjahr 6-8 Wochen (wegen der Reha) mit dem Training aussetzen. Die Eitelkeit wegen dem anstehenden Sommer hat mich dazu bewogen diese Operation in den Herbst 2010 zu verschieben.
Ich hatte extra noch den Arzt gefragt ob es mir schadet bis dahin trotz danach auftretender Schmerzen weiter zu trainieren. Dessen Aussage war recht vage: "Wenn es nicht schlimmer wird."
Und naja, ich habe natürlich weiter trainiert. Ich bekam vor allem am Tag nach dem Brusttraining dumpfe bis heiße Schmerzen in der linken Schulter die aber meist wieder nach ein paar Tagen abgeklungen sind.
Außerdem dachte ich mir das klappt doch relativ gut, ich schwenke auf Langhantel-Bankdrücken um. Außerdem hab ich noch fleisig Dips gemacht (weniger schmerzhaft) und zum Schluss auch noch Flys an der Maschiene eingebaut (sehr unangenehm).
Ich habe durchaus versucht mich zu informieren. Über SLAP-Läsion gelesen und Schulterproblemen im allgemeinen. Ich habe angefangen sehr stark darauf zu achten die Schultern beim Bankdrücken rauszunehmen, in dem ich sie nach unten auf die Bank drücken und nicht anhebe... Ich denke dadurch konnte ich den "Kollaps" einige Zeit hinaus schieben.
Vor etwa vier Wochen (Ende Mai) ist es dann leider passiert: Ich war wieder mal beim LH-Bankdrücken und habe aus dem Nichts heraus mein normales Arbeitsgewicht von 60kg nicht mehr geschafft. Ich musste dann auf 40kg runter um überhaupt auf 8 Wdh. zu kommen. Dabei habe ich leider das deutlich spürbare Knarzen und Knarren in meiner linken Schulter ignoriert. Ich wollte mich nicht schon wieder von meiner Schulter blockieren lassen... Im Nachhinein natürlich der größte Fehler überhaupt :-(
Seit dem führe ich kein Delta-Training mehr aus.
Ab da hatte ich dann nicht nur ein im Alltag deutlich stärker spürbares Knacken in der Schulter. Ich hatte ab dem nächsten Tag auch noch ein Taubheitsgefühl in der Hand und Unterarm bekommen, das stark an einen eingeschlafen Arm erinnert. Dieses Gefühl kommt und geht wie es will. Wärend des Sports habe ich das Gefühl es wird besser.
Ich wollte mir nun endlich eine zweite Meinung zu meiner Schulter einholen und bin zu einem Kassenarzt. Das war im Grunde völlig unnötig, da er nicht wirklich auf mich einging. Er verschrieb mir Physiotherapie und Massage. "Vielleicht kann der ihnen helfen".
Blöd wie man ist habe ich dann gedacht: Wenn die vorderen Deltas ein Problem haben kann ich ja immer noch Rücken trainieren. Also ich einer Woche nach dem Vorfall wieder mal Klimmzüge mit dem Körpergewicht gemacht: "Knirsch" in der linken Schulter und sofort abgebrochen :-( Seit dem also auch keine Klimmzüge mehr.
Ich habe mir dann eine anscheinend sehr gute Physiotherapeutin gesucht. Diese hat mich mit allerlei Griffen durchgecheckt. Ihre Diagnose ist (abgesehen von der vorhandenen Entzündung) das ich eine sehr "lockere" Schulter habe die zu weit nach vorne aus der Schulterpfanne ausschwenkt. Ihrer Meinung nach besteht auch die Gefahr das mir diese irgendwann nach vorne auskugelt.
Das Taubheitsgefühl hat sie damit erklärt das meine Schulter beim nach vorne Schwenken die dortigen Nerven überdehnt hätte. Das sollte sich wieder legen.
Sie hat mir einen anderen privaten Schulterspezialisten empfohlen zu dem ich gehen könnte um erstmal die Entzündung in der Schulter zu bekämpfen.
Dieser hatte auch kurzfristig Zeit und hat sich mit seinem Herrn Vater (war wohl der Sohn-Chiruge der in die Fussstapfen des Vaters tritt) meine Röntgen und MRT Bilder vom Januar angeschaut. Seine Diagnose war eine eventuell zu kleine Schulterpfanne, was eben die Instabilität meiner Schulter darstellt. Das mein Schulterknorpel ganz schön abgenutzt ist scheint für ihn auch sicher. Die Entzündung vermutetet er auch, wie der Arzt vom Januar, am Bizepsanker (SLAP-Läsion) und hat mir dann dort eine Spritze mit (wenig) Kortision injiziert. Ich sollte mich dann in drei Tagen melden wie die Spritze wirkt. Natürlich sollte ich keinen Sport treiben und weiterhin zur Physiotherapie gehen. Er möchte das Problem erstmal konservativ behandeln. Das Taubheitsgefühl hat seiner Meinung nach nichts mit der Schulter sondern mit dem sehr verspannten Nacken/Rücken zu tun.
Das er mich quasi nicht sofort auf den OP-Tisch legt frustiert mich ganz schön. Ist aber vermutlich verständlich, schließlich muss man erstmal schauen ob Physio hilft.
Leider ging er nicht wirklich darauf ein was zwei Wochen zuvor beim Bankdrücken passiert ist. Ich bin mir nach wie vor sehr sicher das dabei mechanisch etwas in meiner Schulter beschädigt wurde...
Die Spritze wirkte recht gut. Vermutlich eben auch da ich wenig bis gar nicht trainiere. Die dumpfen Schmerzen und das Hitzegefühl verschwanden fast vollständig. Dafür bleibt das seit Ende Mai eben deutlich verstärkte Knacken.
Das Taubheitsgefühl bessert sich auch immer weiter. Mittlerweile ist es "nur" noch ein tägliche auftretendes leichtes Kribbeln bis aufgeschwemmtes Gefühl. Natürlich trotzdem nach wie vor super beängstigend.
Beim nächsten Physiotermin habe ich dann Übungen gezeigt bekommen:
- Ellenbogenstütz, Schulter zusammen und nach unten drücken und dann den oberen Rücken hochdrücken
- Liegestützgrundstellung und abwechselndes Fuss anheben
- Seitzstüz auf dem Ellenbogen und leichts nach vorne "Ein"kippen und wieder aufrichten. Relativ unangenehm.
- Schwingen mit dem Unterarmen um die Rotatoren zu Stärken.
Diese Übungen sollen meine Schulterblattmuskeln stärken um die Schulter stärken nach hinten zu ziehen...
Sie meinte auch das ich durchaus, bis auf Schulter, mit mässigen Gewichten trainieren darf. Sie hat mich auf Übungen aufmerksam gemacht die ich bisher falsch gemacht habe und auf was ich generell aufpassen muss.
Daher mache ich jetzt wieder Rücken und Trizeps Training. Auch KH-Bankdrücken habe ich mit 15 kg Gewichten wieder als einzige Brustübung angefangen. Wenig Gewicht, viel Wiederholungen....
Beim Bizepstraining bin ich mir nicht sicher... wenn der Bizepsanker betroffen ist, sollte ich es eher lassen, oder!?
Jetzt nach 3 Wochen soll ich dem Arzt nochmal telefonisch bescheid geben wie es mir geht... Und ich weis es einfach nicht genau!
- Ich bin mir ziemlich sicher das Physio nicht wirklich was bringt, da ich davon ausgehe ein mechanisches Problem in der Schulter zu haben.
- Ich habe keine Geduld mehr die nächsten Monate mit Physio und "2kg"-Gewichtstraining zu verbringen.
- Ich würde lieber operiert werden und 6-8 Wochen Reha machen um dann langsam (hoffentlich geheilt) wieder richtig ins Trainig einzusteigen.
Eventuell hat einer einen Tipp:
1. Was genau verursacht das Taubheitsgefühl im Arm? Die Überdehung in der Schulter oder doch die recht starken Nacken- und Rückenverspannungen? Werde ich das wieder 100% los oder muss ich ab jetzt damit Leben?
2. Haltet ihr auch eine OP für sinnvoll? Sollte ich erstmal weiter (und wie lange?) Physiotherapie machen und hoffen das es besser wird?
3. Welche Brustübungen ausser KH-Bankdrücken ist noch mit wenig nach vorne ausschwenken des Oberarmkopf machbar?
4. Sollte ich weiter Bizeps trainieren?
Natürlich habe ich jetzt (hoffentlich) endgültig verstanden das man auf seinen Körper hören muss. Wenn ich aus dieser Sache gesund rauskomme werde ich ein Prophet des gelenkschonenden Trainings!
Ich bin dankbar für jeden ernstgemeinten Ratschlag! :roll: