Schulterprobleme: Vermutlich SLAP-Läsion. Wie weiter?

Rincewind77

New member
Hallo zusammen,

ich bin momentan ziemlich verzweifelt wegen meiner linken Schulter und hoffe eventuell hier ein paar nützliche Tipps zu bekommen.

Die Geschichte ist leider recht lang. Ich hoffe der eine oder andere liest sie sich trotzdem durch :)

Zu meiner Person: 32 Jahre, 1,87m, ~85 kg
Ich trainiere seit ca. 8 Jahren, davon die letzten 5 Jahre halbwegs ernsthaft im Studio, d.h. ich mache meistens einen 3er-Split, versuche auf die Ernhährung zu achten, usw.

Ich hatte schon immer kleine Probleme mit meiner linken Schulter beim Krafttraining, z.B. habe ich LH-Bankdrücken bis vor einem viertel Jahr eher gemieden. Dadurch bekam ich nämlich schon immer Schmerzen. KH-Bankdrücken war statt dessen meine Übung der Wahl. Orthopädenbesuche vor Jahren haben nicht viel gebracht. Ein MRT vor 2 Jahren hatte auch nichts auffälliges gezeigt. Damals wurde ich vom Arzt eher weggeschickt, als wäre mein Problem lächerlich...

Kurz vor Weihnachten 2009 habe ich dann doch wieder eher dumpfe Schmerzen bekommen, aber, um die Pause wärend der Weihnachtsfeiertage zu "überbrücken", trotz dessen (leider) extra schwer trainiert. Das Resultat war ein Hitzegefühl in der linken Schulter und wieder eher dumpfe Schmerzen. Ich habe versucht die Schulter danach zu schonen und auch mit einer Woche Ibuprofen die vermutete Entzündung einzudämmen. Hat aber nicht wirklich etwas verbessert.

Seit dem habe ich z.B. das Problem das das Waschen der rechten Achsel mit der linken Hand in der Schulter knackt und unangenehm ist. Oder auch das Anheben des Arms über die waagrechte nach vorne links ist unangenehm.

Nach Silvester wurde trotz Schonung der Zustand nicht viel besser, weshalb ich endlich mal wieder zu einem privaten Schulterspezialisten/Chiruge bin. Dieser hat auf Grund meiner Schmerzberschreibung und dem früher mehrjärigen Freizeit-Volleyball spielen eine SLAP-Läsion vermutet.

Am Krankenhaus wurde dann bei ihm die Untersuchung mit Röntgen und einem Athro-MRT fortgesetzt. Als Kontrastmittel kam Kochsalzlösung zum Einsatz.

Das MRT zeigte keine Anzeichen für eine SLAP-Läsion. Trotzdem hielt der Arzt an der Diagnose Athro-MRT fest. Seine Aussage: "Wir haben alle äußerlichen Untersuchungsmöglichkeiten ausgenutzt (Röntgen + MRT), daher bleibt uns jetzt nicht anderes übrig als in die Schulter reinzuschauen. Und wenn wir schon reinschauen, dann können wir ggf. vorhandene Probleme (SLAP-Läsion) gleich beheben".

Ich wollte jedoch nicht im Frühjahr 6-8 Wochen (wegen der Reha) mit dem Training aussetzen. Die Eitelkeit wegen dem anstehenden Sommer hat mich dazu bewogen diese Operation in den Herbst 2010 zu verschieben.
Ich hatte extra noch den Arzt gefragt ob es mir schadet bis dahin trotz danach auftretender Schmerzen weiter zu trainieren. Dessen Aussage war recht vage: "Wenn es nicht schlimmer wird."

Und naja, ich habe natürlich weiter trainiert. Ich bekam vor allem am Tag nach dem Brusttraining dumpfe bis heiße Schmerzen in der linken Schulter die aber meist wieder nach ein paar Tagen abgeklungen sind.
Außerdem dachte ich mir das klappt doch relativ gut, ich schwenke auf Langhantel-Bankdrücken um. Außerdem hab ich noch fleisig Dips gemacht (weniger schmerzhaft) und zum Schluss auch noch Flys an der Maschiene eingebaut (sehr unangenehm).

Ich habe durchaus versucht mich zu informieren. Über SLAP-Läsion gelesen und Schulterproblemen im allgemeinen. Ich habe angefangen sehr stark darauf zu achten die Schultern beim Bankdrücken rauszunehmen, in dem ich sie nach unten auf die Bank drücken und nicht anhebe... Ich denke dadurch konnte ich den "Kollaps" einige Zeit hinaus schieben.

Vor etwa vier Wochen (Ende Mai) ist es dann leider passiert: Ich war wieder mal beim LH-Bankdrücken und habe aus dem Nichts heraus mein normales Arbeitsgewicht von 60kg nicht mehr geschafft. Ich musste dann auf 40kg runter um überhaupt auf 8 Wdh. zu kommen. Dabei habe ich leider das deutlich spürbare Knarzen und Knarren in meiner linken Schulter ignoriert. Ich wollte mich nicht schon wieder von meiner Schulter blockieren lassen... Im Nachhinein natürlich der größte Fehler überhaupt :-(

Seit dem führe ich kein Delta-Training mehr aus.

Ab da hatte ich dann nicht nur ein im Alltag deutlich stärker spürbares Knacken in der Schulter. Ich hatte ab dem nächsten Tag auch noch ein Taubheitsgefühl in der Hand und Unterarm bekommen, das stark an einen eingeschlafen Arm erinnert. Dieses Gefühl kommt und geht wie es will. Wärend des Sports habe ich das Gefühl es wird besser.

Ich wollte mir nun endlich eine zweite Meinung zu meiner Schulter einholen und bin zu einem Kassenarzt. Das war im Grunde völlig unnötig, da er nicht wirklich auf mich einging. Er verschrieb mir Physiotherapie und Massage. "Vielleicht kann der ihnen helfen".

Blöd wie man ist habe ich dann gedacht: Wenn die vorderen Deltas ein Problem haben kann ich ja immer noch Rücken trainieren. Also ich einer Woche nach dem Vorfall wieder mal Klimmzüge mit dem Körpergewicht gemacht: "Knirsch" in der linken Schulter und sofort abgebrochen :-( Seit dem also auch keine Klimmzüge mehr.

Ich habe mir dann eine anscheinend sehr gute Physiotherapeutin gesucht. Diese hat mich mit allerlei Griffen durchgecheckt. Ihre Diagnose ist (abgesehen von der vorhandenen Entzündung) das ich eine sehr "lockere" Schulter habe die zu weit nach vorne aus der Schulterpfanne ausschwenkt. Ihrer Meinung nach besteht auch die Gefahr das mir diese irgendwann nach vorne auskugelt.
Das Taubheitsgefühl hat sie damit erklärt das meine Schulter beim nach vorne Schwenken die dortigen Nerven überdehnt hätte. Das sollte sich wieder legen.

Sie hat mir einen anderen privaten Schulterspezialisten empfohlen zu dem ich gehen könnte um erstmal die Entzündung in der Schulter zu bekämpfen.

Dieser hatte auch kurzfristig Zeit und hat sich mit seinem Herrn Vater (war wohl der Sohn-Chiruge der in die Fussstapfen des Vaters tritt) meine Röntgen und MRT Bilder vom Januar angeschaut. Seine Diagnose war eine eventuell zu kleine Schulterpfanne, was eben die Instabilität meiner Schulter darstellt. Das mein Schulterknorpel ganz schön abgenutzt ist scheint für ihn auch sicher. Die Entzündung vermutetet er auch, wie der Arzt vom Januar, am Bizepsanker (SLAP-Läsion) und hat mir dann dort eine Spritze mit (wenig) Kortision injiziert. Ich sollte mich dann in drei Tagen melden wie die Spritze wirkt. Natürlich sollte ich keinen Sport treiben und weiterhin zur Physiotherapie gehen. Er möchte das Problem erstmal konservativ behandeln. Das Taubheitsgefühl hat seiner Meinung nach nichts mit der Schulter sondern mit dem sehr verspannten Nacken/Rücken zu tun.

Das er mich quasi nicht sofort auf den OP-Tisch legt frustiert mich ganz schön. Ist aber vermutlich verständlich, schließlich muss man erstmal schauen ob Physio hilft.
Leider ging er nicht wirklich darauf ein was zwei Wochen zuvor beim Bankdrücken passiert ist. Ich bin mir nach wie vor sehr sicher das dabei mechanisch etwas in meiner Schulter beschädigt wurde...

Die Spritze wirkte recht gut. Vermutlich eben auch da ich wenig bis gar nicht trainiere. Die dumpfen Schmerzen und das Hitzegefühl verschwanden fast vollständig. Dafür bleibt das seit Ende Mai eben deutlich verstärkte Knacken.
Das Taubheitsgefühl bessert sich auch immer weiter. Mittlerweile ist es "nur" noch ein tägliche auftretendes leichtes Kribbeln bis aufgeschwemmtes Gefühl. Natürlich trotzdem nach wie vor super beängstigend.

Beim nächsten Physiotermin habe ich dann Übungen gezeigt bekommen:
- Ellenbogenstütz, Schulter zusammen und nach unten drücken und dann den oberen Rücken hochdrücken
- Liegestützgrundstellung und abwechselndes Fuss anheben
- Seitzstüz auf dem Ellenbogen und leichts nach vorne "Ein"kippen und wieder aufrichten. Relativ unangenehm.
- Schwingen mit dem Unterarmen um die Rotatoren zu Stärken.
Diese Übungen sollen meine Schulterblattmuskeln stärken um die Schulter stärken nach hinten zu ziehen...

Sie meinte auch das ich durchaus, bis auf Schulter, mit mässigen Gewichten trainieren darf. Sie hat mich auf Übungen aufmerksam gemacht die ich bisher falsch gemacht habe und auf was ich generell aufpassen muss.
Daher mache ich jetzt wieder Rücken und Trizeps Training. Auch KH-Bankdrücken habe ich mit 15 kg Gewichten wieder als einzige Brustübung angefangen. Wenig Gewicht, viel Wiederholungen....
Beim Bizepstraining bin ich mir nicht sicher... wenn der Bizepsanker betroffen ist, sollte ich es eher lassen, oder!?

Jetzt nach 3 Wochen soll ich dem Arzt nochmal telefonisch bescheid geben wie es mir geht... Und ich weis es einfach nicht genau!
- Ich bin mir ziemlich sicher das Physio nicht wirklich was bringt, da ich davon ausgehe ein mechanisches Problem in der Schulter zu haben.
- Ich habe keine Geduld mehr die nächsten Monate mit Physio und "2kg"-Gewichtstraining zu verbringen.
- Ich würde lieber operiert werden und 6-8 Wochen Reha machen um dann langsam (hoffentlich geheilt) wieder richtig ins Trainig einzusteigen.

Eventuell hat einer einen Tipp:
1. Was genau verursacht das Taubheitsgefühl im Arm? Die Überdehung in der Schulter oder doch die recht starken Nacken- und Rückenverspannungen? Werde ich das wieder 100% los oder muss ich ab jetzt damit Leben?
2. Haltet ihr auch eine OP für sinnvoll? Sollte ich erstmal weiter (und wie lange?) Physiotherapie machen und hoffen das es besser wird?
3. Welche Brustübungen ausser KH-Bankdrücken ist noch mit wenig nach vorne ausschwenken des Oberarmkopf machbar?
4. Sollte ich weiter Bizeps trainieren?

Natürlich habe ich jetzt (hoffentlich) endgültig verstanden das man auf seinen Körper hören muss. Wenn ich aus dieser Sache gesund rauskomme werde ich ein Prophet des gelenkschonenden Trainings!

Ich bin dankbar für jeden ernstgemeinten Ratschlag! :roll:
 
A

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Re: Schulterprobleme: Vermutlich SLAP-Läsion. Wie weiter?
du hast dir einfach über jahre hinweg selbst die schulter kaputt gemacht. ob da ein op überhaupt viel bringt ist mal sehr fraglich. wenn da damals beim mrt nicht übersehen wurde wohl eher nicht.
so wie du dir das vorstellst wird das ganze höchgstwahrscheinlich nihct verlaufen, daher würd ich mir das mit der op erstmal aus dem kopf schlagen.

angebracht wäre erstmal ein mehrmonatiges Rehaprogramm.

die taubheit kann durch probleme im rückenbereich kommen die wiederum mit den schulterproblmen zusammenhängen können.
meist kommen schulterprobleme durch eine funktionale störung (muskuläre dysbalancen) die verspannungen können ein zeichen dafür sein.

lass dich mal von einem ostheopathen durchchecken!
 
Hi Jimbomatic,

klar habe ich meine Schulter falsch belastet :(, aber trotz Schmerzen trainiert habe ich erst seit 5 Monaten. Nicht seit Jahren. Früher habe ich beim ersten Anzeichen von Schmerz die entsprechende Übung weggelassen. War damals auch viel weniger schmerzhaft.

Die Physiotherapeutin ist Schulterspezialisten und angehende Ostheopathin. Fühle mich bisher ganz gut aufgehoben bei ihr.
Kennst du zufällig einen guten Ostheopathen der sich auch mit Bodybuilding auskennt in Wien?

Das mit der Taubheit bessert sich zum Glück immer weiter... :)
 
Bei manchen Menschen scheuert bei Übungen mit Anheben der Arme die Sehne des Obergrätenmuskels und wird zwischen dem Kopf des Oberarmknochens und dem Schulterdach eingeklemmt. Daraus folgt eine Entzündung, die in der Regel am Schleimbeutel ihren Anfang nimmt, welcher normal die Sehne vor Scheuern schützt. Die Entzündung kann dann auch umliegende Sehnen angreifen. Das Anheben eines Armes wird dann sehr schwierig.
Eine weitere Ursache für Schmerzen in der Schulter kann eine ungleiche Verteilung der Muskelsehnen um die Gelenkkapsel sein. Der Kopf des Oberarmknochens ist mit Hilfe zahlreicher Muskeln fest an der Schultergelenkspfanne angelegt- Durch einen Krampf, einen erhöhten Tonus oder einen Mangel an Tonus in einem oder mehreren dieser Muskeln kann es zu einer falschen Stellung im Schultergelenk kommen. Diese Fehlstellung löst ein Scheuern bei Armbewegungen aus, wodruch wieder eine Entzündung entstehen kann.

Hast du es schon mal mit Gelenks-und Sehnen-Supplements (z.B.: Animal Flex, wirkt auch entzündungshemmend) versucht?

Zum Training: Bankdrücken mit Kurzhanteln, Ellbogen am Körper ist eine gute alternative zum normalen Bankdrücken. Gute Training für den vorderen und mittleren Delta und belastet das Schultergelenk sogut wie garnicht.
 
Hallo Chris,

meinst du ein Impingement? Hierbei sind sich die Ärzte anscheinend einig: Ich hab kein Impingement. Genug Platz in der Schulter :)

Das mit der möglichen Dysbalance kenne ich auch. Ich mache regelmäßig auch Übungen für die hinteren Deltas und Rotatorentraining... Aber wie soll ich rausfinden ob ich ein muskuläres Ungleichgewicht um die Schulter habe?!

Ich habe jetzt angefangen Glucosamin zu nehmen. Aber das kann ja höchstens vorbeugend wirken. Ein kaputter Knorpel kann damit nicht heilen :?

Genau, die Übung ist die einzige die ich mich momentan traue. Geht bisher auch ganz gut, ich merke am folgenden Tag nur ein leichtes mulmiges Gefühl in der Schulter das man aber noch nicht als Schmerz bezeichnen kann.

Gibt es eventuell noch eine Übung um die Brust zu trainieren wobei die Schulter nicht übermäßig belastet wird und vor allem, für mich wichtig, nicht nach vorne aus der Schulterpfanne gedrückt wird?
 
Die Fragen kann ich dir leider nicht beantworten. Solltest eher einen Sportarzt aufsuchen...vielleicht weiß der sogar mehr als der Chiruge.

Als zweite Übung fallen mir hohe Liegestütz ein, also Hände auf einer Bank oder so. Trainiert die Brust und nimmt die Schulter fast ganz raus. Brusttraining am Seilzug (ähnliche den Fliegenden nur von unten diagonal vor die Brust ziehen) könnte vielleicht auch noch gehen....müsstest du probieren.
 
So, heute war ich wieder bei dem zweiten Arzt und habe mit ihm über eine Schulter-Arthroskopie gesprochen. Im September liege ich unterm Messer :)

Ich hatte die letzten zwei Wochen KH-Bankdrücken gemacht ohne wieder Schmerzen zu bekommen. Ganz leichtes Bizeps-Training hatte ich auch durchgeführt. Jetzt am WE hab ich aber dann mal LH-Curls mit etwas mehr Gewicht durchgeführt, und prompt am nächsten Tag wieder das dumpfe Gefühl in der Schulter bekommen. Die Entzündung meldet sich wieder :x

Dies und auch die sonstigen Symptome lassen den Arzt (wieder) auf ein Problem an der Bizepssehne tippen (SLAP-Läsion). Eventuell wird sie in der Schulter neu angenäht :hmm: Immerhin wird sie nicht einfach abgeschnitten wie bei älteren Patienten :eek: Das hätte nämlich eine Verformung des Bizeps zur Folge, da dieser nur noch an einer der zwei oberen Sehnen befestigt wäre.

Naja, im September steht wahrscheinlich die OP an. Dann sechs Wochen den Arm in der Schlinge und Reha. Drei Monate und ich sollte wieder schmerzfrei trainieren können :D
 
und eventuel wird dir unnötigerweise in der schulter rumgebohrt ud du verlierst noch mehr zeit. dasd risiko besteht.
 
Ja, ist schon möglich :hmm:

Aber zum einen haben jetzt zwei Ärzte den selben Verdacht (SLAP-Läsion). In diesem Fall wächst die Sehne nicht von alleine wieder an.

Zum anderen habe ich, wie geschrieben, jetzt schon nach ein bisschen Brust- und Bizeps-Training wieder dieses dumpfe Gefühl in der Schulter bekommen. Soll ich die nächsten Jahre ohne gescheites Brust- und Bizeps-Training auskommen? Das möchte ich nicht!
 
Hallihallo,
ich habe "fast" dasselbe Problem. Beim Renovieren der Küche hing einer der Hängeschränke nicht wie er sollte- sprich er machte einen Abgang und ich habe ihn aufgefangen. Nachdem das Teil dann hingbemerkte ich einen Schmerz in der linken Schulter- naja, geht weg, dachte ich ... Pustekuchen. Die Schmerzen kamen beim seitlichen Heben des Armes und solchen Bewegungen, wie sie beim Waschen unter der Achsel oder dem Anschnallen im Auto beim Greifen nach dem Gurt anfielen. Nach zwei Monaten ging ich dann doch mal zum Orthopäden.
Der hat das Gelenk dann geröngt und festgestellt, daß das Schulterdach zu eng wäre. Ich fragte dann, ob es nicht merkwürdig wäre, daß das so blitzartig hätte passieren können, und ob durch den Ruck des Schrankes nciht eher was kaputt gemacht worden sei. Dann bekam ich ein MRT in der Knallröhre. Dabei ergab sich dann, daß wohl eine Sehne angerissen wäre, sich um diese Verkalkungen angesammelt hätten und da eine Entzündung wäre.
Der Fachmann verschrieb mir Krankengymnastik, die aber gar nix brachte, was auch besagter Knochenbieger schon von Anfang an prophezeit hatte, und sich fragte, was er da wohl dran tun sollte. Ich ging dann nach knapp 6 Monaten zu einem zweiten Orthopäden für eine zweite Meinung.
Der sah sich dann alle Aufnahmen an und stellte KEINE übermäßige Verengung des Gelenkes fest, die massiven Verkalkungen konnte er ebenfalls nicht als massiv bezeichnen - lediglich den Ariß könne man erahnen. Lange Rede kurzer Sinn: Ich bekam eine Spritze und von da an ging es wirklich gut bergauf. Ich habe am nächsten Tag ein Probetraining absolviert um diese Bewegungen auszuprobieren und es lief wirklich gut.
Nachbesprechung bei dem besseren der beiden Ärzte: Er sagte mir, daß er nicht versprechen könne, daß dies so bleibt, aber wenn die Beschwerden nicht allzu dolle sind, würde er von einer OP immer abraten. Er meinte, daß jeder mit dieser OP (Freischleifen des Gelenkes - wenn es denn daran überhaupt liegen würde) der behauptet danach absolut schmerzfrei zu sein einfach nur lügen würde - besonders, weil ein abgeschliffener Knochen ja nachwachsen würde.
Ich bin nicht komplett schmerzfrei und die rechte Seite fängt mit denselben Bescherden auch so langsam an, aber für meine Bedürfnisse reicht es komplett und ich kann fast alles wieder trainieren. Wenn`s zu stark wird hole ich mir eben wieder eine Spritze ab - ist glaube ich die bessere Lösung als sich unters Messer zu legen als 2x im Jahr sich pieksen zu lassen. Daher war/bin ich von der Wirksamkeit der Spritze echt begeistert.
Zu deinem Taubheitsgefühl ... ich habe das in den Händen und Unterarmen, was aber an einem Ulnarisproblem gelegen hat. Mittlerweile sind meine beiden unteren Finger fast taub und tun auch weh, die Hand hat nicht mehr richtig Griff und schmerzt beim Schließen. Irgendwie hatte ich bei mir das Gefühl, das arbeitet sich hoch - kann auch Einbildung sein.
Ich würde durch meinen Arzt inspiriert auf jeden Fall alles Andere einer OP vorziehen.
Bis dannemann
Caramba
 
spritzen sind keine lösung. sie unterdrücken nur die entzündung kurzzeitig und schädigen das gelenk.

Rincewind77


du hast noch nie eine vernünftige reha gemachst, trainierst weiter rum trotz problemen und erwartest das es so besser wird bzw. gehst du davon aus das nur eine op dir helfen kann?

wenn was kaputt ist, kommst du um die op nichht herum, aber das scheint ja alles andere als bewiesen.
 
@Caramba:
Puh, ich habe auch deine anderen Postings gelesen. Du hast es echt nicht leicht :( Das mit dem Ulinaris ist ein guter Hinweis. Meistens kribbelts bei mir auch eher am kleinen Finger/Ringfinger. Aber ich tippe bei mir eher auf das Thoracic-outlet-Syndrom. Da gibt es eine Engstelle, den Korakopektoralraum (Raum zwischen Schulterblatt und kleinem Brustmuskel), die soweit ich mich erinnere auch zu solchen Symptomen führen kann. Aber diesbzgl. muss ich nochmal den Arzt aufsuchen. Die Physio glaubt eher nicht das es das ist.

@Jimbomatic:
Das mit der Spritze sehe ich auch so. Deshalb habe ich das Angebot des Arztes eine weitere Spritze zu bekommen dankend abgelehnt :)

Bzgl. der OP: Wie anfangs geschrieben hatte ich dieses Knirschen in der Schulter. Seit diesem Zeitpunkt hab häufiger Schmerzen und das Kribbeln im Arm. Daher denke ich mir das sich da mechanisch etwas verändert hat. Auch beide Ärzte gehen davon aus das ich ein Bizeps-Sehnen-Problem habe das operiert werden kann (mein Vater hat nebenbei auf beiden Seiten gerissene Bizepssehen, eventuell erblich?!). Selbst die Phyisio findet das eine gute Entscheidung. Wie soll sich eine mechanische Veränderung auch von allein heilen? Der Arzt spricht von 90% Heilungschance. Es wäre mehr wenn er sicher wäre das es die Bizepssehne ist, aber ohne OP ist hier ja nichts genaueres rauszufinden.

@All
Ich war gerade vier Tage im Urlaub. Hab dort jeden Tag gerade mal 15 Minuten im Wasser (Brust) geschwommen und schon hat sich wieder das dumpfe Gefühl in der Schulter eingestellt :?

Ich trainiere momentan so wenig und meines Erachtens schonend wie seit Jahren nicht mehr, und trotzdem merke ich quasi keine Verbesserung. Die Schulterblatt-Muskel-Übungen der Physio mache ich nach wie vor fleißig. Meine Besuche bei ihr sind allerdings fertig. Aus ihrer Sicht macht die OP durchaus Sinn und da diese eh schon fixiert ist, ist die Reha quasi beendet. Eigentlich schade, ich fand es immer sehr informativ bei ihr :roll:

Ich werde jetzt demnächst versuchen nochmal den Arzt aufzusuchen und mit ihm das "Kribbel"-Thema zu diskutieren. Wär ja bescheuert wenn ich mich operieren lasse und dieser Punkt nicht beachtet werden würde.
 
spritzen sind keine lösung. sie unterdrücken nur die entzündung kurzzeitig und schädigen das gelenk.

Rincewind77


du hast noch nie eine vernünftige reha gemachst, trainierst weiter rum trotz problemen und erwartest das es so besser wird bzw. gehst du davon aus das nur eine op dir helfen kann?

wenn was kaputt ist, kommst du um die op nichht herum, aber das scheint ja alles andere als bewiesen.


Huhu - ich wieder.
Stimmt schon, daß die Spritze ja an sich nix repariert sondern nur gerdae das Symptom behandelt, aber die Injektion ist jetzt circa 2-3 Monate her und es ist nicht wieder schlimmer geworden, im Gegenteil sogar besser - weil kann wieder trainieren.
Ich denke aber auch, daß es bei mir persönlich eine Nervengeschichte ist, und wenn der Arzt schon von einer OP abrät werde ich doch nicht darauf bestehen :)
Man muß ja auch mal auf die Weißkittel vertrauen. Der Reha-Mensch der mich verbogen hat sagte ja auch, daß er da nix dran tun könnte und wunderte sich, warum ich überhaupt bei ihm war. Nach Beendigung der Behandlung hatte er Recht behalten - es hatte sich nichts verändert.
Wenn der TE noch mal mit einem Arzt spricht - vor seiner OP - finde ich das sehr in Ordnung. Erstens bekommen die dafür fürstliches Honorar (hust) und alles ist besser als eine unnötige OP.
In dem Sinne - bis dannemann
Caramba
 
So, es gibt einige Neuigkeiten: Die OP zur Behandlung der SLAP-Läsion war vor 3,5 Wochen.

Hier ein Auszug aus dem Arztbrief:
Diagnosen:
Tendinitis der langen Bizepssehne und Läsion des Ankers der langen Bizepssehne, Slapläsion 1° links.
Therapie:
Schulter-ASK mit Glättung des Bizepssehnenankers und Needling der langen Bizepssehne, Bursektomie sowie Instillation von ACP links.
Verlauf:
Die Schulter-ASK wurde am 08.09.2010 komplikationslos durchgeführt.

Ich konnte am morgen nach der OP direkt wieder nach Hause. Ich musste dann nicht mal mehr eine Schlinge tragen! Vermutlich da es "nur" eine Slapläsion ersten Grades war.
Ich konnte den Arm von Anfang an in alle Richtungen bewegen. Ganz oben und Achselwaschhaltung ist natürlich immer noch etwas unangenehm, aber der der Schmerz unter dem Schulterblattende an der Schulter war quasi verschwunden.

OP technisch also alles super verlaufen :D 10 Tage nach der OP war ich wieder im Büro arbeiten.

Nun mache ich Physiotherapie bisher einmal die Woche.
Ich mache verschiedene Übungen um die tiefen Schultermuskeln zu kräftigen und die "Blockaden" an den Maximalabspreitzungen zu reduzieren.
Mittlerweile habe ich auch Übungen bekommen um die "Schulterblattmuskeln" und Trizeps bzw. Rücken zu trainieren.

Soweit so gut... aber leider mache ich mir schon wieder Sorgen. Wahrscheinlich erwarte ich einfach schon wieder zu viel oder bin übereifrig:

- Beim "Achselwaschen" habe ich seit der OP das Gefühl mehr Kraft aufwenden zu müssen um rüber zu kommen. Der Schmerz ist deutlich besser, aber irgendwie kommt mir die Bewegung blockiert vor. Wahrscheinlich brauch's hier einfach mehr Geduld.

- Immer stärker habe ich auch das Gefühl das sich in der Schulter wieder etwas entzündet. Was aber eigentlich nicht sein kann, da der Schleimbeutel ja draußen ist... Es fühlt sich an wie eine (Über-)beanspruchung.

- Bei ruckartigen schnalzenden Bewegungen (kommen im Alttag vor) habe ich einen kurzen stechenden Schmerz in der Schulter.

- Und für mich momentan am schlimmsten: Die Sensibilitätsstörung hat sich durch die OP leider nicht verbessert :(
Diese hatte sich ja in den letzten Wochen sowieso gebessert, aber war nach der OP auf dem selben niedrigen Niveau vorhanden wie vorher.

Jetzt hatte ich bei der Physio die Genehmigung eingeholt mal ganz leichtes Brusttraining auszuprobieren. Daher habe ich vorgestern Bankdrücken an der Maschine gemacht. Auf alles geachtet: Haltung, Schulterstellung, Bewegungsausführung. Ich habe erstmal mit 0kg 20 Wdhs gemacht, dann mit 5kg, bis mit 15kg. Also vier Sätze schmerzfrei und problemlos.

Naja und jetzt prompt am nächsten Tag und heute wieder deutlich stärkeres Kribbeln im Arm :evil:

Okay, es wurde ja gesagt das die OP bei dem Nervenproblem nicht unbedingt hilft, aber es dann so deutlich zu spüren ist ganz schön deprimierend.

Jetzt überlege ich was ich dagegen tun könnte:
- Den Arzt der mich operiert hat nochmal besuchen und um weitere Behandlung bzgl. dem Nervenproblem bitten?
Da ich ja auch bisschen am Sinn der OP zweifle bin ich mir hier unsicher. Kostet ja wieder wegen Privatbehandlung. Aber eine Chance sollte man jedem geben, oder? :?

- Die Schulterhilfe kaufen um selbst mehr in der Richtung zu tun? http://schulterhilfe.de
Vielleicht hilft das bei den Nervenproblem da der Platz in der Schulter größer werden könnte?

- Die Halswirbelsäule röntgen lassen?
Ich habe schön öfters gelesen das Nervenprobleme gern von der HWS kommen können.

- Brusttraining wieder komplett für einige weitere Wochen lassen?
Das wird vermutlich auf jeden Fall Sinn machen :(

Das alleinige Auslassen des Brusttrainings wird aber von meinem Gefühl her bzgl. der Nerven nichts bringen. Ich muss da die Ursache finden und dagegen etwas unternehmen. Aber was kann die Ursache sein!? Hat einer einen Tipp?

Grüße :)
 
aporpos Spritzen, ob nur symptom oder nicht... Falls das Kortison ist degeneriert es die Sehnen und du kannst ausm nichts n Sehnenabriss bekommen. Falls das dann auhc noch bei der Bizepssehen passiert dann bist du schlecht drann, da sie ellenbogenseitig einfach wieder angenäht werden kann. Schulterseitig aber meist dann lebenlang einschränkungen über bleiben...
 
Ja, bei älteren Menschen näht man eine in der Schulter gerissene Bizepssehne nicht mehr neu an.
Die lässt man dann in der Schulter "verkleben"... Scheint wohl kein Problem zu sein, aber verformt den Bizeps.

Mein Vater hat das auf beiden Seiten :eek:
 
Ich habe jetzt nächsten Montag einen Termin beim Neurologen. Bin sehr gespannt ob er mir bei meiner Sensibilitätsstörung helfen kann :hmm:
 
Ich kann dein Leiden gut nachvollziehen ich habe seit Mitte September auch so mein Problem und werde fast verrückt. Nachteil ist auch, dass ich Kassenpatient bin... Wäre echt nett, wenn du dir mal meinen Post durchlesen und mir sagen könntest, was du davon hälst...

Dein Name is übrigens cool ich mag pratchett :)

Hier is der link --> http://www.bodybuilding-forum.at/threads/12950-Schulter-überlastet/page3

lg,

Marco
 
A

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Re: Schulterprobleme: Vermutlich SLAP-Läsion. Wie weiter?
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