Durch ausschließlich schnelle Bewegungsausführung erreichst du bestenfalls Verletzungen, aber keinesfalls Schnellkraft. Durch die schnelle Bewegung wird mit Schwung gearbeitet und daher Belastung von der Muskulatur genommen, die sich dann ruckartig wieder auf diese verlagert bzw. im schlechteren Fall auf die Gelenke abgewälzt wird.
Schnellkraft kommt allein aus der Beschleunigung, insbesondere auch bei dem angeführten Beispiel des Kugelstoßens. Folglich kann man keine "schnelle oder langsame Kraft" trainieren. Allerdings ist es möglich (eine gewisses grundlegendes Kraftpotential vorausgesetzt), explosive Bewegungsausführung bei anderen Sportarten durch Krafttraining gezielt zu verbessern.
Dazu folgendes grundlegend:
1.) keine Isolationsübungen
2.) nicht bis zum Muskelversagen
3.) Wdh. - Bereich 6-8
4.) Negativbewegung langsam und NUR die Positivbewegung schnell
Beispiel: Explosivkraft Beine (alle Sportarten, bei denen schneller "Antritt" von Bedeutung ist)
Statt dem normalen Beintraining 2 mal die Woche:
3 Sätze Kniebeugen 6-8 Wdh. mit 4 / 2 / 1 Kadenz; Beine vor voller Streckung "blockieren" (nicht durchstrecken !!!) und langsam in neg. Bewegung wechseln. Dazu noch Beinbeuger und Wadentraining (Kann auch mit 4/2/1 ausgeführt werden, Waden allerdings höhrer Wdh.Bereich 12-15)
Das Beispiel ist entsprechend auf andere Grundübungen übertragbar (Bankdrücken, LH-Rudern, ...).
Ich habe dieses Programm in der unmittelbaren Saisionvorbereitung (American Football) nach der Kraftphase mit einen Ganzkörpertraining 6 Wochen 2 mal die Woche durchgeführt. Nebenbei kein anderes Krafttraining. Diente dazu, die erarbeitete Kraft sportartspezifisch nutzbar zu machen und hatte auch recht guten Erfolg.
Sofern man die Muskulatur danach sportartspezifisch durch explosive Bewegungsabläufe weiterbelastet, bleibt die Explosivität erhalten.
pinscher
PS: Schlagkraft beim Boxen kommt zum Großteil aus der Körperbewegung (Technik !!!) und nicht aus der Muskulatur.