Schlafverkürzung sinnvoll?

Menhir

New member
Abend!

Hab im Urlaub auch schön Fachliteratur gelesen und bin auf detwas recht interessantes aus den 70/80er Jahren gestoßen.
Mike Mentzer schreibt ins seinem Buch, dass er durch eine Schlafverkürzung, die lansgam aber stetig auf eine bestimmte Dauer erfolgte, eine merkliche Leistungssteigerung bemerken konnte, die er und auch einige seine Bekannten (Ärzte die er zitierte, ich aber leider nicht mehr weiß)damit erklärte das man dem Körper vorgaukelt, es gehe ums Überleben und somit mehr EnergieReserven freisetzen könne.
Wenn das die Wahrheit ist, wäre es meiner Meinung nach durchaus mal interessante bei einem unwichtigem Wettkampf das ganze auszuprobieren, wenns klappt bei einem wichtigen auch.Mentzer meinte auch dass man das nicht über einen zu langen Zeitraum machen sollte, was za eigentlich recht gut für einen Wettkampf passen würde.
Nun wollte ich dich mal fragen, was du da so meinst.Schwachsinn?Denkfehler?Überhohlt?Oder doch was wahres dran und möglicherweiße eine effektive Methode zur kurzfristigen natürlciehn Leistungssteigerung und besseren Fettverbrennung in der Defi (Länger wach ---> größerer kcal Verbrauch)
:confused:
 
Die Erklärung ist wohl falsch.
Zur Verdeutlichung muß ich etwas ausholen. Unser Empfinden, ob wir "gut" geschlafen haben oder nicht, besimmt maßgeblich, wie wir uns am Morgen fühlen. Das steht im Gegensatz zur tatsächlichen Schlafqualität. Wenn wir nachts häufig wach sind, uns daran am nächsten Morgen auch noch gut erinnern können, dann wird das automatisch mit "schlecht geschlafen" verbunden, obwohl objektiv betrachtet, der Schlaf sowohl was Dauer und allg. Qualität angeht nicht zu beanstanden gewesen wäre. Das subjektive Gefühl bestimmt aber das Befinden danach. Oft ist das mit dem Gefühl verbunden, zwar lange im Bett gewesen zu sein, aber nur wenig geschlafen zu haben.
Bei vielen Menschen findet sich hier auch eine Diskrepanz, die schon deutlich sein kann. Dann besteht tatsächlich ein objektives Problem. Hier greift die sog. Schlafrestriktion an. Man reduziert die im Bett verbrachte Zeit schrittweise, um damit einen "Schlafentzug" zu provozieren. Das resultiert in einem erhöhten Schlafdruck, der wiederum führt zu einem schnelleren Einschlafen, wenn man ins Bett geht. Auch das Wiedereinschlafen in der Nacht, wenn man mal aufwacht geht schneller. Zudem verringern sich diese Aufwachmomente in der Nacht. Die Gesamtzeit, die man dann als "Schlaf" zusammenzählt, vergrößert sich. Wie oben gesagt ist der subjektive Eindruck vom eigenen Schlaf ein hochwichtiger Faktor, und dieser Eindruck verbessert sich. Die Liegezeit ist kürzer, und die Schlafqualität ist besser. Das zieht gewisse psychodynamische Folgereaktionen nach sich. Viele haben das Gefühl, sie könnten nichts gegen ihren "schlechten" Schlaf machen, ein Gefühl der Hilflosigkeit entsteht, damit Unzufriedenheit und Frustration. Jetzt merkt man, daß man Kontrolle gewinnt, und das ist ein positives Gefühl.
Somit gewinnt man auch mehr Energie während des Tages, man hat ja "gut" geschlafen!
Verständlich?

jeckyll
 
wow, danke!Super Antwort:cool:
Wobei, wenn man dann "Somit gewinnt man auch mehr Energie während des Tages, man hat ja "gut" geschlafen!" müsste sich auch eine (leichte) Leistungssteigerung bemerkbar machen, oder?
 
hm sehr interessant. Aber wenn ich den ersten Abschnitt richtig verstehe sagst du dass eine lange bettruhezeit, auch wenn ich ab und zu aufwache und nicht komplett durchschlafe trotzdem objektiv ein guter schlaf ist und nur der Subjektive Eindruck Schlecht ist und dieser Subjektive Eindruck einen dann tagsüber runterzieht. Habe ich das richtig Verstanden ??
Ich war bisher immer der Meinung ein durchgehender Schlaf wäre erheblich besser/erholsamer.
 
@Menhir

Wenn im eigentlichen Sinne eine Schlafstörung vorliegt, ja. Wenn man nur gelegentlich "schlecht" schläft, wird das nichts bringen.

@Mischi

Richtig. Natürlich gibt es relevante Schlafstörungen, die auch mit objektiver Störung verbunden sind. Dabei ist es nicht alleine der subjektive Eindruck.


jeckyll
 
Zurück
Oben