Rürup-Kommision

cbeinecke

New member
Eben aus den heute-Nachrichten: "Horrornachrichten aus der Rürup-Kommision ...".

Gedacht wird daran, die Zahnarztkosten aus der Versicherung herauszunehmen.

Die Idee kann man ja verstehen, denn wer seine Zähne pflegt, muss ja auch nicht zum Zahnarzt. Was natürlich nicht stimmt. Schließlich gibt's ja auch noch Fehlstellungen usw.

Da stellt sich mir doch die Frage, was ist mit Rauchern, was mit Übergewichtigen, usw. ? Warum erlegt man den Leuten nicht gleich einen Trainingsplan auf, da dadurch z.B. viele Zivilisationskrankheiten reduziert würden (Herzinfarkt, Blutdruck, Colesterin ...).

Ich möchte mit diesem Posting einfach mal Eure Ideen lesen, wer will.

Meine Idee ist: Warum fürt man nicht eine Art Checkheft ein - im Prinzip wie beim Zahnarzt. Dann wäre jeder für seine Höhe der Krankenkassen/-versicherungsbeiträge - zumindest teilweise - mitverantwortlich.

Gruß

Carsten
 
A

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Re: Rürup-Kommision
Wenn man sich,

lieber Carsten,
z.B. die Saarländische Gesundheitsministerin Görner ansieht ( ca. 20 - 25 kg Übergewicht), alles weitere unbekannt, bekommt man eine Ahnung, warum die garantiert so eine Art Checkheft NICHT einführt.
Gruß Rainer
 
Ich sage nur: Amerikanische Verhältnisse kommen auf uns zu. Mit dem Unterschied, dass die Amis wenigstens keine Pflichtbeiträge zahlen müssen.

Erst die Zahnarztkosten, dann die normalen Arztkosten und wer weiß, was noch alles folgt. Aber zahlen dürfen wir fleißig weiter und zwar immer höhere Beiträge.

Ich bin sauer. *grummel*

http://www.ilona-s.de/pics/ilona_1.jpg
 
Nun ja...

HI,

darüber habe ich mir ehrlich gesagt auch schon Gedanken gemacht...

Aber die Frage ist doch, wie man das überprüfen will!

Nehmen wir einmal das Beispiel "Raucher"....
Ab wann ist jemand als Raucher einzustufen? Ab 3 Zigaretten pro Tag, oder erst ab 10? Oder sogar schon ab einer? Was ist mit sog. "Gelegenheitsrauchern"? Wie testet man einen Raucher, ob er tatsächlich auch raucht?? Denn wenn's ums Geld geht, kommen die Leute auf die tollsten Ideen..! Führt man Tests ein, hört jemand vier Wochen vor dem Test auf mit dem Rauchen und macht danach genauso weiter...
Wie will man diese "Probleme" lösen...??

Ich bin jedoch nicht der Meinung, dass es jetzt angebracht ist den Kopf in den Sand zu stecken, oder sauer zu sein!!
Denn noch immer, und ich hoffe, dass das auch in Zukunft so bleibt, leben wir in einer Solidargemeinschaft, die jedoch noch sehr weit von den "hochgelobten" amerikanischen Verhältnissen entfernt ist. So sollte man niemals vergessen, dass es jeden von uns einmal treffen könnte, der dann von dieser Solidargemeinschaft profitiert...!!
Natürlich ist diese Art unseres Wohlfahrtstaates nicht mehr finanzierbar, dass entsprechende Reformen kommen müssen, müsste sogar den kleinsten Kommunalpolitiker erreicht haben. Aber ich denke nicht, dass das eigentliche Prinzip der Solidarität das "falsche" ist, sondern der Aufbau bzw. das ursprüngliche Modell. So basiert z.B. das Rentenmodell auf einer Vollbeschäftigung... klar, wenn man bedenkt, wann das Modell erstellt wurde... Mitter der 50iger Jahre, im Zeitalter des Wirtschaftswunders. Damals funktionierten die Renten und der Wohlfahrtsstaat wunderbar!
Also denke ich, dass es falsch ist zu denken "ich zahle nur die anderen" da es jeden von uns einmal treffen könnte und wir auf einmal von der Solidarität der anderen abhängig sein könnten, das sollte man dabei immer im Hinterkopf haben. Denn noch wird man bei uns im internationalen Vergleich gesehen hervorragend behandelt. So werden z.B. Herzoperationen oder andere komplizierte und langwierige Eingriffe komplett bezahlt, auch die, die 100000ende von Euro kosten! Das Geld das man jeden Monat einzahlt, würde aber noch nicht mal reichen, um den Herzschrittmacher zu bezahlen...!
Ich denke, es müsste an wesentlich anderen Dingen gespart werden. Alleine wenn man sich den jährlichen Bericht der Bundessteuerzahler anschaut, könnte es einem schlecht werden, wenn man sieht wo so mancher Euro hingeht...!
Aber gut, daran lässt sich als Otto-Normal-Verbraucher wohl recht wenig ändern. Bleibt nur die Hoffnung, dass die entsprechenden Reformen getätigt werden, aber diese nicht auf Kosten der Solidarität gehen, dass dies "unser" Land auch als einzigartiges auszeichnet, denn nicht um sonst ist Deutschland immer noch international hoch angesehen und auch nicht um sonst sind die Eindwaderungszahlen nicht gerade gering!

Hoffen wir, dass die "Expertenkommissionen" ihre Hausaufgaben gemacht haben und "uns" in die richtige Richtung lenken... ich wollte nicht in der Haut eines Kommissionsmitglieds stecken... Denn überall heisst es sparen, sparen, sparen.. aber Dinge müssen auch finanziert werden...das sollte man nicht vergessen...!

CU

Daniel
 
Hallo Carsten

Unser gesetzliches Gesundheitssystem ist völlig verkorkst. Eine Orientierung in Richtung Vorsorge zur Krankheitsvermeidung ist kaum gegeben (muß teilweise sogar, wie im Falle von Augendruckmessungen vom Patienten selbst bezahlt werden). Die Höhe dessen, was der Einzelne bezahlt, kann durch gesunde Lebensweise nicht beeinflußt werden, die Qualität der erbrachten Gesundheitsleistungen kann nicht kontrolliert (und natürlich auch nicht honoriert) werden, ein Wettbewerb zwischen den Krankenkassen darf nicht stattfinden, der Verwaltungswasserkopf verbraucht unglaubliches Geld. Jetzt kann man natürlich noch einen draufsetzen und klitzekleine Boni für Wohlverhalten der Patienten einführen, die aber nur zum Preis irrwitzigen Kontrollaufwandes zu bekommen wären.

Das ist alles keine Lösung. Die erste und sinnvollste Maßnahme wäre für mich, die Patienten zu Kunden des Gesundheitssystems zu machen - Leistung gegen Zahlung. Wenn es direkt mein Geld kostet, werde ich mir überlegen, wieviel und welche Leistung ich in Anspruch nehme. Und ich will wissen, wo ich gute Leistung bekomme, also muß die Qualität von Leistungserbringern (Ärzte, Krankenhäuser usw.) transparent werden. Und natürlich werde ich ein vitales Interesse haben, mein Geld nicht unnötig auszugeben, also werde ich in meine eigene Gesundheit investieren.
Mag sein, dass einige das als nicht vereinbar mit dem Solidarsystem sehen. Aber muß ich, die jeden Monat nicht nur eine Menge Zeit, sondern auch Geld (Fitneßstudio) verbrät, um sich fit zu halten, tatsächlich solidarisch sein mit allen denen, die ihre Gesundheit systematisch ruinieren?

Ich fürchte allerdings, dass die Richtung eher sein wird, noch mehr Geld in das bestehende System zu pumpen über Einbeziehung weiterer Personengruppen und Einkommensarten, daher bin ich total pessimistisch für die Zukunft unseres Gesundheitssystems.

Grüße
Ingrid
 
Hallo Carsten!

Wir haben hier in Ö eine ähnliche Diskussion. Einer unserer Bundeskanzler hat einmal den Satz geprägt: "Das ist alles sehr kompliziert" und unser Toni Polster würde sagen: "Ja das stiiiiemt!"

Es ist tatsächlich nicht einfach (ich halte es für unmöglich) alle Interessen unter einem Hut zu bringen.
Ich bin unbedingt für Solidarität, obwohl ich zu der Gruppe gehöre, die aufgrund ihres Einkommens die höchsten Beiträge zahlt und gleichzeitig, außer bei der jährlichen Gesundenuntersuchung, praktisch kaum einen Arzt braucht.

Ich möchte aber auch nicht krank sein, nur um meine Beiträge wieder hereinzubekommen.....

Wer mehr hat, soll auch mehr beitragen und armen Menschen muss in unserer Zivilisation geholfen werden. Wenn da nur nicht die ärgerlichen Beispiele so mancher Sozialschmarotzer wären.....

Jedes System muß kontrolliert werden, jede Kontrolle erzeugt Bürokratie und Bürokratie kostet Geld - das will man aber einsparen! Hier beißt sich die Katze in den Schwanz.

Man macht sich halt so seine Gedanken und manchmal tut es gut, sich seinen Ärger von der Seele zu reden.

Grüße
Gerhard
 
Waram blickt man nicht einfach mal wie oft jemand in den letzten 10 oder 5 jahren beim arzt war, wer gar nicht oder selten da war, bezahlt einfach weniger, und wer ständig wegen jedem wehwechen zum arzt rennt, muß tiefer in die tasche greifen.
aber meine eigentliche meinung ist, dieser sozialstaat funktioniert nicht mehr, auch wenn es vielen auf den magen schlägt, bin ich dafür, das man sich nur noch freiwillig versichern lassen muß, wer versichert ist bekommt eine gute versorgung, wer nicht, eben nur die grundversorgung. das ist in amerika und australien auch so....aber es wird eines tages auch so kommen, wenn es so weitergeht, werden immer mehr gut verdiener eh in die privaten abwandern, und den gesetzlichen fehlen die beitragszahler, somit werden die leistungen für die sozialschwachen immer geringer......was ich voll okay finden würde!!!!! denn die gutverdiener gehen seltener zum arzt, sie haben da gar keine zeit für!!!!! warum sollen die die viel arbeiten bestraft werden und ihr geld mit den teilen die nicht einmal wissen wie das wort arbeit geschrieben wird??????

gruß Nikki

http://www.polizeireport-hamburg.de/ich.jpg
 
Was soll das jetzt ????

Bei welchem Einkommen gehen bei dir die "Gutverdiener" los?
Kenne genug Leute mit geringem Einkommen (zähle mich auch dazu), die selten bis gar nicht zum Arzt gehen. Und wenn es jetzt soweit kommt, dass sich nur noch wohlhabende Leute den Arztbesuch leisten können, dann sind wir wieder drin im Mittelalter, wo die Armen auf der Straße sterben wie die Ratten.
Tut mir leid, deine Ansicht passt mir überhaupt nicht.
LG - Abraxas
 
A

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Re: Rürup-Kommision
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