Radfahren macht agressiv

Ingrid

New member
Nachdem wir gestern abend auf den ersten 10 km mit dem Rennrad auf der vorfahrtsberechtigten Straße viermal mehr oder weniger heftig bremsen und ausweichen mußten (1 Bus- und 1 Autofahrer aus Seitenstraßen - Fehleinschätzung der Geschwindigkeit, zwei Autofahrer mit Wendemanövern auf der Straße - völliges Ignorieren von Radfahrern) hatte ich mal wieder eine Stinkwut und habe den letzten Autofahrer angebrüllt. Was gestern fehlte, waren die üblichen Deppen, die im Abstand von zwei Zentimetern vorbeirauschen, das Ausstrecken meines linken Arms als Dehnübung auf dem Rad ohne Relevanz für ihr Fahrverhalten betrachten und die Keifer, die mich auf den links der Fahrbahn verlaufenden Feldweg aus Panzerplatten, an den irgendein Ignorant ein blaues Schild gestellt hat, haben möchten.
Da der Schutz durch Östrogen zunehmend weniger wird, wird der Tag kommen, an dem ich mal ausraste und nach einem Beinahe-Unfall auf das Auto springe, um dort wie Rapunzel herumzustampfen und mit meinen Radlerschuhen das Dach zu zerdellen.

Könnte man nicht 1 Stunde Rennrad fahren zur Pflichtveranstaltung beim Führerscheinerwerb machen?

Ingrid
 
Es gibt aber auch sehr viele Radfahrer die trotz geeigneter Radwege trotzdem strikt auf der Strasse fahren. So etwas regt mich als Autofahrer auch fürchterlich auf!
 
Um noch eins draufzusetzen...

...beschneiden sie die Rechte der Radler noch mehr. In der Stadt in der ich wohne, haben die an den meisten Einmündungen die von Radlerwegen überquert werden, kurzerhand Vorfahrtachten-Schilder aufgestellt. Wohlgemerkt: der Radweg führt parallel zur vorfahrtberechtigten Strasse, nur die Radler müssen warten.
D.h. an jeder Einmündung ist der Radfahrer wieder der Depp.
Außerdem sind die meisten Radwege gemeinsam mit Fußgängern und an den Ampeln haben die jetzt (bestimmt für hunderttausende von Euros) überall Knöpfe installiert, an welchen Fußgänger und Radler das Grünlicht anfordern können. Das dient nur dafür, dass die Autofahrer beim links- oder rechtsabbiegen nicht mehr nach dem lästigen "Fußvolk" schauen müssen. Und ich als Mitglied desselben muß natürlich dann, obwohl ich eigentlich ohne Knopf grün hätte, dann immer die nächste Ampelphase abwarten. Manchmal reisst einem schon dann die Geduld...
Ich kann nur für meine Stadt sprechen, aber vielleicht ist es anderswo auch so. So macht's auf jeden Fall keinen Spass. Und meine Kommune (Dachau) brüstet sich auch alles für die Radler zu tun.
 
Das mag schon sein,

nur ist es unwahrscheinlich, dass ein Radfahrer durch sein Verhalten unschuldige Autofahrer in den Rollstuhl befördern kann. Was hier geschildert wird, kann ich nur 100%-ig bestätigen. Wenn wir am WE oder sonstmal ne' Tour von 100 oder mehr Km machen, gibt es im Regelfall mind. 5-10 brenzlige Situationen, in denen entweder ein Autofahrer die Vorfahrt nimmt oder so überholt, dass zwischen meinem linken Arm und dem rechtem Aussenspiegel eine Zigarrette Platz finden würde.
Ich habe mir auch fest vorgenommen, den nächsten, den ich zu fassen kriege, rücksichtslos eines auf die F... zu hauen. Ich habe es dermassen satt, mich regelmäßig von pubertierenden Vollspinnern und kurzsichtigen Rentnern in Gefahr bringen zu lassen.
Peterchen
*derkeinelusthatwegenidiotischenautofahrerndiedaswortfahrradnichtschreibenkönnenimrollstuhlzusitzen"
 
Du, dass hier auch nur im entferntesten der Gedanke aufkommt, ich hätte was gegen die Mamis und Papis dieser Welt. Aber gerade die erwähnten Gruppen (also auch die Skater u.a.) tun manchmal so, als ob der Radweg integraler Bestandteil des Gehwegs ist. Ich bin mir aber durchaus bewußt, daß wir Radfahrer zumindest akustisch nicht leicht bemerkt werden. Aber es passiert öfter, daß auch nach mehrmaligem warnenden Klingeln der Angerufene nicht reagiert, sei es aus tatsächlicher Taubheit, sei es aus unterstelltem Vorsatz. Und DAS finde ich mit Verlaub schei**e!
 
Hallo Ingrid

Was habt ihr in eurer Gegend nur für unhöfliche Autofahrern ?
Ich war heute 6 1/2 Stunden mit dem Rennrad unterwegs, habe dabei 161 km geschafft und kam nicht ein einziges Mal in Schwierigkeiten, obwohl ich zum grössten Teil auf ganz normalen Strassen mit starkem Verkehr fuhr.
Liegt es daran, dass die Autofahrer im badnerland rücksichts-
voller sind ?
Lb Grüsse Werner
 
Hallo Ingrid! Ich habe mir ein Mountainbike angeschafft, welches ich mit etwas schmäleren Pneus versehen habe. Ich bin so zwar nicht so schnell wie mit einem Rennrad, aber dafür kann ich Strecken fahren und dabei auch mal Feld- und Waldwege benützen, um dem Verkehr auszuweichen.

Allerdings muss ich sagen, dass ich, seit ich beim Eindunkeln einmal an einem menschenleeren Bauernhof vorbeigefahren bin und dabei von einer knurrenden, wütenden, laut bellenden Hofhundbestie fast angefallen und über mehrere hundert Meter verfolgt worden bin, wieder die Strasse vorziehe...

Grüsschen, Coco
 
Hallo Claus

Im Prinzip hast Du schon recht, aber ich glaube schon, dass es darauf ankommt, in welcher Gegend und auf welchen Strassen man fährt. Meine gestrige Tour verlief fast ausschliesslich über Landstrassen, die zwar auch stark befahren , aber durch die vielen Kurven keine Rennstrecken sind. Es gab absolut keine gefährliche Situation, ich bin immer wieder erstaunt, wenn hinter mir Fahrer von PKWs oder LKWs abbremsen, um abzuwarten, bis sie gefahrlos überholen können. Nun ganz ganz selten kommt es vor, dass ein Fahrer dicht am Pedal vorbeifährt.
Natürlich gibt es auch in meiner Gegend keine Garantie für ein langes Leben als Rennradler, auch hier gibts ab und zu Unfälle, die aber auch zu einem grossen Teil die Schuld der Radfahrer sind.
Was die Trikots betrifft, so bin auch ich, aus Sicherzeitsgründen, für Farben, die man gut sieht, ich habe mir verschiedene zugelegt (Banesto, Carrera, Lotto)
Und noch eins; wahrscheinlich spielt auch die Geschwindigkeit eine Rolle, mit der man durch die Gegend braust und die, wie gesagt, von Autofahrern unterschätzt wird. Da ich jedoch als Rennradler schon zu den Grufties zähle und bei grossen Touren nur auf einen Schnitt von 25 komme, sieht die Sache bei mir natürlich etwas anders aus.
Ich wünsche Dir schöne Touren und immer eine gesunde Heimkehr.
Gruß Werner
 
Wir reden hier aber schon noch vom Sporttreiben, oder? D. h. wenn du fährst dann mit Sicherheit über 25 km/h und da weist du die Mutti oder Papi oder Omi freundlich im Vorüberbrausen darauf hin?
 
wenn das so ist, tust du mir leid.

denn dann bist du es, der eine potentielle gefahrenquelle darstellt, weil du ein aggressionspotential offenbarst, das im straßenverkehr nichts verloren hat. ein radsportliches training ist auf radwegen nicht möglich. radfahrer sind gleichwertige verkehrsteilnehmer, auf die man als autofahrer rücksicht zu nehmen hat, weil sie in jeder hinsicht die schwächeren sind. du solltest deine egoistische haltung überdenken.
gruß, kurt
 
OK, dann klingle ich in Zukunft und schrei schon von weitem ganz freundlich, dass die liebe Mami die da vorne im Weg ist, und doch bitte ihren Kinderwagen auf die Seite schieben soll.
Oder ich benutze in Zukunft, wenn ich vernünftig Ausdauer trainieren will (ohne die ganze Zeit die Abbremsungen bis auf 0 km/h herunter), gleich die Straße oder setze mich im Fitnessstudio auf den blöden Spinner (GÄHN!).
Nein, so geht's nicht - ein bisschen Rücksicht von den vermeintlich Schwächeren im Verkehr kann man verlangen, d.h. ein Blick nach hinten würde bereits genügen!
 
Mal interessehalber...

..ist die Regelung in Österreich ähnlich wie in Deutschland - MUSS man als Radler, falls vorhanden, den Radweg benutzen oder darf man auch dann auch auf der Strasse fahren?
 
nicht in Österreich

siehe meine antwort unten. und selbst wenn's rechtlich so wäre, würde dir bei uns kein polizist eine verwarnung oder gar strafe erteilen, wenn du mit dem rennrad auf der straße unterwegs bist.
gruß, kurt (der radwege tunlichst meidet - aus gründen der sicherheit!)
 
Re: Radwegbenutzung - wenns geht

Mal so als Beispiel: es gibt bei mir daheim in der Nähe eine Strasse, wo der Radweg gerade ganz neu gemacht wurde. total gerader Asphalt, mindestens genauso wenn nich sogar besser als die geflickte Strasse. Und trotzdem gibts immer wieder Rennradler, die auf der Straße fahren.

Wenns keine Radweg gibt, na gut, aber wenn einer da ist(und er in Ordnung ist) sollten die Radler dort auch fahren!
Mach ich ja schließlich auch, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin.

http://www.der-mobber.de/anigif-Dateien/anigif-comics/bugsy.gif
 
Re: Liebe(r) Anonym!!!

Was willst du denn gegen "rücksichtslose Kinderwagenschieber, Fußgänger, Blader........etc." tun? Frag doch bei Eurer Stadtverwaltung oder Polizei an, ob man für Dein Radtraining die Straßen sperren könnte......!
 
Re: Liebe(r) Anonym!!!

Soweit muß man gar nicht gehen - höchstens wenn man zur Übertreibung neigt.
Wie ich schon schrieb - ein Blick zurück und nach vorn genügt und die "bösen" Kinderwagenschieber und die, ach so schnellen, Blader können gefahrlos und ohne dem Radler die Fahrt zu sehr zu nehmen, den Radweg überqueren.
Rücksicht sollte keine einseitige Sache sein.
 
Hmm..

Ich bin schlecht im Schätzen.

Aber wenns unbedingt nötig wär, könnten wohl 2 renner nebeneinander fahren.

warum?

http://www.der-mobber.de/anigif-Dateien/anigif-comics/bugsy.gif
 
Zurück
Oben