"Phosphatfresser"- Mythos oder?

tina1

Professional
Hallo ihr Fachleute,
eben habe ich eine Sendung über Osteoporose gehört, wie wichtig die trainierte Muskulatur bei der Vorbeugung ist, daß man mit Cortison aufpassen soll ....

aber eines hat mich beunruhigt, bei der Ernährung soll man die obengenannten Phosphatfresser meiden und dazu gehören angeblich zuckerhaltige Limonaden, fast food (Frage speziell an Kurt, der auch gelgentlich einen Big Mac goutiert) und Fleisch(!).

Hab ich was falsch verstanden und wenn nicht, wie funktionieren diese so verschiedenen Dinge als Osteoporoseauslöser?
danke für evtl. Aufklärung!
ciao tina

http://members.aon.at/~wpruzsi1/cpswgreen.JPG
 
Hi,
ich bin kein Experte und muss ehrlich gestehn das mich die Frage auch interessiert da ich beinahe täglich meine Dose Coca-Cola trinke und kein Glas Milch.
Ich hab mal gehört das Phosphor und Calcium die Elemente sind die maßgeblich am Auf- und Abbau von Knochensubstanz beteiligt sind. Die müssen irgendwie im Einklang sein. Das dumme ist nur, das viele Lebensmittel mehr phosphor- wie calciumhaltig sind und deswegen Gerät der Mineralhaushalt aus dem Gleichgewicht.
Was mich dabei aber noch interessieren würde, ist, ob ich jetzt tatsächlich befürchten muss, später mal an Osteoporose zu erkranken, wenn ich viel Cola oder sowas trinke ???



http://www.birds-online.de/nahrung/gruenfutter/borstenhirse01.jpg
 
hallo tina,
es sind v.a. die "soft drinks" wie cola usw., die viel phosphat enthalten, quasi als "gegenspieler" zum calzium, weniger das "fast food". auch quark enthält relativ viel phosphat und ist keine ideale calziumquelle (im vergleich zu milch, joghurt und käse, wohl aber eine wertvolle proteinquelle). was das fleisch als zur "übersäuerung" führendes lebensmittel angeht, so soll man die von manchen kreisen propagierte "säure-basen-theorie" von lebensmitteln nicht allzu ernst nehmen und sich davon verunsichern lassen.
auch bzgl. phosphathältiger nahrungsmittel gilt wie immer: alles mit maß und ziel! von einem cola täglich bekommt man bzw. frau sicherlich keine osteoporose.
lg, kurt
 
Cola als Ursache?

Wohl kaum! Bedenke doch, dass all jene Frauen (auch Männer), welche nun >60 sind und an Osteoporose leiden, kaum diese Soft-Drinks in solch einem Ausmaß konsumieren konnten wie es uns heute möglich ist , oder (wohl eher ein Calcium-Mangel an sich)? Osteoporose hängt m.E. von sehr vielen Faktoren ab....bei meiner Mutter ist es inzwischen so weit fortgeschritten, dass sogar die Schädelknochen betroffen sind ... /phpapps/ubbthreads/images/icons/shocked.gif
LG, Brigitte.
 
Danke Kurt für die Informationen,
es kommt mir sehr entgegen, wenn solche Nahrungsmittelhysterien nicht so ernst genommen werden sollen. allerdings sind in meiner Familie Tanten väterlicherseits als auch meine Mutter an den Folgen der Osteoporose (starke Bewegungseinschränkungen und Knochenbrüche) gestorben - das dauert jahrelang und hat meine Alarmglocken schrillen lassen, seither lasse ich Knochendichte messen mache Krafttraining und verfolge die versch. Forschungsergebnisse, habe gestern auch gehört, daß das Östrogen nicht mehr Mittel der Wahl ist!! sondern irgendein Protein, das nur "so tut als ob es Östrogen wäre" (tschuldigung, ist sehr salopp ausgedrückt).
Wie ist das eigentlich mit dem Phosphat in den soft drinks, ich dachte immer das ist nur Zuckerwasser, ist es in den Aromastoffen oder im Konservierungsmittel? - Und im fleisch - ist das Phosphat ein Teil des Übersäuerungsproblems? (da hast du mich ja schon lange beruhigt genauso wie mit den big macs - danke nochmals!) - na und der Topfen, das ist eine echte Überraschung, wie kommt phosphat dorthin und wieso ist es nicht in den anderen Milchprodukten? So viele wahrscheinlich lästige fragen, ich setze auf viel Bewegung und Krafttraining und hoffe daß die Ernährung nicht so wichtig ist, solange nicht ein länger dauernder Mangel vorliegt, wie es diese Generation vor uns durch die Kriegesjahre erleiden mußte.
LG tina (immer neugierig)
 
Osteoporose

hallo brigitte,
ich hoffe, deine mutter bekommt eine adäquate therapie.
du musst dir bewusst sein, dass du familiär "vorbelastet" bist.
lg, kurt
 
Re: Osteoporose

Hallo, Kurt!
Klar, meine Mum hat die für sie am besten geeignete Therapie....tja, leider ist dies nicht die einzige familiäre Vorbelastung....meinst, sollte auch ich jetzt schon aufgrund dessen meine Knochendichte messen lassen? Wäre eigentlich nicht schlecht, oder?
LG, Brigitte.
 
Osteoporosetherapie

hallo tina,
die osteoporose hat natürlich auch eine gewisse genetische komponente (wie fast alles).
wesentlich ist der aufbau einer möglichst großen PBM (peak bone mass) während des wachstums: mit 18 ist "der kuchen gegessen", d.h. von dieser PBM müssen wir ein leben lang "zehren". deshalb sind milch & milchprodukte für kinder und jugendliche so wichtig, und deshalb ist eine lactoseintoleranz nicht selten ursache einer späteren osteoporose.
ab mitte 20 kommt es - parallel zum muskelmasseverlust - zu einem stetigen, vorerst nur langsamen knochenmasseverlust (auch hier kommt der positive effekt eines krafttrainings zum tragen). mit der menopause erfährt die frau einen relativ dramatischen knochenmasseverlust, v.a. in den ersten jahren nach der menopause.
zur therapie:
die basistherapie ist calzium plus vitamin D3, vorzugsweise abends (als kombinationspräparat, z.b. "cal d vita"-kautabletten oder "maxi kalz vit.d3"-brausegranulat).
bei der postmenopausalen frau ist die HRT (hormone replacement therapy, siehe meine postings dazu) nach wie vor standard und geht abgesehen von ihrer knochenprotektiven wirkung mit weiteren benefits einher (auf die ich schon im forum eingegangen bin).
das, was du als gemeint hast, ist raloxifen (handelsname bei uns "evista"), ein sog. SERM (selektiver estrogen rezeptor modulator), der als partieller estrogenagonist/-antagonist wirkt. dieses medikament ist jedoch keinesfalls als mittel erster wahl anzusehen, außer bei frauen, die ein estrogenrezeptorpositives mamma-carcinom (brustkrebs) hatten (ich kann aus zeitgründen nicht näher darauf eingehen). es ist also eine mögliche alternative zur HRT, der natürlichen hormonsubstitution.
je nach schweregrad der osteoporose gibt man noch ein bisphosphonat dazu, z.b. alendronat (handelsname bei uns "fosamax") oder risedronat ("actonel"), die man morgens auf nüchternen magen einnimmt in komb. mit calzium/vit D3 abends).
zum quark: ich schrieb, dass er relativ viel phosphat in relation zum calzium enthält, verglichen mit milch, joghurt oder käse. sein phosphatgehalt ist also nicht absolut zu sehen, käse hat weit mehr, aber dafür noch mehr calzium. kein mensch bekommt osteoporose, wenn er quark isst, zumal der/diejenige ja sicherlich auch andere milchprodukte zu sich nimmt.
lg, kurt
 
Re: Osteoporose

ist nicht notwendig, solang dein zyklus normal ist. außerdem ernährst du dich bewusst und treibst sport.
zur therapie deiner mutter: ich hoffe, man hat alle medikamentösen maßnahmen ausgeschöpft (siehe mein posting oben an tina).
lg, kurt
 
Danke, Kurt

ich wollte dir eigentlich "privat" antworten, aber hab´ hier keine e-mail-Verknüpfung...is a wurscht! Also, bei meiner Mutter wurden wirklich alle medikamentösen Maßnahmen ausgeschöpft. Es wurden sogar eigens Medikamente aus den USA und NL bestellt, weil sie bei uns noch gar nicht im Handel waren!
Letztendlich ist es so, dass sie nunmehr mit "Evista", diese Maxical 3D (?) und "Didronell" (?) auskommen muss.
Meine Mutter war früher auch sehr sportlich und musste körperlich hart arbeiten (damals als Krankenschwester :lol:). Es sind halt verschiedene Faktoren zusammengekommen....
LG, Brigitte.
 
Osteoporosetherapie

didronel ist auch ein bisphosphonat, aber nicht so effizient wie fosamax oder actonel. außerdem ist der einnahmemodus unpraktisch. fosamax und actonel nimmt man/frau täglich und nicht zyklisch wie didronel.
wie heißen die präparate aus den U.S.A und den NL?
ich nehme an, dass deine mutter von vornherein eine verminderte PBM hatte (und vermutlich nicht sofort postmenopausal eine HRT erhielt).
lg, kurt
 
Re: Osteoporosetherapie

hmm..keine Ahnung, wie die anderen Medikamente heißen, Kurt! Aber meine Mutter hatte wirklich ALLES ausprobiert! Ihre Beschwerden lagen dem Prof. sehr am Herzen ;-)
Ich weiß z.B., dass sie ein Medikament absetzen musste, weil sie wahnsinnige Muskelschmerzen bekam und nicht mal mehr gscheit gehen konnte! Sie kam aber viel zu früh in den Wechsel (Anfang 40!!). Auf die Osteoporose ist man aber sozusagen durch Zufall (aufgrund einer Fraktur) gekommen, davor "wusste" man es halt einfach nicht.....
LG, Brigitte.
 
Re: Osteoporosetherapie

es bestand also eine vorzeitige menopause, das gibt es. sie steht meist in zusammenhang mit einer späten menarche. und hat deine mutter damals eine HRT bekommen? ich bezweifle es. hat sie geraucht? (auch raucherinnen kommen früher in den "wechsel", ebenso wie frauen, die die gebärmutter entfernt bekommen haben). kannst du nicht die namen bzw. freinamen der besagten medikamente eruieren - es interessiert mich! auch, welches medikament starke muskelschmerzen verursacht hat. dass fosamax oder actonel didronel vorzuziehen sind, habe ich ja schon erwähnt. welcher prof. behandelt deine mutter? prof. gasser von der endokrinologischen ambulanz? wenn du einen tipp willst: dr.finkenstedt ist der mann, den es an dieser ambulanz zu konsultieren gilt (wenn man von mir absieht :winke:).
lg, kurt (der schon auf inas reaktion auf meine letzte bemerkung gespannt ist :winke:)
 
??? Hä?

Tach Kurti,

worauf soll ich reagieren?? Ich steh wohl auf dem Schlauch?

lg, Ina
 
Hmpffff!

sag mal, das stichwort "Kurt" scheint wirklich dein online-suchbegriff zu sein, nur gut, dass ich nicht paranoid veranlagt bin :winke:
zu deiner frage: ich dachte, du würdest vielleicht auf meine eingenommenheit als osteoporosefachmann reagieren :winke:
lg, kurt
 
Hihi, warum sollte ich......

.......... hab keine veranlassung gesehen, Netikette-Wau-Wau zu sein. Hast doch niemanden dumm und säumig geschimpft :)

So, bin jetzt schwitzen :)

lg, Ina

PS: nein, nein ich such dich nicht, ich les nur fast alles, weil ich sooooooooooo fruchtbar neugierig bin. Und da du auf fast alles antwortest................ *prustlach*
 
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