Passivrauchen ist Körperverletzung

Mag sein...

Hallo Rainer,

die Gründe für das Rauchen sind IMO vielfältig. Die Abhängigkeit ist bei vielen eben sehr stark, wobei ich glaube, die psychische ist deutlich stärker als die physische. Und dass Raucher oft bewusst oder unbewusst bei bestimmten Tätigkeiten rauchen (müssen), kommt genau daher. Bei Stress, Langeweile, zur Entspannung und was weiß ich. Das macht das Aufhören auch so schwer, die Situationen, bei denen die Zigarette immer subjektive Erleichterung brachte, bleiben ja, nur die Erleichterung fehlt plötzlich. Dann muss eben die Schoki herhalten, womit wir dann bei der pos. EB wären. Das ist jetzt aber einen ganz andere Baustelle... :winke:

Gruß, Marc.
 
Unfug! ;)

Gequatscht und "gehaltvolle" Stimmung wird nur dort gemacht, wo Alkohol in Strömen fließt. Mag sein, daß Raucher auch dem Alkohol mehrheitlich nicht abhold sind, und Du damit etwas verwechselst.

Wie Du selbst schon sagst: Du rauchst aufs Bier - ohne Bier keine Kippe. So sehe ich das auch für Kneipen. Daher verfängt Dein Beispiel nicht.

Einzig, Raucher sind potentiell "anmachbarer". Unverfänglich kann man sich jeder Schralle nähern, die raucht, und ihr dann das Feuer anreichen, ihren tollen Geschmack ob ihres "süßen" Feuerzeuges lobend herausstellen usw. Man könnte sich hierzu gleichwohl auch Mut antrinken als Nichtraucher, aber so kann man zwanglos vorfühlen, ob man das Gespräch auch tiefer verankern kann, oder ob man sich anschließend lieber verziehen sollte, weil man während des Einleitungsgesprächs nicht einmal angesehen wird. Selbst wenn man eine Kippe schnorrt, kann man noch immer ein Gespräch - paradox - über die blöden Schnorrer anzetteln ("So ein Scheiß! Da habe ich nur einen 200 € Schein, den frißt kein Automat! Haste mal ne Kipp, bis mir der gewechselt wird? Ich mach so was ja sonst nie! - Du Ärmster, aber gerne! - Du bist so lieb! Wie wäre es mit einem Kaffee?").
Das sehe ich aber auch schon als einzigen Vorteil des Rauchens. :winke:

LG,

René

PS: Ich habe das alles während meiner aktiven Raucherphase ausprobiert. Wer Ladies "killen" will, sollte zum Glimmstengel greifen. :winke:
 
Wohlfug!

Wobei sich die Frage stellt, was zuerst da war, die Henne oder der Hahn. Die Kippe oder das Bier. Meine nicht Evidenz basierte, persönliche Erfahrung zeigt: Nach einer Kippe habe ich erst recht Brand auf ein kühles Blondes. :winke:

Trotzdem behaupte ich, auch in Pro-Alkohol, Anti-Rauch Zonen herrscht ein Stimmungsdefizit gegenüber der unreglementierten Kneipe. Was die jutebekleideten Teetrinker betrifft, brauchen wir nicht lange streiten. :)

Der gesellige Aspekt des Rauchens beschränkt sich aber nicht nur auf die von Dir zu Recht angesprochene holde Weiblichkeit. Bei Wind und Wetter draußen mit hochgestelltem Kragen eine Fluppe durchzuziehen, das schweißt zusammen. Auf der Konferenz, dem Flughafen oder der Hotelbar ist nach einem Besuch am Rauchertisch das Abendprogramm im Kasten. Womit wir wieder in der Kneipe wären. :winke:

Es bleibt ein unschönes Laster, aber wie heißt es: Alles was Spaß macht ist entweder ungesund, unmoralisch oder macht dick. :)

Gruß, Marc.
 
Re: Nichtraucher sind Langweiler

Bei Rauchern ist es tatsächlich gemütlicher, sogar auf dem Raucherbalkon der Krebsststation. *kopfschüttel*
 
Angst

Persönlich fand ich meine Rauchphase sonderbar: Ich rauchte sehr viel, insbesondere seit der Zeit, als ich auch zu Hause rauchte; 30 Stück pro Tag war mein Mittel, Marlboro meine Marke der Wahl des Unglücks.

Eigentlich hat mir nach dem Aufhören nichts gefehlt, weshalb man umgekehrt betrachtet einwenden könnte, wogegen (!) ich eigentlich angeraucht habe. Streß mag sich zum einen körperlich äußern, zum anderen aber auch zwingend psychisch. Wer wegen Streß zur Kippe greift, der nimmt sich in erster Linie auch gedanklich eine kurze Auszeit. Rainers angesprochenen fünf Minuten sind insoweit zutreffend. Ich hatte mich unabhängig von Streß oder auch nur nervlicher Belastung meist gefreut, wenn irgend etwas noch fünf Minuten auf sich warten ließ (Busabfahrt, Pause), so daß ich noch mal zur Kippe greifen konnte.

Dennoch ist eine Zigarette nur ein Alibi. Nichtraucher sind erwiesenermaßen streßresistenter, die persönliche Konstitution einmal außen vor gelassen. Aus meiner Abizeit kann ich da auch auf das Klausurenschreiben zurückdenken. Anfangs noch war mein halb in Gedanken schon auf der Toilette beim Rauchen zwischendurch während der Arbeit. Später dann als Nichtraucher schrieb man die Arbeiten vollkonzentriert durch.

Ich kann Rauchern nur raten, sich dem Motto der "Church of Fear" von Christoph Schlingensief anzunehmen: Man stelle sich seinen Ängsten. Mit dem Rauchen aufzuhören ist die erste Angst, die es zu überwinden gilt, und die zweite die Furcht, man müsse irgend etwas im Körper haben, damit man das tägliche Leben bewältigen könne (Schoki, Nikotin).

Rauchen war schon irgendwie lustig und ging zu der Zeit in Ordnung, als man noch fröhlich und gewissensfrei die Umwelt verschandelte, während man gerade seinen Rekord im Kippenweitschnicken verbesserte. Alleine, die Ausdauerleistung und die körperliche Verfassung machten innerhalb von knapp einem Jahr einen Sportinvaliden aus mir. Am besten wäre, man erfinde die Sportler-Zigarette, die auch noch umweltschonend, weil nach dem Wegwerfen selbstauflösend, wäre. Und selbstverständlich darf sie auch Dritte nicht durch unangenehme Nebelschwaden bei der Wahrnehmung der Umwelt durch Nase und Auge belästigen. :winke:

LG,

René
 
Soll übrigens...

...auch ein Mythos ("orale Phase", die ja bekanntlich auf Freud zurückgeht) sein, ausweislich eines Buches erschienen im Piper-Verlag, dessen Titel mir gerade nicht einfält. :winke:

LG,

René
 
Re: Angst

Bei mir war es zum Glück nie so schlimm. Maximal war es eine Schachtel am Tag als Zivi. Da gehörte es einfach dazu, nach vollbrachter Rettung noch gemütlich eine zu qualmen und ein wenig mit den Ambulanz-Schwestern zu schäkern. :winke: Auf der Wache dann aus Langeweile, zum Skat passt das gut. Während des Studiums habe ich immer erst nach dem Mittagessen die erste geraucht und dann je nach Verlauf des Tages die eine oder andere. Nur die schon erwähnten Kneipenbesuche, derer es als Student ja nicht wenige gab, stellten immer eine Herausforderung für die Lunge dar. :)

Infofern ist mir das Fast-Aufhören auch nicht schwer gefallen, in der neuen Wohnung wird eben nicht geraucht, auf der Arbeit eh nicht und so bleiben nur die geselligen Anlässe. Im Moment rauche ich etwa eine Schachtel im Monat und habe dabei keine Ersatzbefriedigung gesucht.

Ansonsten stimme ich Dir im Wesentlich zu, es sollte jedem selbst überlassen bleiben, wenn er jemandem viel Geld dafür bezahlen möchte, ihn langsam zu vergiften, solange nicht Dritte über Gebühr belästigt werden. Du erfüllst übrigens das Klischee, dass ehemalige Raucher, die militantesten Nichtraucher sind, wenn ich mir Deine Posts unten durchlese. :winke:

Schönen Gruß, Marc.
 
Auf den Verweis...

...hatte ich nur gewartet! Endlich! :winke:

Militant bin ich nicht, nur konsequent und vor allem logisch. :winke:

Ich habe allerdings auch einen Raucher im Hause, meine Freundin. Ich merke immer dann, wenn sie mal beruflich oder wie auch immer wenigstens für eine Woche abwesend ist, wie sehr mir das Passivrauchen zu schaffen macht und sie es trotz Druck meinerseits ignoriert. Rauchen ist in erster Linie Bequemlichkeit und auch Unverständnis. Unverständnis darüber, daß ein Nichtraucher ohne sonderliche Übung Raucher 100 Meter gegen den Wind nun einmal riecht. So ist es auch in der Wohnung.

Wogegen ich aber etwa habe sind ehemalige Raucher, die nun auf einmal ihrerseits missionarisch werden müssen. Die Schwester meiner Freundin und vor allem deren Mann, selbst jahrzehntelange Raucher übelster Kräuter, ließen gerne ihren Dampf bei uns ab und wischten Einwände mit den "typischen Ex-Raucher-Animositäten" nonchalant witzelnd-stichelnd ab. Auf Hinweise, den Konsum ein wenig zu zügeln kamen die üblichen dummen Kommentare: "Lüfte doch anschließend! Geht doch alles weg, stört nicht!" - in meiner eigenen Bude wohlgemerkt. Contenance aus Höflichkeit bewahrte ich selbst in solchen Situationen noch – ein Fehler, wie sich herausstellen sollte. Seitdem sie selbst aufgehört hatten zu Anfang des Jahres, erging sich ihr Mann gleich in Extinktionsgelüsten. Raucher kämen ihm nicht mehr in die Bude. Frische Luft sei ein Wert an sich. Nunmehr waren sie also die Pest schlechthin. Meine Freundin wird nun in deren Wohnung an die frische Luft gesetzt, wenn sie zum Glimmstengel greift. Soweit her ist es also mit den ehemaligen eigenen Ansprüchen und der nun fremden Solidarität der Genußgemeinschaft. Die weiteren Begründungen muten grotesk an: Ihre Katzen seien vor den Gefahren passiven Rauchens zu schützen. Wie gut, lieber G., daß Dich das vorher auch nicht gestört hatte, als Passivrauchen nur Panikmache der „Genußgegner“ gewesen sei... :winke:

LG,

René
 
Ist aber wirklich nur...

...ein Klischee mit den militanten Ex-Rauchern. Ich hab während meiner "besten" Zeit teils 4 - 5 Schachteln geraucht und bin seit 3 1/2 Jahren clean. Ich habe absolut nichts gegen Raucher. Ich bin froh dass ICH den Weg herausgefunden habe. Da mach ich mit Sicherheit keine Ideologie oder Religion daraus.
Meine Frau z.B. raucht immer noch - na und? Deswegen werde ich mich mit Sicherheit nicht scheiden lassen.

Gruss,
Robert
 
gegenseitige rücksichtnahme...

...hieß für meine mutter, nach einer heissen diskusion absofort bei wind und wetter aufm balkon zu rauchen :winke: ... bei manchen themen gibt es einfach keine diplomatischen lösungen...schliesslich nimmt der rauch keine rücksicht auf jungfräuliche lungen *g* wenn ich mir als armer stundent immer die in zahlen ausrechne, was da verraucht wuird und dann vielleicht noch in bier umrechne :winke: , wird mir ganz schwummerig... und jetzt der killersatz... wievielen kleinen unschuldigen in der dritten welt geborenen kindern könnte man mit diesem verauchten geld helfen!?

http://www.pingelchen.de/media/zwergenaufstand1.JPG
 
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