Hallo zusammen!
Immer wieder ärgere ich mich über die reisserische Darstellung wissenschaftlicher Ergebnisse als "Neueste Erkenntnis, der Durchbruch" durch Journalisten, besonders wenn die betreffenden Artikel auch in "fitness.com" erscheinen.
"Adipositas als genetisch bedingte Erkrankung"
ist wieder ein solcher Anlass für mich. Klar ist nichts daran falsch, auch nicht neu
(z.B. gentechnologische Hoffnung für Übergewichtige? Kurt, Aug. 2004, über Leptin gibt's zahlreiche Postings hier, etc)
Ärgerlich ist, dass ohne weiteren Kommentar der Eindruck erweckt wird (und darauf warten viele Dicke ja nur!), dass sie ja keinesfalls selbst schuld sind an ihrem Gewicht, sie haben's ja immer schon gewusst, dass man dagegen nix tun kann. Alles genetisch!
In einer Web Seite wie dieser sollten solche Artikel nur in irgendeiner Form kommentiert erscheinen, von den Anzeigen (z.B. 16 kg in 4 Wochen) kann man das ja kaum erwarten, deren Hintergrund ist ja auch leichter zu identifizieren.
Meiner Meinung nach entwerten solche als "offiziell" einzustufende Beiträge die sehr seriöse Aufklärungsarbeit, die in diesem Forum seit Jahren betrieben wird. Könnte man darüber einmal nachdenken?
LG Hans
Immer wieder ärgere ich mich über die reisserische Darstellung wissenschaftlicher Ergebnisse als "Neueste Erkenntnis, der Durchbruch" durch Journalisten, besonders wenn die betreffenden Artikel auch in "fitness.com" erscheinen.
"Adipositas als genetisch bedingte Erkrankung"
Newstelegramm vom 25.10.2005
(idw). Bestimmte Gendefekte können bei fettleibigen Frauen und Männern ein zusätzliches Gewicht von 30 beziehungsweise 15 Kilogramm bedingen. Über die Chancen einer genetischen Vorbeugung von Adipositas diskutierten Experten auf dem 78. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Wiesbaden. Krankhafte Fettleibigkeit - so genannte Adipositas - ist maßgeblich durch Gehirnbereiche beeinflusst, die das Körpergewicht regulieren. Botenstoffe im Gehirn sind dafür verantwortlich ob ein Mensch sich hungrig oder satt fühlt. "Adipositas ist eindeutig eine neurologische Erkrankung", betont Professor Dr. med. Wolfgang Oertel, Direktor der Klinik für Neurologie der Philipps-Universität Marburg. Als Tagungspräsident saß der Neurologe dem Präsidentensymposium "Vom Gen zur Prävention?" in Wiesbaden vor. Das Hunger- und Sättigungszentrum des Gehirns empfängt Signale von Fettzellen des Körpers. Wenn ausreichend Energie vorhanden ist, senden die Zellen das Hormon Leptin aus. Registriert das Gehirn wenig Leptin, setzt ein komplexer hormoneller Regelkreis ein. Hunger entsteht. "Die Forschung der letzten zehn Jahre hat eindrucksvoll die zentrale Regulation des Körpergewichts untermauert", sagt Professor Dr. med. Johannes Hebebrand, Essen. Bestimmte Gene können die Regelkreise des Sättigungszentrums stören. In den letzten Jahren ist es gelungen, in den Genen der beteiligten Hormone Veränderungen zu entdecken, die das Zustandekommen einer Adipositas begünstigen. Angeborene Mutationen im Leptingen etwa führen bei den Betroffenen zu übermäßiger Nahrungsaufnahme mit der Folge einer extremen Adipositas, so Professor Hebebrand.
ist wieder ein solcher Anlass für mich. Klar ist nichts daran falsch, auch nicht neu
Ärgerlich ist, dass ohne weiteren Kommentar der Eindruck erweckt wird (und darauf warten viele Dicke ja nur!), dass sie ja keinesfalls selbst schuld sind an ihrem Gewicht, sie haben's ja immer schon gewusst, dass man dagegen nix tun kann. Alles genetisch!
In einer Web Seite wie dieser sollten solche Artikel nur in irgendeiner Form kommentiert erscheinen, von den Anzeigen (z.B. 16 kg in 4 Wochen) kann man das ja kaum erwarten, deren Hintergrund ist ja auch leichter zu identifizieren.
Meiner Meinung nach entwerten solche als "offiziell" einzustufende Beiträge die sehr seriöse Aufklärungsarbeit, die in diesem Forum seit Jahren betrieben wird. Könnte man darüber einmal nachdenken?
LG Hans