nahrung vor und nach dem training

Jens

New member
ich hätte gern gewußt, was man vor bzw. nach dem training essen sollte, um sich nicht kontraproduktiv zu verhalten.

danke im voraus,

jens
 
nach einem krafttraining...

... sollte man nicht nur KH, sondern auch ein gewisses mass an protein zuführen. es geht ja nicht nur um die suppression des cortisols, dessen katabole bedeutung im zusammenhang mit training übrigens nicht überbewertet werden darf (wie im bodybuildinglager üblich), sondern in erster linie um das "füttern" der muskelzelle, sprich das wiederauffüllen der glykogenspeicher einerseits und andererseits die ermöglichung einer über die "reparatur" der strukturproteine hinausgehenden proteinneusynthese (myofibrillen) aufgrund des gesetzten trainingsreizes (superkompensation, muskelhypertrophie).

gruss, kurt



Andreas Arnold schrieb:

> Hallo Jens,

>

> Die trainingsnahe Nahrungsaufnahme ist immer abhängig von der Art des Trainings. Im Krafttraining ist es beispielsweise relativ egal, was Du vor dem Training zu Dir nimmst, solange Du weder mit Hunger, noch mit Völlegefühl ins Training gehst. Nach dem Training ist in jedem Fall die Zufuhr von einfachen Kohlenhydraten angebracht. Ich persönlich nehme bevorzugt Maltodextrin ein. Zumeist ca. 80 g unmittelbar nach dem Sport. Zum einen verminderst Du damit den Anstieg des Cortisolspiegels und zum anderen begünstigst Du die Regeneration Deiner Myoglobinreserven. In Sportarten, bei denen es mehr auf Schnellkraft ankommt, verhält sich das im Grunde ähnlich, allerdings ist es hier angebracht, 2-3 Stunden vor dem Sport langkettige Kohlenhydrate (Bsp. Haferflocken) zu verzehren. Im Ausdauertraining verfährt man für gewöhnlich ähnlich.

>

> Viele Grüße,

> Andreas
 
vom insulinpeak, cortisolangst und frustraner literatursuche...

hallo andreas,

dass eine zusätzliche proteineinnahme den insulinpeak mindert, stimmt nicht. ausserdem erreicht dieser peak - analog zum BZ-anstieg - ohnehin erst nach ca. einer stunde sein maximum.

kenne bis dato keine von dir erwünschte cortisolstudie, aber wie ich schon sagte: die bedeutung von cortisol als katabolem stresshormon darf im rahmen der kompensation/superkompensation nicht überbewertet werden. wenn du bislang in medline nicht fündig geworden bist, werde ich es wohl auch nicht werden.

in diesem fall rufen wir die sportwissenschaft zu hilfe: thomas, bitte melden!

gruss, kurt



Andreas Arnold schrieb:

> Hallo Kurt,

>

> Ich persönliche halte es auch so. Allerdings nehme ich unmittelbar nach dem Training nur Kohlenhydrate zu mir, da es mir um die Höhe des Insulinausstosses geht, der zusammen mit Proteinen ungleich niedriger ausfiele. Gute dreizig Minuten nach dem Training esse ich für gewöhlich ohnehin zu abend und habe dann gute 50 g Eiweiss, die ich meinem Körper gönne.

>

> Zum Thema Cortisol habe ich mir jetzt inzwischen einen "Wolf" gesucht :-(

> Ich hatte die Hoffnung, eine Studie zu finden, die belegt, dass der Cortisolanstieg zwar einen Proteinabbau bewirkt, der aber im Zuge der Regeneration und der Hypertrophie ausgeglichen wird und somit dem Erfolg nicht im Wege steht. Das einzige, das ich finden konnte war eine Studie mit Kindern, die mit Cortisol behandelt wurden. Man stellte fest, dass Sie zwar in den Jahren der Behandlung gleichaltrigen Kindern etwas nachstanden, dies aber nach Ende der Behandlung wieder aufholten. Wenn man das doch nur übertragen könnte ... Kennst Du eine Studie mit trainierten Erwachsenen?

>

> Grüße,

> Andreas
 
Re: vom insulinpeak, cortisolangst und frustraner literatursuche...

Hallo liebe Kollegen,



die Frage nach der Beeinflussung von Trainingseffekten durch Cortisol kann ich adhoc auch nicht beantworten, aber ich schau mich mal um, sobald ich zu Hause bin. Ich habe die Vermutung, dass eine äußere Zufuhr von Cortisol im Rahmen einer Medikation eher einen negativen Einfluss hat, als die körpereigene. Ich guck aber auch mal nach.



Aber noch eine Frage: Geiss/Hamm behaupten, die Blutzuckerantwort hänge primär von der Magenverweildauer der Speise ab. Verlängert sich diese nicht bei gleichzeitiger Proteinzufuhr?



Gruß

Thomas
 
Re: vom insulinpeak, cortisolangst und frustraner literatursuche...

hallo thomas,

du hast recht. die v.a. im bodybuilding vetretene "cortisolangst" ist unbegründet. körperliches training bewirkt keinen cortisolbedingten muskelkatabolismus. als stresshormone sind hier vielmehr die katecholamine aktiv und bei BZ-abfall zusätzlich das glucagon. auch ich werde diesbezüglich einen literatursearch machen.

das mit der verweildauer im magen stimmt. aber zwischen magenentleerungsrate und BZ-anstieg sowie insulinpeak besteht nicht unbedingt eine lineare korrelation. es scheint, dass die kombination KH plus protein den insulinpeak sogar verstärkt ausfallen lassen kann (um diesen ging's ja bei der ursprünglichen frage).

gruss, kurt



Thomas schrieb:

> Hallo liebe Kollegen,

>

> die Frage nach der Beeinflussung von Trainingseffekten durch Cortisol kann ich adhoc auch nicht beantworten, aber ich schau mich mal um, sobald ich zu Hause bin. Ich habe die Vermutung, dass eine äußere Zufuhr von Cortisol im Rahmen einer Medikation eher einen negativen Einfluss hat, als die körpereigene. Ich guck aber auch mal nach.

>

> Aber noch eine Frage: Geiss/Hamm behaupten, die Blutzuckerantwort hänge primär von der Magenverweildauer der Speise ab. Verlängert sich diese nicht bei gleichzeitiger Proteinzufuhr?

>

> Gruß

> Thomas
 
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