Muss Sport wirklich Spaß machen?

Hallo Wolfgang,
es ist sicherlich eine Momentaufnahme, von der ich hoffe, dass sie lange anhält!
Das das Leben morgen schon völlig anders sein kann, dessen bin ich mir bewusst.
Der allgemeinen Last des Lebens wirke ich auch heute entgegen, in dem ich mich zwischendurch einfach mal hin setzte, die Augen schliesse, tief durchatme, vielleicht mal ne Duftkerze anzünde und wie man so schön sagt die Seele baumeln lasse(Psychologisch gesehen). Ich denke das Verhältnis "Sport" den ich gerne machen, den ich machen muss um fit zu bleiben und den ich machen muss um meine Lebensqualität wieder herzustellen, verschiebt sich mit zunehmendem Alter in Richtung des letzt genannten und irgendwann habe ich auch keine Wahlmöglichkeit. Wenn ich nach einem Schlaganfall wieder hergestellt werde, hat das wenig mit Freude am Sport zu tun.
Sport ist sicherlich etwas anderes, als Fitness, es gibt ja auch nicht den Begriff der Leistungsfitness ;-)
Andi
 
Spin_me schrieb:
Hallo Wolfgang,
es ist sicherlich eine Momentaufnahme, von der ich hoffe, dass sie lange anhält!
Das das Leben morgen schon völlig anders sein kann, dessen bin ich mir bewusst.
Der allgemeinen Last des Lebens wirke ich auch heute entgegen, in dem ich mich zwischendurch einfach mal hin setzte, die Augen schliesse, tief durchatme, vielleicht mal ne Duftkerze anzünde und wie man so schön sagt die Seele baumeln lasse(Psychologisch gesehen). Ich denke das Verhältnis "Sport" den ich gerne machen, den ich machen muss um fit zu bleiben und den ich machen muss um meine Lebensqualität wieder herzustellen, verschiebt sich mit zunehmendem Alter in Richtung des letzt genannten und irgendwann habe ich auch keine Wahlmöglichkeit. Wenn ich nach einem Schlaganfall wieder hergestellt werde, hat das wenig mit Freude am Sport zu tun.
Sport ist sicherlich etwas anderes, als Fitness, es gibt ja auch nicht den Begriff der Leistungsfitness ;-)
Andi

Ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: Zur Fitnesserlangung gehört unbedingt die Sportausübung! Bewegungstherapie kann niemals zur Fitness führen.
Wettkampfsport muss es dabei nicht sein, aber ein "fitter" Endfünfziger kann sicher so manchen Zwanzigjährigen noch ins Schwitzen bringen.

Wolfgang
 
Das liest sich jetzt ein bischen so, als sei der Spaß der Älteren lediglich ein geringeres Übel. Um den Lasten auszuweichen.
Das kann ich aus Beobachtungen bestätigen, dass dies oft so zu sein scheint. Ein Grund warum viele Ältere gar nicht erst damit anfangen.
Wie ich finde ein sehr schlechter Zugang zu Gesundheit im Alter. Wo bleibt dabei die Phantasie? Es gibt so viele verschiedene Sportarten, die fit machen können. Da sollte sich doch für jeden etwas finden lassen. Auch mit "Leichtigkeit des Seins" ohne in einem Gegensatz zu stehen zum "Jammertal".
Aber vielleicht habe ich Dich ja auch etwas mißverstanden und Du sprichst lediglich an, dass ein Gleichgewicht auf zwei Seiten Gewicht hat.
 
mipooh schrieb:
Das liest sich jetzt ein bischen so, als sei der Spaß der Älteren lediglich ein geringeres Übel. Um den Lasten auszuweichen.

Den Lebenslasten kann nicht ausgewichen werden. Letztendlich führen sie bei jedem auch irgendwann zum Tod - unausweichlich.
Der Umgang mit ihnen ist das Thema. Man kann schwer an ihnen tragen (und schon früh daran zerbrechen) oder sie eben mit relativ leichter Hand führen (dies lässt dann auch den Spielraum für Spaß). Das ist einzig und allein eine Frage der Kraft(-ausdauer), und um deren Entwicklung geht es in jedem Fitnesstrainingsprogramm (auch psychische Kraft hat letztendlich immer die allgemeine Physis als Grundlage).

Wolfgang
 
Sport und Spass....

Sport - wenn es nicht gerade knallharter Berufssport ist - sollte doch Freude machen. Und wenn mal irgendwie etwas weh tut ist es doch auch ein Lebenszeichen!;)
Ausserdem - wer die Freizeit mit Sport verbringt und daran keine Freude findet, sollte sich fragen, was da verkehrt läuft...
Also, viel Spass noch!
Wolfgang
 
Irgendwie hatten wir das doch alles schon....

an anderen Stellen hier.
Sorry ich bleib dabei, Fitness, Sport, Leistungssport und Bewegungstherapie definieren sich vielleicht für jeden etwas anders.
Nach einem Schlaganfall wird der Betroffene in meinen Augen Bewegungstherapie als Leistungssport betrachten, ebenso wie der Leistungssportler meine sportlichen Bemühungen als Bewegungstherapie abstempelt.
Es liegt im Blickwinkel des Betrachters!
Um mal bei Beispielen aus meinem Bereich zu bleiben.
Ein 60 jähriger geht jeden morgen ins Hallenbad schwimmt seine 1000m = Sport
Ein 60 jähriger geht jeden morgen ins Hallenbad schwimmt seine 1000m und verbessert ständig seine Zeit, damit er bei den Wettkämpfen weiter oben auf dem Treppchen steht = Leistungsport
Ein 60 jähriger geht 2 mal in der Woche zur Aquafitness = Fitness
Ein 60 jähriger geht nach einer langen Erkrankung zur Aquafitness = Bewegungstherapie
Ich denke Fall 1-3 machen es mit Spass, Fall 4 wird sich sicherlich sagen, Wenn ich nichts tue verbessert sich meine Situation nicht, also muss ich was machen.

Wo ich mich befinde, oder wo ich einsteige ist doch letztlich abhänngig von den persönlichen Umständen.
Und wenn ich es ganz lasse, ist es doch eine individuelle Entscheidung mit der man gerade im Alter dann leben muss.
Ich denke wenn man mit 65 Jahren merkt, vieles geht nicht mehr so und man macht vielleicht wirklich einmal die Woche "Bewegungstherapie", ist es sicherlich besser als nix zu machen!
 
Spin_me schrieb:
Ein 60 jähriger geht jeden morgen ins Hallenbad schwimmt seine 1000m = Sport
Ein 60 jähriger geht jeden morgen ins Hallenbad schwimmt seine 1000m und verbessert ständig seine Zeit, damit er bei den Wettkämpfen weiter oben auf dem Treppchen steht = Leistungsport
Ein 60 jähriger geht 2 mal in der Woche zur Aquafitness = Fitness
Ein 60 jähriger geht nach einer langen Erkrankung zur Aquafitness = Bewegungstherapie
Ich denke Fall 1-3 machen es mit Spass, Fall 4 wird sich sicherlich sagen, Wenn ich nichts tue verbessert sich meine Situation nicht, also muss ich was machen.

Fiitness ist meines Erachtens ein Zustand, den man nur durch Sport erreicht. Er geht dabei weit über den Anspruch einer Bewegungstherapie hinaus. Diese hat ja allerhöchstens das Ziel der Wiederherstellung zur Ausübung von Sport. Auch bin ich nicht sicher, ob im Fall 3 der Zustand der Fitness erreicht werden kann.
Klar, dass an den Fitnesszustand im Alter reduziertere Leistungskriterien angelegt werden müssen, als in der Jugend. Aber diese sind keineswegs so fundamental unterschiedlich zumindest bezüglich der Ausdauerleistungsfähigkeit. Diese kann durch konsequentes Training sehr lange auf einen sehr hohem Niveau gehalten (bzw. von einem niedrigen Level auf einen sehr viel höheren angehoben) werden und die Benefits daraus sind gerade im Alter unbezahlbar.
Deshalb mein vehementes Plädoyer für die intensive Sportausübung im Alter zur Erhaltung der Fitness!

Wolfgang
 
Mit zunehmendem Alter wird die Intensität ohnehin das wichtigste Kriterium sein, weil nur so die Muskelmasse erhalten werden kann. (siehe Artikel von Kurt auf seiner www-Seite).

Ich sehe Fitnesstraining als "Zähneputzen." Es gehört zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil dazu. Ob man "Spaß" (ich finde das Wort "Freude" besser, denn "Spaß" hat man an Sachen, die man sich nicht anstrengen oder Disziplin aufbringen muss), gar keine Empfindungen oder sogar ein gewisses Unbehagen dabei verspürt ist ein Frage der Einstellung. Die kann man durch entsprechendes "mentales Üben" ja selbst steuern.
Für die "harten Fakten" zum "Zähneputzen" haben wir ja dieses Forum. Was die Leute damit machen und wie sie es umsetzen, sollte ihnen überlassen sein.

Gruß
Sascha

PS: "Sport" ist ein Gummiwort. Für den einen ist es mit Wettkampf verbunden, für den anderen ist es einfach körperliche Bewegung, für den nächsten......

"Bewegungstherapie" ist eher ein psychomotorisches Training für Körpergefühl
und Ausgeglichenheit. Als Training im eigentlichen Sinne kann man es nicht bezeichnen.
 
Zurück
Oben