Messung der Belastung ?

Berlinger

New member
Hallo,
also ich bin sehr verwirrt von den unterschiedlichen Berichten über Leistungstests. Vielleicht klärtmich einer auf. Habe vor kurzem beim Kardiologen ein Stressecho gemacht auf so einem Gerät auf dem man halb liegt. Der Kardiologe meinte meine Kondition sei gut, der Puls geht nach Belastung schnell zurück, alle Werte seien prima. Nach 15 min erreichte ich 176 Puls bei 225 W. Dann wurde beendet. Vor einem halben Jahr hatte ich ein Bel. EKG. nach 10 min 200 W 147 Puls wurde beendet. Ich jogge 2-3 mal die Woche 30-40 min zwischen 130-150 Puls. 2x die Woche trainiere ich Feldhockey im Verein, dazu kommen in der Saison dann ein Punktspiel von 70 min bei hoher Belastung.Also relativ viel Sport.Geht alles prima, im Vergleich zu meinen teilweise 20 Jahre jüngeren mitspielern halte ich mich für sehr fit. Bin 38, 184 cm, ca 87 Kg, Männlich. Also wenn ich die Werte hier in den Postings teilweise lese, 400-500 W, 180 Puls, müsste ich im Vergleich eigentlich nicht mal ne halbe Treppe hochkommen. Erklärs mir bitte einer, was hat es auf sich mit all diesen Werten. ?
Danke vielmals im Voraus.

Berlinger
 
hallo berlinger,
was du gemacht hast, war keine stress-echocardiographie, sondern eine fahrrad-ergometrie (offensichtlich nicht auf einem normalen fahrradergometer, sondern im liegen). siehe dazu meinen info-artikel "die ergometrie" auf meiner homepage.
warst du bei 225 watt ausbelastet? kann ich mir nicht vorstellen (auch der damalige abbruch bei HF 147 ist für mich unverständlich - warum wurde schon bei 200 watt abgebrochen?). für jemand mit 87 kg wäre das wirklich nicht gerade eine starke leistung. was die "400-500 watt" betrifft, so muss man die absolute leistung relativieren, indem man das körpergewicht berücksichtigt. ein guter hobbysportler schafft 4.5 - 5 watt/kg (die weltklasse knapp über 7 w/kg, die besten fast 7.5 w/kg und an der dauerleistungsgrenze 6.5-6.7 w/kg. erst gestern haben wir wieder einmal darüber diskutiert, siehe den thread "anerkennung für alle drei"). du schaffst zumindest 350 watt, da bin ich mir sicher. es kommt natürlich auch auf das stufenprotokoll der ergometrie an, mit 3 min/50 watt schaft man natürlich bedeutend mehr als mit 4 min 40 watt oder gar 4 min 20 watt.
siehe auch meinen info-artikel "die maximale sauerstoffaufnahme..." auf meiner homepage.
gruß, kurt
 
Hallo Kurt,
vielen Dank für die Antwort. Also ich lag leicht schräg auf einem Tretgerät und der Kardiologe bewegte einen Ultraschallkopf auf meinem Brustkorb in der Herzgegend hin und her. Blutdruck und EKG wurden ebenfalls mitgeschrieben.
War das kein Physikalisches Stressecho ? Wie auch immer. Nach 15 min bei ca. 225 W Puls 176 war ich schon ganz schön am keuchen, etwas mehr wäre aber sicher noch gegangen. Waren wohl alle 2 min 25 W Schritte bei 50 W gestartet. Es sollten Durchblutungsstörungen unter Belastung ausgeschlossen werden. Was dann auch ausgeschlossen wurde. Sind meine Werte nun definitiv schlecht oder wie erkläre ich mir das ? Das Bel.-EKG vor einigen Monaten wurde ebenfalls zum Ausschluss einer KHK angefertigt, die Kardiologin damals brach ab mit der Begründung, dass es reichen würde. Im Januar wurde auch noch eine Herzkathetderuntersuchung gemacht, auch ohne Befund. (Hintergrund für die Untersuchungen war der Tod meines Vaters mit 47 j. durch HI, seinen ersten HI hatte er mit 36 J.,also Untersuchungen um eine ebenfalls früheh KHK auszuschliessen und die Vererbung zu kontrollieren).
Sonst bin ich ziemlich aktiv und fit wie schon beschrieben.
Also wie verhalte ich mich nun mit diesen Werten und Erkenntnissen ?
Gruss, Berlinger
 
hallo berlinger!
wie du richtig geschrieben hast, wurden die untersuchungen zum ausschluss einer KHK gemacht. normalerweise wird bei den "normalen" internisten bzw. cardiologen auf kasse nicht ausbelastet, sondern "nur" an hand der tabelle ergometriert.
du hast also eine aussage bzgl. einer erkrankung/nicht erkrankung aber ein sportmed. test. im sinne der max. leistungsfähigkeit ist es nicht. das musst du privat machen lassen.
seas, uschi

 
Alles klar!

es war tatsächlich ein stress-echo (üblicherweise führt man es heute weniger physikalisch auf einem liege-ergometer aus, sondern eher pharmakologisch mittels einer katecholaminbelastung, sprich dobutamin).
wie uschi schon sagte, hatten somit deine untersuchungen mit einem leistungstest nichts zu tun.
abgesehen davon solltest du dich nicht verrückt machen (lassen), nur weil dein vater frühzeitig an einem herzinfakt verstarb. das genetisch bedingte kardiovaskuläre risiko kann man zwar nicht beeinflussen, aber dafür die bekannten risikofaktoren (siehe dazu meinen info-artikel "die präventivmedizinische bedeutung körperlicher aktivität..." auf meiner homepage). außerdem hat die coronarangiographie (herzkatheter) bei dir offensichtlich ohnehin keinen befund ergeben. eine "stigmatisierung" als "herzpatient" ist in deinem fall nicht gerechtfertigt, du sollst dich als herzgesund betrachten!
gruß, kurt
 
Re: Alles klar!

hallo kurt,
werde mich als herzgesund betrachten, fällt mir manchmal schwer, die angst sitzt halt tief, dank der vorgeschichte.vielen dank auf jeden fall für die erläuterungen. lässt sich denn auf grund der beschriebenen untersuchungen überhaupt ein rückschluss auf meine fitness machen, die ich subjektiv als eigentlich recht gut empfinde, oder kann nur ein sportmedizinischer leistungstest ein brauchbares resultat erzielen. meine "joggingfähigkeit" liegt glaube ich allerdings eher im unteren leistungsbereich (Puls 135-145, 6:15 min/km, ca. 3xwoche), schnelligkeit und kraft beim hockeyspiel sind allerdings sehr gut im vergleich mit den anderen spielern.
gibt es eine trainingsempfehlung für mich ?
gruss, berlinger
 
Trainingsempfehlung

die empfehlung ist eine allgemeine, da ich 1. deine allgemeine leistungsfähigkeit und 2. deine "schwachpunkte" zuwenig kenne: training der GA und 1-2x/woche auch kraft (vorzugsweise als ganzkörperkrafttraining mit den komplexen hauptübungen, siehe archiv).
aufgrund deiner cardiologischen untersuchungen ist kein direkter rückschluss auf deine ausdauerleistungsfähigkeit möglich, dazu braucht es eine ergometrie bis zur objektiven ausbelastung (siehe meinen info-artikel). ein km-schnitt von 6:15 beim laufen ist allerdings nicht gerade "berühmt". du solltest ruhig manchmal mehr gas geben.
gruß, kurt
 
Re: Trainingsempfehlung

was meinst du mit gas geben ? im höheren pulsbereich 150 und mehr und somit schneller laufen ? wie lange ungefähr ?
berlinger
 
Re: Trainingsempfehlung

natürlich, wie soll es sonst gemeint sein? man soll nicht immer mit der gleichen intensität tranieren, wenn man sich steigern will - das würde zu einer "überökonomisierung" des muskelstoffwechsels führen.
siehe auch chiantis und meine postings zum thema ausdauertraining (es gibt auch einen artikel von chianti). wenn du 3x/woche läufst, würde ich folgende gestaltung empfehlen:
1x langer dauerlauf (90 min) im A1-bereich
1x tempolauf 30 min, alternativ dazu intervalltraining
1x fahrtspiel 45-60 min
gruß, kurt
 
Re: Trainingsempfehlung

klar, wie soll es sonst gemeint sein !
vielen dank für die tips.
Berlinger
 
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