Meinungen zu etwas BB-untypischen Thema

imported_Widar

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Hallo,

ich habe nach langer Zeit einen Bekannten getroffen. Ich war ziemlich erschrocken, denn er hat eine jahrelange Sportsucht hinter sich und ist mindestens um 10 Kilo geschrumpft. Leider war er schon damals mit 70 Kilo auf 186 cm schon relativ leicht (aber leistundfähig). Jetzt ist er bei 60 Kilo. Die mentale Seite ist zum Glück überwunden. Jetzt geht es um den Aufbau von guter Muskelmasse. Das stellen sich für mich folgende Fragen:

1. Ist in seinem Alter (35 Jahre) und bereits langer Sporttätigkeit (auch Gewichte) überhaupt noch viel drinnen?
2. Fettwerden ist ja leicht, aber Muskelmasse ist schwer. Es geht ja darum, ihn wieder leistungsfähig zu machen und nicht nicht fettleibig (man kann ja nach BMI "normalgewichtig" sein und doch zuviel Fettanteil haben, was in gesundheitlichen Problemen enden könnte.



Derzeit nimmt er 2200-2400 kcal zu sich und trainiert zweimal die Woche Ganzkörper. Protein mindestens 1,5 gr/Kilokörpergewicht/Tag. Ab und an Radfahren mit sehr geringem Volumen. Seine Leistungsfähigkeit ist zwar auf niedrigem Niveau (nicht verwunderlich), aber gewährleistet.

Meine Sicht: Er sollte erst einmal dabei bleiben und sich mit einer doppelten Portion Geduld als andere "junge Spunde" wappnen. Schließlich hat er Jahre lang abgebaut. Da wird es "nach oben" mindestens genauso lange brauchen. Wichtig wäre die langfristige Progression der Gewichte. Das bedeutet, er muss die Kraft regelmäßig steigern, um dann in einer anschließenden Phase ein entsprechenes Volumentraining zu absolviern. Also eine Phase Lasten steigern. Mit mehr Last als beim letzten Mal eine "klassische" Hypertrophiephase einbauen. Dann wieder von vorne. Eigentlich der alte Hut. Aber eben nicht mit dem "Glanz und Gloria" der Jugend. Er hat vor allem seine alten Leistungen im Hinterkopf, was ihn regelmäßig zu schaffen macht.

Ich habe auch mit Sportärzten geredet, die sind derselben Ansicht. Allerdings ist eben die Frage, ob er jemals wieder "der Alte" sein kann. Das macht ihn einfach fertig: Er hat sich praktisch selbst vernichtet und muss mit dieser Schuld fertig werden. Das Dumme ist, dass keiner wirklich sagen kann, was werden wird.

Wie seht Ihr das? Ich möchte ihm gerne etwas Mut machen und helfen, das Beste aus der jetzigen Lage machen.

Danke und Gruß
 
Ich denke die Vorgangsweise passt eigentlich ganz gut. Schön langsam wieder aufbauen und sich selbst nicht zu viel Druck machen. Mit 1,5g pro Tag sollte das aber sogar recht schnell gehen.
35 Jahre finde ich nicht besonders alt.
 
Danke für die Einschätzung. Ich denke, dass die Zuversicht und das "Schuldempfinden" das große Problem darstellen. Motivation und Geduld werden hoffentlich dafür sorgen, dass er bei der Stange bleibt und sich nicht frustiert mit einer Friteuse in einem Loch verkriecht:wink:

Falls noch jemand Idee oder Anmerkungen hat, wäre ich dankbar. Als "Coach" habe ich nämlich null Erfahrung.

Gruß
 
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