Mein 1. Besuch im Fitneß-Center...

Dagmar

New member
Hallo zusammen,

nun habe ich mich endlich aufgerafft, und mich in einem Fitneß-Studio angemeldet.

Ich hatte vor kurzem schon mal gepostet, ich bin 42 J, 170 groß, und habe aufgrund der jahrelangen Einnahme von Antidepris (wegen meiner Panikstörung) fast 40 kg zugenommen.

Nun, seit Januar bin ich medisfrei, und es hat endlich KLICK gemacht...und die Überwindung war/ist enorm!

Jedenfalls wurde ich mit Fragen gelöchert (alles schriftlich), und es wurde ein 1. Trainings-Test gemacht...alles soweit okay.

Der Trainingsplan, der für mich persönlich erstellt wurde (habe aber das Gefühl, das war ´nur´ der Computer) besteht aus Dehn-, Ausdauer- und Kraftübungen.

Leider überkam mich am Ende dieses Trainings eine extreme Übelkeit, so daß ich abbrechen mußte.

Kurz danach konsultierte ich meinen Arzt (der u.a. auch Sportarzt ist), da noch eine totale innere Unruhe hinzukam, und ich kurz vor einer Panikattacke stand.

Meine Fragen nun:

Da der Trainer doch von meiner Krankheit (Panikstörung) wußte, ist dieses Ersttraining für mich nicht zu intensiv? Jedenfalls meint das mein Arzt...und gehen Fitneß-Trainer eigentlich auf die Kondition des neuen Mitgliedes ein?
Meine Kondition ist nämlich gleich null...und direkt betreut hat mich auch keiner...bin ich da eigentlich gut aufgehoben?
Es schien mir anfangs alles so kompetent.

Bekannt ist, daß Paniker aufgrund des erhöhten Pulses, den sie beim Sport ja logischerweise bekommen, normalerweise jeder körperlichen Betätigung aus dem Weg gehen, leider...

Was soll ich machen? Mit dem Trainer dort nochmal reden, oder bin ich an ein Fitneß-Studio geraten, die einen nur abzocken wollen? So, nun mach deine Übungen und sieh zu, wie du klar kommst?

Leider habe ich das Vertrauen verloren...

Danke und Gruß
Dagmar
 
Hallo Dagmar,

ich würde noch einmal mit dem Trainer sprechen. Oder dein Arzt soll das tun, wenn es geht.

Leider ist es heute oft so, dass gerade in den großen Studios solche Besonderheiten in der Menge untergehen.

Aber lass dich nicht entmutigen. Du bist stark. Mute dir nicht zuviel zu. Prüfe auch, ob es noch andere Studios gibt, und frag an, ob man dort auf dich gesondert eingehen kann.

Alles Liebe

sinas
 
Hallo Dagmar,
ich schleppe auch gute 30 kg zuviel mit mir rum. Seit einigen Wochen gehe ich auch ins Studio. Ich verstehe Deine Situation gut, denn ich habe Bluthochdruck, da muß ich aufpassen. Wenn es hochsommerliche Temperaturen hat, dann gehe ich garnicht hin. Das Team hat dafür Verständnis, warum auch nicht? Bitte suche einen Sportmediziner in Deiner Nähe auf und schildere ihm den Fall. Ich bin zwar kein Mediziner, kann aber aus meiner Lebens- und Berufserfahrung keinen Grund erkennen, warum jedwede sportliche Betätigung für Dich nicht in Frage käme. Besoders jetzt gibt es keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Wenn Du merkst, etwas bekommt Dir im Studio nicht: weglassen und dem Trainer sagen. Dafür werden Sie Verständnis haben müssen. Also, mach weiter und geh zu einem Sportmediziner Deiner Wahl und frage Deine Krankenkasse. Es könnte möglich sein, das Du als Reha-Maßnahme das Studio sogar bezahlt bekommst.. LG und schönes WE.
 
Hi Dagmar! Mit den Antidepris haben wir wohl was gemeinsam, ich hab auch ne ganze Weile mit den Dingern gelebt. Ich finde es toll, dass du den Weg ins Studio und überhaupt dazu gefunden hast, was für dich tun zu wollen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wieviel Überwindung das kostet.

In meinem Fitness-Studio arbeiten die Trainerinnen (es ist ein Studio von Frauen nur für Frauen, seeeeehhhr angenehm übrigens) auf Wunsch des Mitgliedes auch mit dem behandelnden Arzt zusammen, schließen sich mit diesem kurz und lassen auch den Trainingsplan von selbigem absegnen. Aber man muss halt fragen.

Ansonsten kann ich dir nur raten: Mach, was dir Spass macht und was du dir selbst zutraust. Wenn es nicht mehr geht, hör auf und probier was anderes. Nimm dir Zeit! Und die Trainer musst du halt nerven, immer wieder fragen, fragen, fragen. Genau wie deinen Arzt.

Am Anfang isses gewaltig schwer und man muss seinen Schweinehund gewaltig austricksen. Sage ich hier aus Erfahrung. Aber ich habe von meinen "Antidepri-Kilos" schon ne Menge wieder runter und es geht mir gut, sehr gut sogar. Auch das mit dem Puls hat sich inzwischen gut eingepegelt.

Gib jetzt auf gar keinen Fall auf, ich wünsch dir nur das Beste dabei!!!

Liebe Grüße
Ilona
 
Hallo Dagmar,

wenn für Paniker der erhöhte Puls eine Gefahr bedeutet, warum sollst du dich überhaupt im Fitneßstudio damit quälen? Es geht dir doch ums Abnehmen, und dazu brauchst du keinen Sport. Warum es nicht bei einer gedrosselten Kalorienzufuhr belassen, und dafür einen strammen Spaziergang in der Natur machen, der auch ein bissel was für die Psyche bringt?
 
Krafttraining bei Panik...

...hat einen sehr guten Einfluss, weil die allgemeine Kräftigung/Leistungsfähigkeit eine grössere Gelassenheit fördern kann. Ein "kräftigeres Leben/Bewegen" ist leichter - gut durchtrainiert sind die Möglichkeiten zur Atmungskontrolle wesentlich besser.

Mag sein, das dein erster Tag zu anstrengd war -vielleicht war auch alles nur zu aufregend. Evtl. ist es günstig, viele kleine isolierte Übungen zu machen (also nicht die grossen komplexen wie Kniebeugen und Kreuzheben etc.) und jeweils nur 1-2 Sätze mittelintensiv mit max 8 wh.

gruss
herbert
 
hallo dagmar,
leider ist es heutzutage sehr häufig so, dass die so genannten fitnesstrainer mit gefährlichem halbwissen glänzen wollen. das hört sich zwar hart an, aber ich spreche aus einer mittlerweile fünfzehnjährigen, zunehmend kritischer werdenden erfahrung in der fitnessbranche. mangelhafte ausbildung, fehlende fortbildung und wirtschaftlicher druck schränken die trainerkompetenz ein. leider. ich gebe zu, dass ich über paniker nichts weiss, bin aber seit fünfzehn jahren trainer und glaube, auch dieser trainerkollege wusste wahrscheinlich nichts über diesen personenkreis, so dass es aus deinen schilderungen heraus meines erachtens unverantwortlich war, dir ein standardtrainingsprogramm für jedermann zu schreiben. hier litt ganz klar die individualität des trainierenden. du wurdest wie alle betrachtet. der rat der ärztlichen konsultation ist sicherlich richtig. wenn du wissen willst, ob dieser trainer ahnung von paniker-symptomen und trainingsmöglichkeiten hat, frage ihn, wievielen panikern er bereits trainingspläne geschrieben hat und welche symptome bei denen auftraten.

viele grüße
r.
 
Hallo,

vielen Dank für eure, auch unterschiedlichen Antworten.

Ich werde jetzt auf jeden Fall nicht resignieren...morgen werde ich nochmal mit dem Fitneß-Trainer reden.

Nochmal danke und Gruß
Dagmar
 
Hallo Dagmar,

lass Dich nicht entmutigen. Inzwischen ist wissenschaftlich erwiesen, dass sportliche Betätigung, insbesondere Ausdauertraining eine antidepressive Wirkung hat. Ich kann es aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Schalt einen Gang zurück (Übelkeit kann ein Zeichen extremer Überforderung sein) und fang einfach langsamer an... steigere dann Deine Trainingsintensität. Gib ruhig 90% aber nie 110%. Du wirst merken, wie Du Dich innerhalb einiger Wochen merklich besser fühlen wirst.

Viele Grüsse,
Georg
 
such dir bitte einen netten nickname...

...damit wir deine langjährige Trainerkompetenz hier im Forum nutzen können ...
gruss
herbert
 
Ich denke, Du verlangst zuviel von einem Trainer in einem Fitnessstudio!
Die Trainer-Ausbildung hat absolut nichts mit einer medizinischen Ausbildung zu tun, woher sollte er also wissen, welche Auswirkungen ein erhöhter Puls auf Paniker hat???
Du hättest ihm diese Information schon zukommen lassen müssen.
Beim nächsten Mal kannst Du ja eine A4-Seite mit relevanter Info über deine Krankheit mitbringen, die er durchlesen kann. Du kannst die Fakten ja mit Hinweisen auf entsprechende Bücher untermauern (damit er sie besser glauben kann).

Ansonsten glaube ich, Du solltest Dir in deinem Fall deinen Trainingsplan besser von einem Arzt zusammenstellen lassen, das wäre sicher sinnvoller/ weniger gefährlich für dich.

LG Hexi
 
Re: mehr als 100% sind ohnehin nicht möglich (o.T.)

Das war natürlich im übertragenen Sinne gemeint: Wenn man das Gefühl hat, mehr zu geben als man kann, also extrem an seine persönliche Leistungsgrenze geht (ist 99% besser?) ;-)

Gruss,
Georg
 
Kein Grund zur Panik!

liebe dagmar,
eine grundregel der medizinischen trainingslehre besagt, intensität, dauer und häufigkeit eines trainings an die individuelle leistungsfähigkeit und den individuellen trainingszustand anzupassen.
auf der anderen seite sollst du wissen, dass du dich ruhig körperlich belasten darfst und sogar sollst - auch gelegentlich mal intensiver. wenn du gesund bist, insbesondere dein herz, besteht keinerlei gesundheitsrisiko (selbst nicht bei maximalen belastungen). hast du dich von einem internisten durchchecken lassen? wenn er dir "grünes licht" gibt, darfst du ihm vertrauen.
gerade wenn man untrainiert ist, ist man es (noch) nicht gewöhnt, wenn der puls in die höhe geht und man ins schnaufen kommt. ich möchte dir aber jede angst dabei nehmen. selbst wenn du mal richtig ausgepowert bist, besteht kein grund zur panik. pass auch auf, dass du nicht deshalb zu hyperventilieren beginnst (eine vertiefte und beschleunigte atmung ist mit zunehmender belastungsintensität ohnehin physiologisch).
in diesem sinne wünsche ich dir weiterhin viel spaß beim sporteln!
lg, kurt
 
ja ;-) (o.T.)
 
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