Magersucht der Freundin

Danikatze

New member
Hallo!
Ich habe vorhin den Artikel zu Magersucht und Bulimie gelesen. Meine beste Freundin ist auch magersüchtig. Sie war mal bei 1,70m bei 45kg, ist/war in Psychotherapie (ambulant) und hat inzwischen wieder zugenommen. Sie sieht richtig gut aus jetzt, also eine ganz normale schlanke Figur. Was sie wiegt, weiss ich nicht, weil sie es selbst nicht weiss bzw. wissen will. Denn da liegt das Problem. Bloß, weil sie zugenommen hat, hat sie immer noch nicht wirklich die richtige Einstellung zum Essen wiedergefunden. Und sie fühlt sich total unwohl in ihrer Haut. Psychotherapie bringt wohl nix mehr, weil im Grunde kaum noch über die Magersucht gesprochen wird. Ich weiß ja auch, dass sie niemals ganz da rauskommen wird.
Jetzt hab ich in diesem Artikel von ernährungsmedizinischer Therapie gelesen. Was genau ist das? Hab schon im Archiv gesucht, aber nix gefunden. Gibt's da auch spezielle Therapeuten? Wenn ja, gibt's einen Link mit Adressen o.ä.? Bezahlt das die Kasse?
Wär klasse, wenn mir einer weiterhelfen könnte. Wir hatten schonmal zusammen gesprochen, dass sie vielleicht doch besser stationär gegangen wäre, als sie noch 45kg wog als nur eine ambulante Therapie zu machen. Nur, jetzt wiegt sie "zuviel" für stationär, und ambulant bringt nix mehr, was tun?
Danke im Voraus.
Dani
PS: Übrigens danke für die vielen guten Tipps weiter unten auf meine Frage!! :) Hab schon eine Menge dazugelernt! ;-)
 
gehrinwäsche

vereinfacht ausgedrückt, funzt aber nur, wenn der patient mit macht!

ansonsten hat eine magersucht meistens ganz andere ursachen, als direkt das körperbild, so gesehen ist das psychogespräch sicher nicht so ohne weiteres als "nutzlos" abzustempeln.

geheilt ist man übrigens nie! es ist ein auf und ab, im idealfall dauert das "auf" bis ans lebensende :winke:
 
Re: gehrinwäsche

Dass man nie geheilt wird, weiß ich auch, hab ich auch geschrieben. Und ich hab ja nicht gesagt, dass die Psychotherapie nichts bringt, sie bringt nur jetzt nichts mehr, da meist wohl nicht mehr über die Magersucht und mögliche Ursachen gesprochen wird, sondern über ganz allgemeine Dinge.
Sie war über einem Jahr bei der Therapeutin, und jetzt hat sie einfach das Gefühl, dass sie an einem Punkt sind, wo diese ihr nicht mehr helfen kann.
"Gehirnwäsche" muß ja nicht so ganz verkehrt sein, wenn es darum geht, einem wieder eine normale Beziehung zum Essen zu geben.
LG
 
Hi Dani
eine vollständige Heilung ist illusorisch. Ziel muss sein, mit der Krankheit leben zu können, so nach dem Motto "ich beherrsche die Krankheit und nicht umgekehrt" :winke:

Wie du richtig sagst, ist zunehmen aus medizinischer Sicht sicherlich wünschenswert und nötig, aber eben viel zu wenig.
Die wahre Entwicklung vollzieht sich im Kopf. Das soll möglichst freiwillig geschehen, nicht von aussen erzwungen werden. Es bringt also nichts deiner Freundin eine Therapie aufs Auge zu drücken.

Meiner Meinung nach (und dafür werden mich die Mediziner lünchen) ist die beste "Therapie" eine Beschäftigung, die genau gar nichts mit Essen oder Körpergewicht zu tun hat.

Ich behaupte, dass sich jede(r) selbst heilen kann, indem er sich durch "Ablenkung" von der Krankheit distanziert. Aber eben, das muss von deiner Freundin selbst ausgehen... und da liegt wohl das Problem.

Grüsse
Rik
 
Therapei abbrechen

sobald deine Freundin den Eindruck hat, nicht mehr vorwärts zu kommen, versagt jede Therapie. Über allgemeine Dinge kann sie auch mit dir oder ihren Eltern reden, dafür brauchts keine Psychofritzen.

Gibt's irgendetwas, für das sich deine Freundin begeistern lässt (ausser Essen und Kalorienzählen...) ?
 
hallo dani,
ergänzend zu riks postings:
warum sollte eine ambulante psychotherapie (in diesem fall macht eigentlich nur eine kognitive verhaltenstherapie sinn) "nix mehr bringen", nur weil deine freundin nicht mehr untergewichtig ist? selbstverständlich ist sie nach wie vor sinnvoll, weil zweckmäßig! das körpergewicht ist doch kein kriterium für eine psychotherapie!
nur kurz aus medizinischer sicht (ich hab's eh schon zig mal gepostet): wer sich insuffizient ernährt (zuwenig kalorien, nicht ausreichende proteinzufuhr), wird auf lange sicht muskelmasse abbauen, damit seinen GU herunterschrauben und damit wiederum leichter fett speichern und letztendlich damit seine figur "ruinieren". vielleicht gibt dieser aspekt deiner freundin zu denken.
ein weiterer - wichtiger - punkt: wenn der weibliche zyklus gestört ist (oligomenorrhoe, amenorrhoe), ist das ein alarmzeichen. in diesem fall ist die HRT wichtig (leider denken die behandelnden ärzte nicht immer daran).

lg, kurt
 
magersucht

gefällt mir auch nicht so gut. alkoholismus ist ja angeblich auch nicht heilbar.

gruß, Hannes
 
Re: magersucht

man kann aber auch etwas gemeinsames sehen. ein extrem gestörtes verhältnis zu essen oder im anderen fall zu alkohol. natürlich besteht bei magersucht nur eine psychische und keine substanzbezogene sucht. es ist aber nicht jeder alkoholiker wirklich körperlich abhängig. das craving ist eher psychisch bedingt.

gruß, Hannes
 
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