Stress und Stress
Definier einmal Stress!
Wenn Du wen fragst, wie´s ihm geht, kriegst Du meistens die Antwort "hach, ich bin so im Stress" - pffffft. Gemeint ist damit: viel Arbeit. Das ist aber kein Stress im Normalfall. Stress sind Situationen wie: Schwere Krankheit (nicht nur körperlicher, sondern eben auch psychischer Stress), Todesfälle, Arbeitslosigkeit, Angst um den Arbeitsplatz (Mobbing), Scheidung - alles das, was man nicht oder kaum selber beeinflussen kann (auch ZUWENIG Herausforderung ist Stress!)
Stress (abgesehen vom körperlichen Stress, den Kurt ja schon erklärt hat) ist vor allem eine Sache der Bewertung. Wenn Du das Gefühl hast, ausweglos, holflos, ausgeliefert festzustecken, dann löst das eine Stressreaktion mit allen Konsequenzen aus. Wenn dieser Zustand länger anhält dann geht´s an die Gesundheit.
Ursprünglich ist diese Abfolge von Reaktionen dafür gedacht, möglichst schnell möglichst viel Energie bereit zu stellen (Kampf-Flucht-Verhalten) um in Gefahrensituationen bestehen zu können und für den Fall von Verletzungen möglichst wenig Blut zu verlieren (Verengung der Blutgefäße). Stress war in jedem Fall mit viel Bewegung verbunden. Damals. Wie wir noch im Dschungel gelebt haben

Heute haben wir in "Gefahrenmomenten" (eben stark subjektiv, was jeder darunter versteht; wann man sich "bedroht" fühlt) zwar die gleiche Reaktion, aber wir bauen die bereitgestellte Energie nicht ab (mein Chef wehrt sich konsequent dagegen, dass ich mir einen Punching-Ball ins Büro tu :winke:.
Das alles hat aber nichts mit Zu- oder Abnehmen zu tun. Das fällt in das Kapitel "stressbewältigung" und ist auch individuell verschieden. Der Hinweis kam auch schon: Manchen "würgt" es den Magen zusammen und sie bringen keinen Bissen runter, andere haben schon von Kind an gelernt, dass Essen beruhigt und tröstet ("armes Haserl, hast die das Knie aufgeschunden, komme her, kriegst ein Stück Schokolade und dann ist alles wieder gut") und sie greifen in "Stressituationen zu diesen "Beruhigungsmechanismen" zurück.
Hier beginnt oft ein Teufelskreis: Für ein paar Minuten ist dann wirklich alles halb so schlimm (im vegetativen Nervensystem ist der Parasympathikus für Verdauung "zuständig" - und wenn der aktiv wird, wird der Mensch auch ruhiger. Versuch einmal nach dem Essen so richtig wütend zu werden - es geht einfach nicht!).
Dann kommt aber der Frust, weil das Gewand zu zwicken beginnt und die Waage einem die Beleidigungen um die Ohren fetzt (aber Du steigst ja eh nicht mehr drauf, hast Du versprochen :winke

. Was tun gegen den Frust? Richtig! Wir trösten uns mit einem kleinen Stückchen Schokolade. Oder auch zwei. Und weil´s dann (nur für heute natürlich, morgen reissen wir uns ja wieder zusammen *gg*) eh schon "wurscht" ist, warum eigentlich keinen Schweinsbraten essen? Die Spirale beginnt sich zu drehen.
Also - Stress macht dick, wenn man eine Bewältigungsstrategie anwendet, die in diesem Zusammenhang vielleicht nicht wirklich sinnvoll ist.
Nichts gegen ein Stückerl "Es wird alles wieder gut Schokolade", aber was zuviel ist, legt sich halt gnadenlos auf Hüften und Bauch und Beine und sonstwohin! /phpapps/ubbthreads/images/icons/shocked.gif
War jetzt ein bisschen viel, aber ich hatte keine Zeit, es kürzer (und prägnanter) zu formulieren.
LG
Meni