Macht Stress eigentlich dick?

Melli1983

New member
In vielen Büchern und Zeitschriften in Bezug auf die Figur, heißt es immer, dass Stress dick mache. Stimmt das eigentlich? Ist es bewiesen worden oder warum hört man das so oft? Ich meine es gibt verschiedene Stressoren, die zwar nicht auf jeden Einzelnen zutreffen müssen und auch nicht immer nur allein für sich genommen als Druck auslösendes Element stehen, doch je gehäufter sie auftreten, desto wahrscheinlicher ist auch die körperliche Bedrängnis.

Das negativer Stress auf Dauer nicht gesund ist und krank macht, ist schon klar, aber macht er auch dick?

Ich habe mal darüber gelesen, dass bei Dauerstress das Hormon Cortisol ausgeschüttet wird, das den Fettstoffwechsel verändert und den berüchtigten Rettungsring um die Hüften wachsen lässt.

Stimmt das wirklich?
Wenn ja, warum ist das so?

Gruß,
Melli
 
A

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Re: Macht Stress eigentlich dick?
zwei Dinge:
1. Das mit dem Cortisol. Ich bin zwar kein Fachmann, aber mein (gesunder) Menschenverstand sagt mir, dass das einfach einer von tausend Einflussgrössen auf den Stoffwechsel ist und daher für sich betrachtet kaum so grossen Einfluss haben wird, dass man davon zunehmen würde.
2. Im Allgemeinen würde ich doch sagen, dass man durch Stress eher abnimmt. Ist ja irgendwie logisch, wenn man dauernd wie auf heissen Kohlen ist, dass man da etwas mehr Energie braucht.

Ganz grundsätzlich aber mal ne Frage: Warum ist das für dich ein Thema?

Grüsse
Rik
 
nur im Falle einer positiven Energiebilanz

"raetsel" hat dir schon den denkanstoß gegeben.
zu cortisol: ich kenne die "studie" jener wissenschaftlerin, die glaubt, mit ihrer hypothese den stein der weisen gefunden zu haben. dazu ist folgendes zu sagen:
erstens bewirkt das, was landläufig unter "stress" verstanden wird, keine signifikante erhöhung des cortisolspiegels ("richtiger" stress wäre ein unfall, eine schwere verletzung, eine schwere verbrennung usw.)
zweitens gibt es eine de novo-synthese von fettgewebe nur bei positiver energiebilanz, unabhängig vom cortisolspiegel (eine krankhaft gesteigerte cortisolproduktion in der nebennierenrinde kennt man als cushing syndrom oder als morbus cushing mit der dafür typischen fettverteilung: vollmondgesicht, stiernacken, stammfettsucht. die extremitäten hingegen bleiben schlank).
drittens führt "stress" in der regel eher zu einer gewichtsabnahme durch mangelnden appetit bzw. eine aus zeitmangelgründen geringere energiezufuhr. wer hingegen "stress" mit "frustessen" kompensiert (und zudem körperlich nicht aktiv ist), braucht sich nicht über eine positive e-bilanz zu wundern.
...und wieder einmal bewahrheitet sich die wahrheit der thermodynamik - von nix kommt nix...:winke:
lg, kurt
 
Kommt auf Dich an

Hallo Melli

Es gibt Menschen, die bei Streß nichts mehr runterkriegen, die nehmen in Streßsituationen ab. Und es gibt Menschen, die bei Streß mehr essen, die nehmen zu. Ich denke, dass hat weniger mit Hormonen, mehr damit zu tun, als was man Essen in der Kindheit erlebt hat. Wer sich mit Essen beruhigen, trösten oder belohnen kann, der muß in entsprechenden Situationen halt aufpassen.

Grüße
Ingrid
 
Ich wollte es ganz einfach mal wissen, da man so viel darüber hören und lesen kann.
Hat mich einfach mal interessiert, ob das nun stimmt oder nicht.

Gruß,
Melli
 
Stress und Stress

Definier einmal Stress!
Wenn Du wen fragst, wie´s ihm geht, kriegst Du meistens die Antwort "hach, ich bin so im Stress" - pffffft. Gemeint ist damit: viel Arbeit. Das ist aber kein Stress im Normalfall. Stress sind Situationen wie: Schwere Krankheit (nicht nur körperlicher, sondern eben auch psychischer Stress), Todesfälle, Arbeitslosigkeit, Angst um den Arbeitsplatz (Mobbing), Scheidung - alles das, was man nicht oder kaum selber beeinflussen kann (auch ZUWENIG Herausforderung ist Stress!)

Stress (abgesehen vom körperlichen Stress, den Kurt ja schon erklärt hat) ist vor allem eine Sache der Bewertung. Wenn Du das Gefühl hast, ausweglos, holflos, ausgeliefert festzustecken, dann löst das eine Stressreaktion mit allen Konsequenzen aus. Wenn dieser Zustand länger anhält dann geht´s an die Gesundheit.
Ursprünglich ist diese Abfolge von Reaktionen dafür gedacht, möglichst schnell möglichst viel Energie bereit zu stellen (Kampf-Flucht-Verhalten) um in Gefahrensituationen bestehen zu können und für den Fall von Verletzungen möglichst wenig Blut zu verlieren (Verengung der Blutgefäße). Stress war in jedem Fall mit viel Bewegung verbunden. Damals. Wie wir noch im Dschungel gelebt haben :)
Heute haben wir in "Gefahrenmomenten" (eben stark subjektiv, was jeder darunter versteht; wann man sich "bedroht" fühlt) zwar die gleiche Reaktion, aber wir bauen die bereitgestellte Energie nicht ab (mein Chef wehrt sich konsequent dagegen, dass ich mir einen Punching-Ball ins Büro tu :winke:.

Das alles hat aber nichts mit Zu- oder Abnehmen zu tun. Das fällt in das Kapitel "stressbewältigung" und ist auch individuell verschieden. Der Hinweis kam auch schon: Manchen "würgt" es den Magen zusammen und sie bringen keinen Bissen runter, andere haben schon von Kind an gelernt, dass Essen beruhigt und tröstet ("armes Haserl, hast die das Knie aufgeschunden, komme her, kriegst ein Stück Schokolade und dann ist alles wieder gut") und sie greifen in "Stressituationen zu diesen "Beruhigungsmechanismen" zurück.
Hier beginnt oft ein Teufelskreis: Für ein paar Minuten ist dann wirklich alles halb so schlimm (im vegetativen Nervensystem ist der Parasympathikus für Verdauung "zuständig" - und wenn der aktiv wird, wird der Mensch auch ruhiger. Versuch einmal nach dem Essen so richtig wütend zu werden - es geht einfach nicht!).
Dann kommt aber der Frust, weil das Gewand zu zwicken beginnt und die Waage einem die Beleidigungen um die Ohren fetzt (aber Du steigst ja eh nicht mehr drauf, hast Du versprochen :winke:). Was tun gegen den Frust? Richtig! Wir trösten uns mit einem kleinen Stückchen Schokolade. Oder auch zwei. Und weil´s dann (nur für heute natürlich, morgen reissen wir uns ja wieder zusammen *gg*) eh schon "wurscht" ist, warum eigentlich keinen Schweinsbraten essen? Die Spirale beginnt sich zu drehen.
Also - Stress macht dick, wenn man eine Bewältigungsstrategie anwendet, die in diesem Zusammenhang vielleicht nicht wirklich sinnvoll ist.
Nichts gegen ein Stückerl "Es wird alles wieder gut Schokolade", aber was zuviel ist, legt sich halt gnadenlos auf Hüften und Bauch und Beine und sonstwohin! /phpapps/ubbthreads/images/icons/shocked.gif

War jetzt ein bisschen viel, aber ich hatte keine Zeit, es kürzer (und prägnanter) zu formulieren.

LG
Meni
 
A

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Re: Macht Stress eigentlich dick?
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