Hallo Hannes!
Also, ich war immer ein Kind von der Sorte "ist nicht müde zu kriegen", was dann vor allem im Herbst / Winter, wenn ich nach Wien zurück musste und in die Schule, die absolute Hölle war. War das Fitness?
Turnunterricht konnte ich nicht leiden, ausser Basketball spielen (wenn unsere Mädels Volleyball gespielt haben, bin ich zu den Buben rüber und hab denen gezeigt, was ein 1,60m Gummiball so bewirken kann)
Sport - Jein. Ja, Eislaufen, Reiten (das Geld dafür hab ich mir im Stall durch Füttern, Ausmisten, Pferde striegeln usw. verdient und mich gewundert, warum alle Leute einen Bogen um mich machen, Pferde stinken doch nicht!)
Bowling (da hab ich beim Engelmann sogar einen eigenen Verein gehabt), Tanzen (Rock´n Roll Akrobatik, Jazz dance und so).
Trainiert hab ich eigentlich nie. Ausgepowert im Garten, bzw. dann auch beim Haus bauen und so - ich musste schliesslich meinem Image als Skandalnudel (Frau baut alleine ein Haus........) gerecht werden.
Fitnesstraining? Ist was für die armen Stadtkinder, die ja sonst keinen Ausgleich haben. Ein bisserl dekadent, aber besser als nichts.
Figur - nun, was die Werbung betrifft, hab ich mich sehr leicht distanzieren können. Ich mit meinen 1,60 mich mit Models vergleichen? Ich Muskelpackerl auf das Titelblatt von "Freundin"? Den Spieß hab ich mir schnell umgedreht, das war nur selten (geb ich zu) ein Thema für mich.
Im Normalfall bin ich kräftig und leicht gespickt, das haut mich zwar nicht um vor Begeisterung, aber was soll´s. Zweimal in meinem Leben bin ich "eskaliert" (heut bin ich aber wieder höflich zu mir) - das erste Mal vor meiner irrtümlichen Ehe, als ich der Meinung war, ich sollte vielleicht doch kochen lernen und seriös werden..... das zweite Mal vor knapp vier Jahren, wie ich in diesen Jpb gerattert bin, nach einem Jahr Arbeitslosigkeit die ersten drei Monatsgehälter in den Supermarkt getragen hab, als gebe es morgen keine Lebensmittel mehr und dann eben diese Arbeitszeiten, dieser Druck und Frust die mein Job so mit sich bringen - naja, dann auch noch der Herzanfall und die Beta Blocker - ab dann war Schluss mit "Fitnesstraining ist was für die armen Stadtkinder" - dann gab es zwei Gründe, meinen A...... zu bewegen: der Horror vor dem Spiegel UND die Gesundheit.
Letzteres war wohl hauptsächlich der Grund, warum ich durchgehalten habe. Weil ich mich gehasst habe dafür, dass ich nun doch das geworden bin, was ich nie werden wollte: ein vollwertiges Mitglied unserer "ich bin ja so wichtig Gesellschaft", aus einer überzeugten Panda-Fahrerin wurde eine Dienstwagen-Golf-Variant-Lady, eine Kreditkarte hab ich inzwischen auch - was ist nur aus mir geworden?
War ja nett, das s mir dieser Job Kopf und Kragen finanziell gerettet hat, war ja auch nett, dass ich jetzt auch aus eigener Erfahrung sagen kann, WAS ich an diesem System ablehne (es gibt auch sehr vieles, was ich gut finde, also so ist ja nicht

), aber das Kommando lautete natürlich: Back to the roots.
Training, Training Training mit aller Vorsicht, dabei wieder anfangen mich wohl zu fühlen, ständige Reduktion der Dosis Beta Blocker, Motivation (im Spiegel tat sich trotzdem nichts), mehr Training, es geht immer besser, letzten November, auf der Suche nach weiteren Fitness Sites bin ich hier gelandet, Dezember dann der Tritt von Kurt, dass genau ich ja wissen müsste (mit meinen Ausildungen), was Beta Blocker bedeuten und dass sie bei mir nicht indiziert waren (und das, wo ich schon auf der kleinstmögichen Dosis war), Wechsel auf ACE Hemmer (wieder die kleinstmögiche Dosis) Reaktion beim Autofahren wie ein hypnotisiertes Meerschweinchen, also endgültig weg mit dem Zeug.
Soll ich Dir jetzt noch was erzählen über Lebensfreude?
Freude an mir selber und meinen wundervollen, tapferen Körper (sch.... auf Modelfigur!). Ein Körper, der es mir ermöglicht wieder abgestorbene Äste von Bäumen zu scheiden und so vieles mehr.
Nachdem ich mich mit den psychischen Ursachen meines "appetits" auch noch auseinandergesetzt habe (das war so im April, weil: von wegen negative Energiebilanz - nicht, wenn da irgendwo drinnen ein kleines Mistviech lauert, dass dafür sorgt, dass rechtzeitig ein Fressanfall kommt um das Gewicht aufrecht zu erhalten...).
So, jetzt motiviert mich nicht nur die Energie, die wieder (fast) so ist wie früher, auch dem Spiegel trete ich wieder unbewaffnet gegenüber und so, wie meine Ausbildungen und mein Timing laufen, dauert´s nicht mehr lange und ich kehre der "Ich bin so wichtig Big Business" Welt wieder den Rücken und kann mich einer Arbeit widmen, die mir mehr Spass macht und mehr Sinn ergibt:
Behandlung von übergewichtigen und adipösen Menschen auf allen drei Ebenen, die mir dafür wichtig erscheinen
Mental
Körperlich
Ernährung
Bis November gibt´s noch viel zu tun (16.11. will ich das Zerzifikat als NLP Practitioner in der Hand halten und 22.11. ist voraussichtlich die Aufnahmeprüfung für die Ausbildung zum Wellnesstrainer)
Gibt es noch mehr Gründe, Lust auf Fitness zu haben?
Passt auch nur einer davon auf Dich?
Bussl
Meni