LowCarb und Ausdauer

Grizabella

New member
Mal ne Frage an die Fitness-Spezialisten....

Vorab erstmal: Ich ernähre mich seit Anfang des Jahre ziemlich KH-arm
Hintergrund: ich habe festgestellt, dass ich bei KH-reicher Nahrung Allergiesymptome zeige, Hals geht zu, wird rauh, dauerndes "Krächzen"
... ich esse also viel mageres Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, ein wenig Käse (fettes Zeug mag ich halt einfach nicht, ausser den "versteckten" Fetten in der Wurst) und jeden Tag Salat und/oder Gemüse (da tut sich seltsamerweise fast nix im Hals)
....und es geht mir echt gut dabei (weder Blutfette oder Harnsäure überhöht und im Gegenteil, ich konnte meinen diabetes-verdächtigen BZ-Spiegel sogar senken)
....und ich nehme sogar noch ab
....allerdings wusste ich das vorher nicht, dass es sogar eine Diätform gibt, die KH-arm heisst, habe ich erst nachträglich im Web rausbekommen :))))

So, jetzt meine Frage...

ich habe vor ca. 3 Wochen mit Krafttraining angefangen um das (natürlich sehr erwünschte) Abnehmen zu unterstützen und dabei festgestellt, dass ich zwar recht schnell Kraft aufbauen konnte ...naja, bei Bauch und Rücken mehr (fast die doppelten Gewichte als am Anfang), Arme und Beine weniger, aber trotzdem etwas(ca. 25 % mehr), aber dass ich nicht besonders viel Ausdauer habe....

ehmmm, da fällt mir ausserdem auf, dass ich beim Training eigentlich immer zuerst Bauch und Rücken mache und dann Arme, Brust und Beine... dann wäre der geringere Kraftzuwachs in den letzteren Bereichen eventuell auch auf die fehlende Ausdauer zurückzuführen ?????

Könnte es eventuell sein, dass bei einem Stoffwechsel im "Keto-Betrieb" es länger dauert, bis sich der Körper an Ausdauerleistungen gewöhnt ??? schliesslich sind keine KH-Reservern vorhanden und nur eine begrenzte Menge an Ketonkörpern ??? ist es bei plötzlich ansteigenden Anforderngen vielleicht nicht ganz so einfach, auf die Schnelle neue Ketonkörper abzubauen ??? Insofern wäre es logisch, wenn bei einem Untrainierten der/die mit Sport gerade anfängt, die Kraft relativ schnell nachlässt ????
Kann es sein, dass es einge Tage / Wochen regelmässiger Beanspruchung dauert, bis sich ein Körper darauf einstellt, regelmässig mehr Energie (Ketonkörper) vorzuproduzieren und dass erst dann eine Ausdauerleistung möglich wird ???

Könnte das sein ? Hat da jemand Erfahrung, wie lange es dauern kann, bis ich nicht nur meine kurzfristige Kraft, sondern auch die Ausdauer etwas steigern kann ??? Wie gesagt, KH-Zufuhr kommt aus o.g. Gründen nicht in Frage

Danke,
grizabella
 
hallo grizabella,
natürlich ist es so, dass eine KH-arme ernährung nicht ergogen ist, weil die muckis nun mal glucose brauchen, wenn sie was leisten sollen. das trifft nicht nur für die ausdauer zu, sondern auch für die kraft. nach neueren erkenntnissen ist eine ausreichende KH-zufuhr mindestens genaus wichtig, um muckis "wachsen" zu lassen wie eine ausreichende proteinzufuhr.
es geht nicht um eine "KH-reiche" kost, sondern um eine ausreichende, bedarfsgerechte KH-zufuhr. die derzeitigen, allgemeingültigen richtlinien sind: 50-55% KH, 25-30% fette, 15-20% proteine (gemessen an der energiezufuhr). ein ausdauersportler hat einen etwas höheren KH-bedarf (60% und darüber) als ein kraftsportler.
über die "ketogene diät" haben wir schon erschöpfend diskutiert, du kannst ja im archiv nachlesen. sie ist alles andere als empfehlenswert. die einzige indikation dafür sind mitochondriale erkrankungen (störungen im pyruvatstoffwechsel und zitratzyklus), und die sind selten.
zu deiner angeblichen "KH-allergie". eine solche gibt es nicht. es gibt nur KH-unverträglichkeiten (laktoseintoleranz bei lactasemangel, fructoseintoleranz bei gestörter fructoseresorption, glucoseintoleranz bei bakterieller fehlbesiedelung des darms). all das kann man mittels eines atemtests bestätigen bzw. ausschließen (siehe meine postings dazu). hast du solche atemtests gemacht?
noch was: die ketonkörper, die bei der "keto-diät" im harn ausgeschieden werden, entstammen den nahrungsfetten und sind kein zeichen des abbaus von gespeichertem körperfett! das einzige kriterium für die reduktion von körperfettgewebe heißt "negative energiebilanz" (siehe die ungezählten postings dazu).
lg, kurt
 
>>>> weil die muckis nun mal glucose brauchen, wenn sie was leisten sollen. das trifft nicht nur für die ausdauer zu, sondern auch für die kraft. <<<

und wie erklärst Du Die dann meinen bisherigen Kraftzuwachs ??? ich verwende jetzt (nach erst 3 Wochen) teilweise Gewichte für 4 * 10 Wdh die ich anfangs nichtmal einmal bewegen konnte ?

>>> das einzige kriterium für die reduktion von körperfettgewebe heißt "negative energiebilanz" <<<
jou, habe ich schon oft gelesen...
trotzdem (vielleicht kann mein Körper nicht lesen) habe ich in den ersten 4 Monaten meiner Ernährungsumstellung nach und nach 10 Kilo abgenommen und halte die noch immer...

>>> über die "ketogene diät" haben wir schon erschöpfend diskutiert <<<
Die will ich auch gar nicht diskutieren, ich ernähre mich einfach dementsprechend und es tut mir gut....

ansonsten werde ich die Frage mit der Ausdauer halt persönlich beobachten, mal sehen, was sich so die nächsten Wochen tut....

Hätte mich halt nur mal interessiert, ob schon jemand eigene Erfahrungen damit hat, aber wenn LowCarb hier so ein Un-Thema ist, dann lass ich es lieber

Nix für ungut
grizabella

P.S.... an alle.....
und bitte jetzt den Thread nicht in LowCarb vs. "allgemeingültigen richtlinien sind: 50-55% KH, 25-30% fette, 15-20% proteine " ausarten lassen....
ich hatte eine sehr spezielle Frage zu LowCarb und Ausdauer, darauf habe ich die "Schulbuchantwort" bekommen.... falls jemand persönliche Erfahrungen (selbst wenn sie negativ sind ;-) zu dem Thema hat, würde ich die gerne kennenlernen, aber bitte keine ping-pong-diskussion
 
persönliche Erfahrungen zählen nicht...

...so viel wie objektive und objektivierbare fakten. sie sind subjektiv und dürfen nicht zum paradigma erhoben, geschweige denn als "beweis" geltend gemacht werden (was leider immer wieder geschieht, v.a. in sachen ernährung). information sollte auf evidenz beruhen. natürlich kann jeder seine persönlichen erfahrungen im forum präsentieren und zur diskussion stellen. das ändert aber nichts an eingangs dem, was ich eingangs gesagt habe bzw., wie du es nennst, einer "schulbuchantwort".
* dein kraftzuwachs ist durch dein krafttraining erklärt (was sonst? die ernährung macht's nicht aus! sie kann den trainingseffekt nur unterstützen und optimieren, mehr nicht). dass deine ausdauerleistungsfähigkeit mit einer etwas größeren KH-zufuhr besser wäre, darfst du mir ruhig glauben:winke:, ebenso der trainingseffekt deines krafttrainings.
* deine gewichtsabnahme beruht neben einer muskulären glykogendepletion mit damit verbundenem wasserverlust auf einer negativen energiebilanz, was sonst? (einen muskelabbau schließe ich aus, wenn du deine kraft steigern konntest:winke:) habe ich das in frage gestellt? nein - alles, was ich sagte, war, dass nur eine neg. energiebilanz für einen körperfettabbau entscheidend ist, unabhängig von der nahrungszusammensetzung. jede ernährungsumstellung führt zum erfolg, weil man sich in diesem fall bewusst ernährt.
* wenn dir deine ernährungsgestaltung gut tut, ist das völlig o.k. wie oft habe ich schon für die individualität in sachen ernährungsgestaltung plädiert! ich schreite nur dann ein, wenn es um eine allgemeinempfehlung medizinisch bedenklicher bzw. abzulehnender dinge geht.
du bist mir noch eine antwort schuldig: hast du besagte atemtests gemacht? ansonst steht deine KH-"allergie" auf mehr als wackeligen beinen.
lg, kurt
 
>>> das einzige kriterium für die reduktion von körperfettgewebe heißt "negative energiebilanz" <<<
jou, habe ich schon oft gelesen...
trotzdem (vielleicht kann mein Körper nicht lesen) habe ich in den ersten 4 Monaten meiner Ernährungsumstellung nach und nach 10 Kilo abgenommen und halte die noch immer... <<<

willst du damit sagen, daß du 10 kg abgenommen hast, obwohl du keine negative Energiebilanz hattest?
also, ich lese ja auch in eurem low carb forum mit. aber was ich nicht verstehe, ist, daß so viele behaupten auch ohne kalorienreduktion abnehmen zu können. andererseits erzählen die leute aber auch immer wieder, daß man bei low carb keine fressattacken mehr hat, daß man den appetit besser unter kontrolle hat usw.
na, fällt dir was auf ?:winke:
 
Zurück
Oben