Lieber Kurt, deine Meinung zu Nicolai Worm ?

calvin1

New member
Zunächst mal grosses Lob an Kurt zu diesem qualitativ sehr gutem Forum. Habe mich als Neuling durchs Archiv gewühlt und einige hochinteressante Threads gefunden. Viele seiner Ansichten teile ich aus eigener Erfahrung voll und ganz, bei einigen jedoch habe ich gewisse Zweifel. Ungünstig für Neulinge finde ich jedoch den etwas herablassenden Stil, indem Kurt hier zu disskutieren pflegt. Aber das ist wohl ein typisches Expertenproblem*g*

Zur Sache: Ich konnte im Archiv über die Steinzeitdiät nichts finden und über dessen Autor N. Worm nur eine kleine Bemerkung des "Mr. State-of-the-Art": "Nicht alles, was er schreibt, ist fundiert". Das hört sich doch spannend an ! Ich als grosser Worm-Fan hoffe nun auf weitere Aufklärung, was du ,lieber Kurt, denn nun konkret an seinen Thesen auszusetzen hast ?
Auch andere Forumsteilnehmer sind natürlich gefragt !

mit freundlichen Grüssen,
calvin
 
A

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Re: Lieber Kurt, deine Meinung zu Nicolai Worm ?
meine meinung...

...erstens, im inet findet man keine diskusionen bzw. online abrufbares material... von daher schonmal nen dickes minus wegen der ausschliesslich käuflichen wissensaneignung dieser thesen...

von den ganzen buchbeschreibungen tendiert diese ernährungsweise wohl in richtung ketogene-diät? und dazu gibts reichlich in diesem forum...

ansonsten sind hohe fettmengen gerade neulich mit der mittelmeerdiät angesprochen worden... eine ernährungsform, die sogar wissenschaftlich abgeklärt wurde und allgemein anerkannt ist (als gut befunden)...

eigentlich soll ja laut kurt die stoffwechselvorgänge und die daraus resultierenden ernährungsempfehlungen so gut wie erforscht sein... kannst dir also den artikel durchlesen und mit deiner ernährungsform vergleichen obs "übereinstimmt"...

mit der körperlichen aktivität hat der autor sicher recht (kurt meint wohl eher die begründungen, die eher weit her geholt erscheinen, da niemand wirklich zu dieser zeit gelebt hat--> ausserdem sind die neandertaler ausgestorben :winke: )

so richtig alt werden die menschen jedenfalls erst seit "relativ" kurzer zeit und die meisten krankheiten äussern sich erst im alter, so gesehen ist ein vergleich der steinzeiternährung mit der heutiger menschen nicht unproblematisch!

http://www.pingelchen.de/media/zwergenaufstand1.JPG
 
Weisst du...

...alles was so komische Namen wie "Steinzeit-Diät" trägt, ist von vornherein kritisch zu sehen. Überhaupt ist das Wort "Diät" recht problematisch. Es gibt ja sooooo viele davon und alle haben eigentlich nur eines gemeinsam: Alle bringen auf lange Sicht gar nix, weil man sich so, wie es diese Diäten vorschreiben, langfristig nicht ernähren kann.
Darum ist die beste Methode sein GEwicht zu reduzieren eine normale und vor allem ausgewogene Ernährung (die allerdings eine negative EB zum Ziel hat), ein angepasstes Training und eine gesunde Einstellung zum Ganzen.
Dazu findest du überigens zig Einträge im Archiv.

Alles andere ist reine Abzockerei und Geldmacherei mit der Gesundheit unwissender Leute....

Grüsse
Rik
 
Re: meine meinung...

Hallo pingelchen,

also erstens findet man online genug abrufbares Material und zwar kostenfrei:) Habe allerdings Hemmungen hier irgendwelche Links zu posten, da ich ja weiss wie Kurt mit Links-postenden Neulingen umzugehen pflegt und ich nicht weiss ob diese Quellen im Sinne von Kurt seriös bzw. wissenschaftlich genug sind.*g*

Zweitens hast du recht mit der Annahme das es in die Richtung kohlenhydratreduzierter Diäten geht...über Atkins und co habe ich mich hier bereits ausführlich informiert...

Drittens sehe ich das mit der Mittelmeerdiät genauso, mich würde aber mal interessieren wie Kurt, der ja, soweit ich gelesen habe eine kohlenhydratbetonte Ernährungsweise empfiehlt...

Viertens kenne ich bereits seine Auffassungen über die Stoffwechselvorgänge, ich sehe aber gewisse Differenzen zwischen seiner Ernährungsempfehlung und der von N. Worm.

Worm kritisiert seit Jahren die Ernährungsemfehlungen der DGE:
Seit Mitte der 70er Jahre propagiert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) der Bevölkerung, vor allem auf Kohlenhydrate zu setzen: Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln werden als Basis der gesunden Ernährung propagiert, bei Fett und Fleisch hingegen soll man knausern; der Fettanteil sollte weniger als 30 Prozent aller Kalorien ausmachen. Wer sich so ernähre, bleibe schlanker und gesünder, so das Versprechen.

Nur die Realität passt nicht dazu: Die Zahl der übergewichtigen Deutschen hat sich im selben Zeitraum verdoppelt, jeder zweite Erwachsene gilt heute als zu dick: „Die Frage ist, ob das Verteufeln des Fetts und die Propagierung der Kohlenhydrate nicht sogar die Zunahme Übergewichtiger begünstigt hat“, so Nicolai Worm.
Mittlerweile steigt die Zahl der Dicken so rapide, dass die Ernährungsforschung gezwungen ist, sich ernsthaft mit Hypothesen zu beschäftigen, die noch vor wenigen Jahren als Außenseiterideen abgekanzelt wurden. Dass es viel Platz für Überraschungen gibt, zeigen zwei Diät-Studien, die im New England Journal of Medicine erschienen sind. Dort wird vom Gegenteil dessen berichtet, was man erwarten würde: Dicke hatten unter einer „Fleisch und Fett“-Diät besser abgenommen als unter der herkömmlich empfohlenen fettreduzierten Diät.„Ich glaube, dass unsere bisherigen Ernährungsempfehlungen überdacht werden müssen“, sagt Hans-Georg Joost, wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke: „Es kann sein, dass wir in die falsche Richtung gegangen sind.“

Falls jemand Zweifel an der Seriösität von N. Worm und seiner Steinzeitdiät hat, hier seine Vita:

Dr. oec. troph. Nicolai Worm, Jahrgang 1951, ist ein im gesamten deutschen Sprachraum bekannter Ernährungswissenschaftler. Nach seinem Studium der Oecotrophologie an der T.U. München und seiner Promotion an der Universität Gießen lag sein Forschungsschwerpunkt im Bereich »Ernährung und Herzinfarkt«.

In der Fachwelt ist er u.a. durch seine kritische Position in der Cholesterin/Fettdiskussion und durch seine Lehrtätigkeit im Bereich Sporternährung (Trainer-Akademie, Deutscher Sportbund / Köln) bekannt geworden. Dr. Worm ist u. a. Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Weinakademie in Mainz und vertritt Deutschland in der Expertengruppe »Ernährung und Wein« beim Office International de la Vigne et du Vin (OIV) in Paris. Seit 1997 ist er zudem Mitglied des fachübergreifenden Humanwissenschaftlichen Zentrums (HWZ) der Ludwig-Maximilian-Universität in München.

Nicolai Worm hat zahlreiche Bücher, Broschüren und Fachartikel verfasst. Für seinen Bestseller »Täglich Wein. Gesünder leben mit Wein und mediterrane Ernährung« (Hallwag-Verlag, München) erhielt er 1997 den internationalen Buchpreis der OIV (Paris) und den Buchpreis (Silbermedaille) der Gastronomische Akademie Deutschlands. Für sein »Nie wieder Diät. Der Körper hat besseres verdient« (Hallwag-Verlag, München) erhielt er im Jahre 2001 wiederum den Buchpreis (Silbermedaille) der Gastronomische Akademie Deutschlands.

Darüber hinaus ist Dr. Worm einem breiten Publikum durch seine Radio- und TV-Auftritte in privaten und öffentlichen Sendern sowie durch seine ARD-Sendereihe »Ernährungswissenschaft für den Hausgebrauch« vertraut geworden.
 
einer von denen, die...

auf den "atkins"-zug aufgesprungen sind, was alles andere als originell ist. ich hab die nase voll von diesen pseudoexperten (atkins, lutz, worms usw.), die wissenschaftlich überhaupt nichts bewiesen haben und auch nichts beweisen können. und wenn du glaubst, worms & co würden den "state of the art" vertreten, bist du naiv. sie sind nichts als blender, die weder den intermediärstoffwechsel des menschen verstanden haben noch humanethologisch qualifiziert sind!
gruß, kurt (erst wieder montag online, solltest du weiter darüber diskutieren wollen - wozu ich eigentlich keine lust habe, da ich dieses thema schon bis zum erbr..... abgehandelt habe - lies doch mal im forenarchiv der jahre 2000 und 2001 nach. oder frag mal einen stoffwechselexperten an einer universitätsklinik)
 
sehr interessant...

...was er für Auszeichnungen für seine "wissenschaftlichen" Arbeiten bekommen hat...
>>Nicolai Worm hat zahlreiche Bücher, Broschüren und Fachartikel verfasst. Für seinen Bestseller »Täglich Wein. Gesünder leben mit Wein und mediterrane Ernährung« (Hallwag-Verlag, München) erhielt er 1997 den internationalen Buchpreis der OIV (Paris) und den Buchpreis (Silbermedaille) der Gastronomische Akademie Deutschlands. Für sein »Nie wieder Diät. Der Körper hat besseres verdient« (Hallwag-Verlag, München) erhielt er im Jahre 2001 wiederum den Buchpreis (Silbermedaille) der Gastronomische Akademie Deutschlands.<<

scheint ja ein richtiger Sportmediziner zu sein

Gruß vom gilb, der aus zeitlicher Begrenztheit derzeit lieber dem Sport als dem Forum frönt :winke:
 
nur zwei punkte noch:

1. die "mittelmeerdiät" (oder "kreta-diät") entspricht den richtlinien aller internationalen ernährungsgesellschaften sowie medizinischen stoffwechsel- und adipositasgesellschaften - sie ist eine kohlenhydratbetonte und fettbewusste ernährung, wobei der fettanteil nicht über 30% der energiezufuhr liegt.

2. es stimmt, dass die menschen der westlichen wohlstandsgesellschaft in den letzten jahren übergewichtiger geworden sind. aber dies auf eine übermäßige KH-zufuhr zurückzuführen, ist schlichtweg dumm! die menschen führen einfach zuviel energie zu bzw. bewegen sich zuwenig, das ist alles. dick wird man nur durch eine positive energiebilanz und nicht durch eine bestimmte nahrungszusammensetzung. und wenn worm glaubt, dass das problem durch eine verminderung der KH- und eine erhöhung der zufuhr zu beheben sei, dann geht er nicht nur an der realität vorbei (der durchschnittsbürger der westlichen zivilisationsgesellschaft führt 50% seiner energie in form von fetten zu!) und hat die thermodynamik nicht verstanden (wenn die leute noch fettreicher essen würden, würden sie noch mehr kalorien zuführen!), sondern disqualifiziert sich auch als stoffwechselexperte (der er ja als ernährungswissenschaftler auch nicht ist!), weil er dem insulinmythos huldigt und die physiologie des insulinhaushalts und die pathophysiologie der insulinresistenz (und somit des metabolischen syndroms) in einen topf wirft.

gruß, kurt (jetzt endgültig offline. wie gesagt, kannst du dir am wochenende mal meine postings zu den themen "metabolisches syndrom", "insulinresistenz", "glykämischer index", "NIDDM" usw... durchlesen. der gute nicolai worm ist ein blender, glaub mir. kein wirklicher stoffwechselexperte nimmt ihn ernst. er hat nur in der laienpresse einen namen)
 
hast recht

auch so kann man zu medaillen kommen:winke:
schön, wieder mal ein lebenszeichen von dir gesehen zu haben!
gruß, kurt
 
Re: einer von denen, die...

Ha, das war ein echter Kurt:) Ich bin "naiv", und N. Worm ein "Blender" und "Pseudoexperte". Genau so eine Antwort habe ich erwartet.*g*
Ich betone zunächst nochmal das ich das Archiv kenne, auch was deine Ansichten zum Thema intermediärer Stoffwechsel und Humanethologie angeht.

"Naiv" finde ich es, den gerade aktuellen State-of-the-Art nachzubeten und als Weisheit letzter Schluss anzusehen. In der Geschichte der Wissenschaft gibt es schöne Beispiele, wie Aussenseiter Jahre später, oft sogar erst nach ihrem Tod rehabilitiert und "State-of-the-Art" wurden. Heute im Informationszeitalter, wo Wissen eine Halbwertszeit unter 5 Jahren hat, geht das noch viel schneller. Die DGE hingegen scheint ein Problem mit neuen Erkenntnissen zu haben . Sie würde, so schreibt Nicolai Worm, "die richtigen Studien selektieren, die falschen ignorieren und wenn es gar nicht anders geht, die unerwünschten ins Gegenteil verdrehen.“

Nun zu den Facts:

- ,,Es gibt keinen Beweis dafür, dass Kohlenhydrate gesundheitsfördernde Wirkungen haben", sagt Walter Willet, Professor für Ernährung an der Harvard University. ,,Die Ergebnisse von Stoffwechselstudien und epidemiologischen Untersuchungen weisen vielmehr darauf hin, dass die erhöhte Zufuhr der Gesundheit schaden kann. "Das Ergebnis", so Willet, „lässt vermuten, dass die offiziellen
Ernährungsrichtlinien überarbeitet werden müssen."

-Auch gegen Herzinfarkt hilft das Fettsparen nicht unbedingt. Denn: ,,Es gibt immer mehr Hinweise, dass fettarme, kohlenhydratreiche Kost unerwünschte Veränderungen bei Blutfettwerten bewirkt", sagt Professor Loren Cordain von der Colorado State University. »Die absolute Fettmenge in der Nahrung ist weniger wichtig als die relative Konzentration ganz bestimmter Fettsäuren.« Auch die Höhe des Cholesterinspiegeis sagt nicht so viel aus wie das Verhältnis von ,,schlechtem" LDL zu ,,gutem" HDL und Triglyceriden.

-Professor Bernhard Wolfe von der University of Western Ontario kam bei mehreren Studien zu demselben Ergebnis:
Alle ,,bösen" Blutfettwerte sinken unter einer Kost mit mehr Proteinen und weniger Kohlenhydraten, während das "gute" Cholesterin steigt.

-Was die wissenschaftliche Untermauerung des
Ratschlags „weniger Fett“ angeht, kommt das
Wissenschaftsmagazin Science jetzt zu dem Schluss:Nicht wissenschaftliche Fakten, sondern Vorurteile einzelner
Forscher, Beamten und Politiker in Schlüsselpositionen haben in den 60er und 70er Jahren eine unbewiesene Hypothese zum Dogma werden lassen. Nicht einmal die Formel „30 Prozent der Kalorien als Fett“, die weltweit als zentrales Element gesunder
Ernährung gilt, ist wissenschaftlich belegt: Bis 1977 galt sie in den USA nur als Empfehlung für schwer Herzkranke, dann
tauchte sie plötzlich in einem Bericht einer Senatskommission als Empfehlung für die gesamte Bevölkerung auf – für gesunde Männer und Frauen, für Kleinkinder und Greise. Die Wirkungen einer fett-reduzierten Ernährung auf völlig gesunde Menschen
ist bislang nicht ein einziges Mal in einer wirklich
aussagekräftigen Studie erprobt worden. Was es stattdessen gibt, sind kürzere Studien mit mal an ein paar Dutzend, mal ein paar Tausend Probanden. Für sich genommen, waren alle diese Experimente eine Enttäuschung – keines konnte
überzeugend belegen, dass weniger Fett vor Herzinfarkten schützt. Wie dürftig die Fakten-Lage ist, beschreibt jetzt auch
eine britische Arbeitsgruppe im British Medical Journal (Bd. 322, S. 757, 2000). Die Gruppe hat aus fast 17000 Fett-Studien der letzten 35 Jahre diejenigen herausgesucht, in denen verschiedene Ernährungsratschläge zu Fetten kontrolliert erprobt wurden. Übrig blieben gerade einmal 27 Studien, die die Forscher auswerteten. Auf die
Lebenserwartung hatte die fettreduzierte Ernährung keine spürbare Auswirkung. Und auch eine Wirkung auf das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, war erst zu erkennen, nachdem die Forscher jene Studien herausgesucht hatten, die länger als zwei Jahre gedauert hatten: Danach kann jemand, der ein Risiko von vier Prozent hat, in den nächsten Jahren einen Herzinfarkt zu erleiden, dieses auf drei Prozent verringern." Hans-Georg Joost hat sich von der Empfehlung, dass man weniger als 30 Prozent Fett zu sich nehmen soll, „bereits verabschiedet.“
-Professor Paul Walter, Biochemiker der Uni Basel und Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Ernährung
hält es für gefährlich "...zu sagen, beim Abnehmen brauche man nur auf die Fette zu achten und sämtliche Kohlenhydrate seien erlaubt."

-Aufgrund der neueren Fachliteratur sind erhebliche Zweifel an der Hypothese vom „bösen“ Fett und den „guten“ Kohlenhydraten angebracht: So fand die Nurses Health Study der Harvard Medical School in Boston bei rund 80.000 Krankenschwestern keinerlei Zusammenhang zwischen Herzinfarkt und Fettverzehr. Dagegen verdoppelte sich die Infarktrate, wenn besonders viel Kohlenhydrate mit hoher Blutzuckerwirksamkeit gegessen wurden. Ernüchternd fiel auch die systematische Übersichtsarbeit der Arbeitsgruppe um Lee Hooper aus Manchester aus. Anhand Evidenz-basierter Kriterien waren die Daten von elf Interventionsstudien gepoolt worden, die eine fettarme oder fettmodifizierte Kost untersucht hatten. Das Ergebnis war ebenso mager wie die Diäten: Weder die Zahl der Herz- und Hirninfarkte, noch die Sterblichkeit sanken signifikant.

-„Der ernährungswissenschaftliche Mainstream hat das Fett dämonisiert. Allerdings gelang es der Forschung selbst in 50 Jahren und mit Hunderten von Millionen Dollar nicht, zu beweisen, dass eine fettarme Kost dabei hilft, länger zu leben.“ Zu diesem Fazit war Gary Taubes im März 2001 in Science gekommen, nachdem er ein Jahr recherchiert und über 150 Interviews geführt hatte. Er beschreibt, wie die Fett-Hypothese in den 50er Jahren in den USA entstand und schließlich zum Dogma avancierte.Die zugrunde liegenden Daten waren von Anfang an zweideutig. Ancel Keys, Biochemiker aus Minnesota und Mitinitiator der amerikanischen Fettphobie, musste schon 1952 zugeben, dass „die direkte Evidenz für einen Effekt der Ernährung auf die menschliche Arteriosklerose sehr klein ist.“ Keys sollte Recht behalten: Eine 1988 vom US-Gesundheitsministerium eingerichtete Kommission, die einen wissenschaftlichen Bericht über die Schädlichkeit des Nahrungsfettes schreiben sollte, musste ihre Arbeit nach elf Jahren ohne Ergebnis einstellen.

-Selbst für die Verpflegung von Herzpatienten ist die Datenlage relativ mager. „Es gibt viel Konsens und wenig Evidenz“, so Clemens von Schacky, Professor für Innere Medizin, in der Münchner Medizinischen Wochenschrift. „Es fehlt zwar nicht an guten Ratschlägen, doch entpuppen sich viele, sofern sie in großen Studien überprüft werden, als wirkungslos.“

-Penny Kris-Etherton von der Pennsylvania State University konnte zeigen, dass eine Kost mit 34 Prozent Fett ein günstigeres Lipidprofil ergibt als die Variante mit 25 Prozent Fett - sofern die Fettqualität stimmt. In diese Richtung weisen immer mehr Stoffwechselstudien: Wird das Fett überwiegend in Form von ungesättigten, insbesondere einfach ungesättigten Fettsäuren aufgenommen, verbessern sich Fett-und Zuckerwerte.

-Professor Gerhard Rechkemmer von der Bundesanstalt für Ernährung meint:„Fett muss nicht unbedingt durch Kohlenhydrate ersetzt werden, entscheidend ist vielmehr die
Qualität der Fette. Gut sind pflanzliche und ungesättigte Fettsäuren, schlecht sind viele tierische und gesättigte Fettsäuren.“

alles Pseudoexperten und Blender ?*g*
 
hi rik,

jetzt fehlt eigentlich nur noch ein angelesener experte in sachen rohkost(pflanzlich), der calvin von der ganz anderen seite auseinander nimmt, würde mich nicht wundern, wenns da genauso viele "experten" und untersuchungen gibt die genau zum gegenteiligen ergebniss kommen :winke:

wir essen mal lieber vernünftig das, was uns der supermarkt bietet und leben auch einige jährchen damit und zwar ohne casteiung :)

http://www.pingelchen.de/media/zwergenaufstand1.JPG
 
Re: einer von denen, die...

Hallo Calvin!

Zunächst mal: Ich bin kein Ernährungsexperte und werde mich deshalb auf keine Diskussion mit Primärquellenschlachten mit dir einlassen (können). Deine Argumente sind aber hier alle schon aufgetaucht und die Antworten der anwesenden Experten stehen im Archiv.

Nur ein paar Anmerkungen:
Vieles was du schreibst wird hier nicht bestritten. Das Cholesterin in der Nahrung kaum eine Rolle für die Blutwerte spielt ist IMO anerkannt und das qualitativ hochwertige Fette zu jeder ausgewogenen Ernährung dazugehören wird täglich gepredigt.

Was die Empfehlung von 30% Fett betrifft, so ist sie weniger zufällig, sondern eher eine logische Konsequenz: Als sportlich aktiver Mensch brauchst du eine relativ hohe Kohlenhydratzufuhr, da gibt es nichts dran zu rütteln. Mag ein HIT Bodybuilder mit einer ketogenen Diät klarkommen können, bei mir wird das einfach nicht hinhauen. Dann sorge noch für eine ausreichende Eiweißzufuhr (~1g/Kg), die Proteine haben ja auch einen Brennwert, und dann schaue nach, wie viel noch bis zur ausgeglichenen Energiebilanz übrig bleibt. Und siehe da, bei mir ist das ein Drittel der Gesamtmenge, ergo etwa 30%.

Gegen die Dämonisierung von Fett wird hier täglich angeschrieben. Das Problem der vielen Übergewichtigen ist doch nicht, dass sie sich ausgewogen mit 50-60% KH-Anteil ernähren. Zeig mir mal den Übergewichtigen, der sich seine Fettvorräte mit Kartoffeln angefuttert hat. Das Problem sind doch vielmehr die ganzen hochenergetischen Nahrungsmittel, die ohne Nachdenken einfach so weggeputzt werden. Hier nen Schokoriegel, da ne Tüte Chips, ein Literchen Cola... Und wenn du so jemandem erzählst: "Iss so viel Fett wie du willst, die Kohlenhydrate sind die Dickmacher" (so ähnlich ist doch das Credo von Atkins und Co, oder?), dann kannst du ein halbes Jahr später den Tieflader bestellen. Das futtern die dann nämlich zusätzlich. Denn die unglaubliche Disziplin, die eine solche Diät erfordert, ist bei derartigen Menschen garantiert nicht zu erwarten. Wäre sie bei mir im übrigen auch nicht. Eiweißshake mit Leinöl zum Frühstück!? Ach du lieber Gott.

Wie gesagt, das ist meine Meinung. Die Wissenschaft dazu steht im Archiv.

Schönen Tag, Marc.
 
Ernärungwissenschaften, KH, Fett; Eiweiss....

... ernährung ist keine wissenschaft (für mich) - was will ich mich mit prozenten von vieviel fett oder eiweiss oder kohlenhydraten beschäftigen? ich haben das glück, das zu essen auf das ich gerade lust habe. der körper gibt mir die signale (glaube ich) was ich wann brauche. ich liebe es zu kochen und könnte mir NIE vorstellen in Prozente die Teigwaren, das Fleisch, Gemüse ooohh da brauche ich noch ein weinig Butter und so.... nee, ne. ich würde mir voll bescheuert vorkommen, wenn ich mit einem taschenrechner (da mein kopfrechnen nicht so gut ist) zu kochen / essen.
*smile*

darum finde ich sich überhaubt keine gedanken machen und einfach etwas weniger essen ein bisschen mehr gemüse/obst/salat und mehr bewegung.

im übrigen, glaube ich, dass jeder anders ist. z.b. kann meine schwester obst nich vertragen - da sie bauchschmerzen bekommt - mein pappa hat mühe mit äpfel - jeder ist anders, daher braucht (soll essen) auch jeder was ihm schmekt, und bei übergewicht einfach von allem etwas weniger.

meine meinung - ist überhaubt nicht wissenschaftlich -einfach aus dem bauch raus.

gruss smile
 
hi pingelchen,

...und am Ende kommt noch der ganz krasse Fall eines experten der von sich behauptet, dass er nur von Licht lebt und die Verwirrung ist (einmal mehr) grösser als zuvor.... :winke:
 
Re: einer von denen, die...

Hi Flameboy,

Keine Angst, bin auch kein Experte, nur ein "interessierter Laie" wie Kurt sagen würde, der seinen "Hausverstand" gebraucht. "Primärquellenschlachten" zählen auch nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, aber manchmal sind sie unausweichlich*g*.

Ich weiss, das vieles im Archiv steht und auch Kurt die Fettqualität beachtet. Deswegen habe ich auch geschrieben das ich mit vielen seiner Ansichten übereinstimme.

Ich betrachte Kohlenhydrate ebenfalls als notwendig, jedoch nicht in den Unmengen, in denen sie heutzutage konsumiert werden. Schokoriegel und Chips sind natürlich Todsünden, aber nicht nur wegen ihres Gehaltes an schlechten Fetten, sondern eben auch wegen dem hohen Gehalt an vitamin,-ballast,-und mineralstoffreien Zuckers. Und beides zusammen kombiniert mutiert zu einem superleckerem "Lebensmittel" mit hoher Energiedichte und gefährlichem Suchtpotential, besonders für labile Charaktere . Und schön das du auch Cola als Beispiel anführst: In einer einzigen Dose Cola stecken null Gramm Fett, aber 12 Würfelzucker !
Auch Sportler können ihren leicht erhöhten Bedarf über einen kohlenhydratnormalisierte Kost problemlos decken. Da sind Nudel-und Reisorgien völlig überflüssig, nach den neuen Studien sogar schädlich für die Gesundheit, ausserdem schlecht für eine gute Definition der Muskulatur.
Nur wer sportliche Höchstleistungen im Ausdauerbereich bringen muss braucht eventuell grössere Mengen.

Kohlenhydratreduzierte Diäten sind auch nicht eintönig und erfordern weit weniger Disziplin als der Verzicht auf Fett. Denn Fett ist sättgend, diese Eigenschaft geht den Kohlenhydraten jedoch völlig ab. Schon mal die Reisdiät versucht ? Nicht nur mir kamen dann schon bald die Hungerattacken.
Das Zerrbild vom Eiweisshaketrinker, der es als Abwechlung ansieht jeden Tag ein anderes Öl zu verzehren ist zwar amüsant, aber falsch. Ich esse in nicht geringen Mengen alle Arten von Käse, Fisch, Nüssen, Meeresfrüchten, Obst und Gemüse, trinke Milch und Wein und ab und zu sogar ne ganze Tafel ECHTER Schokolade, also kein Billigzuckerprodukt, sondern solche mit mindestens 70% Kakaoanteil (der mit 99% Kakaoanteil war mir dann doch zu arg*g*) Kurzum:

Schmeckt super und mit etwas Krafttraining kombiniert nimmt man schnell ab. Das ich damit gesünder lebe als vorher kann ich sehe ich schon an Zähnen, Haut, Haaren und Nägeln, da muss nicht erst seine Blutwerte kennen.
 
Lecker Fresschen

Moin,

zugegeben, das Shake/Öl Beispiel ist ein extremes, stammt aber von dem anabol/ketogenen Diäter aus dem Archiv. Er nannte als Beispiel für die Vielseitigkeit seiner Ernährung, verschiedene Öle in seine Shakes zu rühren. Da dachte ich mir schon: Na guten Appetit. :)

Die Problematik des Zuckerüberkonsums ist hier ja auch oft behandelt worden, aber eben nicht im Zusammenhang mit irgendwelchen Insulinmyten oder der bösen Zuckermaffia, sondern schlicht wegen der hierdurch hervorgerufenen positiven Energiebilanz, die entsteht, wenn man zuviel davon isst. Insofern sind diese Leckerein auch überhaupt keine Todsünden, sondern bei einer ausgewogen Mischkost überhaupt kein Thema, sofern man es nicht übertreibt.

Ich verstehe aber einfach nicht, wieso die fettbetonten Diäten Kohlenhydrat_normalisiert_ sein sollen. Mir ist es ehrlich gesagt schleierhaft, wie ich auf einen so hohen Protein- und Fettanteil in meiner Ernährung kommen sollte. Wenn ich mir ordentlich Vollfettkäse auf ein Körnerbrot schmiere, komme ich automatisch auf ~30% Fettanteil beim Energiewert. Soll ich mir den Käse auf beide Seiten packen? Oder noch Butter drunter? Das schmeckt mir a) nicht besonders und b) erhöht das auch den Gesamtbrennwert, so dass ich im Endeffekt weniger an Menge essen müsste. Ich bin großer Pasta-Fan, selbst mit einer Carbonara-Sauce aus Speck, Käse und Eiern, liege ich schätzungsweise wieder im (für mich) normalen %-Bereich. Dann noch einen Salat dazu… Und jeden Abend Lachs mit Spiegelei, scheint mir auch etwas fad.

Naja, die Liste ließe sich lange fortsetzten. Ich habe ohne eine einzige Kalorie zu zählen, schätzungsweise eine ausgeglichene bis leicht negative Energiebilanz und esse so, wie es mir schmeckt. Und wenn dich Kohlenhydrate nicht sättigen, läuft bei dir irgendwas verkehrt. Nach einem ordentlichen Teller Spagetti-Irgendwas mit Salat bin ich pappsatt. Das Sättigungsgefühl entsteht bekanntlich im Gehirn, vielleicht ist da ein Ansatzpunkt. :winke:

Zum Schluss: Ich will dir natürlich nichts aus- oder einreden und freue mich über die Diskussion. Nur verstanden habe ich die Vorteile, die für mich ja auch mit einer beträchtlichen Lebensumstellung verbunden wären, immer noch nicht. Und sorry, wegen einer "definierteren Muskulatur" mache ich das bestimmt nicht. :winke:

Schönen Tag noch, Marc.
 
Re: Lecker Fresschen

Hi Marc,

will dir deine Ernährung auch nicht ausreden, wenn du dich damit wohlfühlst dann ist es absolut ok. Körnerbrot,Pasta, Carbonara-Sauce aus Speck, Spaghetti-"Irgendwas" und Süssigkeiten halte ich jedoch auf die Dauer nicht für eine gute Ernährungsform und fürs Abnehmen auch ungeeignet. Die Kohlenhydrate in deiner Ernährung werden nur durch das Fett das du immer dazu isst schmackhaft und sättigend. Iss mal Körnerbrot oder Spaghetti ohne irgendwas dazu absolut pur , dann weisst du wie Kohlenhydrate wirklich schmecken und (nicht) sättigen*g*.

Fisch,Eier,Käse etc. schmecken auch pur ganz gut und haben null Kohlenhydrate. Ob die Natur sich was dabei gedacht hat ?*g*

Noch eine Info warum man seine Ernährung umstellen sollte aus der Ärzte Zeitung, 12.06.2003:

BERLIN (slp). Sechs Millionen Menschen hierzulande haben einen Diabetes mellitus, 95 Prozent davon Typ 2, Tendenz steigend. Damit es bei gefährdeten Personen erst gar nicht zum Typ-2-Diabetes kommt, ist die wirksamste Methode bekanntlich, die Lebensumstände und allem voran die Ernährung zu verändern. Bleiben diese Maßnahmen erfolglos, gilt es, so früh wie möglich medikamentös einzugreifen.

Das hat Professor Heiner Laube von der Uniklinik Gießen beim Deutschen Ärztekongreß in Berlin gesagt. "Ernährungsumstellung ist die beste orale Therapieform bei Diabetes", so Laube.
...Aber bereits bevor ein Diabetes manifest wird, gebe es, außer zuckerarmer Ernährung, weitere evidenzbasierte Möglichkeiten, das Diabetes-Risiko durch Ernährungsfaktoren zu senken, sagte Laube bei einer vom Unternehmen Bayer Vital unterstützten Veranstaltung. Dazu gehöre etwa, den Anteil ungesättigter Fettsäuren in der Nahrung zu erhöhen. Das habe eine prospektive Kohortenstudie mit 35 000 Frauen ergeben, in der das Risiko für Diabetes durch viel ungesättigte Fettsäuren um 21 Prozent gesenkt werden konnte. Auch Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl seien günstig. Laube: "Einmal Fisch pro Woche ist das Minimum, was wir Patienten empfehlen sollten, um ihr Diabetes-Risiko zu senken." Dabei hat sich besonders fetter Seefisch als günstig erwiesen.
 
Re: Lecker Fresschen

hallo calvin,

ich denke ja nun mal nicht das sich marc ausschliesslich von carbonara mit speck, süssigkeiten etc. ernährt! seine vorigen postings sagen deutlich das er eine gesunde einstellung zum essen hat.
jedenfalls macht er keine philosophie daraus, was mir bei dir etwas anders erscheint!
ich finde es gut wenn man sich für die ernährung, vor allem für eine gesunde ernährung interessiert. aber nicht immer mit dem hintergedanken: wie nehme ich am besten ab! bei dir erscheint mir das doch zu sehr im vordergrund zu stehen!

gesunde ernährung heisst auch hin und wieder etwas "ungesundes" mit genuss essen zu können! und vor allem die ernährung nicht so hochzusetzen.
der körper ist "gesund" (in dem fall nicht wirklich!), aber die psyche ist krank! das, ist ganz bestimmt nicht die beste ernährungsform! und jemandem, dem es so wichtig ist wie genau die zusammensetzung seiner ernährung immer sein muss, hat doch nicht wirklich eine gesunde einstellung zum essen!
ich denke doch das wir uns in diesem punkt einig sind, oder...!?

ach ja noch was, ich finde fein frisches körnerbrot (oder auch anderes) ohne nichts drauf einfach himmlisch!!
und was fisch und käse ohne nichts anbelangt, ist das ja wohl geschmacksache oder!!??

lg natalie
 
Re: Lecker Fresschen

Hi Natalie,

ich denke, es ist gar nicht möglich KEINE Ernährungsphilosophie zu haben. Auch wenn man sagt man hätte keine, so hat man doch eine, nämlich die keine zu haben*g*. Und du hast deine ganz klar umrissen:
"gesunde ernährung heisst auch hin und wieder etwas "ungesundes" mit genuss essen zu können! und vor allem die ernährung nicht so hochzusetzen".

Das ist eine interessante und vor allem weit verbreitete Ernährungsphilosophie. Auch Kurt vertritt ja in der Ernährung die populäre Schlagformel: "Verbote sind verboten".
Aber ich finde eine solche Einstellung auch durchaus problematisch: Da ungesunde Sachen gelegentlich erlaubt sind, darf ich dann auch ab und zu mal giftige Beeren essen ?*g*
Und wenn du sagst man solle die Ernährung nicht so hoch setzen, dann frage ich mich ob du auch die Gesundheit für ein nicht so hoch anzusetzendes Gut befindest ? Eine gute Gesundheit ist nämlich auch in hohem Maße von einer guten Ernährung abhängig.

Und natürlich ist es Geschmackssache, was uns gefällt, aber hast du dir schon mal Gedanken gemacht, warum uns gewisse Sachen schmecken und warum nicht ? Könnte es nicht sein, das unsere Vorliebe für Süsses schon von klein auf mit "Kinderschokolade" etc. (für die gesunde Extraportion Milch...!*würg*) eingeimpft wurde ?

lg calvin:)
 
A

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Re: Lieber Kurt, deine Meinung zu Nicolai Worm ?
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