Laufen - Atemnot

januschka

New member
Guten Morgen,

ich laufe jetzt seit Anfang des Jahres regelmäßiger

und mittlerweile schaffe ich es, 15km locker durchzulaufen. Da ich dafür aber noch 1,5h brauche, wollte ich nun etwas Intervalltraining machen. Zusätzlich laufe ich mit meinem Lauftreff 2xpro Woche in hügeligem Gelände.

Nun zu meinem Problem: Solange ich auf gerader Strecke vor mich hintrabe, habe ich keinerlei Probleme.

Sobald es schneller oder steiler wird, bekomme ich Atemnot. Ich kann es nur so beschreiben:

Es ist, als wenn ich die Luft nur durch einen Strohhalm saugen würde oder als wenn ich durch einen dicken Schal atmen würde. Ist das wirklich noch mangelnde Ausdauer? Könnte das irgendwie mit meinen Allegien zusammenhängen (da habe ich bei akuten Anfällen auch schon mal solche Luftnot)?
Hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.
Danke
januschka
 
Hallo Januschka,

aus meiner eigenen leidigen Allergie-Erfahrung kann ich dir diese Beobachtung nur bestätigen. Auch kenne ich aus meinem Umfeld viele Allergiker, die mit den gleichen Problemen kämpfen und ich kenne auch einen konkreten Fall, bei dem in diesem Zusammenhang von einem Lungenfacharzt die Diagnose erstellt wurde, es handle sich um die Vorstufe von Asthma.
Bist du eigentlich wegen deiner Allergien in Behandlung oder benutzt du "nur" Antihistaminika?

Viele Grüße

Phil
 
hallo januschka,
es könnte sich um ein "exercise induced" (=belastungsindzuziertes) asthma bronchiale handen. ich hab darüber bereits mehrmals gepostet.
mit einer allergie hat es eher nichts zu tun, sonst hättest du schon vorher beim laufen im flachen ein atemproblem.

die wahrscheinlichste "diagnose" ist, wie du bereits vermutet hast, ein ungenügender trainingszustand. du (besser gesagt, dein muskelstoffwechsel und herz-kreislaufsystem) bist ein intensive belastung noch nicht gewöhnt.

ein intervalltraining ist zweifellos eine zweckmäßige "therapie" (vorerst LZ-intervalle. siehe meine info zu "intervalltraining" im archiv). solltest du ein belastungsinduziertes asthma haben, lässt sich das mit 2 hüben eines asthma-sprays (inhalatives dosieraerosol) vor beginn jeden trainings beheben (siehe meine info im archiv).

lg, kurt
 
Hallo Phil,
ich bin gerade wegen Hausstaub in einem Desensibilisierungs-Program. Denn ich hatte hier den ganzen Winter lang "Dauerschnupfen" und ständigen Reizhusten. Die sonstigen (vom Arzt bestätigten) Allergien (Hunde, Katzen, Gräser, Birke, etc) bekämpfe ich in akuten Fällen mit Tabletten (Zyrtec o.ä.) und Augentropfen. Versuche ich aber weitestgehend zu vermeiden, da ich glaube, daß man Medikamente nicht so häufig nehmen sollte. Ansonsten wüßte ich nicht, was man dagegen noch machen sollte. Gegen alles desensibilisieren lassen, wird wohl gleichzeitig nicht gehen...
Januschka
 
Hallo Kurt,
Ich habe schon im Archiv zum Thema Asthma gestöbert, war mir aber nicht sicher, ob ich das habe. Deshalb habe ich erst mal neutral meine Probleme geschildert. Und auf Allergie bin ich gekommen, weil ich neulich bei ner allergischen Überreaktion auf die Desensibilisierung genau so nach Luft gejapst habe.
Wie kann ich denn herausfinden, ob es belastungsinduziertes Asthma ist oder nur ein ungenügender Trainingszustand? Und wenn es das zweite ist: ist das noch gesund, so zu "saugen"? Und wenn es doch Asthma ist, sind solche Spray´s denn dauerhaft ok?
Ich laufe bisher aus Spaß an der Freude, würde aber natürlich gerne mal die 10km unter ner Stunde laufen. Aber sollte ich mir (mit oder ohne Spray, oder weil zu ehrgeizig) irgendwie schaden, dann würde ich es natürlich langsamer angehen lassen.
Januschka
 
alles klar. wie ich sehe, besteht bei dir eine allergie gegen alles mögliche. statt "desensibilisierung" sollte man besser "hyposensibilisierung" sagen (eine desensibilisierung ist nicht möglich). beim asthma ist weniger das einatmen als vielmehr das ausatmen erschwert. aber bei dir reagiert im rahmen der allergie auch der kehlkopfbereich mit, das erklärt die erschwerte einatmung. es ist nicht nur ok, sondern sogar notwendig, wenn du einen asthmaspray vor dem sport nimmst (und bei bedarf auch während des sports). außerdem solltest du täglich ein inhalatives corticoid nehmen, als basistherapie des asthma bronchiale (dieses ist ja eine chronische entzündung). schaden tun dir diese medikamente nicht, im gegenteil - es würde dir schaden, wenn du sie nicht nehmen würdest!

lg, kurt
 
Danke Kurt,
das ist schon mal gut zu wissen. Nur, was mach ich nun?
Ich habe meinem HNO das alles erzählt, allerdings hat er mir nur die "Hausstaub-Spritz-Kur" über 3 Jahre verschrieben, gegen die restlichen Allergieauslöser "machen wir erst mal nix". Wenn´s schlimm wird, soll ich halt Zyrtec oder so nehmen. Von Astmaspray oder inhalatives corticoid (was ist das?) hat er noch nie was gesagt. Soll ich nun sowas einfordern? Soll ich Ihm diese Nachricht ausdrucken. Gibt´s das Zeug frei verkäuflich in der Apotheke (in D)?
Ich bin bei sowas immer irgendwie hilflos - wer wagt schon, einen Arzt zu hinterfragen oder vorzuschreiben...
 
hallo januschka!

ich würd sagen, ab zum lungen-FA. dort bist du in den richtigen händen. gegen alle allergene auf einmal kann man auch nicht hyposensibilisieren. zudem du auch nicht allen ständig ausgesetzt bist. zyrtec ist da schon o.k.

seas, uschi

 
Hallo Januschka,

deine Krankengeschichte ähnelt der meiner Freundin nahezu exakt, auch sie macht derzeit eine Hausstaubhypo und während der Birkenblüte ist für sie Sport im Feien fast unmöglich. Bei mir waren das ganz ähnliche Sympthome, allerdings standen bei mir Frühblüher und Gräser im Vordergrund, Hausstaub machte sich nur durch ständige Abgeschlagenheit und Müdigkeit bemerkbar. Seit letztem Herbst mache ich eine Frühblüher- und Gräserhypo mit dem Ergebnis, dass ich in diesem Jahr mit weniger Problemen zu kämpfen hatte, aber die Atemprobleme sind mir und meiner Freundin bestens vertraut.

Darüber hinaus äußern sich die Beschwerden auch durch ständiges Halsbrennen und Reizhusten. Unser Allergologe hat uns dagegen ein Halsspray verordnet (kostenpflichtig, es ist aber auch frei erhältlich), das die Vorstufe zu einem Asthmaspray darstellt. Es enthält den Wirkstoff Cromoglicinsäure (z.Zt. stellt dies nur die Firma Hexal her unter dem Produktnamen "Cromo-Hexal Dosieraerosol"), der dir bestimmt vertraut ist. Dieser verhindert die allergische Reaktion im Hals, bzw. im Bronchialbereich und von daher stellt das auch eine Möglichkeit der Behandlung dar, nach der du deinen Allergologen fragen solltest.

Aber keine Panik wegen der zahlreichen Infos auf einmal. Es kann auch sein, dass der Arzt dieses Spray nicht kennt, denn vor allem in den Apotheken werden meine Freundin und ich, wenn wir danach verlangen, da dies die Krankenkasse in D nicht mehr übernimmt und wir es selbst kaufen müssen, oft ungläubig angesehen. Aber sie schauen dann in den Computer und werden fündig.

Viele Grüße

Phil
 
Ergänzung zu Uschis Antwort

alle asthmasprays bzw. -trockeninhalationen sind rezeptpflichtig.
es ist selbtsverständlich legitim, einen arzt zu hinterfragen bzw. eine second opinion einzuholen (letzteres wird eh viel zu selten gemacht). du kannst meine postings gern ausdrucken und deinem arzt zeigen. ich will ja nicht als dein behandelnder arzt fungieren, sondern nur informieren. aus der ferne kann ich sowieso keine diagnose stellen, sondern nur vermutungen anstellen. deine anamnese klingt aber ziemlich eindeutig. alles weitere wird die untersuchung beim lungenfacharzt zeigen. ob du ein belastungsinduziertes asthma hast, kannst du selbst leicht austesten. du brauchst dich nur mal intensiv zu belasten, also z.b. schnell loszulaufen (ohne vorhergehendes einlaufen). beim belastungsasthma "machen" die bronchien dann gleich "zu" und "gehen" nach 15-20 min wieder "auf". mehr dazu im archiv.

alles gute, kurt
 
eine Hausstaubmilbenallergie...

...macht sich in form einer "verstopftne nase" wie bei einem "heuschnupfen" bemerkbar. müdigkeit und abgeschlagenheit sind keine allergiesymptome.
DNCG (dinatriumchromoglycat) gibt's bei uns als "INTAL" und kombiniert mit einem beta 2-sympathikomimetikum als "DITEC". letzteres dosieraerosol verschreibe ich gern beim belastungsinduzierten asthma, weil es sich bewährt. zahlt das die krankenkasse bei euch wirklich nicht mehr? die medizin in deutschland muss wirtschaftlich wirklich am boden sein...

gruß, kurt
 
Re: eine Hausstaubmilbenallergie...

Über das Gesundheitssystem in D reden wir lieber nicht. Da werd ich bloß wieder wütend. Man muss aber auch dazu sagen, dass es auch vom Arzt abhängt. Die Ärzte können alle Medis verschreiben, es wird nur bei vielen jetzt eine Erklärung vom Arzt (Wieso, Warum, Weshalb) von den Kassen verlangt. Auf diese Mehrarbeit haben die meisten Ärzte keine Lust.
Das mit der Atemnot kenn ich auch zu gut. Ich nehme Tilade und Serevent. Bei mir ist es aber glaub ich eher eine chronische Bronchitis, jedenfalls nach Aussage meines LungenFA. Vor dem Sport nehm ich immer Apsomol. Das funzt wunderbar. Hab schon seit Jahren keine akute Luftnot gehabt, und auch beim Radfahren kann ich sehr gut mithalten, außer die Berge werden zu steil und ich fahr zu schnell. Aber bei uns im platten Land gibt es nicht so viele davon.
Also ab zum Facharzt, der macht einige Tests, die aber harmlos sind, und die Sache ist erledigt.
 
Das mag der Regelfall sein,

dass sich Hausstaubmilbenallergie
kurt schrieb:
... in form einer "verstopftne nase" wie bei einem "heuschnupfen" bemerkbar [macht]. müdigkeit und abgeschlagenheit sind keine allergiesymptome.
[...]

gruß, kurt

aber es gibt eben auch immer Ausnahmen und wären alle Ärzte nur danach gegangen, müsste meine Freundin vermutlich immer noch sieben mal im Jahr Antibiotika schlucken, weil die Ärzte eine Mandelentzündung diagnostizierten. In Wirklichkeit war es aber die Hausstauballergie, die keine "Rhinokonjunktivitis", also Augenbrennen und Naselaufen, auslöste, sondern diese Bronchialprobleme.
Auch bei mir wurde eine Hausstaubmilbenallergie sowohl im Haut- (II) als auch im Bluttest (positiv) nachgewiesen. Auch ich hatte nur dieses Halsbrennen und habe im Winter noch nie wegen Allergiebeschwerden niesen müssen. Von daher hat mich das Ergebnis wirklich überrascht.
Und was die Müdigkeit angeht: Es sollte nicht als Sympthom verstanden werden, sondern lediglich als Auswirkung. Im Übrigen kenne ich auch Allergiker, die im Zusammhang mit Allergien über Depressionen klagen. Und all diese Dinge beweisen in meinen Augen nur, dass hier wohl noch einiger Forschungsbedarf besteht.

Viele Grüße

Phil
 
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