Laufanfänger mit Knieproblemen

frank_cycle

New member
Hallo zusammen, hallo Kurt,

habe vor zwei, drei Wochen mit dem Laufen angefangen. Kleine Strecken - außer einem anfänglichen Muskelkater ohne Beschwerden. Seit Mitte letzter Woche habe ich aber Knieprobleme. Kann ich nicht direkt mit dem Laufen zusammenbringen: Ich habe nicht mehr gemacht als vorher, ich bin nicht umgeknickt, ich hatte auch keine akuten Symptome. Wenn ich mich richtig erinnere, ist es am Folgetag nach einer Laufrunde zum ersten Mal aufgetreten.

Jedenfalls habe ich zuerst in einem Knie einen "herumvagabundierenden" Schmerz. Mal fühlt es sich an, als sei es unter der Kniescheibe wund, mal "zieht" es oben links oder rechts vom Knie, als sei ein Sehnenansatz gereizt. Morgens beim Aufstehen spüre ich nichts, den Tag über nehmen die Beschwerden zu.

Habe natürlich von weiterem Laufen Abstand genommen und das Knie nach Möglichkeit geschont. Das andere Bein hat sich noch 100% wohlgefühlt, aber dadurch, daß ich es zum Beispiel beim Treppensteigen zur Entlastung eingesetzt habe, hat das andere Knie auch angefangen zu maulen. Fühlt sich ähnlich an.

Was könnte das sein und wie kann ich damit umgehen? Muß ich zu einem Arzt oder reicht Schonung aus? (Habe schon mal Mobilat draufgeschmiert, scheint etwas zu helfen.) Wenn Doc, wie finde ich einen vernünftigen? War schon mal bei einem Orthopäden und ziemlich unzufrieden.

Frank
 
Evtl. muskuläre Dysbalance der Oberschenkelmuskulatur durchs Laufen. Du hast da ja den Quadrizeps, und wenn davon ein Kopf einen höheren Tonus (Spannung) bekommt, dann "sitzt" die Kniescheibe nicht mehr exakt in ihrer Führung. Kann auch eine zu schwache Beinrückseite sein, oder prinzipiell eine Fehlstellung beim Laufen. Schuhe???
Durch Krafttraining zu therapieren, nicht aber ohne vorher mal jemandem das Knie vorgeführt zu haben.
Online einen Dok zu konsultieren ist Quatsch.
 
a bissel genauer...

...der schmerz also eher aussen oder auch innen? in ruhe schmerzt es auch oder nur bei bewegung? wie stark ist der schmerz?

imho hörts sich natürlich nach ner überlastung an (muskelansatzentzündung), aber wer weiss :winke: bei mir kams mal vor allem durch die kalte jahreszeit, ein schmerz unterhalb der kniescheibe, besonders beim treppen runter gehen

schade das kurt erst montag weider da ist /phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif

http://www.pingelchen.de/media/zwergenaufstand1.JPG
 
Re: a bissel genauer...

Meldet sich auch in Ruhe, wenn ich zum Beispiel am Rechner sitze. Dann ist es eher dieses dumpfe Gefühl unter der Kniescheibe.

Beim Gehen oder auch beim Radfahren nehmen die Beschwerden nicht zu, beim Treppensteigen habe ich schon eher den Eindruck, daß ich das lassen sollte. Das Ziehen tritt an unterschiedlichen Stellen auf und läßt sich schwer lokalisieren. Nicht besonders stark, aber schon so, daß man merkt, daß da etwas nicht so ist, wie es gehört.

Was würde man bei einer Muskelansatzentzündung machen? Ruhighalten, warmhalten, warten, bis es besser wird?

Ich frage mich, was ich von einem Arztbesuch erwarte. "Kann dieses oder jenes sein, um es genauer zu wissen, müßte ich ins Knie reingucken"? /phpapps/ubbthreads/images/icons/shocked.gif Oder könnte er mir Medikamente verschreiben? -- Daß ich mit Beschwerden nicht weitertrainieren soll, ist mir spontan klar...

Frank
 
Re: a bissel genauer...

Ergänzen sollte ich vielleicht noch, daß ich ansonsten bei einem doch recht umfangreichen Radfahrpensum, auch das ganze Jahr über, nie Probleme in dieser Richtung hatte. /phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif

Das kann ich jetzt gerade so richtig gebrauchen, so ein Mist!

Frank
 
Ruhig halten

Ja, ein paar Tage nichts machen.
Nach Absprache mit Arzt evtl. entzündungshemmende Mittel nehmen. Wenn es vor Deinem Artzbesuch zu viel wird, dann nimm doch Ibuprofen, Paracetamol oder Aspirin.
Wenn es abgeklungen ist erstmal nur Radfahren - warten mit dem Laufen.
 
Hallo Frank,
ich würd's so machen. 2-3 Tage Laufpause. Stellen sich die Beschwerden nicht ein, eventuell auf Ermüdungsfraktur (Tibia)prüfen lassen. Keine Diagnose nur meine Erfahrung.

Gruß
Stefan
 
Re: a bissel genauer...

In Antwort auf:

Ich frage mich, was ich von einem Arztbesuch erwarte. "Kann dieses oder jenes sein, um es genauer zu wissen, müßte ich ins Knie reingucken"? Oder könnte er mir Medikamente verschreiben?

Das genau ist der Punkt. Nach meiner Erfahrung: Wenig bis gar nichts hast Du zu erwarten. Vor allem, wenn Du dem Arzt sagst, dass Du erst seit 3 Wochen läufst. Er wird Dir sagen, dass Du so lange damit aufhören sollst, bis die Schmerzen weg sind. Wenn er geschäftstüchtig ist, wird er Dir auch noch direkt Einlagen verschreiben, die Du selbstverständlich ausschließlich bei dem Dir von ihm dringend ans Herz gelegten Orthopädieschuhmachermeister anfertigen lassen sollst.
Meine eigene Erfahrung (bin vor ca. 2,5 Jahren auch vom Nur-Radeln aufs Auch-Laufen umgestiegen): Du hast das "Problem", dass Deine Ausdauerleistungsfähigkeit durchs Radeln weitaus besser ist als es Dein Bewegungsapparat momentan verkraften kann. Jemand, der nie Sport gemacht hat, gerät beim Laufen vielleicht aus der Puste, bevor ihm sein Körper irgendwelche Knie- oder sonstigen Schmerzen melden kann. Das ist bei Dir sicher nicht der Fall.
Ich weiß ja nicht, was Du unter "ganz wenig laufen" verstehst, aber mit dem Radtraining im Hintergrund dürftest Du ausdauermäßig keine Schwierigkeiten haben, aus dem Stand 7-10 km zu laufen. Nur: Das macht eben Dein vom Radfahren "verwöhnter" Korpus nicht mit. Ich habe beim Vergleich von Radeln und Laufen außerdem folgenden Eindruck: Während Du schon beim Radeln merkst, wann Du an Deine Grenzen stößt, kommen die Warnsignale beim Laufen tendenziell erst nach dem Lauf bzw. sogar erst am nächsten Tag so richtig zum Vorschein.
Ich an Deiner Stelle würde die Knie weiter schonen (Salben sind mehr was für die Psyche, aber wenn`s schee macht...), und wenn`s nicht mehr weh tut, mit einem nochniedrigeren Pensum als dem bisherigen wieder anfangen. Das fällt schwer, weil Du leider aufhören musst, lange bevor Du ausdauermäßig befriedigt bist, aber meiner Meinung nach ist das der einzige Weg, Deinem Körper die Chance zu geben, sich an die ungewohnte Kost zu gewöhnen. Und dann GANZ langsam die Umfänge steigern, und durchaus auch mal bewusst eine Woche lang wieder nur kürzere Strecken laufen (auch wenn`s Dir in den Füßen juckt :winke:).
Unabhängig davon kannst Du ja mal von einem fachkundigen Auge Deinen Laufstil (Stichwort: Überpronation/Supination -> dazu gibt`s hier auch einen Artikel von Chianti) und Dein Schuhwerk überprüfen lassen.
Den Gang zum Arzt würde ich aber an Deiner Stelle erst gehen, wenn Du etwas länger erfolglos am Laufen rumprobiert hast (1/2 Jahr?). Ich meine mich zu erinnern, dass Du ungefähr aus meiner Region kommst: Sollten die Beschwerden irgendwann nicht durch kurze Ruhepausen zu beheben sein, obwohl Du Deinem Korpus nicht zu viel zugemutet hast, schick mir eine PM. Ich kenne, nachdem ich ca. 8 Orthopäden "verschlissen" habe, inzwischen einen fähigen, der selbst ein erfahrener Läufer ist und meiner bescheidenen Meinung nach das richtige Maß zwischen "Zähne zusammenbeißen und durch" und "ohja, da müssen wir mal genauer hinschauen" beherrscht. Viele Orthopäden sagen Dir meiner Erfahrung nach schlicht: Hören Sie mit dem Laufen auf, dann haben Sie keine Probleme mehr. /phpapps/ubbthreads/images/icons/crazy.gif

Gruß

Tabea
 
Tipps

hi frank,

wie du ja weisst sind ferndiagnosen schwierig :winke:. deswegen ein paar tipps woran es liegen kann:
laufschuhe nicht otpimal, laufstrecke zu hart evtl anfangs zu lang bzw zu oft. fehlende kniestabilität (krafttraining machen :)) etc. mobilat na ja, da würd ich eher ein NSAR nehmen.
vielleicht bist du laufen zu ehrgeizig angegangen. also einfach mal ein paar tage ruhe und dann vielleicht mit leichtem traben auf einer nicht zu harten laufstrecke mit 1x pro woche beginnen.
hast weiterhin probleme dann ab zum arzt. es gibt viele schlechte orthopäden/ sportmediziner aber die guten sprechen sich rum. nur mal im bekanntenkreis nachfragen, das hilft meistens die guten zu finden.


grüße sporti
 
Re: a bissel genauer...

hört sich eher nach einem retropatellarem problem an (thema chondropathia patellae). muskelansatzentzündung glaub ich eher nicht (arzt fragen !!!). ins knie "reingucken" ist pfui!! mit nem MRT oder CT kann man alles wichtige erkennen, da braucht man nicht invasiv mittels athroskopie rangehen. ein wohldosiertes krafttraining hilft da.
evtl die beinpresse mal einbeinig probieren. schön ferse belasten und schmerzfreies gewicht wählen.

grüße sporti
 
Re: a bissel genauer...

In Antwort auf:

Nach meiner Erfahrung: Wenig bis gar nichts hast Du zu erwarten. Vor allem, wenn Du dem Arzt sagst, dass Du erst seit 3 Wochen läufst. Er wird Dir sagen, dass Du so lange damit aufhören sollst, bis die Schmerzen weg sind.

Das ist nicht unbedingt, was ich hören wollte, aber das, womit ich gerechnet habe. Wenn ich mir dafür extra einen Termin geben lasse, mir freinehme, mich einige Zeit ins Wartezimmer setze, um dann solche Weisheiten angeboten zu bekommen, fühle ich mich schon vereimert. /phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif

Wenn Du einen guten Orthopäden kennst, würde ich mich über eine PM von Dir freuen - ich muß ja nicht unbedingt auch erst 8 verschleißen. Bisher war ich hier nur einmal bei einem, nachdem ich mit dem Fuß nach außen umgeknickt war und befürchtete, mir am Bandapparat etwas zugezogen zu haben. Was dabei rauskam war: Einmal röntgen von vorne, einmal röntgen von der Seite - alles durchgeführt von der Assistentin - und schließlich ein absolutes Kurzgespräch mit dem Arzt, wo er mir eröffnet hat, daß ich mir *tusch* offenbar nichts gebrochen habe. Und sowas firmiert als Sportmediziner. /phpapps/ubbthreads/images/icons/crazy.gif

Mit dem "Problem" hast Du völlig recht: Mein Kreislauf ist nicht der begrenzende Faktor. Wenn ich laufe, lande ich in einem Bereich, der beim Radeln ungefähr GA2 entspricht und das kann ich ziemlich lange durchhalten. Die Muskeln passen sich schnell an, anderes - wie ich feststellen muß - offenbar nicht. Dabei habe ich schon versucht, es nicht zu übertreiben. /phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif

In Antwort auf:

Ich habe beim Vergleich von Radeln und Laufen außerdem folgenden Eindruck: Während Du schon beim Radeln merkst, wann Du an Deine Grenzen stößt, kommen die Warnsignale beim Laufen tendenziell erst nach dem Lauf bzw. sogar erst am nächsten Tag so richtig zum Vorschein.

<font color=blue>Das</font color=blue> hätte ich eher wissen müssen! Ich war ja drauf vorbereitet, bei Schmerzen oder irgendwelchen Überlastungsanzeichen kürzerzutreten bzw. zu gehen, aber daß ich erst am Folgetag serviert bekomme, was ich davor angerichtet habe, damit habe ich nicht gerechnet. Zumal es ja auch am Anfang gutgegangen ist.

Jetzt bin ich erst mal beim intensivschoning und hoffe, daß es mir über das WE doch langsam mal besser geht.

Finde ich toll, daß Du so ausführlich von Deinen Erfahrungen geschrieben hast - da finde ich mich total wieder. Ja, das mit dem Pensum ist schwer. Es kommt mir so wenig vor, im Vergleich dazu, daß ich stundenlang Radfahren kann, und auch wenn ich gelesen habe, daß man vor allem langsam laufen soll, werde ich fast automatisch schneller.

Für den Laufstil war ich bei einem Lauffachgeschäft und habe das videomäßig unter die Lupe nehmen lassen - demnach bin ich wohl ein ganz leichter Überpronierer und habe mir auch einen entsprechenden Schuh gekauft.

Gruß,
Frank
 
"runners knee"? (ITBS)

hallo frank,
tabea hat dir bereits eine gute antwort gepostet. ansonst ist, wie schon gesagt, naturgemäß eine genaue ferndiagnose nicht möglich. wie du selbst vermutest, dürfte es eine ansatztendinopathie sein. ansonst lies mal im archiv unter "ITBS" nach.
nicht den kopf hängen lassen!

gruß, kurt

p.s.: zur lauftechnik siehe den artikel "die optimale lauftechnik" von mag. lilge, den ich schon ein paar mal im archiv gepostet habe.
 
Chondropatia patellae?

Hallo Kurt,

war jetzt erst mal beim Hausarzt (tolle Gesundheitsdeform), der vermutete eine chondropathia patellae und hat mir eine Überweisung zum Orthopäden ge- und Diclofenac verschrieben. Beim Radfahren heute "rubbelte" die eine Kniescheibe auch etwas, und wenn ich die Knie beuge und strecke, "hopst" sie etwas. Mal gucken, was das Diclofenac bringt - einen Termin beim Orthopäden kann ich mir nichtsdestotrotz gleich geben lassen, nehme ich an?

Frank
 
Chondropathia patellae durchaus möglich

aber das haben wir früher oder später alle mehr oder weniger:winke:. ein knirschen usw. macht so lange nichts, solang keine schmerzen bestehen.
sporti hat dir schon brauchbare tipps gegeben. eine muskelkräftigung ist nie falsch. ob beinpresse oder kniebeugen - mit der entsprechenden ausführung (knie beim beugen nicht über die fußspitze) ist der retropatellare druck gering.
diclofenac ist ein klassiker unter den NSAR und als solcher nur eine symptomatische therapie.

alles gute
 
Zurück
Oben