Langstreckenlauf in der menschlichen Evolution

kurt1

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Langstreckenlauf hat die menschliche Evolution geformt
Urmenschen als talentierte Ausdauersportler

Cambridge, Massachusetts (pte, 18. Nov 2004 12:33) - Laut einer neuen Theorie ist der Langstreckenlauf der Vorfahren des modernen Menschen ausschlaggebend für die Schaffung der aufrechten Körperform gewesen. Forscher von der Universität von Utah http://www.utah.edu/ und der Harvard-Universität http://www.harvard.edu/ glauben, dass unsere afrikanischen Ahnen gute Ausdauerläufer waren, und dass ihre Gewohnheit ihr evolutionäres Kennzeichen auf unseren Körpern hinterlassen hat, angefangen vom Fußgelenk bis zum Kopf. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com .

Die frühen Menschen dürften vor rund zwei Mio. Jahren mit dem Laufen angefangen haben, nachdem sie sich in der afrikanischen Savanne zu aufrechter Haltung erhoben. Als Konsequenz vermuten die Forscher eine Bevorzugung bestimmter Körpereigenschaften wie große, strapazierfähige Kniegelenke. Diese Theorie könnte erklären, warum Tausende Jahre später so viele Menscher fähig sind, an einem 42-Kilometer-Marathon teilzunehmen. Und sie könnte eine Antwort geben auf die Frage, warum andere Primaten diese Fähigkeit nicht entwickelt haben. Die kläglichen Leistungen beim Sprint implizieren, dass der Körper des Menschen ans Gehen adaptiert ist, und nicht ans Laufen. Sogar die schnellsten Sprinter erreichen nur Geschwindigkeiten von etwa zehn Meter pro Sekunde, im Vergleich mit den 30 Metern pro Sekunde des Geparden. Dafür ist die Leistung des Menschen über längere Strecken respektabler: galoppierende Pferde legen lange Distanzen in etwa sechs Meter pro Sekunde zurück, was langsamer ist als ein menschlicher Top-Klasse-Läufer.

Die Ureinwohner in der Savanne befanden sich noch dazu im Wettstreit mit Hyänen, die ebenfalls gute Langstreckenläufer sind, um an den Ort einer Jagdbeute zu kommen und dort die Überreste aufzulesen. "Wenn sie eine Schar Geier am Horizont sahen, mussten sie sich nur dorthin aufmachen", erklärt der Experte Daniel Lieberman von der Universität Harvard. Es könnte aber auch sein, dass die Urmenschen ihre Ausdauer dazu benutzten, Beutetieren bis zur Erschöpfung hinterher zu jagen. Die Haarlosigkeit des Menschen und die Tendenz zu schwitzen kommt ihm beim Abbau von Hitze entgegen.

Das Laufen dürfte sogar den menschlichen Gleichgewichtssinn verbessert haben. Viele Tiere halten ihre Balance mithilfe der knöchernen Bogengänge im Inneren Ohr, die mit Flüssigkeit gefüllt sind, die als Beschleunigungsdetektor fungiert. Diese Strukturen sind sowohl beim modernen Menschen als auch seinem evolutionären Cousin, dem Homo erectus, ungewöhnlich groß. Das zeigt aber, dass sie den primitiven Läufern halfen, sich auf den Beinen zu halten. Wenn sich diese Theorie als korrekt erweist, bedeutet das, dass die Art des Homo in seiner Lauf-Fähigkeit unter den Primaten einzigartig ist. Kritiker dieses Ansatzes bleiben jedoch dabei, dass es nur das Gehirn ist, das den Menschen von anderen Affen unterscheidet.



ob galoppierende pferde wirklich langsamer sind als ein langstreckenläufer, wage ich zu bezweifeln. über lange distanzen können sie aber nicht fortwährend galoppieren - vielleicht ist das damit gemeint.
und was die aufrechte körperhaltung betrifft - nicht auf die tiefen kniebeugen vergessen!:winke:

gruß, kurt
 
In Antwort auf:

über lange distanzen können sie aber nicht fortwährend galoppieren - vielleicht ist das damit gemeint.
Ja, so war das gemeint. In der Süddeutschen Zeitung stand das gestern auch drin, da wurde dieser Punkt etwas deutlicher. Sie sagten, dass der Vorteil nur bei langen Distanzen zur Geltung kommt, verglichen das aber nur mit den Leistungen von anderen Primaten. Das mit den Pferden kommt mir trotzdem unglaubwürdig vor. Auch wenn sie nicht so lange galoppieren können, im Trab sind sie doch auch noch recht schnell? Naja, vielleicht trübt da die Erinnerung an die Karl-May-Filme meiner Jugend den Eindruck. :winke:

Viele Grüße
 
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