vanadylsulfat und alpha-liponsäure
zur supplementation mit
vanadylsulfat gibt's in medline hunderte publikationen bzgl. seiner wirkung auf glucosestoffwechsel und insulinsensitivität. die tagesdosen der studien, die meist über 12 wochen liefen, betrugen 100 bis 150 mg. quintessenz: VS verbessert die hepatische und periphere insulinsensitivität bei NIDDM-patienten (typ-2-diabetiker), nicht aber bei gesunden, auch nicht, wenn sie adipös sind.
siehe z.b. folgende papers:
1. cohen et al: j clin invest 1995 jun;95(6):2501-9
2. halberstam et al: diabetes 1996 may;45(5):659-66
3. cusi et al: j clin endocrinol metab 2001 mar;86(3):1410-7
4. willsky et al: j inorg biochem 2001 may;85(1):33-42
zum thema "VS in sports":
resultat der studien: VS bringt nichts für den muskelaufbau. ebenso wirkungslos diesbezüglich ist eine chrom- und borsupplementation. was etwas bringt, ist eine protein/KH zufuhr vor dem training, die den katabolismus während der trainingseinheit verringern kann, sowie eine protein/KH- zufuhr nach dem training, die den anabolismus fördern kann (bestätigt das, was ich eh immer predige - eine sinnvolle ernährung reicht aus, auf nahrungsergänzungsmittel kann man getrost verzichten
)
die gute nachricht: eine VS-supplementation scheint doch nicht mit gravierenden nebenwirkungen behaftet zu sein - man hat ja bis vor wenigen jahren negative auswirkungen auf das rote und weisse blutbild postuliert. allerdings erfolgte auch bei diesen studien nur eine befristete VS-gabe, sodass ich potentielle nebenwirkungen bei dauersupplementation nicht ausschliessen möchte.
aber - wie gesagt, es bringt eh nix!
siehe:
1. fawcett et al: int j sport nutr 1996 dec;6(4):382-90
2. fawcett et al: pharmacol toxicol 1997 apr80(4):202-6
3. kreider: sports med 1999 feb;27(2):97-110
zur
alpha-liponsäure (ALA):
=
thioctsäure
bei uns als THIOCTAZID im handel (ampullen u. tbl zu je 600 mg)
wird bei diabetischer polyneuropathie (PNP) eingesetzt, wobei die diabetologen unterschiedlicher meinung bzgl. der wirksamkeit sind. auch aus meiner erfahrung kann ich sagen, dass einige patienten darauf ansprechen, andere wiederum nicht. "nervenschmerzen" und dysästhesien/parästhesien sind nun einmal subjektiv...
maren hat dir ja schon gute info gegeben, hier no a bissi mehr:
thioctsäure fungiert als coenzym der pyruvat-dehydrogenase und ist in allen pflanzlichen und tierischen nahrungsmitteln enthalten. sie ist antioxidativ wirksam, da sie eine zyklische disulfidbrücke enthält, die sich leicht reduktiv aufspalten lässt. ausserdem spielt sie eine rolle in der rezirkulation anderer "radikalfänger".
neben ihrer eigenschaft als physiologischer radikalfänger scheint ALA auch an anderen stellen korrigierend in die pathogenese der diabetischen PNP einzugreifen. bei NIDDM (=typ-2) konnte eine steigerung der insulinstimulierten muskulären glucoseaufnahme nach infusion mit 1000 mg ALA nachgewiesen werden (du siehst, eine ziemlich hohe dosis!). in rattenversuchen (ratten mit experimentell induzierter diabetischer PNP) konnte ALA die biochemischen, elektrophysiologischen und durchblutungsdefizite an peripheren nerven verhindern. die nervenleitgeschwindigkeit zeigte eine dosisabhängige besserung, die durchblutung der nerven war bei gabe der höchsten ALA-dosis so gut wie bei der gesunden kontrollratte.
versuche an zellkulturen zeigten, dass ALA auch den basalen glucosetransport anregt und einen positiven effekt auf die insulinstimulierte glucoseaufnahme hat.
weitere experimentelle untersuchungen zeiten, dass ALA neben einer möglichen verbesserung der muskel-glucose-utilisation, einer verbesserung des nervalen blutflusses, einer normalisierung der parameter bzgl. oxidativer stressbelastung sowie beschleunigung der distalen nervenleitgeschwindigkeit, einer steigerung des insulinstimulierten glucosetransportes sowie des oxidativen und nicht oxidativen glucosestoffwechsels auch die synthese und sekretion des "nerve growth-factor" anregt und die nervenfaserregeneration fördert. die bedeutung der letztgenannten effekte bei der diabetischen PNP ist derzeit noch unklar.
im prinzip beruhen die derzeitigen erkenntnisse auf experimentellen studien, v.a. am tiermodell ratte und sind somit nicht automatisch auf den menschen übertragbar.
ich kann nicht nachvollziehen, was du dir als nicht-diabetiker von einer ALA-supplementation erwartest! wenn du aber gern geld für unnötige dinge (gilt auch für vanadylsulfat, s.o.) ausgibst, kannst du dir THIOCTAZID 600 mg-tabletten verschreiben lassen. eine dosisempfehlung kann bzw. möchte ich in deinem (hoffnungslosen?
) fall nicht geben.
gruss, kurt
klaus schrieb:
> warum ist den vanadyl bedenklich??
> und wie schaut es mit alpha lipoic acid als "glucose disposal agent" aus? hab da leider im web nix aussagekräftiges gefunden,aber die dinger sind für mich während der aufladephase interessant.hab den eindruck,wenn ich während des aufladens zu jeder mahlzeit 7,5mg vanadyl nehm (so um die 100mg in 36h)schneller wieder in ketose zu sein..
> mfg,klaus