kurt,thomas,any comments???

klaus

New member
The following study showed that the relative degree of involvement of the
different quadriceps muscles depends on knee angle and angle of rotation of
the hip joint. It noted that there is relatively more activation of vastus
medialis obliquus (VMO) than vastus lateralis at 40 degrees of semi-squat
with the hip medially rotated by 30 degrees.

Note that we have always been warned not to allow the hips (actually the
femur) to rotate inwards during any stage of the squat, yet this study
concludes that this so-called contraindicated action actually strengthens
the VMO more effectively. Does this mean that internal rotation of the femur
may offer a useful method of strengthening VMO during normal squats and that
coaches shouldn't become overexcited about athletes doing partial squats with
internally rotated femurs? Are we weakening our athlete's quadriceps or
creating some imbalance in their muscles by avoiding squats which permit some
level of internal hip rotation (note that in this regard we need to dist
inguish between inward tilting of the knees and internal rotation of the
femur).

Incidentally, this type of partial squat has been used in karate training for
many years, so that there appears to be at least one sporting precedent for
its use.

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Am J Phys Med Rehabil 2001 Nov; 80(11):804-8

Activation of the quadriceps muscle during semisquatting with different hip
and knee positions in patients with anterior knee pain.

Lam PL, Ng GY.

OBJECTIVE: We measured the surface electromyographic activities of vastus
medialis obliquus and vastus lateralis in 16 subjects with patellofemoral
joint pain syndrome.

DESIGN: Each subject performed bilateral static knee extension exercises at
60% of his or her maximal voluntary effort under different combinations of
hip rotation (30 degrees of medial rotation, neutral, 45 degrees of lateral
rotation) and knee flexion (20 and 40 degrees) in a standing position. The
ratio of surface-integrated EMG signals of vastus medialis obliquus over
vastus lateralis was calculated for each of the six conditions. Because of
significant interaction of hip rotation and knee flexion in the two-way
analysis of variance, data were analyzed separately with paired t tests for
the effect of knee positions and one-way repeated measures analysis of
variance for hip positions.

RESULTS: At 20 degrees of knee flexion, there was no significant difference
among the three hip positions, whereas at 40 degrees of knee flexion, medial
rotation of the hip resulted in significantly higher vastus medialis
obliquus over vastus lateralis activity ratio than lateral rotation.

CONCLUSIONS: There was relatively more activation of vastus medialis obliquus
than vastus lateralis at 40 degrees of semi-squat with the hip medially
rotated by 30 degrees. This finding has clinical implications for training
the vastus medialis obliquus in patients with patellofemoral joint pain
syndrome.

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Dr Mel C Siff
Denver, USA
 
Hallo Klaus,


die Sache ist mir neu, klingt aber auch völlig plausibel. Gerade bei derart komplexen Übungen führen Bewegungsvariationen zu unterschiedlichen Innervationsmustern.
Was mir nicht ganz klar ist, ist der praktische Nutzen. In welchem Fall ist es tatsächlich zweckmäßig, den v. medialis mehr zu trainieren als den v. lateralis?
Gruß,
Thomas

https://de.fitness.com/company/buttons/thomas_markmann.jpg
 
my comment

hallo klaus,
dass bei innenrotation sowie bei engem stand die medialen vasti mehr beansprucht werden als bei außenrotation und breitem stand, ist mir nicht neu. ich hab schon einige solcher untersuchungen gelesen, so auch die biomechanisch unterschiedliche beanspruchung der vasti bei der leg press vs. leg extension-curls. auch hier wird der mediale und laterale vastus unterschiedlich intensiv in die kontraktion involviert (wenn ich mich recht erinnere, bei den leg extensions mehr der mediale vastus).
die einzige relevanz für die praxis ist nicht das "optische herausarbeiten" des medialen oder lateralen vastus (im BB wird das natürlich gemacht - aber eh scho wissen:winke:), sondern sind - wie es dieses paper in der conclusion anführt - klinische implikationen. genauso wie bei einer vorderen kreuzbandruptur die hamstrings gekräftigt werden müssen, kann ich mir vorstellen, dass es auch biomechanischen sinn macht, unter gewissen umständen die vasti gezielt zu kräftigen. da müsste man einmal einen spezialisten für die kniegelenksbiomechanik fragen.
ansonst bin ich der meinung, dass man alle kniegelenksmuskeln trainieren sollte, sprich quadrizeps und hamstrings in einem "ausgewogenen" verhältnis - es sei denn, es liegt eine muskuläre dysbalanz vor, die "gezielt" behoben werden sollte (nicht selten sind die kniegelenksbeuger im vergleich zum -strecker zu schwach, wodurch das vordere kreuzband verletzungsgefährdeter ist).
gruß, kurt
 
Wenn ich auch was dazu sagen darf *schüchtern*

Ich stelle es mir interessant vor, wenn ich die Videokamera im Fittnessstudio aufbaue um anschließend zu analysieren ob ich auch die richtigen Winkel an Knie und Hüfte "eingehalten" habe.

Carsten, der schon froh ist, wenn er irgendwann mal "normale" Squats sauber schafft.
 
Hallo Thomas,

in der Studie ging man von Patienten mit "vorderen Knieschmerzen" aus. Dieser Ausdruck wird häufig synonym benutzt für Menschen mit Chondropathie patellae. Als eine der Ursachen hierfür wird u.a. eine Muskeldysbalance zwischen medialer und lateraler OS-Muskulatur diskutiert. Man geht davon aus, dass der stärkere laterale Zug die Patella einseitig im Femur-Patellaren-Gleitlager belastet und sich hier ein Knorpelabrieb,-schaden entwickelt. Gerade bei Kniegelenksaffektionen pathogener Art findet man oft eine Abschwächung der umgebenden Mm, und v.a. des Vastus medialis. Durch gezieltes Training dieses Muskels werden Beschwerden gut gelindert.
Was mich an dem Artikel besonders freut, ist das der V.med. in der geschlossenen Kette (im Stehen) trainiert wird. Das ist die ökonomischere Art. Oftmals sieht man, wie der Versuch unternommen wird, ihn im Sitzen gezielt zu trainieren. Ich halte das nicht für nicht so effizient, die Hauptarbeit des Quadriceps ist schließlich die exzentrische Kontraktion.
Egbert
 
Besten Dank für die Info, egbert. So macht die Sache Sinn. Allerdings stelle ich es mir ziemlich knifflig vor, eine Muskeldysbalance zwischen den beiden vasten, zwei Synergisten, messtechnisch zu erfassen. Mir ist eher der Vorder- und Rückseitenvergleich, den Kurt schon angedeutet hat, geläufig.

Im letzten Satz schreibst du, du erachtest ein Training der Kniestrecker im Sitzen als weniger effizient, weil die Hauptarbeit des Quadriceps exzentrische Kontraktion ist. Das ist mir nicht ganz klar, denn die Kontraktionsart muss zunächst mal unabhängig vom Bewegungsablauf gesehen werden. Wenn wir mit Training im Sitzen jetzt beide das Gleiche meinen, nämlich knee curls, dann gibt es dabei doch wie bei jeder anderen Übung gegen die Schwerkraft eine exzentrische Phase. Allerdings muss ich dir Recht geben, dass komplexen Übungen den Vorzug gegeben werden sollte.
Gruß,
Thomas

https://de.fitness.com/company/buttons/thomas_markmann.jpg
 
4ceps

Hi Thomas,

da es sich bei der Studie um Patienten handelt, die eine gewisse Vor-,bzw. Krankengeschichte mitbringen, orientiert sich die muskul. Dysbalance tatsächlich weniger an messbaren Resultaten als an Symptomen. Häufig beobachtet man bei der Kniestreckung im Sitzen ein laterales Spuren der Patella in ihrem Gleitlager. Wenn das nicht strukturell bedingt ist durch die Form der Patellarückseite, läßt es sich durch muskuläres Training eben des V.medialis gut beeinflussen.
Zum exzentrischen Training: natürlich hast du Recht, dass beim Curltraining eine exz. Phase stattfindet. Ich wollte darauf hinweisen, dass vielfach der Versuch unternommen wird, eine Kniestabilisierung nur im offenen System zu erreichen. Das halte ich für unfunktionell, da die Hauptarbeit des Quadriceps in der alltäglichen Belastung exzentrisch erfolgt unter Belastung durch das Körpergewicht und unter Kokontraktion benachbarter Mm. Ein Patient mit guter Max.kraft der OS-Mm. muß noch lange kein stabiles Knie haben, da die Propriorezeptorentätigkeit der gesamten Kette nicht berücksichtigt wird.
Wie gesagt, alles patientenbezogen. Der Gesunde wird von dieser Diskussion nicht viel profitieren.
Egbert
 
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