Re: ...dann wird's Zeit ;-)
tu das marc, aber du sollst wissen, dass popes buch wissenschaftlich fundiert ist und seriöse aufklärung und damit horizonterweiterung bietet (vielen lesern wird dabei ein spiegel vorgehalten!), heschs intention hingegen primär von populismus (und kommerz) geprägt ist. das ist umso bedauerlicher, als er wirklich ein kompetenter endokrinologe ist.
und gerade deshalb sollte er objektiv und evidence-based aufklären, anstatt den männern den kopf zu verdrehen. ich weiss, was bücher dieser art bewirken - was glaubst du, war in meiner praxis los, als "der mann 2000" erschienen war?...
den jungbrunnen, der hier vorgegaukelt wird, gibt es leider nicht. und ausserdem wirft eine unkritische verabreichung von HGH und testosteron nicht nur ethische, sondern auch medizinische bedenken auf.
ich plädiere auch für fitness bis ins hohe alter, aber ich wehre mich gegen eine kommerzielle anti-aging-medizin, die nicht nur wissenschaftlich nicht fundiert ist, sondern sogar gesundheitsrisiken birgt.
zu deinem vater: eine HGH-substitution hat keinen positiven einfluss auf das koronare risiko. dein vater sollte seinen lifestyle ändern, sprich bewusster essen und vor allem körperlich aktiv sein (siehe mein artikel "die präventivmedizinische bedeutung körperlicher aktivität..." auf meiner hp).
natürlich würde HGH helfen, seinen körperfettanteil zu senken (es ist der effizienteste "fatburner"), aber das erreicht man auch mit einer "dosierten" negativen energiebilanz. es gibt noch überhaupt keine langzeitergebnisse über eine "anti-aging"-HGH-dauersubstitution. das trifft auch auf eine testosteronsubstitution zu. beides ist mit potentiellen gesundheitsrisken verbunden ("aufwecken" eines "schlafenden" tumors, vermutlich gesteigertes prostatakrebsrisiko, diabetische stoffwechsellage, cardiomyopathie usw...).
gruss, kurt
MarcY schrieb:
> Hi Kurt,
>
> danke! Fand es sehr
> interessant, mal Deine
> Meinung zu Heschs
> Ansichten zu hören. Seine
> Site hat mich schon
> neugierig gemacht, und die
> Philosophie, die hinter dem
> Ganzen steht (Fitness
> wörtlich genommen bis ins
> hohe Alter) ist ja durchaus
> löblich. Und wenn man
> dazu ein wenig der
> Natur auf die Sprünge
> helfen muß... anabole
> Steroide sind zweifellos
> schlimmer. Wie gesagt, als
> ich das las, dachte ich
> sofort "dazu möchte ich Kurt
> hören" ;-)
>
> Wie auch immer, ich werde
> mir nun also beide Bücher
> besorgen und das von
> Hesch mit den
> "Warnungen" aus dem
> Adoniskomplex
> aufnehmen.
>
> Bezüglich genetische
> Disposition zum
> Ansprechen auf ein
> Hypertrophietraining: ich
> glaube schon, daß ich da
> einigermaßen anständige
> Anlagen mitbringe, denn
> trotz meines momentan
> durch Uni-Lernstreß auf 1x
> pro Woche
> eingeschränkten Trainings
> verändert sich mein
> Körperbau sichtlich. Ein
> Leptosom bin ich definitiv
> nicht *g*. Im März ist
> prüfungsmäßig erst mal
> alles vorbei, und dann wird
> wieder geklotzt ;-)
>
> Könnte man eine
> Somatropinsubstitution bei
> jemandem erwägen, der
> aus beruflichen Gründen
> und persönlicher Trägheit
> keine Möglichkeit zum
> Training hat? Brächte das
> was? Ich sorge mich
> nämlich echt um meinen
> Vater, Stichwort
> Koronarien... Du kannst die
> Arbeitsbelastung eines CA
> Chirurgie sicher gut
> nachvollziehen... dazu burn-
> out-Syndrom (==> keine
> Motivation für Sport in der
> sehr knappen Freizeit am
> Wochenende) und durch zu
> fette und zu unregelmäßige
> Ernährung starke
> Adipositas (BMI deutlich
> über 30, nach meiner
> Schätzung).
>
> Gruß
> Marc