Krafttraining nach Herzinfarkt

Radieschen

New member
Hallo

Mich würde interessieren, ob nach einem Herzinfarkt das gleiche Trainingsprinzip gilt wie sonst.

Mein Vater hatte einen Herzinfarkt und muss nun zur Rehabilitation seine Ausdauer und seine Kraft trainieren. Es ist das erste Mal dass er in einen Kraftraum geht... Dort wird er unter Aufsicht trainiert und das "Fitnesscenter" ist Teil eines Krankenhauses. Ich denke (hoffe) mir, dass dort wohl kompetent beraten wird.

Nun, er soll seine "üblichen" 15 Wiederholungen machen....

Nun meine eigentliche Frage. Ist das wieder die klassische Fehlinformation oder darf nach einem Herzinfarkt tatsächlich nicht intensiv trainiert werden? Ist so ein Training quasi für die Katz? Oder wäre eine intensive Belastung nicht gut für das Herz?

Danke und herzlich
Radieschen :)
 
Therapeutisches Krafttraining

Radieschen schrieb:
Hallo

Mich würde interessieren, ob nach einem Herzinfarkt das gleiche Trainingsprinzip gilt wie sonst.

Mein Vater hatte einen Herzinfarkt und muss nun zur Rehabilitation seine Ausdauer und seine Kraft trainieren. Es ist das erste Mal dass er in einen Kraftraum geht... Dort wird er unter Aufsicht trainiert und das "Fitnesscenter" ist Teil eines Krankenhauses. Ich denke (hoffe) mir, dass dort wohl kompetent beraten wird.

Nun, er soll seine "üblichen" 15 Wiederholungen machen....

Nun meine eigentliche Frage. Ist das wieder die klassische Fehlinformation oder darf nach einem Herzinfarkt tatsächlich nicht intensiv trainiert werden? Ist so ein Training quasi für die Katz? Oder wäre eine intensive Belastung nicht gut für das Herz?

Danke und herzlich
Radieschen :)

hallo radieschen,
therapeutsches krafttraining bzw. medizinisches kräftigungstraining im rahmen der sog. internistischen sport- und leistungsmedizin (ISLM) ist weniger maximalkraft- als vielmehr hypertrophieorientiert. 10 bis 15 wh sind somit ok. unmittelbar nach einem herzinfarkt wäre ein klassisches maximalkrafttraining sicherlich eine zu große belastung.

lg, kurt
 
kurt schrieb:
hallo radieschen,
therapeutsches krafttraining bzw. medizinisches kräftigungstraining im rahmen der sog. internistischen sport- und leistungsmedizin (ISLM) ist weniger maximalkraft- als vielmehr hypertrophieorientiert. 10 bis 15 wh sind somit ok. unmittelbar nach einem herzinfarkt wäre ein klassisches maximalkrafttraining sicherlich eine zu große belastung.

lg, kurt

Wie sieht es den später aus? Für jemanden,der Probleme am Herzen hat soll es meines wissens nicht gesund sein plötzlich grosse Kräfte zu entwickeln.
 
Das wichtigste ist eine gute Blutdruckeinstellung

deadlifter schrieb:
Wie sieht es den später aus? Für jemanden,der Probleme am Herzen hat soll es meines wissens nicht gesund sein plötzlich grosse Kräfte zu entwickeln.

bluthochdruck ist nämlich das, was das herz langfristig am meisten schädigt. ein gesundes herz kann auch durch einen kurzzeitig noch so hohen RR-anstieg (wie es beim max.krafttraining der fall sein kann) nicht geschädigt werden. im fall einer chron. herzerkrankung gilt das, was ich eingangs gepostet habe. also nur hypertrophietraining.

gruß, kurt
 
bin ma'wieder verwirrt ;)

Ich dachte ,daß ein Training auf Kraft kaum einen Trainings(einfluß) auf das kardiovaskuläre System hat ...während , wenn ich sozusagen beim Training eher in die "andere Richtung" -> Hypertrophie , dann Kraftausdauer usw. tendiere , ich mehr und mehr das Herz- Kreislaufsystem belaste !? Wäre es demnach nicht besser bei Herzbeschwerden ein Training auf Kraft zu durchzuführen ( entweder mit langen Pausen oder sogar nur Einen Satz auf Kraft) .. Kurt?

Gruß
Sumoschlumpf
 
Einfluss versus Belastung

SumoSchlumpf schrieb:
Ich dachte ,daß ein Training auf Kraft kaum einen Trainings(einfluß) auf das kardiovaskuläre System hat ...während , wenn ich sozusagen beim Training eher in die "andere Richtung" -> Hypertrophie , dann Kraftausdauer usw. tendiere , ich mehr und mehr das Herz- Kreislaufsystem belaste !? Wäre es demnach nicht besser bei Herzbeschwerden ein Training auf Kraft zu durchzuführen ( entweder mit langen Pausen oder sogar nur Einen Satz auf Kraft) .. Kurt?

Gruß
Sumoschlumpf

krafttraining hat keinen einfluss auf das kardiovaskuläre system, was die steigerung der aeroben kapazität, also der ausdauerleistungsfähigkeit, betrifft. aber das heißt nicht, dass es das kardiovaskuläre system nicht belastet. jede große kraftanstrengung belastet kurzfristig das herz und gefäßsystem durch einen kurzfristigen, aber hohen anstieg des blutdrucks.
aber in deinem fall brauchst du dir keine gedanken darüber zu machen, du bist ja herzgesund.

gruß, kurt
 
Wie beurteilst Du es eigentlich, wenn Personen mit Bluthochdruck zwar moderate Gewichte (sagen wir 10RM) verwenden, gleichzeitig damit aber bis zum Muskelversagen trainieren bzw. Intensitätstechniken anwenden, die hin und wieder einen roten Kopf hinterlassen?
 
hi
bei einer herzinsuffizienz würde ich das ganze nochmal überdenken.
(weil manchmal scho ne treppe zum unüberwindbaren hindernis werden kann. bei solchen leuten kann ich mir ein krafttraining kaum vorstellen)

mfg
 
gerade bei Herzinsuffizienz ist Training angesagt!

person schrieb:
hi
bei einer herzinsuffizienz würde ich das ganze nochmal überdenken.
(weil manchmal scho ne treppe zum unüberwindbaren hindernis werden kann. bei solchen leuten kann ich mir ein krafttraining kaum vorstellen)

mfg

auch krafttraining. auch dieses kann man "dosieren". eine kräftigung sowie besser durchblutete muskulatur senkt den peripheren gefäßwiderstand und entlastet damit das herz. einen direkten trainingseffekt auf den herzmuskel braucht man sich bei einer herzinsuffizienz nicht zu erwarten, weil das ausdauertraining dafür nicht intensiv genug ist. bei NYHA 0 bis 1 ist aber auch das noch möglich.

gruß, kurt
 
genau darüber hab ich grad gepostet

pupsi01 schrieb:
Wie beurteilst Du es eigentlich, wenn Personen mit Bluthochdruck zwar moderate Gewichte (sagen wir 10RM) verwenden, gleichzeitig damit aber bis zum Muskelversagen trainieren bzw. Intensitätstechniken anwenden, die hin und wieder einen roten Kopf hinterlassen?

aber als PN, also nochmals für die allgemeinheit :): ich weiß, worauf du hinaus willst, und du hast recht. die herz-kreislaufbelastung ist in so einem fall sicherlich nicht geringer als bei einem max.effort-satz mit 3-6 wh. auch die empfehlung vieler ärzte, nur ein KA-training durchzuführen, ist zu hinterfragen. der RR steigt damit zwar nicht so hoch an, dafür dauert die RR-steigerung umso länger.
das wichtigste ist immer eine medikamentös optimale RR-einstellung. das ist leider nur selten der fall. weiters ist es durchaus legitim, nicht dem prinzip der letzten wh zu "huldigen". ich weiß, das ist eine frage des persönlichen ehrgeizes und der vernunft. aber wie man weiß, kann man sich kraftmäßig auch steigern (zumindest als anfänger, stichwort "sanftes krafttraining"), wenn man keinen "roten kopf" bekommt.

gruß, kurt
 
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