Die negative Energiebilanz ist kein Syndrom, geboren aus dem allgemeinen Bedürfnis, hinter einer schnöden und blankpolierten Philosophie Marktinteressen abzulegen. Sie ist ein Grundprinzip des menschlichen Physiologie.
Die Energiebilanz gibt primär Aufschluß über Änderungen im Bereich der Körperfettreserven. Gewichtabnahme ist hier also kein Prinzip an sich, sondern allenfalls wünschenswerter Nebeneffekt, sofern sie negativ ausfällt. Hierbei muß man immer an die ca. 7000 kcal denken, die ein kg Fett energetisch ausmachen.
Das Körpergewicht unterliegt Schwankungen, davon darf man sich nicht beunruhigen lassen. Ich beispielsweise pendele zwischen zwei kg die Tage. Wollte ich also ein kg abnehmen, müßte ich es irgendwo in diesem Schwingungskorridor ausloten.
Einen besseren Fixpunkt liefert etwa das Maßband oder der Spiegel. Andere nehmen auch gerne die Konfektionsgröße als Maßstab heran, weil sich die Unwägbarkeiten des Körpergewichts hier anders niederschlagen.
Ich habe auch ein paar kg abgenommen. Anfangs, die ersten vier Wochen, war ich eher betrübt vor der nicht unterdrückbaren Erwartungshaltung, doch dann setzte mit gefestigtem Rhythmus aus Sport in Kombination mit grober kcal-Tagesvorgabe auch die Fettreduktion für die Waage sichtbar ein. Aber auch nur im Schnitt und bezogen auf einen Zeitraum von wenigstens zwei Wochen.
Problematisch ist einfach, daß sich ohne exakte Tests (Grundumsatz usw.) bei Menschen keine präzise Input-Output-Rechenspiele anstellen lassen. Für eine Körperfettreduktion bedarf es Disziplin und Ausdauer, aber auch Spaß. Irgendwo in diesen Komponenten kann man dann auch Sport einordnen, er geht in diesen Bestanteilen auf. Es ist ein Wechselspiel der tragenden Säulen.
Aus meiner Erfahrung heraus müßte man sich gegen jedwede äußerliche Einflüsse abschirmen, wollte man tatsächlich jeden Tag - und nicht nur im Schnitt - eine bestimmte kcal-Menge zu sich nehmen. Grillen am Wochenende ("Ach iß doch noch ein Stück!") macht Spaß, aber steht auch gleichbedeutend mit vielen - überflüssigen - kcal. Daher betrieb ich eher mehr Sport ohne feiste Bilanzrechnung.
Es ist schwer, aber man muß einfach der Tatsache ins Auge sehen, daß wohl wenigstens zwei Monate die angesetzten Methoden evaluiert werden müssen.
Es bleibt schwer, Deinen Fall korrekt einschätzen zu können. Irgend etwas macht mich bei Deinen Erzählungen ein wenig stutzig. Eigentlich sollten gerade Menschen mit "strenger" Ernährungskontrolle weniger Probleme mit Körperfett haben.
LG,
Zeus