Intensität - Pausenzeit vs. Gewicht

Trapezius

New member
Moin,

komm grad vom Brust/Trizeps-Training und wollte dazu mal eine Frage loswerden.

Erste Übung bei mir ist z. Zt. normales LH Bankdrücken, 3 Arbeitssätze. Erster Satz lief wunderbar, 12 eigene Wiederholungen + 1 mit Hilfe gegenüber 10 eigene und 1 mit Hilfe letzte Woche. Da dacht ich noch, das würde wohl heute ein ganz guter Tag werden. Dann aber zweiter Satz: gerade mal 6 eigene + 1 mit Hilfe, letztes Mal waren es noch 8 eigene gewesen. Im dritten Satz ging es dann weiter abwärts, 4 eigene + 2 mit Hilfe, Vorwoche: 6 eigene, 1 mit Hilfe.

Habe also letztenendes, wenn ich die Wiederholungen mit Hilfe aus der Wertung rauslasse, ein Minus von vier Reps im Gegensatz zum letzten Mal. Was mich dabei besonders nervt, sind wei Dinge:

1. Eigentlich ist doch der erste Satz der beste Indikator für einen Vergleich und dementsprechend eine Steigerung, da noch keine "Vorbelastung" besteht. Soll ich das nun also positiv werten, da mehr geschafft zu haben, trotz der Einbrüche in den folgenden Sätzen?

2. Das Ausmaß des Einbruchs besonders im zweiten Satz. Normalerweise ist es ja so, dass man bei gleichebleibendem Gewicht so ca. 2 Wiederholungen weniger als beim vorherigen Satz rechnen muss, vorausgesetzt, man geht in jedem Satz bis zur gleichen Intensität (MV oder eben x Wiederholungen vor MV). Selbst wenn ich wie letzte Woche 8 Wiederholungen allein geschafft hätte, wären es schon 4 weniger gewesen, hier hat sich aber die Anzahl glatt halbiert und ich lag im zweiten Satz auf dem Niveau vom dritten in der Vorwoche. Bin also im Grunde vom Ende des Hyperthrophiebereichs, wo man schon an eine Gewichtserhöhung denken muss, in einem Satz auf das Minimum gefallen.

Das führt mich zu folgender "Eigen-Analyse": meine Pausenzeit ist zu kurz, ich mache so ca. 50 Sekunden Pause. Die Kraft für das Gewicht scheint ja absolut da zu sein, hätte ich nach dem ersten Satz aufgehört, hätte ich eine gute Steigerung verbuchen können. Insofern scheinen einfach die Pausen zu kurz zu sein, sodass der Muskel sich nicht genügend erholt und dementsprechend abfällt. Was mich nur stutzig macht ist, dass die Pausenzeit letzte Woche genauso kurz war, dennoch waren die Einbrüche da im normalen Bereich.

Letztlich stellt sich mir jetzt die Frage, wie ich bei der Übung jetzt weiter vorgehe. Pausenzeit auf 2 Minuten verlängern, dafür aber mehr Wiederholungen schaffen? Das wäre eben die Frage wie im Topic angegeben, ist für die Intensität die Pausenzeit wichtiger oder das bewegte Gewicht? Eine zweite Möglichkeit wäre, im ersten Satz das Gewicht zu erhöhen (ist ja bei 12 Wiederholungen locker drin) und dann in die nächsten Sätze den "psychologischen Vorteil" des leichteren Gewichts mitzunehmen.

Wäre schön, wenn mir da trotz des langen Textes jemand helfen könnte :)
 
1 Minute Pause habe ich beim ILB-Training gemacht, heute liegen meine Pausenzeiten höher, unter einer Minute bin ich nie gewesen.

Ich denke, den Fehler, den Du gemacht hast ist, dass Du dir bei jedem Satz hast helfen lassen. Die Tatsache, dass Du im ersten Satz bereits mehr Wiederholungen als üblich geschafft hast und dann auch noch eine erzwungene Wiederholung drangehangen hast, hat deine ATP-Speicher soweit reduziert dass aufgrund der kurzen Pause bis zum 2. Satz eine entsprechende Regeneration nicht mehr möglich war und auch die Laktatkonzentration überproportional steigen dürfte. Logischerweise die noch drastischere Reaktion im 3. Satz.

Sicherlich hast du die Möglichkeit die Pause zu verlängern, was ich mir vielleicht sogar grundsätzlich überlegen würde, vielmehr würde ich mir überlegen, die Hilfe erst im 3. Satz anzunehmen. Ich würde auch nicht unbedingt die Wiederholungszahl innerhalb einer Übung varieren. Du gehst damit ja sonst in jedem Satz zum Muskelversagen. Bleib bei der festen Wiederholungszahl von 10 in jedem Satz. Schaffst du jeden Satz die 10 steigerst du bei der nächsten Einheit das Gewicht.
 
Comeback schrieb:
1 Minute Pause habe ich beim ILB-Training gemacht, heute liegen meine Pausenzeiten höher, unter einer Minute bin ich nie gewesen.

Ich denke, den Fehler, den Du gemacht hast ist, dass Du dir bei jedem Satz hast helfen lassen. Die Tatsache, dass Du im ersten Satz bereits mehr Wiederholungen als üblich geschafft hast und dann auch noch eine erzwungene Wiederholung drangehangen hast, hat deine ATP-Speicher soweit reduziert dass aufgrund der kurzen Pause bis zum 2. Satz eine entsprechende Regeneration nicht mehr möglich war und auch die Laktatkonzentration überproportional steigen dürfte. Logischerweise die noch drastischere Reaktion im 3. Satz.

Sicherlich hast du die Möglichkeit die Pause zu verlängern, was ich mir vielleicht sogar grundsätzlich überlegen würde, vielmehr würde ich mir überlegen, die Hilfe erst im 3. Satz anzunehmen. Ich würde auch nicht unbedingt die Wiederholungszahl innerhalb einer Übung varieren. Du gehst damit ja sonst in jedem Satz zum Muskelversagen. Bleib bei der festen Wiederholungszahl von 10 in jedem Satz. Schaffst du jeden Satz die 10 steigerst du bei der nächsten Einheit das Gewicht.

Vielen Dank für dein Posting, das mit dem Weglassen der "erzwungenen" Wiederholungen hört sich gut an. Werde ich nächste Woche gleich mal ausprobieren und das Gewicht erstmal so beibehalten. Wenn es dann immer noch nicht klappt, gehe ich mit den Pausenzeiten hoch.

Dein Vorschlag mit gleicher Wiederholungszahl & Gewicht in jedem Satz erinnert mich an das Prinzip von 5x5. Das wollte ich in nächster Zeit auch mal eine Weile ausprobieren, bin mir nur nicht ganz sicher ob ich dann 5x5 selbst oder eben eine Variation wie 3x10 machen sollte. Ich trainiere jetzt schon seit ca. 12 Wochen nur noch im Bereich 6 - 12, wäre es da ratsam, etwas eher kraftorientiertes einzuschieben oder weiter in dem Bereich zu bleiben, solange noch Fortschritte kommen?
 
Wenn Du Fortschritte machst, bleib dabei, ändern kannst Du immer noch bei Stagnation. Eisenfressers 5x5 habe ich nie ausprobiert. Bin immer bei der Variante 3x10 geblieben, die mir sehr gut gefallen hat. 5x5 ist mir zu kraftorientiert, ist aber auch Geschmackssache.
 
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