IDDM-Therapie der Zukunft?

kurt1

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IDDM = insulin dependent diabetes mellitus = typ1-diabetes mellitus (siehe meine info im archiv dazu)
gruß, kurt

Vielversprechende Diabetes-Behandlung in experimenteller Studie

Insulin-Gabe könnte schon bald der Vergangenheit angehören


Washington (pte, 3. Juni 2003 10:28) - Geht es nach den kanadisch-amerikanischen Forschern, könnte die Insulin-Spritze bald der Vergangenheit angehören. Bei der neuen Methode werden Insulin produzierende Zellen der Bauchspeicheldrüse eines Spenders in die Leber von Typ-I-Diabetikern gebracht.

50% der 23 behandelten Typ-I-Diabetiker benötigten nach der experimentellen Studie keine bzw. geringere Insulin-Dosen als zuvor. An der Studie teil nahmen 22 Frauen und 14 Männer; alle mit schwerem, bereits lange bestehendem Typ-I-Diabetes. Das berichteten die kanadisch-amerikanischen Studienleiter, Camillo Ricordi, Jaems Shapiro und Bernhard Hering gestern im Rahmen des jährlichen "American Transplant Congress" (http://www.atcmeeting.org) in Washington.

Entwickelt wurde das neue Verfahren in Kanada. Die Insulin produzierenden Zellen (Inselzellen) werden aus der Bauchspeicheldrüse eines Spenders entnommen und in die Venen des Patienten injiziert, die zur Leber führen. In der Leber sollen die fremden Zellen die Funktion der eigenen Inselzellen übernehmen. Die Patienten erhalten eine neuartige Kombination dreier Immunsuppressiva, um zu verhindern, dass die Zellen des Spenders abgestoßen werden.

Fünf Patienten konnten nach der ersten Infusion auf die Insulin-Gabe verzichten, fünf weitere nach der zweiten Injektion und zwei nach der dritten Behandlung; dem Maximum an möglichen Wiederholungen. Nicht angenommen wurden die Spenderzellen von sechs Probanden, zwei Teilnehmer verließen die Studie wegen Nebenwirkungen der Immunsuppressiva. Dreizehn verließen die Studie aus anderen Gründen. Komplikationen traten selten und wenn, nur in geringem Maß auf. Die häufigsten Probleme waren Geschwüre im Mund, von der Norm abweichende Leberwerte und kurzfristige Abnahme der Immunfunktion.
(Ende)

Aussender: pressetext.austria

Redakteur: Bettina Benesch,
email: redaktion@pressetext.at,
Tel. +43/1/81140
 
Da würd mich noch folgendes Interessieren.

- Wachsen die Zellen beim Spender wieder nach ?
- Vermehren sich die gespendeten Zellen beim Empfänger weiter ?
- Wie lange muss man die Immunsuppressiva nehmen ? Nur während des Behandlungszeitraumes oder sein Leben lang ?

Gruß

Carsten
 
Re: Da würd mich noch folgendes Interessieren.

zu 1: das nehme ich nicht an, aber das ist auch nicht notwendig. die paar entnommenen zellen haben keinen einfluss auf die insulinproduktion des spenders (manifest diabetisch wird man erst, wenn ca. 90% der inselzellen zerstört sind)
zu 2: das halte ich für möglich, bin aber kein experte auf diesem gebiet. fest steht, dass es nicht so viele inselzellen für einen normalen glucosestoffwechsel braucht.
zu 3: ein leben lang (wie nach jeder organtransplantation)
gruß, kurt
 
ein leben lang.

das mit den Immundingenskirchen hab ich mich auch sofort gefragt, denn mal ganz dumm gestellt: Da tauschen die doch die eine spritze gegen die andere???
 
Dacor

Ist dann halt die Frage nach dem kleineren Übel. Evtl. muss man die IMMUNSUPPRESIVA in größeren Zeitintervallen einnehmen, dann wär's wahrscheinlich angenehmer, als täglich sich die Spritze(n) zu setzen.

Gruß

Carsten
 
nein, die Immunsuppression erfolgt oral

sprich in tablettenform.
was sind eigentlich "immundingenskirchen"?
lg, kurt
 
Dingenskirchens sagt man bei uns, wenn ...

man(n) oder frau nicht (mehr) weiß wie etwas geschrieben oder ausgesprochen wird. Daher: statt suppresiva -> Dingenskirchens.

Gruß

Carsten

Ps. Stolz mal einem Doktor geholfen zu haben :winke:
 
heißt bei uns "Dingsbums"

was nicht heißt, dass wir österreicher dauernd ans bumsen denken:winke:. und "suppressiva" schreibt man, wenn schon, mit doppel-s:winke: (wer in der schule latein gehabt hat, sollte sich mit den medizinischen fachausdrücken nicht schwer tun).
gruß, kurt
 
Re: heißt bei uns "Dingsbums"

dingsbums ist OUT, dingenskirchen ist IN
(oder besser HIPP, denn IN ist auch OUT *lol)

1. hatte ich nie Latein und
2. war ich einfach nur zu faul im post obendrüber nochmal nachzugucken wie es richtig heisst!

*fg,
Rowena
 
ist meinen informationen nach leider noch sehr ferne zukunftsmusik.(frühestens 8-10jahre)
auch die vor- u. nachteile sind gut abzuschätzen. falls die insulindosis "nur" reduziert werden kann, steht dem immer noch eine lebenslange immunsupressive therapie gegenüber. ob sich das auszahlt?
lg, uschi

 
ja, das ist die Frage...

man muss vor- und nachteile gegeneinander abwägen, sprich die normalisierte stoffwechselsituation, die das täglich mehrmalige insulinspritzen und das täglich mehrmalige in-den-finger-stupfen überflüssig machen würde, gegenüber dem nachteil der immunsuppression mit ihrer potentiellen gesundheitsgefährdung.
ich weiß, dass die inselzell-TX noch zukunftsmusik ist, ich wollte dem forum nur mitteilen, was sich auf diesem gebiet in der wissenschaft tut.
lg, kurt
 
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