ich dachte Atkins wäre schlecht?

Namukus

New member
Schlemmer-Paradies


Stars wie Brad Pitt, Jennifer Aniston und Geri Halliwell schwören auf die Atkins-Diät und halten damit ihren perfekten "body" in Form. Wie wirksam ist die Abspeckmethode?


Käse, Butter, Steaks: Trotzdem purzeln die Pfunde
© NetDoktor.de/Photodisc


Die Diätrevolution des Dr. Robert C. Atkins bestand darin, unbeirrbar gegen den Strom zu schwimmen: Er erlaubte das, was andere Diät-Päpste verboten und beschränkte, was diese favorisierten. 1972 veröffentlichte der im April gestorbene Ernährungsexperte seine umstrittene Diät in "Dr. Atkins-Diät-Revolution", 1992 folgte "Die neue Atkins Diät" als weiterer Bestseller. Weltweit wurden mehr als 16 Millionen Exemplare verkauft, und das hat seinen Grund: Dem Buch zufolge können Menschen schlemmen, sich zufrieden und satt fühlen und trotzdem abnehmen. Wer der Diät lebenslang folge, so Atkins, nehme auch nie wieder zu. Allseits beliebte Speisen wie Steaks, Käse, Butter oder Hamburger sind bei Atkins ohne Einschränkung erlaubt. Das erklärt vermutlich auch die Beliebtheit dieser Bücher.



Viel Eiweiß, null Kohlenhydrate
Die Atkins-Diät ist reich an und Eiweißen, Kohlenhydrate hingegen sind verpönt. Die Frage ist, wie mit einer solchen Diät die Pfunde purzeln sollen. Der Schlüssel liegt laut Atkins in der Menge der erlaubten Kohlenhydrate. Zu Beginn einer Diät verbrennt der Körper seine gesamten Kohlenhydratreserven. Sind sie aufgebraucht, geht es an die Fettreserven, die zur Energiegewinnung verbrannt werden. In den ersten beiden Wochen dürfen Diätwillige keine Kohlenhydrate zu sich nehmen, in der zweiten Stufe sind einige wenige Kohlenhydrate erlaubt. Die Atkins Diät dauert lebenslänglich - also auch dann, wenn das Traumgewicht erreicht ist.




Die Überraschung
Wissenschaftler der Universität von Pennsylvania testeten jetzt, wie effektiv die Atkins-Diät wirklich ist. Bislang fehlten größere Untersuchungen zur Wirksamkeit von Diäten. Das renommierte Fachmagazin "New England Journal of Medicine" (NEJM, 5/2003) veröffentlichte zwei Studien zu diesem Thema - mit überraschendem Ergebnis: Speck und Hamburger führten nicht nur zu einer Gewichtsreduktion, sondern es rollten auch mehr Pfunde als bei einer fettarmen Diät. Zu diesem Ergebnis waren auch schon andere, kleinere Studien gekommen.

Die Wissenschaftler verabreichten 63 übergewichtigen Männern und Frauen entweder die Atkins-Diät oder kohlenhydratreiche, fettarme Nahrung. Innerhalb der ersten sechs Monate verloren die Atkins-Anhänger deutlich mehr Pfunde als die andere Gruppe. Dieser Unterschied war nach einem Jahr allerdings nicht mehr vorhanden. Die Wissenschaftler fanden aber auch einen stärkeren Anstieg des "guten" Cholesterins (HDL) bei Personen mit der Atkins Diät, während das "schlechte" Cholesterin (LDL) in beiden Gruppen etwa gleich reduziert wurde. Warum das so ist, wissen auch die Wissenschaftler nicht. Eigentlich würde man bei einer fettreichen Diät, vor allem mit reichlich gesättigten Fettsäuren, das Gegenteil vermuten, nämlich insgesamt einen Anstieg des Cholesterinspiegels.




Die Kritik
Endgültige Schlussfolgerungen über die Effektivität der Diät ließen sich jedoch nicht ziehen, erklären Kritiker. "In dieser Studie waren sehr wenige Personen beteiligt und nur 60 Prozent hielten die Diät auch ein Jahr lang durch", kommentiert Dr. James Ware vom NEJM die Studienergebnisse. Obwohl die Atkins-Gruppe zuerst deutlich mehr Gewicht verloren habe, seien nach einem Jahr kaum Unterschiede im Gewichtsverlust zwischen den beiden Gruppen festzustellen gewesen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Atkins-Diät zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Bei Personen mit leichten Nierenbeschwerden kann eine Diät mit viel tierischem Eiweiß zu einer Verschlechterung der Symptome führen, fanden Wissenschafter des Brigham and Women's Hospital in Boston. Die Atkins-Diät ist deshalb für Personen mit Nierenerkrankungen oder Nierenschwäche tabu. Ein weiteres Problem ist Mundgeruch. Bei der Fettverbrennung entstehen so genannte Ketonkörper. Diese führen nicht nur zu acetonartigem Mundgeruch, sondern können auch Übelkeit und Unwohlsein verursachen - möglicherweise ein Grund, warum die Menschen weniger Hunger haben und damit auch weniger essen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät jedenfalls von dieser Diät ab, weil sie wichtige Vollkornprodukte außer Acht lasse und Obst und Gemüse kaum erlaubt seien. Auf Dauer, so die DGE, könne dies zu Mangelerscheinungen führen. Trotzdem: Das bisherige Dogma "fettarm und kohlenhydratreich ist gut" ist durch die neuen Studien ins Wanken geraten.
 
bitte nicht alte Geschichten aufwärmen!

langfristig ist so eine ernährung nonsens. wir haben das thema "atkins" schon zur genüge durchgekaut, wenn es dich interessiert, kannst du im archiv nachlesen.
gruß, kurt

p.s.: atkins hat den intermediärstoffwechsel nicht verstanden, wenn er behauptet, dass zuerst die glykogenreserven und dann erst fett abgebaut werden würde.
 
Neue Frage

Sorry, ich weiss es ist hier nicht 100%ig das richtige Thema, aber wollt nicht extra ein Neues aufmachen und mit der Suche hab ich auf die Schnelle nix explizites dazu gefunden. Man möge mir verzeihen. :winke:

Also, dass Atkins nicht gesund ist bzw. sehr fragwürdig ist kann man ja auch im Netz zur Genüge nachlesen.
Aber, es heißt ja immer, dass die Ernährung "ausgewogen" sein sollte, d.h. es muss sowohl Fett, Eiweiss als auch Kohlenhydrate vorhanden sein.
Nun mal allgemein gefragt: Spielt primär die Aufteilung eigentlich eine Rolle bzw. wie wichtig ist die Aufteilung?
ICh rede nicht von Extremen wie Atkins oder einer Null-Fett-Diät oder sowieso irgendeiner anderen Diät.
Nur man liest häufig (z.B. auch DGE usw.) dass die Kalorien aus beispielsweise 40% Kohlenhydrate, 30% Eiweiss, 30% Fett bestehen sollten.
Ist es nun auch schlecht wenn man z.B. mehr Eiweiss als Kohlenhydrate usw. zu sich nimmt?
 
eine "alte" frage, die schon mehrmals...

...beantwortet wurde! (siehe archiv). eine genaue berechnung der anteilsmäßigen makronährstoffverteilung ist überhaupt nicht notwendig. außerdem wid man sie nicht jeden tag gleich gestalten können. mehr proteine als kh zuzuführen, macht aber keinen sinn. "schlecht" ist relativ... nutze die suchfunktion!
gruß, kurt
 
Quatsch!

Bei Diäten gibt es deutliche qualitative Unterschiede. Nur weil eine Ernährungsform "Diät" heißt, ist sie nicht pauschal schlecht und unzweckmäßig. Bevor man Diäten verurteilt, sollte man genauer hinsehen, wie sich eine Diät zusammensetzt.

Wer die Ernährung nach Atkins nicht als Einschränkung empfindet und unter dem KH-Verzicht leidet, für den kann diese Diät eine brauchbare Möglichkeit sein, eine negative Energiebilanz zu erreichen.

LG Christiane

http://www.christiane.Langheim.info/drache.jpg
 
Re: Quatsch!

So eine Gewichtsreduktion kann doch aber nie auf Dauer sein! Das ist ja die Gefahr daran. Schnell eine Diät vor dem Sommer, 10 kg runter, aber die Essgewohnheiten bleiben gleich. Da sind nicht nur die 10 sondern gleich noch mehr wieder drauf, da der Grundumsatz durch den sehr wahrscheinlichen Muskelmasseverlust während der Diät gesunken ist.

Gruss Flo

http://static.orf.at/community/user/2002-43/3380.gif
 
Haarspalterei!

Ihr seid Euch nicht einig über die Begriffe.

Wenn nun jemand mit negativer Energiebilanz 250 kcal am Tag einspart, könnte ich das genausogut "Diät" nennen.
Findest du das auch unwirksam??

"Diät" kann auch bedeuten, das ich keine Bananen esse, aber sonst ganz normal und auch nicht weniger als sonst!

Fazit: Was du unter "Diät" verstehst, ist eine 5 Pfund in 3 Tagen- Sache, das kann aber auch noch ganz andere Dinge bedeuten.

Klaro? lg, Rowena
 
Re: Haarspalterei!

Ja, aber vielleicht verstehen andere Leute etwas anderes darunter??

so, jetzt will ich auch mal klugscheissen*g

Diät


[die; griechisch]

therapeutische Ernährungsmaßnahme zur Linderung oder Heilung bestimmter Krankheiten, z. B. Magen-, Leber-, Galle-, Nierendiät. Zur Diät gehören (im erweiterten Wortsinn) auch die Fastenkur, die Reduktionsdiät zur Gewichtsregulierung sowie speziell angepasste Kostformen zur Leistungssteigerung (z. B. Sportlernahrung).

lg, Rowena
 
Vorurteile?

Zwischen dem, was Du unter Diät verstehst und was Diät alles beinhalten kann, liegen Welten. Informiere dich mal über die Zusammensetzung verschiedener Diäten und Du wirst sehen, viele Programme wiedersprechen nicht den hier im Forum progagierten Ernährungsempfehlungen. Selbst den individuellen Vorlieben versuchen manche Programme gerecht zu werden. Es gibt inzwischen modular aufgebaute Diäten, bei denen man sich nach seinem Geschmack die Mahlzeiten gestalten kann. Für manche Menschen ist es einfacher eine negative Energiebilanz zu erreichen, wenn sie einen Leitfaden für ihre Ernährung an die Hand bekommen. Freistil eben mal 250 kKal pro Tag einzusparen schafft nicht jeder.
Natürlich sollte eine Diät der natürlichen Ernährung ziemlich nahe kommen, damit man keinen Leidensdruck entwickelt. Bei der Vielzahl unterschiedlicher Programme ist es aber kein großes Problem, das Richtige zu finden. Und Aktins ist ein Programm für jene Menschen, die bei einer Mahlzeit lieber auf die Kartoffeln, als auf das Steak verzichten.

LG Christiane

http://www.christiane.Langheim.info/drache.jpg
 
Nö, mittelalterliche Hexenverfolgung ;-)

Sobald das Wort "Diät" erwähnt wird, schaltet bei vielen der Verstand aus und es wird nicht mehr hingeschaut, was sich hinter der Ernährungsform verbirgt. Auch für eine "Diät" gelten notwenige und hinreichende Bedingungen, um schlecht zu sein... :winke:

LG Christiane

http://www.christiane.Langheim.info/drache.jpg
 
Mag ja alles stimmen...

... aber für mich zählt eher die Frage: "Was kommt danach?"

Die meisten Diätler :winke: glauben halt, nachher wieder genauso essen zu können wie vor der Diät. Trugschluß der im allseits bekannten Jojo endet.

Wenn jemand mit einer Diät abnimmt und danach die Ernährung umstellt um sein neues Gewicht zu halten, ist ja nichts dagegen einzuwenden. Allerdings wäre dann die Diät an sich unnötig gewesen.

Ausserdem ist ein Energieminus überschlagsmäßig sehr einfach zu erreichen. Ich bin mir sicher ich habe nicht jeden Tage genau die 250 minus. Mal mehr mal weniger. Es gäbe für mich nichts schlimmeres, als mich an einen Diätplan halten zu müssen.

Aber das muß sowieso jeder für sich selbst herausfinden. :winke:


Gruss Flo

PS: und ja, ich habe eine feste Abneigung gegen alles was sich Diät nennt (hier wieder nur auf die Gewichtsreduktion bezogen). Und zwar nicht aufgrund von Vorurteilen sondern aufgrund von Erfahrungen meinerseits und meiner Umgebung.

http://static.orf.at/community/user/2002-43/3380.gif
 
Protest!

liebe christiane,
du weißt, ich bin sehr tolerant, was die zusammensetzung der nahrung betrifft, aber die atkins-diät ist - bis auf die seltene ausnahme der mitochondrialen erkrankungen - niemals empfehlenswert. und zwar aus gutem grund (ich will nicht wieder das thema "ketogene diät" aufwärmen, zu dem ich dutzende und seitenlange postings verfasst habe.
lg, kurt
 
Neg. E-Bilanz = nicht unbedingt Reduktionsdiät

ich z.b. bevorzuge es, meine e-bilanz durch steigerung meines energieumsatzes zu negativieren:winke:
lg, kurt (der sich gleich auf's rad schwingen wird, um noch ein bisschen in der ordination zu arbeiten)
 
Da haben es die Leute im englischen Sprachraum

liebe Christiane,

doch viel leichter. Da bedeutet "diet" einfach Kost oder Nahrung. Also ganz egal, was man so zu sich nimmt im allgemeinen. Selbst "to live on a diet of" heißt einfach nur sich ernähren von oder leben von.
In Richtung unserer "Diät" geht`s erst mit "slimming", (Abmagerungskur), wobei darunter sicher jeder wieder was anderes versteht!!!:winke::winke:

Gruß Rainer
 
Zurück
Oben