Höhentraining als VO2-Steigerung

lustamlaufen

New member
In der Werbung versprechen mir die Einrichtung, welche ein Höhentraining auf dem Laufband anbieten, dass sich hierbei meine normale Ausdauer bei Läufen nicht in der Höhe verbessern soll. Stimmt dies? Wenn ja, ist dies mit einer Regelmäßigkeit verbunden, d.h. man müsste um den Stand zu halten regelmäßig dahingehen?
Nun ihr!
 
also prinzipiell kannst du deinen Ausdauer steigern unabhängig von der Höhe ü.Meer.
es ist klar, dass man Höhentraining als spezielle Trainingsform einsetzt, um dann im Flachland schneller zu laufen, was auch einleuchtet.
(Allerdings: Auch Höhentraining ist selektiv anzuwenden.)

In Falle dieser Werbung tippe ich eher auf eine kluge Marketingabteilung als auf echte "evidence based information"
 
Höhentraining kann, muss aber nicht effektiv sein

ich werd nicht recht schlau aus deinem posting. die behauptung lautet, man könne seine ausdauerleistungsfähigkeit bei läufen in der höhe nicht steigern?
welche höhe ist gemeint?
welches laufband ist das? läufst du darauf mit einer maske unter hypoxiebedingungen?
das thema "höhentraining" ist noch lange nicht vollständig erforscht. fest steht, dass nicht jeder davon profitiert. vor allem, wenn die leistung in der ebene erbracht werden soll.

gruß, kurt
 
genau das ist eben nicht klar!

am ehesten profitiert man dann, wenn auch der anschließende wettkampf in der höhenlage erfolgt. nicht jeder profitiert für die ebene.

gruß, kurt
 
Re: genau das ist eben nicht klar!

Ausdrücken wollte ich, dass sich nach dem Training dort unter künstlich erzeugten Höhenbedingen, die Leistung auf einer normalen Höhe, eben z.B im Flachland, wo ich herkomme, deutlich verbessern soll.
Aber wenn Du schreibst, dass dies noch nicht ausreichend erforscht ist, ist es doch eine Antwort auf meine Frage.
 
Das verstehe ich jetzt nun gar nicht

ich bin davon ausgegangen, dass in der Höhe die Luft dünner ist und der Körper zu vermehrten Bildung von "roten Blutkörperchen" /phpapps/ubbthreads/images/icons/blush.gif (wie heissen die nochmal??)
gezwungen wird. So glaubte ich, müsse dann auch die Leistung im Flachland steigen.

Warum trifft das nicht auf jeden gleichermassen zu?
 
war das vielleicht auch nur ein alibi

für einen grossteil der sportler, sich dopen zu können und die veränderungen aufs höhenlager schieben zu können? nur mal so ne these :winke:
 
infos darüber:

wenn man in der höhe einen wettkampf hat, muss man auch vorher höhentraining machen um sich anzuppassen.
aber geht auch gut als training fürs flachland.

Ein Training in 2000 m Höhe vermindert die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) um 10 Prozent. Diese jedoch ist abhängig vom Leistungsniveau, d.h. je leistungsfähiger der Athlet ist, desto intensiver kann er sich belasten.
Das Höhentraining führt im Allgemeinen zur Zunahme der VO2max, allerdings erst nach mindestens drei Wochen Transformationstraining im Flachland.
Wiederholtes Höhentraining (Höhenketten) hat den Vorteil, dass der Organismus vorangepasst ist und sich schneller auf die Hypoxie (Sauerstoffmangel) umstellen kann. Drei Wochen Höhentraining sind insofern gerechtfertigt, als dass die 4. Woche zur Transformation im Flachland genutzt werden kann. Sicherlich ist ein Höhentraining für einen sehr aktiven Fitness- oder Leistungssportler über solch lange Zeiträume auch ein finanzielles Problem.
Dort, wo es örtliche Gegebenheiten zulassen (Seilbahn), kann zwischen Trainingsort in der Höhe und Wohnort im Tal (NN) gependelt werden. Für jüngere Sportler, Fitness-Sportler oder Frauen ist das Training in der Höhe (z.B. Gletscher) und das Schlafen unter NN-Bedingungen zu Beginn des Höhentrainings zu empfehlen. Durch die erleichterte Regeneration erhöht sich die Belastungsverträglichkeit.
Die in die wissenschaftliche Diskussion gebracht Variante, im Flachland zu trainieren und in der Höhe zu schlafen („sleep high, train low“), kann nicht empfohlen werden, da sich im Schlaf oder bei körperlicher Untätigkeit keine leistungsfördernden Höhenanpassungen vollziehen. Selbst das Bergsteigen in größeren Höhen ist aufgrund der langsamen Fortbewegung eine untaugliche Maßnahme zur Erhöhung der Ausdauerleistungsfähigkeit.

buch darüber:
Höhentraining.
(Das Erfolgskonzept der Ausdauersportarten)
Fuchs, Ulrich / Reiß, Manfred 1990
PHILIPPKA
(Trainerbibliothek, 27).

oder:
Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftdruck ab. Dadurch sinkt der Sauerstoffpartialdruck und die Atemluft wird sauerstoffärmer. Der Sauerstoffmangel führt zu einem höheren Belastungsreiz, der für bestimmte Sportarten und besonders Ausdauersportarten im Leistungstraining gezielt genutzt werden kann.

Das Höhentraining ist eine international bewährte Vorbereitungsvariante auf sportliche Leistungshöhepunkte. In Höhen von 2000 bis 2500 m nehmen die Ausdauerleistungen ab. Bei Belastungen von 10 bis 130 min Dauer ist mit einem Leistungsrückgang von zwei bis acht Prozent zu rechnen. Um die Leistungsabnahme zu begrenzen, ist ein vorheriges Höhentraining in den Ausdauersportarten notwendig. Höhentraining beginnt ab 1700 m und endet bei etwa 3200 m. Spitzenathleten empfinden Höhen von 1700 bis 2000 m kaum als störend und belasten sich fast wie gewohnt. Erst bei Höhen über 2200 m müssen sie langsamer laufen. Die Geschwindigkeiten im Langstreckenlauf vermindern sich um 0,2 bis 0,4 m/s in den einzelnen Trainingsbereichen. Mit diesen Korrekturen wird der Organismus vor einer Übersäuerung geschützt und die nachfolgende Belastbarkeit gesichert.

mehr infos:
http://geo4.uibk.ac.at/users/fink/homepage/sport/dipl.pdf
 
Re: Das verstehe ich jetzt nun gar nicht

Das ist nicht die einzigsten Anpassungserscheinung.

Warum nicht auf jeden gleichermaßen? Weil die Reaktion auf Höhe allgemein so unterschiedlich ist wie der Pils, wahrscheinlich.
Wo die einen sich schon übergeben und mit starken Kopfschmerzen, Schwäche und Kribbeln in den Beinen zu kämpfen haben, ist bei den anderen nur der Puls leicht erhöt und die Sauerstoffsättigung im Blut leicht vermindert.

Zudem muss man, denke ich Nutzen und Risiken gegenüberstellen.
 
Re: infos darüber:

Danke für Deine Antwort.
Also würde es doch vielleicht durchaus Sinn machen, unter künstlich erzeugten Höhenbedingungen, eben dann indoor, zu trainieren?
 
Re: Das verstehe ich jetzt nun gar nicht

Ja gut, aber eben, für Hobbysportler hat doch Höhentraining wenig Sinn. Wer 10k nicht unter 35min läuft kann auch andere Mittel zur Steigerung seiner LEistung einsetzen.

Zudem geht für so ein Höhentrainingslager mindestens 1 Woche Ferien flöten....:winke::)
 
es geht primär nicht um eine Vermehrung der...

...erythrocyten (rote blutkörperchen). es werden zwar mehr retikulozyten (das sind die "jungen" erythrozyten, die noch einen zellkern besitzen) vom knochenmark ins periphere blut ausgeschwemmt, aber letztlich hat ein höhentraining auch humorale effekte und eine beeinflussung des 2,3 diphosphoglycerat auf die O2-dissoziation und damit letztlich auf die VO2.
nochmals: das höhentraining als solches ist noch lang nicht "fertig" erforscht (siehe auch katers posting, das sich übrigens auf eine auch nicht mehr aktuelle sekundärliteratur von 1990 bezieht), heute arbeitet man u.a. mit tragbaren hypoxie-trainingsgeräten (z.b. "GO2 ALTITUDE"), die ein stufenloses "höhentraining" zw. 2500 und 6500 m ermöglichen.
wie ich schon sagte, profitiert nicht jeder von einem training in der höhenlage, wenn es um die aerobe kapazität, sprich ausdauerleistungsfähigkeit in der ebene geht.

gruß, kurt
 
welches dopingmittel soll da mit

welchem effekt verschleiert werden?

die kraftsportler haben übrigens immer noch den schwarzen peter:

"Doping-Bilanz 2003: Mehr Kontrollen, weniger positive Fälle
Bonn - Die Doping-Fälle im deutschen Spitzensport sind 2003 trotz einer Ausweitung der Kontrollen leicht zurückgegangen. Von 7798 Tests im Training und Wettkampf waren im vergangenen Jahr 38 positiv, teilte die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) in Bonn mit.
2002 wurden noch 44 Doping-Fälle registriert, was einen minimalen Rückgang um 0,1 auf 0,5 Prozent bedeutet.
Diese Bilanz und die Etablierung des Welt-Antidoping-Codes bis zu den Olympischen Spiele in Athen stärkt die Zuversicht im Kampf gegen die Sport-Geißel, ist aber kein Grund zur Entwarnung. [...]
29 der 38 positiven Ergebnisse wurden bei den insgesamt 3708 Wettkampfkontrollen (2002: 3397) festgestellt. Nur neun Dopingsünder wurden bei den 4090 Trainingstest ertappt. "Dies läßt den Schluss zu, dass man die Kontrollen nach Wettkämpfen verbessern sollte", sagte Wilhelm Schänzer, Leiter des Doping-Analyselabors in Köln. In der Hitliste der verbotenen Substanzen, die von Athleten zur Leistungsmanipulation genommen werden, stehen Anabolika vor Stimulanzien und Tetrahydrocannabinol, ein Wirkstoff beim Haschisch- oder Marihuana-Konsum. Wie in den vergangenen Jahren sind die Kraftdreikämpfer führend mit positiven Befunden: 2003 waren sechs von 118 Proben positiv (2002: 10 von 100)
[...] "

aus: http://www1.sportgate.de/index.sg/s...-Mehr-Kontrollen-weniger-positive-Faelle.html
 
im prinzip reicht es ja...

...sich die steigerungsraten bei den rekorden und die genrelle leistungsdichte im spitzenfeld anzuschauen, um eine ahnung zu haben, ob athleten drauf sind oder nicht... die dopingkontrolle ansich kann ja eh nur nachrennen und so sollte man auch die ergebnisse beurteilen...
 
Herr Schänzer ist offensichtlich auch ein Träumer

er ist ein fähiger biochemiker, aber er weiß offensichtlich nicht, wie die wirklichkeit abläuft. höchste zeit, dass der von prof. strasburger entwickelte test auf HGH zugelassen wird. und da die meisten trainingskontrollen ohnehin für den athleten nicht überraschend erfolgen, braucht sich niemand über die geringe trefferquote zu wundern. wer mit z.b. testosteron- und nandrolonpropionat sowie HGH "arbeitet", braucht keine angst vor kontrollen zu haben, vor allem dann nicht, wenn er weiß, wann er kontrolliert wird. vielleicht kommt man auch mal auf den gedanken, verletzt gemeldete sportler zu testen...
ich kann jedenfalls über die die praxis der dopingkontrollen nur den kopf schütteln. von der kosten-nutzen-relation ganz zu schweigen.

gruß, kurt
 
P.S.: apropos "schwarzer Peter"

du hast recht, im ausdauersport wird genauso lückenlos gedopt. testosteron wird hier aber nur zur unterstützung bzw. beschleunigung der regeneration eingesetzt und dementsprechend niedriger dosiert als im kraftsport. aber HGH ist auch bei den spitzenausdauerathleten an der tagesordnung, von den mitteln zur steigerung der O2-transportkapazität ganz zu schweigen (wobei erythropoietin und darbepoetin eh schon wieder out sind, weil es bislang nicht nachweisbare alternativen gibt...).
im kraftdreikampf wird natürlich "ordentlich" gestofft, keine frage. doch den vogel, was die "anabolikakeule" betrifft, schießen die leute ab, die immer noch von manchen als "sportler" bezeichnet werden, nämlich die bodybuilder (zur erinnerung: BB ist keine sportart).

gruß, kurt
 
Re: P.S.: apropos "schwarzer Peter"

Liegt wohl auch daran, dass die Hemmschwelle im Kraftsport rsp. BB sehr viel tiefer liegt. Also, dass halt schon einfache Hobby-Kraftsportler zu Doping/Anabolika greifen. Wer sich schon mal in einschlägigen Foren (www.bbszene.de) etwas umgelesen hat, wird mir das glauben.
Dagegen gibt es wohl zig-Tausende Marathonis, die ohne solche Mittelchen laufen.

Grüsse
 
das stimmt (k.T.)
 
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